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Elbeblatt und Anzeiger : 21.10.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-10-21
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-188210214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18821021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18821021
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-10
- Tag1882-10-21
- Monat1882-10
- Jahr1882
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 21.10.1882
- Autor
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3S. Jabra. Sonnabend, den 21. October 1882. WMall und Anzeiger. AmtsSkatt Ericheinl^n Siieja wöäientlick dreimal: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend. Abonnementspreis vierteljährlich l Mark 2s Psg. — Bestellungen nehmen alle Saiserl. Pananstalten, die grxKitientn in Riesa und Strehla (E. Schön), sowie alle Boten entgegen. — Inserate, welche bei dem ausgebreiteten Leserkreise eine wirksame Veröffentlichung finden, erbitten wir -- ' uns bis Tags vorher Vormittag- 10 Uhr. ß Amrsoian der Siönigl. Awtshauptmannschast Großenhain, der Lönigl. Amtsgerichte HW» and Strehla, sowie des Ztadtraths m Nies«. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Rieia. — Für die Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa. Bekanntmachung. Zufolge Beschlusses des Königlichen Justizministeriums sind auf die Zeit vom 1. October 1882 bis dahin 1885 nachgenannte Herren zu Friedens, richte»« für die beigenannten Bezirke verpflichtet worden: Herr Bürgermeister Schreiber in Strehla für die Stadt Strehla ; Herr Rittergutsbesitzer von Pctrikotvsky auf Oppitzsch für den Gutsbezirk Oppitzsch und die Gemeinden Oppitzsch, Unterreußen und Großrügeln; Herr Ortsrichter und Gemeindevorstand Moritz in Zaußwitz " ' für die Gemeinden Kleinrügeln und Zaußwitz; Herr Ortsrichter und Ziegeleibesitzer Böhle in Leckwitz für die Gemeinden Clantzschwitz und Leckwitz ; Herr Vorwerksbesitzer Dörfer auf Laas für die Gemeinden Laas und Klötitz; Herr Rittergutspachter Pöyfch in Cavertitz für den Gutsbezirk Cavertitz und die Gemeinden Cavertitz und Schöna ; Herr Oberförster Lommler in Reudnitz für die Gemeinden Olganitz und Treptitz; Herr Ortsrichtcr und Gemeindevorstand Naumann in Klingenhain für die Gemeinde Klingenhain ; Herr Nittergutspachler Krebs in Cottewitz für den Gutsbezirk und die Gemeinde Cottewitz ; Herr Rittergutspachtcr Helbig in Kreinitz für den Gutsbezirk und die Gemeinde Kreinitz; Herr Pastor Paul in Lorenzkirchen für die Gemeinden Lorenzkirchen und Jacobsthal. . Mr die Gemeinden Görzig mit Trebnitz, Sahlassan, Gohlis und Zschepa stehen die seitherigen Friedensrichter noch in Pflicht. St r e h la, den 17. Oktober 1882, Königliches Amtsgericht das. Thiemann. Hs. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 20. Oktober 1882. — Nach der von der königl. Amtshauptmannschaft Meißen als Elbstromaprt in Gemeinschaft mit der königl. Generalhirection der Staatseisenbahnen und dem Stadtrathe zu Riesa aufgestellten neuen Uferordnung ist nunmehr ein neuer Tarif für die Erhebung des städtischen Ufergeldes in Kraft getreten, der wesentliche Erhöhungen zeigt. Außerdem erhebt aber die Staats- eisenbahnverwaltung für solche Güter, die am fiskalischen Quai ausgeladen werden, äbernichtzurEisenbahn- Verfrachtung gelangen, eine Uebergangsgebühr von 1 refp. 2 Pfennigen Pto 100 Kilo. Exemplare der neurn Üferordnung sind bei dein neuernannten Ufermeister Herrn Heinze gegen Erlag von 40 Pfen nigen zu erlangen. — In der gestrigen Sitzung des Gewerbe vereins theilte der Vorsitzende, Herr Schuldirector Bach, zunächst mit, daß der Mechaniker Wilhelm Gittel aus Leipzig sich erboten habe, hier einen Vor trag mit dem angeblich von ihm verbesserten Edison'- schen Phonographen zu halten. Man lehnt die An nahme des VortragS seitens des Vereins zwar ab, beschließt jedoch, Offerenten zu unterstützen, sobald sich derselbe entschließen könnte, in Riesa einen öffentlichen Vortrag zu halten. — Herr Lehrer Dietzel referirte hierauf über die Bayrische Industrie- und Kunstge werbe-Ausstellung in Nürnberg. Dieselbe, bereits 187S projectirt, wurde auf dem sog. Maxfelde, einer park artigen Anlage, abgehalten. Das Arrangement der Ausstellung habe dadurch , daß sich dort Kunst und Natur gleichsam die Hand gereicht hätten, einen äußerst angenehmen Eindruck gemacht. Die 17 Gruppen der Ausstellung umfaßte» nicht allein die Fabrikate der Landesindustrie .und des bayrischen Kunstgewerbes, sondern auch die dazu gehörigen Rohprodukte, und das fachgewtrbliche Bildungs- und Verkehrswesen. Die einzelnen Gruppe» waren grüßtentheils Kollektivaus stellungen, welche d« Entwickelung vym Rohstoff bis zum fertigen Fabrikat in schöner Weise veranschaulich ten. Neben diesem geschmackvollen und zugleich höchst praktischen und instruktiven Arrangement hat sich die Ausstellung auch durch große Reichhaltigkeit und be sonders auch durch die Solidität der ausgestellten Gegenstände ausgezeichnet. Für die Unterhaltung des Publikums ist durch Concerte, für die materiellen Be dürfnisse durch zahlreiche Bier-, Wein- und Kaffee-Re staurants in hinreichender Weise Sorge getragen worden. Zur weiteren Bequemlichkeit des Publikums haben eine Post- und Telegraphenstation, eine Druckerei, rin Lese zimmer rc. gedient; kurz, die Nürnberger Landesaus stellung hat allgemein befriedigt und selbst hochgespannte Erwartungen vielfach noch übertroffen. Die Herren Stiükrauth und Liebscher, welche die Ausstellung auch besucht hatten, stimmten dem Urtheile des Referenten vollkommen bei und fügten noch das und jenes er gänzend hinzu, z. B. über die meteorologische Abtheilung, die Brauereien und die Faßindustrie, das Maschinen wesen, bei welchem letzteren die eisernen Bahnschwellen, die jedenfalls noch eine große Zukunft haben würden, besonders hervorgehoben wurden. Die Schwellen sind zum Theil schon in Bayern, namentlich aber in Elsaß-Lothringen eingeführt und auch in Riesa ist auf dem Elbquai damit ein Anfang gemacht worden. Natürlich wurde auch dem „Bayrischen Bierliesel," das in einem Büffet von der Form eines Riesenfasses seines Amtes als freundliche Hebe gewartet, seitens aller drei Herren Berichterstatter alle Anerkennung und alles Lob gezollt. Nicht minder batten die „Nürnber ger Spielwaaren" und die Berge von „Nürnberger Lebkuchen" das Interesse, letztere auch den Appetit der Besucher rege gemacht. Ein sehr großer Vorzug der Nürnberger Ausstellung, durch den sie von den neueren Ausstellungen sehr vortheilhaft absticht, sind die circa 300,000 Mark Plus, welche dieselbe ergeben hat l Die Ausstellung ist aber auch von nahezu einer Million Menschen besucht worden. Angeblich geht man mit dem Plaue um, den Ueberschuß dazu zu verwenden, den AuSstellungSplatz käuflich zu erwerben und ihn in einen Lustgarten umzuwandeln. — Hier auf hielt Herr Schuldirector Bach einen Vortrag über die Strohflechterei in Italien und Sachsen. Dieser Erwerbszweig zählt in Italien und namentlich in Toscana zu den bedeutendsten und zwar wird derselbe als Hausindustrie betrieben. Die tos- canischeStrohhutflechterei datirtum mehrere Jahrhunderte zurück und angeblich soll Signa bei Florenz die Wiege derselben gewesen sein. Carbonari eröffnete den Floren tiner Strohhüten den deutschen und französischen Markt, ihren Höhepunkt erreichte die Industrie jedoch erst, als sich für sie überseeische Absatzgebiete fanden. Von 1826 an ging die Industrie etwas zurück, belebte sich aber später wieder, so daß die Strohflechterei in Italien heute über 100,000 Menschen beschäftigt. Obwohl heute aus China und Japan viel Strohgeflechte durch England eingeführt werden, so hat Toscana immer noch den Vorzug und hält jede Concurrenz aus, weil dort dieses Gewerbe als ein alteingebürgertes geschick tere Arbeiter findet und weil dort die Strohproduction eine vorzüglichere ist. Das Stroh wird auf ganz magerem Boden erbaut. In Sachsen ist diese Industrie in dem Dresdner Handelskamintrbezirk zu Hause und um faßt namentlich Vie Städte Dippoldiswalde, Kreischa, Dohna und die angrenzenden ländlichen Distrikte bis Freiberg und an die böhmische Grenze. Auch hier ist die Strohflechtdrei Hausindustrie und fast ausschließlich Frauen- und Kinderarbeit. Neuerdings ist an die Stelle der Strohslechterej vielfach die Bastflechterei ge treten , was seinen Grund theils in der ausländischen Concurrenz, theils in dem Umstande hat, daß in de» letzten, nassen Sommern das Stroh minder schön und nicht gleichmäßig in der Karbe ausgefallen ist. Im Jahre 1880 verdienten Kinder wöchentlich durchschnitt lich 2 Mark 50 Pf. in BastgeflechtLn, 4 Mart 50 Pf. in Strohgeflech^n (geübtere Arbeiter 6 Mark). Neuer dings sind die Löhne sehr zurückgegangen, was haupt sächlich daran liegt, dass man sich in den sächs. Be zirken sehr schwer entschließt, der jeweilig herrschenden Mode Rechnung zu tragen und in neuen Faxons zu
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