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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-08-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185608220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-08
- Tag1856-08-22
- Monat1856-08
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1856
- Autor
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k die sch. rg- im. Rom. Pol. >yne. uere. S Roß. n. Hof. Zruffe. g- reuz. )M. usfie. und lumenb. cesden. ldon. nberg. ivan. >aum. >erg. ; Roß. er Hof. ß. nberg. Nürnb. lond. aviere. am. Pruffe. und Pologne. iere. logne. . Roß. Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 2S5. Freitag dm 22. August. 1856. Bekanntmachung, die Anmeldung neuer Schüler in die vereinigte Raths- und Wendler'fche Freischule, so wie Ln die Schule des Arbeitshauses sür Freiwillige betreffend. Diejenigen Aeltern, Pflegeältern und Vormünder, welche für nächste Ostern um Aufnahme ihrer Kinder oder Pfleg- befohlenen in die vereinigte RathS- und Wendler'fche Freifchule oder in die Schule deS Arbeitshauses für Freiwillige bei uns anzusuchen gesonnen sind, haben ihre Gesuche von jetzt an bi- spätesten- den SO. September d. I. auf dem Rathhause in der Scbulgelder-Einnahme persönlich anzubringen und die ihnen vorzulegenden Fragen vollständig und der Wahrheit gemäß zu beantworten, auch die Zeugnisse über da- Alter de- anzumeldenden Kinde-, so wie darüber, daß demselben die Schutzpocken mit Erfolg eingeimpft worden, gleichzeitig mitzubringen. Noch wird aber bemerkt, daß nur die Kinder ausgenommen werden, welche nächste Ostern da- achte Lebensjahr nicht überschritten haben, und daß daher jede diesem Erfordernisse nicht entsprechende Anmeldung unberücksichtigt bleiben muß. Rach erfolgter Prüfung wird die*-Bekanmmachung der beschlossenen Aufnahmen in der bisherigen Maaße erfolgen. Leipzig, den 16. Juli 1856. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Festtags. lfrmh»e. Zlz. Sladllheolcr. Einer der ersten unter dm jetzt lebenden und wirkenden dra matischen Künstlern Deutschland-, Herr Carl Grunert vom Hoftheater zu Stuttgart, eröffnete am Abend de- 2tt. August mit der Titelrolle in dem Trauerspiel „Richard III." von Shake speare (in A. W. Schlegel- Uebersetzung) einen CykluS von Gastvorstellungen auf unserer Bühne. Herrn Grunert- Gast spiel vor etwa zwei Jahren stand hier noch in zu lebhaftem und frischem Andenken, als daß des Künstlers Name nicht eine sehr zahlreiche, da- Hau- in allen Raumen füllende Versammlung in da- Theater hätte locken sollen. Damals führte der berühmte Gast außer einigen kleineren, die Kundgebung hochgesteigerter Virtuosität zum Zweck habenden Rollen uns Werke der größten deutschen Dichter, Lessing, Göthe und Schiller, vor; diesmal ist eS aus schließlich Shakespeare'- unerreichte Kunst, deren lebendige Darstellung Herr Grunert sich bei seinem Gastspiele zur Aufgabe gestellt hat, und dem Vernehmen »ach werden Shylok im „Kauf mann von Vmedig" und König Lenr die Rollen sein, in denm er aufzutreten gedenkt. — Wenn Referent diesmal znerst von de« überwältigenden Gefühle spricht, das ihn bei der lebendigen Dar stellung des Riesenwerkes des größten dramatischen Dichter- ergriff, und er auch jetzt noch unter dem Einfluß diese- Eindrucks steht, so dürste da- vielleicht darin Entschuldigung finden, daß er das Trauerspiel zum erst« Male auf der Buhne sah und daß gerade die furchtbare Gestalt de- Richard, die schon beim Lesm de- WerkeS „den Menschen erhebt, wenn sie dm Menschen zermalmt", in so hoher Vollendung vor den Augm der Zuschauer erschien. Es ist rin entsetzliches Nachtgemälde au- der Geschichte England-, da un- der große Dichter hier entrollt; er malt un- in wmigm kraft volle» Strichen dm Gsift damaliger Zeit, er beschwört die ehemen Gestalt« de- Mittel-lvrs herauf aus ihr« Gräbern und weiß selbst da- Häßliche an ihn« mit de« Adel seiner Poesie zu um geben, ohne ihn« auch nur ein Iota von ihrer historischen und rein »«schlich« Wahrheit zu raub«. — Welch ein tiefes Studium von Shakesp eare' - Kunst, weiche feine und scharfe psychologische Ausarbeitung und Auseinandersetzung trat un- aber in dem Richard de- Herrn Grunert «tgegm; wie ekaenthümlich und geistvoll war diese Auffassung, und um von der Meisterschaft im Technisch« der Schauspielkunst zu reden: wie wußte er mit dm Mitteln hauS- zuhalten und eine Steigerung zu erziel«, die bei einer solch«, fortwährend alle geistigen und physischen Kräfte in Anspruch neh mend« Aufgabe bis zu dm letzten Scenen nicht nachließ! Es ist in einem gedrängte» Bericht, wie ihn die Tage-kritik nur geben darf, unmöglich, einer solchen Leistung gegenüber auf Einzelnheiten einzugehm oder auch selbst nur die vielen großen Momente der selben sämmtlich hervorzuhebm. Wir müssen un- damit begnügm, die großartige Anlage der in ihrer Einheitlichkeit ei» imponirmdes Ganze- bildendm Kunstleistung zu bewundern, und wmn wir etwas SpeeielleS besonder- bezeichn« sollen, so müßt« es die beidm Scenen mit Anna im ersten und mit Elisabeth im viert« Acte sein, in denen Richard diese Frau« trotz de- Abscheues, den sie vor ihm haben, auf seine Seite zieht und sie nöthigt, seinen Plänen zu dienen. Namentlich war es i» ersterer Scene, in der Richard die Anna an der Leiche ihre- gemordet« Gatten dem Ehebündniß mit ihm selbst geneigt macht, wo da- Spiel de- Gaste- etwas wahrhaft Grauenhafte- und an die magische Gewalt de- Schlangen- blicke- Mahnende- hatte, mit welchem diese Thiere der Sage nach ihre sich vergeben- sträubenden Opfer unwiderstehlich bannen und an sich heranziehm. — In Bettacht der ungeheuren Schwierig keit«, welche die Darstellung de- Trauerspiel- „Richard III." darbietet, kann man den Leistungen unsere- Schauspielpersonale- erechte An«smnu»g »icht versag«. Zuerst gebührt dem Regisseur, errn Pauli, für dm erfolgreich« Fleiß und seine Umsicht bei »cmirung de- Trauerspiel- Dank. Rur wenige Dramen dürft« dem Regmeur so viel zu thun gebm und eine so aroße Übersicht und Umsicht bei Verwendung der gegeben« Kräfte und Mittel erfordern, wie „Richard III." Herr Pauli hatte damit so viel geleistet, als bei einem Theater wie da- unsere nur möglich. — Von dm einheimischen Darstellern nennt Referent diesmal Herrn Stürmer (Buckingham) als in erster Reihe stehend. Diese- ver dienstvolle Mitglied bethätigte ebm so viel Verständniß seiner schweren Aufgabe, als eS dieselbe mit der ihm stets eigmthümlichm Würde und Noblesse durchführte. Rächst ihm war« es die Herr« Pauli (König Eduard IV.), Wenzel (Clarenee), von Othegraven (Richmond), Laddey (Lyrrel) und Böckel (Lord Hastings), wie die Damm Frl. Bartelmann (Eduard, Prinz von Wale-), Krau Wohlstadt (Elisabeth), Frl. Huber (Margarecha). Frau Eicke (Herzogin von York) und namentlich Frl. Francke (Anna), welche in d« größer« und hervortretenderen Roll« Tüchtige- leistet«, wie auch die Mehrzahl der klein« Partien diesmal sehr anständige Vertretung fand«. Ferdinand Gleich.
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