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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-12-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190712109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19071210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19071210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-12
- Tag1907-12-10
- Monat1907-12
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1907
- Autor
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Riesaer G Tageblatt ««d Anxetger MebM mü> A»Mger>. TÄegramm-Adreff« 6 Femsprechstelle Tageblatt. Riesa. Nr. 20 Pir die Königl. AmtshcmpLmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 287. Dienstag, 1i). Dezember 1W7, abends. 6V. Jahrg. DaS Riesa« Tageblatt «schetttt jede» Ta- abends mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlich« Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart SO Psg-, durch unsere Träg« sret ius HauS 1 Mark Sö Psg., bei Abholung am Schalk« d« kaiserl. Postanstalten 1 Mark SV Psg., durch den Briefträg« frei ins Haus 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzeigen-Armahme für die Nummer d«S Ausgabetages bis vormittag S Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Coethestratze VS. — Für die Redaktion »«antwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. SS-------------------------- Freibank Riesa. Morgen Mittwoch, den 11. Dezember dsS. Ihrs., von vormittags */,S Uhr ab gelangt auf der Freibank im städtischen Schlachthof Rindfleisch (roh und gekocht) zum Preise von 45 bez. 35 Pfg. pro V, ^8 -um Verkauf. Riesa, am 9. Dezember 1907. Die Direttiou der stSdt. Schlachthofe«. M ob für da» ^Messer Tageblatt" erbitten wir uns bis spätestens tzormittag- v Uhr des jeweiligen Ausgabetage». Die Geschäftsstelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 10. Dezember 1907. —* Folgende Neuanschlüsse sind neuerdings an das hiesige OrtS-Fernsprechnetz erfolgt: Nr. 25, Bereinigte SlbeschiffahrtS »Gesell schaften, Aktien-Gesellschaft, Hafen Gröba. „ 178, Recke, Fr. Dr. med., prakt. Arzt, Hauptstr. 6211. „ 182, Gläsche, Generalmajor und Kommandant des Tr.-PlatzeS Zeithain, Hauptstr. 6011. „ 186, Riehl, Dr., Tierarzt, Gröba, Georgplatz 5. „ 298, Bieger, Wilhelm, Strickerei, Friedrich August straße 9. „ 299, Wittert, Theodor, Gasthof Goldner Adler, Heyda 12b. —* Hochinteressant war der Vortrag, den Herr Hauptmann Härtel gestern abend unseren K. S. Militär- vereinen und zahlreich erschienenen Gästen in liebens- würdiger und uneigennütziger Weise bot. Der geräumige Höpfnersche Saal war vollbesetzt und vom Anfang bis zum Ende verfolgte die zahlreiche Zuhörerschaft die instruktiven Ausführungen des Vortragenden, die durch klare prächtige Lichtbilder aufs beste veranschaulicht wurden, mit gespann tester Aufmerksamkeit. Herr Hauptmann Härtel gab zu nächst nach kurzer Einleitung Mitteilungen über die her vorragende Bedeutung der Motorluftschiffahrt für Verkehr und Kriegszwecke, erläuterte dann das starre Luftschiff Typ: Zeppelin, das unstarre, Typ Parseval, sowie das Halbstarre: die Armeeluftschiffe Frankreichs und England», ebenso den Ballon des deutschen LuftschifferbatatllonS. Nicht minder interessant als die Ausführungen und Bilder hierüber waren diejenigen über den modernen Freiballon. Tech nisches, Korb und seine Ausrüstung mit Instrumenten, meteorologische Hochfahrten, die Früchte deutschen Fleißes auf dem Gebiet« der Höhenforschung, Drachen und Ballons wurden eingehend in leicht faßlicher Weise erläutert und im Bilde vorgeführt. Hochinteressant waren auch die Mit teilungen und die schönen trefflichen Bilder von einer Frei fahrt von der Reichs Hauptstadt nach dem Riesengebirge. — ES würde wenig nützen, einzelnes aus dem Vortrag her« auszugreifen und wiederzugeben, vielleicht können wir dem- nächst in einem abgerundeten Artikel daS „Neueste aus dem Gebiete der Lustschiffahrt" bieten. Langandauernder rauschender Beifall wurde dem Herrn Hauptmann Härtel, der im Verlaufe des Abends auch Gelegenheit nahm, der Verdienste des Herrn Photograph Werner anerkennend zu gedenken, am Schluffe seines gediegenen Vortrages gezollt. —* In einer beträchtlichen Anzahl von Städten des Deutschen Reichs, darunter auch einigen sächsischen, z. B Dresden und Leisnig, hat bereits die Deutsche Bioscope- Gesellschaft, die ihren Sitz in Berlin hat, kinemato- graphische Vorführungen vorgenommen, die allent halben große« Anklang gefunden haben. GS handelt sich dabei nicht etwa um Schaustellungen, die nur der Be lustigung dienen, sondern um Vorführungen anregenden Charakters, teils ernsten und wissenschaftlichen, teils auch humoristischen Inhalts, zur Kenntnis der deutschen Kolo- nie«. Das reichhaltige Programm bietet vielfache Ab wechselung. Die Leitung der Abteilung Riesa der Deutschen Kolonialgesellschaft hat in die Wege ge- leitet, daß die interessanten und lehrreichen lebenden Photographien auch in Riesa vorgeführt werden, und zwar soll die Vorführung nächsten Sonnabend, den 14. Dezember, im Hotel Höpfner stattfinden. Zunächst wird r/,4 Uhr den Schülern und Schülerinnen der hiesigen Volksschulen und des Realprogymnasiums mit Realschule und hierauf — */,6 Uhr — den Herren Unteroffizieren und Mannschaften unserer Garnison Gelegenheit geboten werden, sich die Veranschaulichung zahlreicher interessanter Gegenstände au» dem überseeischen Deutschland anzusehen, und abends */,9 Uhr wird eine öffentliche Vorführung stattfinden, an der außer den Mitgliedern der Abteilung Riesa nebst ihren Familienangehörigen alle Einwohner der Stadt und ihrer Umgegend, die sich für unsere Kolo nien interessieren, Zutritt haben. Nm wenigstens einen Teil der ziemlich erheblichen Kosten zu decken, wird dies- mal — auch von den Mitgliedern — ein Eintrittsgeld erhoben, das aber in Anbettacht dessen, daß die Vor führungen etwas ganz Eigenartiges und Neues bieten, ein äußerst mäßige» ist. Hoffentlich haben die Vorführungen soviel Anziehungskraft, daß ein vollbesetztes HauS vor handen ist. DaS würde die Leitung der Abteilung Riesa der Deutschen Kolonialgesellschaft mit Genugtuung begrüßen. >—* Mit dem dem Reichstage zu gegangenen Gesetz entwürfe der Regierung bett. Abänderung des 8 63 des Handelsgesetzbuchs beschäftigte sich in seiner letzten Monatsversammlung der hiesige Kreisverein int Verbände Deutscher Handlungsgehilfen zu Leipzig. Der Bundesrat will nach diesem Entwürfe Zwar dem Abs. 1 Pflicht des Prinzipals, dem Angestellten Gehalt vder Unterhalt für (6 Wochen zu gewähren, wenn dieser durch unverschuldetes Unglück an der Leistung der Dienste ver hindert ist) zwingende Kraft beilegen; dagegen soll der Prinzipal den Bettag anrechnen dürfen, der dem Han- delsaugestellten für die Zeit, für welche er den Anspruch aus Gehalt und Unterhalt behält, aus einer auf Grund gesetzlicher Verpflichtung bestehenden Kranken- vder Un fallversicherung zukömmt. Der Referent über diese Ange legenheit führte aus, däß die beabsichtigte Regelung dem Handlungsgehilfen, der durch die Zahlung des Versiche rungsbeittags den Bersicherungsanspruch erworben habe, zu Unrecht schädigen und den Prinzipal zu Unrecht be reichern würde. Wenn der Prinzipal das Krankengeld auf Gehalt und Unterhalt anrechnen dürfe, sv erhalte der Handlungsgehilfe nicht den infolge Zahlung des Beitrags ihm zustehenden Vorteil. Zugleich aber sei die von der Regierung beabsichtigte Bestimmung unsozial, denn sie würde nur den wirtschaftlich schwächeren Teil der Hand lungsgehilfen, die Handelsangestellten mit einem Eiw- Lommen von nicht über 200VsMark treffen; die Handlungs gehilfen aber mit einem Einkommen von über 2000 Mark würden von der Vorschrift unberührt bleiben. Der Ausnahmestellung, die der Handelsangestellte im Gegen sätze zu anderen Arbeitnehmern gegenüber dem Prinzipal dadurch einnehme, daß er fast die gesamte kaufmännische Tätigkeit in den Dienst des Prinzipals stellen müsse (H.-G.-B. 8 60), entspreche nur eine Regelung im Sinne ' der dem Reichstage vorliegenden Anträge Bassermann, Dr. Stresemann und Genossen und Dr. Ablaß und Genossen, die dem Handelsangestellten im Krankheitsfalle die Ge währung Von Gehalt und Unterhalt, ungeschmälert durch jden Abzug des Kranken- und Unfallgeldes, durch zwingende Kraft für den Gesamtinhalt des 8 63 des Han delsgesetzbuchs sichern wollen. Der Kreisverein stimmte diesen Ausführungen zuundsandte eine Entschließung an den Reichstag, in der! um Ablehnung des Gesetzentwurfs der Regierung und um Annahme der Anträge Bassermann, Dr. Stresemann und Genossen und Dr. Ablaß und Genossen gebeten wird. —* Ein bedauerlicher Unfall ereignete sich heute Nachmittag in der 3. Stunde auf der Wettinerstraße an der Kreuzung Carolastraße. DaS ca. 2 Jahre alte Kind eines hiesigen Klempnermeisters war in einem un bewachten Augenblick von zu Hause nach der Wettinerstraße zu weggelaufen. An der oben bezeichneten Stelle kam cs zu Fall und zwar gerade in dem Moment, als ein Straßen- bahnwagen diese Stelle passierte. DaS Kind geriet mit dem rechten Arm unter den Wagen und trug so einen komplizierten Bruch des Aermchens davon. Von Paffanten wurde das Kind aufgehoben und in das elterliche HauS getragen. — Se. Majestät der König hat nach einer Meldung des „Berl. Tbl." jetzt angeordnet, daß die kleine Prinzessin Pia Monika den Titel „Anna, Prinzessin von Sachsen" zu führen hat. Am Hofe wurde sie schon bisher Prinzessin Anna genannt. — Die optische Signalstation Gröba ist mit Zustimmung der Königlichen Ministerien der Finanzen und des Innern eingejogen worden. — Zu der Notiz, daß fünf Lachse in den letzten Tagen HerrnSkretschener Fischern ins Netz gegangen sind, wird noch geschrieben: Daß man sich über eine solche Zahl freut und sie registriert, zeigt so recht deutlich, wie gewaltig die Verhältnisse in bezug auf den Fischfang gegen früher sich geändert haben. Der Lachs war ehedem einer der gewöhnlichsten Fische der Elbe. Die Fischerknechte und die Mägde, die bei den Ftfchermeistern in Lohn und Brot waren, machten eS bei ihrem Dienstantritt zur Bedingung, nicht öfters als zweimal in der Woche Lachs essen zu müssen. Jetzt ist der Lachsbestand bei unS in der Elbe so gut wie vernichtet. — 2304 Stadtverordnete! werden in den 143 sächsischen Städten gezählt, die entweder die Revidierte Städtcvrbnung oder die für mittlere und Keine Städte angerüommen haben. Besoldete Ratsmitglieder sind 252 vorhanden; meist ist nur ein besoldetes Ratsmitglied vorhanden: der Bürgermeister. In 137 Städten gibt es auch unbesoldete Ratsmitglieder. Ersatzmänner für die Stadtverordneten finden sich nur in 63 Städten. Die meisten Stadtverordneten hat die Hauptstadt des Landes, Dresden: 78 bilden da das Stadtvervrdnetenvollegium. Tann folgt Leipzig mit 72 und Chemnitz mit 57. Plauen i. B hat 42, Meißen 40, Zwickau 36, Freiberg 30, Crim mitschau 27, Glauchau, Reichenbachs Pirna und Zittau je 24 Stadtverordnete. 24 Städte haben nur 18 (darunter! Riesa), 30 12, 44 haben 9 und Bärenstein gar nur sechs Stadtverordnete. >—< Tie Klage über die erschreckende Kriminalität der Jugendlichen wird in der Zeitschrift des König lich Sächsischen Statistischen Landesamtes mit guten Grün den zurückgewiesen. An sich ist ja die Kriminalität der! Jugendlichen in Sachsen gewiß nicht gering: 3871 (das sind annähernd 13 v. H.) der verurteilten Personen stan den 1903 zwischen 12 und 18 Jahren. Und es ist zweifel los betrübend und durchaus nicht leicht zu nehmen, daß in Sachsen die Jugendlichen unter 14 Jähren an der Jugendkriminalität auffallend stark beteiligt sind : in den Jahren 1896 und 1901 im Durchschnitt mit 55 v. H. Dieser sicher nicht erfreuliche Stand der Dinge gibt je doch, so schreibt die Korrespondenz des Deutschen Lehrer vereins, noch niemand ein Recht, die Verderbtheit der Jugend als besonders groß zu bezeichnen, mit mahnend erhobenem Finger auf die Schule zu zeigen und nach einem Mehr von „Erziehung" zu verlangen. Einmal ist der An teil der Jugendlichen an der Zahl der Verurteilten seit Jahrzehnten im allgemeinen derselbe geblieben, eine irgendwie bedrohliche Zunahme ist nicht erfolgt. IM Gegenteil, die Zahl der jugendlichen ^Verurteilten ist, an der Zahl der strafmündigcn Jugendlichen gemessen, seit 1882 um reichlich 8 v. H. gefallen. Zum anderen aber sind doch die so zahlreichen Verurteilungen schulpflichtiger Kin der auch aus anderen Umständen als aus der üblichen „Schuld der Schule" zu erklären, und zwar, wie uns scheint, weit einfacher und natürlicher. Man gehe die Reihe der aufgcsührtcn Straftaten durch: einfacher Dieb stahl, Sachbeschädigung und Körperverletzung sind beson ders häufig; an wieviel' kindlichen Mutwillen, kindliche Abenteuerlust und Romantik mnß man da denken! Wie viel reine Kinderstrciche mögen der Summe der Straf- «m MI,«« Besuch Ott» Jessk«, Lpielw-re«.
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