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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 01.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-01
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-188909014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18890901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18890901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1889
- Monat1889-09
- Tag1889-09-01
- Monat1889-09
- Jahr1889
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 01.09.1889
- Autor
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Wache«- und KachnchtMM zugleich rtMs-Aizcher sm Söhners, Mhlitz, LensSmf, RiisSorf, St. Wdiei, HeimiPmt, Rmiemil mi> Wse». AmtsSlatt fSr Seu Stadtrat zu Lichtenstein. ' L». ZKhrgaAg. — — —-—> Nr. 204. Sonntag, den 1. September 1889. Dieses Blatt erscheint, täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis: 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer S Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Katserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die vtergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. ZUM Sedantage 1>88^. Es pocht ein freudiges Empfinden In unsrer Brust an diesem Tag; Wir wollen es der Welt verkünden, Was uns zum Jubel stimmen mag: Einst haben wir ein Reich gewonnen, Die Einheit losgelöst vom Bann, Dort, wo aus tausend blut'gen Bronnen Manch junges Leben rasch verann. Bei Sedan schloß sich einst die Reihe Der deutschen Völker Hand in Hand, Und bis zur ernsten Todesweihe Hielt deutsche Kraft dem Fenide stand. Umsonst sein tapferes Bezeigen, Umsonst auch der Verzweiflung Wehr! Wohl bilden oft den Ring nur Leichen, Doch eingeschlossen ist sein Heer. Und als auf Sedans Festnngswalle X Die weiße Fahne sich erhebt, Da braust es auf zum Jubelschalle X' Und alles jubelt, was noch lebt: „Gott Dank, der uns den Sieg verliehen, /( Er schützte die vereinte Kraft, -s Und hat nach tausendfült'gen Mühen Dem deutschen Heere Sieg verschafft!" ( ) „Nun danket alle Gott!" So singet X Alldeutschland nach der Väter Weis', X Denn bis ins fernste Oertchen klinget X Des Siegerheeres Lob und Preis. O Da hoben sich zu Gott die Hände, X Da rang sich's von der Seele los: X „Der Jammer Deutschlands ging zu Ende, Dies Sedan macht uns wieder groß!" Gott hat's erfüllt; sein Vatersegen Bewährte sich am deutschen Reich, ( Und tausend frische Kräfte regen 0 Sich für des Volkes Wohl zugleich. 0 Bis heut' zusammen hat gehalten, X Was einst das deutsche Schwert gemacht; Es hat Sedan mit frommem Walten Der Einheit Wunder rasch vollbracht. In Kaiser Wilhelm lebt der Jugend, Der deutschen Zukunft Paladin, 0 Gott segnete mit jeder Tugend () Und hohen Geistesgaben Ihn. Was Deutschlands brünstiges Verlangen, X Was unsrer Väter Traum ersah — -s Aus blut'ger Saat ist's aufgegangen: „Das starke deutsche Reich ist da!" OSkar Gießler. Bestellungen auf das im Amtsgerichtsbezirke Lichtenstein in größter Auflage verbreitete „WeHck-Mnbcv rMdilitt", Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein, werden für den Monat September zu dem Preise von 45 Pfg. entgegengenommen. Inserate finden billige Berechnung und sind von durchschlagendstem Erfolg. Expedition des Tageblattes Carl Matthes, PM- Markt Nr. 179. --WZ Tagesgeschichte. — Lichtenstein, 31. Aug. Im Kaufm. Verein, im Saale des Ratskellers, hielt gestern abend Herr Handelsschuldirektor Or. Brehme aus Zwickau einen Vortrag über „Marksteine in der Geschichte der Volks wirtschaftslehre". In ea. 1^/e stündiger klarer, fließen der Rede legte der Herr Vortragende seinen aufmerk samen Zuhörern die verschiedenen Systeme, aus welchen sich diele Wissenschaft zusammenstellt, dar und erlangte am Schlüsse des lehrreichen Vortrags den gesamten Beifall der Anwesenden. *— Das Weltpanorama, welches uns seine groß artige Sehenswürdigkeit am Sonntag zum letzten Male bietet, wird dann nach sechswöchentlichem Aufent halt aus unserer Stadt scheiden. Als Abschiedsgruß ist das Land der Träume und der Arbeit — Nord amerika — ins Programm genommen worden. Dieses Land bietet so viel des Schönen und Hochinteressanten, wie kaum ein zweites. Zwar ist uns dieses Land durch Wort und Schrift bekannt, aber die richtige Vorstellung gewinnen wir erst durch das Betrachten der geographischen Bilder, wie sie das Weltpanorama heute bringt und wird es für Jedermann gewiß von Interesse sein, Orte zu sehen, in denen sich unsere ausgewanderten Landsleute befinden. So führt uns diese Reise nach New-Jork und Umgebung, nach Philadelphia, St. Pauk und nach vielen anderen Städten; die in der Welt einzig dastehenden Niagara fälle mit Brücken werden natürlich besucht, ebenso die Minnehahafälle. Bei Philadelphia befahren wir den Wissahikonfluß und wenden uns dann nach Canada; dort werden wir in eine Jdianerfamilie eingeführt, welche in ihrem Wigwam wohnt, eine hochinteressante Bekanntschaft, aber immer noch besser als jene, welche wir in dem Goldlande Californien mit dem dortigen Gesindel machen. Das Schönste, was Californien bietet, ist das großartige, wildromantische Josemite- thal mit seinen Wasserfällen. Da wir uns auf dieser Reise auch dem Wasser anvertrauen müssen, so nehmen wir zum Schluß Gelegenheit, den Speisesaal eines der großen Oceandampfer zu betreten, jene Dampfer, die in Bezug auf die innere Ausstattung die Missi- sippi-Dampfer übertreffen, und erholen wir uns dort von den Strapazen der interessanten Reise. Das Panorama hat sich während seines Hierseins den un geteiltesten Beifall des Publikums erworben und wird der Besuch auch heute zum Abschiedstag noch ein recht guter sein. Wir wünschen dem Unternehmer auf seiner weiteren Reise besten Erfolg. — Es scheint fast, als ob uns ein schöner „Nachsommer" entschädigen sollte für die vielen trüben Tage der verflossenen Hundstagszeit. Die Wetter gläser erfreuen jetzt allgemein, da sie beständiges Wetter künden. — An dem kritischen Tage dritter Ordnung nach Rudolf FalbS Theorie, am 26. August, hat, wie be reits gemeldet wurde, fast in ganz Griechenland ein starkes Erdbeben stattgefunden. Jetzt liegen uns nun verschiedene Meldungen über weitere Elementar-Ereig- nisse vor, die sich um diesen kritischen Tag zugetragen haben. Ein Telegramm ans Newyork besagt: „Ein heftiger Erdstoß wurde am 27. d. M. bei Los Angelos in Kalifornien verspürt. Die Uhren blieben stehen, und die Zimmerdecken erhielten Sprünge. Der Erd stoß war auch in Passadena bemerkbar." Aus Jokohama wird depeschiert: „Am 26. und 27. d. M. haben in Waka Jama, einem Orte an der Küste Niphons, etwa 35 englische Meilen südlich von Osaka, heftige von Sturm begleitete Regengüsse eine ver heerende Ueberschwemmung verursacht." Ans eben diese Nachricht bezieht sich offenbar auch das folgende, über London eingegangene Privat-Telegramm: „Das nördliche China und Japan sind von unerhört heftigen Wirbelstürmen heimgesucht worden; zahllose Dschunken sind untergegangen, ein enormer Verlust an Menschen leben ist zu beklagen; in Japan sind, nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen, 5000 Menschen in den Sturmfluten ertrunken." — Ein weiteres Telegramm aus Nokohama meldet, daß durch die Ueberschwemm- ungen in Waka Jama bei Osaka an 10,000 Personen umgekommen sind; 20,000 sind obdachlos, und es herrscht großes Elend unter der Bevölkerung. — „Die Blitzgefahr und die Eisenbahnen" — über dieses Thema enthält die Nr. 32 der Oester- reichischen Eiscnbahnzeitung eine allgemein interessierende Abhandlung, in welcher der Verfasser (I. Krämer auf Grund langjähriger Erfahrung zu folgenden Er gebnissen gelangt: 1) Der Bahnkörper und die rollen den Züge sind vom Blitz nicht gefährdet. 2) Die gebräuchlichen Telegraphen-Blitzableiter reichen für lange Linien vollkommen aus, um die bis jetzt beo bachteten atmosphärisch-elektrischen Wirkungen an Tele graphenlinien unschädlich zu machen. 3) Kurze Tele graphen- und Signalleitungen sind durch die jetzt gebräuchlichen Telegraphen-Blitzableiter nicht aus reichend geschützt. 4) Die hölzernen Druckköpfe der gesamten beim Telegraphcnbetrieb gebräuchlichen Taster vorrichtungen sind zum persönlichen Schutz gegen elektrische Rückschläge bei Gewittern gänzlich unzu länglich. 5) Die meisten der sogenannten Blitzschläge in Tslegraphenlinien sind nichts anderes, als sekundäre Jnduktionsströme oder elektrische Rückschläge. — Die ursprünglich nur für militärische Zwecke angefertigte Karte für das Manöver des 12. (Königl. Sächs.) Armeecorps wird zufolge erst jetzt seitens des Königl. Kriegsmimstcriums ergangener Verfügung auch für Privatpersonen abgegeben. Diese Karte, deren Vertrieb der Firma Giesecke u. Devrient in Leipzig übergeben ist, kann zum Preise von 1 Mk. durch alle Buchhandlungen bezogen werden. — Zur Frage der Uebertragbarkeit der Rück fahrkarten ergreift jetzt der Reichs-Anwalt Steng- lein in der von ihm herausgegebenen strafrechtlichen Zeitschrift „Der Gerichtssaal" das Wort. Er ge- gelangt dabei zu folgenden interessanten Schlußsätzen: „Man schafft vierte Klassen, damit die Marktweiber billig fahren, man giebt Rückfahrtkarten, ständige und zujammengesetzte Rundreisefahrkarten aus, man giebt Schüler-, Abonnementssahrkarten und Kilo meterabonnements; jede Reisesaison wird eingeleitet durch Anpreisung aller Fahr- und anderer Erleich terungen, man verlängert jeden Wanderkongreß, und wäre es der der ehrbaren Zunft der Schornstein feger, die Rückfahrt zu billigsten Preisen, man ver anstaltet Sonderzüge u. s. w., alles zu dem Zweck, um das liebe Publikum reiselustig zu machen. Wenn aber irgendwo eine Rückfahrtkarte zu billigerem Preise verkauft wird, so wird eine Weheruf erhoben, als sollte der Himmel einstürzen; man malt den Schrecken eines förmlichen Rücksartkartenverkaufs- bureaus aus, als handle es sich um einen Seelenver käufer, man klagt wegen Betrugs und muß doch zugeben, daß eine Aufsicht unmöglich ist. Gebe man doch den ganzen Handel frei, und lasse ver kaufen, wer verlausen will. Es thut keinen Schaden,
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