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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-01-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189001117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-01
- Tag1890-01-11
- Monat1890-01
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1890
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Lrßsüi« »L LkPrditi»» z»ha»»«»g,ff« s. Sprrchikmteil der Lrt«rti«»l Vanuili,^ lO—13 Uhr. Rachmtnag« b—« Uhr. »»,»«»1 A«»atz«« her sü« hi« ntchptal«»»» R»»»e, 3«ßtt«»te> Juserat« h» Wachent«^, »t« » vtzr Rachmttt«,«. «, G«»«- »«h Keftt«»«» srttz hi« Uhr. 3v irn firr I»s.-L»ll>tzmr . cn« Ute»»'« ««rtt».. Uuwerfltättftr. 1. L»»t« L-sche. Kathartnrnfir. 23 Part, und KSulgsplotz 7. mir b>» '/,S Uhr. UchMer.Tageblatt Anzeiger. Organ fiir Politik,L-calgeschichte,Handels-undGcschäftsverkehr. 11. Sonnabend den 11. Januar 1890. dlarleltäpcki» «>/, «k. '»«i. BttuyerlM» » durch dir »M »«zog«» 8 Mt. Jede rin^lue Nummer 30 Ps Bele-errmplar 10 Ps. Grtührk, für Lztrabellage» (iu TaqrdlattHormat gesalzti «h«, Psßdesörvernug 60 «k. «11 »eftbesörverung 7V Mt. LigenUr ««lpnl^iePetitreile80 Pf. Wrhhrr» GGÄ» l«M mch Urrchverzeichuiß. »höher« Tanl. U«1«»e» »Mer h«» 3fta»»«tt,,«»rtch hi« 4««lp,It. 8M»t0M.v«fte»8a«tttr»»achrichte, dl» SßeiMt« Nrör « Pf. ßM ft«« »» «« Nr»ehM»a zu l. — Nahatt mtetz urcht grgebeo. Zatzluug M»mm»«M>cko «der durch Post- uachuahme. 84. Jahrgang. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Gonntag, den 12. Januar, Bormittags nur bis >,« Uhr geöffnet. LxpsälUon S«s l^lprlxer laxedlntte«. Velttmutmachun-. Za der eoasiilllirrudea BorstaudS^itzuug der nnterz«lch»etra OttSkraukeucaffe find gewählt wordea: Vorsitzender: Herr Altert BrucktzUN«, stellvertreteuder Vorsitzender: Herr Mäh GhWih, Schrislführer: Herr Altert Falcke, ftelloeriretendcr Schrtstsührer: Herr GuftlU» Gt«t»«rt. Da« Bureau bestadet sich Letpitg. veftftrah« RS, l. Bevollmächtigter und Bureauvorsteher: Herr Secretair Clcmen» Uhl»«»». Leipzla, am 7. Jaaaar 1890. Lt« vrlökraukencaffr für Leipzig >,h U«,«ge«». Albert Brockhau«. Vorsitzender. S. ÄUlülcht Die Lonsereuzen über den deutsch-böhmischen Ausgleich. Die gegenwärtig in Wien unter dem Vorsitz de« Grasen Taasfe tagende Versammlung hat »war die Geheimhaltung ihrer Beralhunae» beschlossen, aber so viel ist doch davoa ia die Oesfenllichkrit gedrungen, daß die Hoffnung aus ein be- riedigeude» Ergebniß sich mit jeder Sitzung verringert hat. Die Mitglieder der Confcrenz verkehren äußerlich miteinander in der höflichsten Weise; sie speisen häufig zusammen, bald beim Grasen Taasse. bald beim Kaiser, bald beim Fürsten .'obkowitzs aber daß schon über irgend einen Punct eia Ein- verständuiß erzielt wäre, bat man biSber nicht gehört. Da» legen ist die Unvereinbarkeit de« beiderseitigen Slaodpuucte« resonber« scharf hervorgetreten in der Schulsrage, und da« ist offenbar die Hauptsache, weil die Schule da« beste Mittel ist, um die Czechlsirung Böhmens sortzusetzen. Bei der Hos- lasel, welche der Kaiser den Mitgliedern der Coufrrenz gab, hat er mit dem Hauplvertreter der Deutschböhmen, von Plener, eine längere Unterredung gehabt und den Schilderungen seine« Gaste« von der Vage der Deutschen in Böhmen ein aufmerksame« Ohr geliehen. Da« läßt daraus schließen, daß der Kaiser die böhmischen An gelegenheiten nickt mehr au-schließlich im Sinne de« Grasen Taasfe aussaßt, sondern daß er sich Uber den Stand der Sache auch von der Gegenseite zu unterrichten bemüht ist. Br» kanntlich hatte Plener im Reich«ralhe sich sehr bitter über die Au«gleich«poUttk der Regierung geäußert und ganz un» verblümt den Herfall und Untergang Oesterreich« vorau«- g-sagt, wenn ntcht endlich ein anderer Weg eingeschlagen würde. Die Worte Plener'« scheinen an allerhöchster Stell« nicht ohne Wirkung geblieben zu sein, und diese Wirkung hat vielleicht noch eine Verschärfung erfahren durch den Tod de« Fürsten Carlo« Auersperg. dessen Name ebenfalls eng ver« knüpft ist mit den Streitigkeiten zwischen Deutschen u»d Czechen in Böbmen. Er war von der Regierung zurück- gelreten, weil Gras Beust hinter seinem Rücken Verhand lungen mit den Czechen angeknüpft halte. Die Vorgänge, welche die Au«gleich«verbanvlungen begleiten, lasten erkennen, daß die inner« Politik Oesterreich« vor einem Wendepunkte steht und daß man sich an maßgebender Stelle bereit- die Frage vorgelegt hat, ob der seit dem Jahre 1879 ein« geschlagene Weg noch weiter verfolgt werde» darf. E» hat lange gebauert bi« diese« vorläufige Ziel erreicht wordea ist, ober wenn jetzt mit Ernst unv Tbatlraft an die Heilung der seit einem Jahrzehnt verursachten Schäden heran getreten wird, so ist e« vielleicht noch nicht zu spät, um wieder zu leben-säbigeren Zuständen zu gelangen. Natürlich gebt da« nicht schnell und schroff, die AuSglrichSconserenz ist überhaupt nicht der Ort, um etwa- zu Stande ;» bringen, dort kann nur ermittelt werten, ob die Czechen znm Einlenken geneigt sind» oder ob sie hartnäckig an ihren bi-herlgen Forderungen sestbalten. Die czechischen Organe haben ganz richtig bervorgchoben. taß der Landtaq die Instanz ist. wo über die inneren Angelegenheiten Böbmen« verbanden werden muß, aber die Confercnz soll den Prüfstein für die Deutschböbiueu bilden bei Entscheidung der Frage, ob sie an den Bcralhungeu de« Landtage» theilnehmen können oder nicht. Beharrt die Mehrzahl desselben aus ihre» diSberigen Ansprüchen und ist die Regierung enlschlosten, den Wünschen der czechischen Mebrheit zu entsprechen, dann hat die Theilnahme der Deutsch- böhmen an den Landtag-Verhandlungen keinen Zweck. Nur, wenn die czechischen Mitglieder der Conscrenz die Verpflichtung übernehmen, ihr« Parteigenossen für die deutschen Forderungen zu interessiren unv wenn in dieser Beziehung ein Einver- ständniß zwischen Deulschen und Czechen erzielt wird, bat die fernere Betheiligung der Deulschen an den Arbeiten de» Landtage« eine» Sinn, vorläufig ist der Erfolg der darauf gerichteten Bemühungen »och sehr zweifelhaft. ES gehört ein hoher Grab von Selbstverleugnung dazu, daß die Deutschböhmen nach den Erfahrungen der letzten zehn Jahre »och sich bereit finden ließen, die so oft vergeblich vor- gebrachlen Klagen zu erneuern, ihren Parteiqegnern nochmal« au-ei»ander zu setzen, welch schmähliche« Unrecht den Deutschen in Böbmen in dieser langen Zeit zuqejügt worden ist. Die Regierung sieht die Früchte ihrer Thätig- keit vor sich; sie hat nicht« erreicht als die Theilnahme der Czechen an den parlamentarischen Arbeiten im Reich«» rathe, aber für welche Gegenleistung! Prag, die zweite Stadt Ci-leithanicn«, ist au« einer deutschen Stadt zu einer czechischen geworden, die Czechen, welche einst al» Material für die Germanisirung in Aussicht genommen waren und innerhalb Oesterreich« auch eine andere Zukunft nicht haben können, treten heute mit dem Anspruch aus, rin« be- sondere Nationalität mit allen dazu gehörigen Formen z« bilden, sie phantasiren von einem böhmischen Staat-recht, von der Krönung de« österreichischen Kaffer« al« König von Böhmen, und sie haben tbalsächlich einen Theil ihrer Wünsche erreicht. Sie haben die Entscheidung >m Prager Stadtralh, sie haben «ine czechische Universität, die böhmischen Schulen sind aus da» WachSthum der czechischen Nationalität au Kosten der Deutschen zugeschnitten, im Verkehr mit den Be hörden ist die Doppelsprachigkrit durchgeführt, e» fehlt nur noch, daß al« Armersprache der böhmischen Regimenter di« czechische Sprache eingesührt wird, um Böhmen vollständig au« dem clSleithanische» Slaal-verbandr au«zuschriden und zu einem Sonderstaate zu gestalten. Die Leiden unserer deutsche» Brüder in Böhmen haben bei un« im deotscheo Reiche stet« da« richtig« Verständnis; gesunde«, wir habe» ihr« Anstrengungen, au« der unhalt baren Lage herau«,«kommen, mit größter Sympathie h^ gleitet, aber parüber hinan» ihnen hilfreich zur Seit« zu stehen, sind wir nicht in der Lage. Dir inneren Angelegen- In Gemäßheit von H. 11 der OrtSstatute, die ver- eiuigung der Landgemeinden Bolkmar«vors. Neustadt, Neu schönefeld, Sellerhausen. Neureudnitz, Thonberg, Gohli« und Eutritzsch mit der Stadt Leipzig betr., leiden vom l. Januar d. I. au auch die nachstehenden, allhier bereit« gütigen Bestimmungen auf da« neu hiuzugrtrrteue Stadtgebiet An- weudung: 1) Die Ausführung der Privatschleuße» außerhalb der Privatgrundstücke auf öffentlichen Straßen und Plätzen, sowie die Einführung derselben in dir Hauptschleußen hot lediglich durch den Rath aus Kosten der betr. Grund- stück«besitzer zu geschehen, und zwar gilt die« sowohl von den zur Abführung der Küchen-, WirthsckoftSwSffer u. dergl.» al« auch von den zur Ableitung der Traus- oder Fallrohrwäffcr unter den Fußwegen hinweg dienenden Beischleußcn; 2) vor der Ausführung hat der betr. Grundstücksbesitzer di« veranschlagten Bauschkosten einzuzahlen; 3) die Ableitung der Trauf- oder Fallrohrwäffer unter dem Siraßenkvrper in die Hauptschleußen mittelst besonderer Beischleußeu muß bei Vornahme von Neubauten und Umbauten, vor jeder Neulegnng oder Umlegung von Granit-Trottoirplatten, bei Erbauung bez. Wiederher stellung von Hauptschleußen und Beischleußeu und endlich vor Neupflasterung oder Umpflasterung von Straßen und Straßentracten erfolgen und ist de«halb bei un« recht zeitig Antrag zu stellen; «) Säumige oder Zuwiderhandelnde werden mit einer Geld- büße bi« zu 60 oder entsprechender Hast bestraft, und haben außerdem zu gewärtigen, daß aus ihre Kosten von Amt-wegen die obigen Herstellungen auSqesührt, bez. eigenmächtig autgefüyrte Anlagen nach Befinden wieder beseitigt werden. Leipzig, am 2. Januar 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Heorgi. Rülmg. 2« Anschluffe an die Bekanntmachung vom 28 December 1889, betr. die Einführung der Begräbniß- und Friedhofs- ordnuug für die Stadt Leipzig in den am I. Januar 1890 ein- verleibten Vororten, wird hierdurch weiter bekannt gemacht, daß 1i« Stadltheile Leipzig-Tbonbrrg, »Neureudnitz, -Sellerhausen, -Bolkmarldors. -Neuichvnefeld und -Neustadt bezüglich der Leichenschau mit den Stadttheilen Leipzig-Rcudnitz unv Anger- Crottendors zu dem Letcheaschaabezirk (Letpzig- Readattz)" vereikngt worven sind, und baß al« Leichea- schaaarrt für den letzteren Herr Idw. »a«M. Friedrich S«il Kohl i» Leipzig-Reudnitz in Pflicht genommen worden ist; und ferner, baß die Slabttheil« Leipzig-Gohli- .unv -Eutritzsch bezüglich der Leichenschau den Leichen- schanbezlrk (Leipzig GohltS und Eutritzsch)" bilden »nv daß al« Leicheuschauarzt für diesen Bezirk Herr Iftr ineet. Friedrich Wilhel« Gethler tu Leipzig Gohlis verpflichtet worden ist. Die Leicheaschauärzt« sind, wie hierzu bemerkt wird, bei den in ihren Bezirken vorkommenden Tode«sSllen dann znzu- ziehen, wenn der verstorbene in seiner letzten Krankheit »tcht ärztlich behandelt worden, anch nicht nach tz. 5 der In- struction für die Leichenfrauen vom 20. Jul, 1850 rin anderer Arzt znzuzteheu ge«eseu ist. Leipzig, den 7. Januar 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. VIII. 47/90. vr. Georgi. vr. Krippendorff. Rsd Holz-Iuclion ans Siaenkaner Staat«f<rftre»ier. Montag, de« 27. Januar df«. I»., von Vormittag« 1s Uhr an lallen folgende, ia der Harth Abth. Nr. IS», 14»b, 216, 246 27egh und 28»o aasbereitete Nutzhölzer, al«: 20S Stück fichteue Klötzer bi« lb am i ^ ^ 31 . . . von 16-22 - j «erfi»rke. 4 m lang, 720 - - Drrbstaogea voa 8—9 ew Unterst. ' 1960 - - - - 10—IS - . 1210 - - - - 13—15 - - 2ä0 » - ReiSstaugen » 6—7 » - 6—7 w lang, 2L no sichten« Breaoknüpvel, (Versammlung am Kaiserwege unweit de« Harthichlößcheii-) samt« DteaStaa, den 28. Januar fts«. I«.. rbeusall« voa Vormittag« 1s Uhr an die tdeudaselbst aasbereitetr, 890 rm harten i SS7 . welche, / (Versemmluug I» Abth. 14 auf dem Schlage »» der Moorerd«) mriftbieteud >egr« safarttge Bezahl»»» und unter den vor Beginn der Ructiou detanut o» mache»»«» Bedingungen versteigert werden in W°sftE ***» »Datzerlschea Has' An«k»nst rttheill die uuteqeichnetr «tvierverwaltuug K-ntiltch« -arftrr»ter»er»«l»a«, Imeakaa »ad Raaigiiche« -arstreatamt War,«», am 4. Immer 18V0. Lamler. Geißler. der österreichischen Regierung gera s ^ Kaiser« den russischen Ostseeprovmzen Böhmen ist wenigsten« von Rußland abhängig find. In Böhmen ' Hoffnung vorhandn. daß d.e Sache der DenNchen der Gesamintentwickeluog zu Boden getreten ^r . D-nÄ-Oestnr-icher doch noch b nrnch^d-« dieser ist auf die Russifictrung fin.chttt. S» A „ 5^, eltsamste Widerspruch, welcher ,emal« m d«r >w«lgr,m « rur Erscheinung getreten ist. daß «n große« 8taat«»esen s,L Len die °at°rq?mäße Entwickelung sträubt ^che ihm ^ den Laus der Geschichte selb» vorgezelchuet ist. 2» vester- «>ck ist tbattächlich der dentsch« Stamm de, Urschende und zu untergraben. ^ Leipzig, 11. Januar. » Der verliurr Stadtverorduetea-Versam»' lung Paus deren Slückwnnsch-Adrrffe anläßlich de» I-bre«. Wechsel«^von Sr. Majestät dem »atser nachstehende« Aller- höchste« Handschreiben zugegaugen: .Beim Eintritt .n ein neue« 2ahr haben M.r dt« Stadtverordneten Meiner Haupt- und Residenzstadt Bertm herzlich« Glückwünsche dargebracht. Mit besonderem Wohl- gefallen habe Ich dieselben, sowie den erneute» «"«druck der Treue und Ergebenheit entgegengenommen und spreche Ich Ihnen hierfür Meine» aufrichtig»» Dank au», »n der gedeihlichen Entwickelung Berlin« und dem Wohlergehen seiner treuen Bürgerschaft nehme Ich allezeit den mmgflen Anlheil. Berlin, den «. Januar 1890. gez. Wilhelm L. An die Stadtverordneten zu Berlin." * Die voa un« einem rheinischen Blatt« entnommene Mit theiluvg, daß der Kaiser am Neujabr«taae im Lichthose de« >1euqha«sk« de» Gelegenheit der Paroleaurgabe e,ne Ansprache an die Osstciere gehalten habe, ist. wie eine Erklärung Ver Commandaotur besagt, erfunden. » De« vernehmen nach beschäftigen sich die Regier»»,en derBunde«serstaatrn schon seit längerer Z-il und noch gegenwäriig mit der Fraqe der Einführung der zwangsweisen, für die Zulassung zum Gewerbebetriebe maßgebenden Prü fung ver Seeleute aus Farbeubliudheit. Tie Re gierungen sind in ihrer Mehrheit für diese Einführung und dürste e« sich nunmehr nur »och darum handeln, ob die Zwang«priisung aus die Schifs-osficirre zu beschränken oder aber aus sämmlliche Seeleute au-zuvehnen sei. lieber diese letztere Frage sind Gutachten einqesordert worden. ES dürsten danach schon in nächster Zeit Maßnahmen der betreffenden Regierungen auf diesem Gebiete zu erwarten sein. * Nachdem Mittwoch Nachmittag unter Vorsitz de» Mi nister« der öffentlichen Arbeiten von Maybach eine Sitzung de« preußischen StaatSministerium« statlgesunden hatte, trat da« letztere am Donner-tag abermal« unter Vorsitz de« au» FriedrichSrub inzwischen zurückgekehrten Biccpräsi- kenten de» Staat-ministeriumS Staat-minister« von Bötticher zu einer Berathung zusammen. * Die Mitlheünng einiger Blätter, nach welcher der neu- ernannie Oberbaudirector Endell an die Spitze der preri tz i scheu Bauverwa l tun g berufen sein soll, entbehrt in dieser Form der Begründung. Die Bauverwaitung resiortirt, soweit nicht einzelne Theile derselben abgezweigt sind, von der Bau abtheilung (III) de« Ministerium« der öffentlichen Arbeiten Diese leitet al« Direktor der Miniflerialvircctor Schultz, wie denn mit einigen Ausnahmen — Ministerialdirektoren Schneider und Weißbaupt — diese Abiheilung in der Regel nicht Von einem Techniker, sondern von einem Ber- waitung-beamtrn geleitet worden ist. In der Bau- abtbeilung de« Ministerium» sungiren außerdem zwei Ober- Baudirectoren, der eine für Hochbau, der andere für Jngenieurwesen, deren Fnnclion im Staat»hau«halt»ctat al« .ständige Corrrvmo» in tautechnischen Angelegen heiten" bezeichnet ist. Sie sitzen den technischen Conserenzen de» betreffenden Zweige- de« Bauwesen« vor. Al» Ober- baudireclor sür da« Jngenieurwesen sungirt seit einer Reihe von Jahren Herr Wiede; jetzt war die Stelle de» Ober» baudireclor« sür da« Hochbauwesen zn besetzen. In diese ist Herr Oderbauvireclor Endell berufen. Jene Eingang« erwähnte Mittheilung stellt darnach den Sachverhalt nicht correct dar. "Die »Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Mehrfach sind juage Leute, insbesondere Abiturienten von Realgymnasien, welche bereit« in da« akademische Studium kingclrcien waren und sich daher der Freiheit de« akademischen Leben« erfreut hatten, uuier dem Nachweis einer Entbindung von der Auuadme vou U,iversilät«vorlesunaen al« Gymnasiasten, be- ziehnngSweile Hoipiianteu de- in einer UnircrsitSttsladt besieheaden Gymnasium« ausgenominea worden. Derarnqe Vorgänge erwecken Aden«». Wer bereit« einer Lebensstellung angrbött hat. welche über di» notdwendiq enge Zucht der Schule dinauSverictzt, ist »um Massenbesuch in höheren Lehranstalten im Allgemeinen n>cht mehr geeignet. Ausnahmen von diel« Regel im Falle eine« be. «»rmytsettiftten Vertrauen« zu der Persönlichkeit eine« Ans- »ahme nachluchenden lungen Manne« können nur unter Vorgang ger ^ betrefseuden Provinziat-Lchulcvllegnim« stattfinden. H-ernach haben sich ,n «emäßhei, einr« Erlaile« des avla!. 7'"'" ^ Direktoren der höheren Ledranstallen m.t der richten, tmß junge Leute, welch« bereu« Studenten ge ' bökeren Schulen von Unwersilot« stidt», überhaupt »ich, zagelafsea werde» solle,. , . * * » amtlich von Kreta eingegaugene Berichte. lkd°ch mit großer Reserve ausgenommen werden müssen, die Zustände aus der Insel al, entsetzlich E, werden .""Haftungen doraenommen und die Leute können 7 irgend einer Weise erhalten. Noch weitere Ddrsx sind von den Emwohnern verlaffen worden, welche in AuSschreilungen der Solda- velta zu entgehen. Felder und Weingärten bleiben in Folae dessen unbebaut. Ewige au«län»,fche Consoln bericht«,? daß da« Elend ans Kreta niemal» so groß gewesen ist. al« gegen- wärtig. Tin« Anzahl armer Familien, welche nahe am ver- hungern waren und nicht wüßten, wie fi« »u« dem Elend ;«rau»kowmen sollte», ist «uwgewandert. * Unser«Nachbarn in Holland regen sich wiedereinmal ganz nnnüthig «uis; wie immer ist e« .Deutschland vor de „Thoren", was nnser« Frenud« dorten nicht schlafen läßt wenngleich die friedlich« und loyale Haltung Deutsch land« dergleichen thörichte Besorgnisse «»«schließen sollte. Bor Kurzem «eldetr ein .Wolsssche«" Telegramm in der deutschen Presse au« de« Haag, der holländische Krieg«minister habe «us rin« Ansrag«, betreffend die Broschüre eine« gewissen ^-jndal. in den Generalstaate» beruhigend« Erklärungen ab- egebea. Ueder de» Inhalt dieser Broschüre selbst wurde nicht« rädere« mitgetheilt. slleber de» Inhalt der Türdal'schen Schrift verlautet nun da« Folgend«: Dte Schrift s»6>1 »achanwelse», daß Hosaud jederzeit einem Handstreiche <—»p 6» matn) von säte, -reußeM preisgegeben sei. lludal stellt seine Behanvtunge» tn einer «eile ans. welch« sie sehr glaubwürdig erscheine» taffen. Lr legt mit Zahle, und sousiigen leichter eoutroltrdar«» Augab«, dar, daß die holländische Mobil- machuag »tudeften« b—« Tag« Zeit bedürsr, während Deutschland im Stand« Kt. iu da» erste» 34 Stunde» »,ch der Krieg-erNäruug sämmtlich« Provinzr» mit Lo«»ahme von Nord- ond Süb-Holland und Seelaud z» besetzt». Tindal rechnet dabet „türlich mit den benachbarten starke» prenßischr» Garnisonen (Münster, Sesel, Düljel- dors re.), erzielt aber dnrch die Angabe der einzelne» Trupp-ntheile „d ihrer Stärke, »elche lozusaae» stet« an ber Grenze marichdereit t^eu. de» beste» Andruck der Ueberzeugnng. so daß man sich über die dnrch sein» Broschstrr hernargernfene »nfreguog gar »icht »» verwundern brancht. Tindal spricht höchst rrl-ertlo« von der beimaty- licheu Lehrsähtgkrü. Groß« Stücke hält man bekanntlich ti» In- ond Ausland« st v. aus die sogeuauutea Wasserlinie», d. li. die Abschuriduug de« Laudr« z» BertheidiguugSzwecken durch Lauile zur küostlichen Ueberschwenunuug. Tiodal meint, die letziere würde mindesten« 1 X 34 Stande«, wenn nicht vielleicht mindesten« « X S4 Kinndeu in Ansvruch nehmen, eine Zeit also, während welcher sich der F^nb de« Lande« längst bemachtet hätte. Wir geben nachstehend eine Prob« der Lindal'schen An-s,fljrui,gen: ,3'/, Stande» »ach Absendung de» dentschen Ulitmotum« lönnen 2400 Man» der dentschen Armee, nämlich da« 3. Bataillon de« 78. Jnsanlrrie-Sirgtment« »nd da« 3. Bataillon de« 9l. Infanterie- Regiment« an der Grenz« bet Rienweschou« stehen; 1 Sinnden nach der Äbseadnng defiudea sich übeidieö an der Sleenze dar 19. Dragoner «Rrglmeai und 4 Feldbatter:en. 1') Eiunven nach dem Ultimatum stehen dte deutlchea Truppe» i» der Stadt Groningen. N Stuudeu nach der Krieg«erkläru»g würde Zütpheu durch rin deuische« Sorp« »ou 13000 Manu beietzt lein. Boa diesem Corps werde» Detachement« Deneuter und in S8 Stunden auch -Imer-joort erreicht». Also schon »or der Marschbeeeitichaft der holländischen Anne« zieht da« dentsche Heer dnrch die berühmte neue bolländisch« Wafferlinirl Benor die Artillerie zn Arnhe m s.niggeslellt ist, ziehe» die dentschen Trappen dort «in. 34 Stunden »ach Ablau de« Ulltoiatnmt ist Utrecht besetzt. Nymegen, Herzogendusch folgen rasch nacheinander. Va« sollen die dortigen Garnisonen gegen den zehnfach stäikrrea Fetad? Wa« Roermond betrifft, lo ist e« zn hoffen, daß die dort liegenden Batterien die Festung noch vor dem Anmarsch« der Deulschen verlaffen können. Auch Mnstnchi wird ohne Weitere« pret«qegebea werde» müssen." Die kolländüche Mobilmachung wäre dadurch auch faktisch unmöglich gemacht. Tindal ist immerhi» der Remuag, daß von Seilen Deutschland« gegen Holland eigentlich böie Abgchtei» nickt bestehen. Deutschland lönnc aber de, Borthril seiner früheren Marschbereitschaft nicht an der zu stark besrstigteo Ostgreuz«, sonderu nur an der offenen Nord- grenze Frankreich« auönützen. sehe sich also im »igenstrn Interesse zur Berletzung der holländische» und belgischen Reuira ilSt negriinge», weil ihm sonst zu wenig strategische Asendahnl.nien zur B riiigiing ständen. Deutschland werde daher die Benupung dcr dolläiivisch- belgischen Aseabahulinien nach Frankreich beaniprnwea und dieielbe» sich mäglicherweise Mit Grwalt sichern. Tindal meint, tägigen sei nicht» zn machen. Im Kriege gebe »Gewalt vor Recht", da iei sich jeder selbst derNSchsie. Die dolländische Regierung habe seit zehn Jahre» 310 Mill. Gulden zu Laude-vertheidigung-zwecken geopsert. ohne lebe» thatsächlichea Afolg. Er begnügt sich, wie geiagt, nicht nur mit birst» bloße» Behauptungen, sondern belegt sie mit ganz eingehende» Zadlen, Berechnungen und Angaben, welche besonder« sur d » holländischen MobilmackNiigSpIan geradezu vernichtend scheinen. Kn» Wunder, die allqemrine Ansregung hat durch die Eingang« erwähnte Erklärung de« KriegSininiftrr« in den Seneralstaate» ihren Abschluß noch keineswegs gefunden. Man sieht die preußische» P'cki'ldaube» schon vor den Thoren Amsterdams. Daß aber T» dal mit seine» Ansichten auch nickt ganz allein steht, ergiebt sich ou« der illu'irirlki, Beilage eine- Amsterdamer Witzbialte«. Da«-ziemlich nmiaugreichi Bild, welche« un« vorliegt und im vorigen Früdjidr schon erschien, zeigt oben die Büste de« (holländiichen) KriegSmiuister«. Darunter bi findet sich eine lleberschivemmuugSichleuie. welche von zwei jungen Miiizioldate« fl» Holzschuhen nuv Mätzen) eben ausgedredt werden soll, da der Krieg erklärt ist. PIStzlich fühlen die zu ,eder Seite risriq Aufdrehendea eiuea Schlag ans der Schulter. Sie iehen sich erschreckt um: hinter dem einen steht ein leibhastiger preußischer Ulan und hinter dem andern ein strammer bärtiger Landwehrmann. Innerhalb de« Inuudationscanal« (Wasserlinie) erhebe» sich schon zwei preußische Schanzen mit Krupp'schen Geschütze,, nach allc» vier Setten. Unter dem ergötzlichen Bilde ftrh-n tue Worte: „Bruderherz! l-uut 6s nlui, w»»r äiedt! (Laßt die Schleuse nur zu!- Wir sind schon drinnen I" * Laut Meldung de« „Reuter'schen Bureau«" ist, wie »vir wiederholen, die Antwort Portugal« aus die letzte Note de« Lord Salisbury am Donnerstag vormittag abgegangc» und sollte noch denselben Abend Salisbury in Halsicld über reicht werden. In Lissabon, heißt eS. hege man ow Hoffnung, daß die in der Antwort enthaltenen Versicherungen England zufrieden stellen. * Der „Capitano Fracasia" hebt die freundliche Haltung England» in der Frage der Anerkennung de« zwischcn Italien und Abessinien abgeschlossenen Vertrages hervor, womit veil- ständig alle Gerüchle von dem Vorhandensein eine» englisch- italienischen ConflicleS widerlegt seien. * Nach den Mittheilungen de« anglikanischen Bischof» von Jerusalem, De. Blyth, kann, der .Kreuzzeitung" zufolge, ein Zweifel darüber, daß die abendländische Judeu- schast die Besitznahme de« gelobten Lande« energisch »»Aus sicht genommen hat, den Erfahrungen der Irtzlrn Jahrzehnte gegenüber, nicht mehr obwalten. AIS im Jahre l81l da» anglikanische BiSthum Jerusalem gegründet wurde, zählte Palästina >m Ganzen 8000 Juden, 1883 waren c» 20 000 unv den letzten süns Jahre» sind im Jahresdurchschnitt je lO OOO eingewandrrt. so daß Ende >888 dieselbe Zahl erreicht war, welch« vor «ehr al» 2000 Jahren, die Rückwanderung au« Babylon auswic» (70000). Der Bischof bemerkt, .daß ein Geist der Verträglichkeit den Landr-bewohnern, auch den christlichen gegenüber, unter diesen Juten sich gellend mache, und die immer stärker hervorlrelendeu Bemühungen um Fruchtbarmachung de« Lande» insofern von Ersola begleitet wordea seien, al« die au« der H. Schnst bekannten fruchtbaren .Spätregen" während der letzien zwei Jahre wieterbolt ei - getreten seien. Dies« erste» Erfolge aber würden zweisello» ouf die Einwanderung einwirken."
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