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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.05.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-23
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060523026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906052302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906052302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-05
- Tag1906-05-23
- Monat1906-05
- Jahr1906
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An- kilndiannacn nut der Privaltette Zette Lb Dtg : die rtvaitiae Zeile autrert» teile so Ptg. als Einaetandt Zell« KN Pt». An Nummern noch Sonn- und Heiertngcn iwaltiac GrundrcUe so Pia.. am Prwntteite «o Ptg.. Lipailiac Zette aut lerlieite und als Einaetandt so Pta. AnSwürtiae Aus. tiäae nur gcaen Bora»c,bc»al>i>ina. Belcabi aller tatien io Ptenniae. Fernsprecher: Nr. N und LÖSS. .HanptgeichüsMell«: Marienlir.SS. 1.SN0ÜN- mil cism „I^tsilrinA" M 25 psr Ltück. luedvareu. Im^or lioobsoinor ckautsolrer uoä en^Iisolior Hnxu^-, Hosen-, ?ul«ftv1- un<> IVostonsloffs in allen inmlei'ngu ?ull>6» unä ?riwa-tzualitilien 7.u billigsten piojvon. Vnilcnnssstoll« clor vom Kgl. IHnuir/minislenum noiigsrvültiton vorooiiriktsmiissigon Uniformstotfo für Xönigl. 8üol,s. Staats - korstkeamto. Holt».'»!» I'ör8el>vl Ledeüektrssse 19 «r. 140. Wkttl: Neueste Dralftberichte. .Hofiiachrichten. Glgscriiinnngstag, Stichs. Miihleiiverbnnd, Mvrdprozeß Hossmann. " Ische Bi ' ' Deutscl jnnsengesellschast. Boch-Mnscum in Eisenach. Mittwoch, Ä-r. Mai l'.Utti. Neueste Drahtmeldmiaen vom 22. Mai. Deutscher Reichstag. B e r l i n. sPriv.-Tel.! Die Reichstagskommission zur Vorberatung einer Maß- und Gcwichtsordnung öc- ondete heute die «weite Lesung. Ein Antrag des Abg. von Epiegel, das Gesetz vor dein I. Januar t!>09 in Kraft treten zu lassen, wurde bei »Stimmengleichheit mit 8 gegen 8 iLtimmcn «bgelehiit. In einer sofort nachfolgenden dritten Lesung wurde 8, 16. Verstaatlichung der Eichämter, i» der Fassung der Ne- gierungsvorlage wiederhergestellt und damit die Vorlage mit 11 gegen 9 Stimmen angenommen. — Die Reichstagskommis- fron für die A u t o m o b i l l> a s t p s l i ch t nahm einen An trag Burlage sZentr.) an, der die Feststellung der Höchstgeschwin- digkeit lür privilegierte Automobile der Beschlußfassung des Bundesrats überläßt. — Mitglieder der Budgctko in m i s - t.ion des Reichstags hielten heute eine Vorbesprechung über die E r g ä n z u n g s e t a l s ab. Man nimmt an, dag diese Etats auch noch in der Budgctkommission und im Plenum bis Sonnabend erledigt werden können. Preußischer Landtag. , Berlin. lPriv.-Tcl.) Im Abgeordnetenhause erfolgten heute die noch ausständigen Abstimmungen über das K n a p ps ch a f t s g c s e tz. Die vom Zentrum bcantraate obligatorische Einführung der geheimen Abstimmung bei den Wahlen für die Ausschüsse wurde mit 230 gegen 122 Stimmen abgelehnt. ^Daraus fand das Gesetz in der Gesamtabstimmung gegen die Stimmen der Polen Annahme. Hierauf begann die zlvcite Beratung des Bolksschulunterbaltungs- gcsetzes. Tie Nationalliberalen haben zu § 40 einen Bcr- mittlungsantrag eingebracht, wonach die Besetzung der Rektoren- stellen zwar grundfätzlich durch die Schulaufsichtsbehörde er- folgen soll, es jedoch bei dem bestehenden Rechte dort bleiben soll, wo die Gemeinden bisher das Bernsnngsrccht batten. Kul tusminister Dr. Studt sprach die Hoffnung aus. daß es trotz aller Differenzen doch noch zik einer möglichst einmütigen Ver ständigung kommen werde, und daß daraus eine Lat des Frie dens und des Segens für unser ganzes Volksschulwesert erwachse. Hu dem nationalliberalen Anträge bemerkte der Minister, daß die Regierung ihren Grundsatz, daß eine differentielle Behand lung der Lehrer und Rektoren erforderlich ist, ausrecht erhält. ES sei anzuerkennen. daß dieser Gesichtspunkt in dem neuen Anträge eine gewisse Würdigung finde. Abg. Dr. Friedbcrg snatl.l erklärte, daß seine Freunde in dieser Lesung mit Aus nahme des 8 M an den Beschlüssen der 'Kommission festhiclicn, sollte aber der Antrag seiner Fraktion zu 8 40 abgelehnt wer den , so würden sic einstimmig gegen das Gesetz stimmen. Abg. Freiherr v. Zedlitz sprach sich namens dcr 'Freikonservativen für den nationalliberalen Antrag aus. Abg. Dr. Porsch erklärte, das Zentrum halte cs nicht für notwendig, zu dem gegen wärtigen Gesetze als Ganzem schon setzt Stelluna zu nehmen, es werde, soweit möglich, für die Kommiisionsbeschlüsse stimmen upd werde im übrigen eine große Beschränkung in der Einbrin gung von Anträgen üben. Die freisinnigen Redner sprachen sich gegen die Kommissionsbeschlüsse aus und erklärten, auch gegen den nationalliberalen Antrag stimmen zu müssen. Slusstandsdew egnngen. Freiberg. Heute morgen sind hier sämtliche Maler-, Lackierer- und Anstreichergehilsen in den Ausstand ge- treten. Sie verlangen einen minimalen Stundenlohn von 40 'Pfennigen und 10 Pfennige Zuschlag. Für ländliche Arbeiten fordern sie eine Auslösunasgcbühr von 1 Mark pro Tag. Die Arbeitgeber haben beschlossen, sämtliche Gehilfen für entlassen anzuselM, wenn sie nach drei Tagen nicht zur Arbeit znrück- kchren. Berlin. Tie Hauptstelle deutscher Arbeitgeber verbände teilt mit, daß sic in einer gestern abgehaltenen Sitzung einstimmig beschlossen habe, den vom Ausstand im mitteldeutschen B r a n n k 0 h l e n g e b 1 e t betroffenen Arbeitgebern die Hilfe der -Hauptstelle im ganzen tlmiang zu teil werden zu lassen. Stettin. Die Bootsleute der im hiesigen Hasen liegenden Fahrzeuge verschiedener Ldcr-Reedereien haben gestern den voii^Brcslau ans craangcncn Beschlüssen, sich dem Streik der Schisser auzuschließe». Folge, geleistet Es sind etwa 20 Reedereien von dem Streik betroffen, sodaß mehrere tausend Arbeiter, darunter auch Maschinisten und Heizer, in Betracht kommen. Stuttgart. Tie Angestellten sämtlicher hiesiger Buch- bindcreien l>aben ohne Einhalten dcr Kündigungsfrist die Arbeit n i c d e r g e l e g t. Ter Ausstand umfaßt etwa 1000 Arbeiter und Arbeiterinnen. Zur Lage in Rußland. Petersburg. In dcr gestrigen Sitzung dcr Duma schlug der Abgeordnete Kornilow vor. als ersten Punkt der Tagesordnung den Entwurf eines Gesetzes betreffend die Frei lassung aller politischen Gefangenen zu beraten. »Da der Ent wurf des Gesetzes verteilt fei. so sei seine Prüfung in kurzer Zeit möglich. Hierauf erklärte der Präsident, daß dieser Ent wurf ihm unbekannt und seine Verteilung vielleicht von privater Seite erfolgt sei. Im übrigen wurde die Debatte über die Amnesticfrage nicht fortgesührt, da dies augenscheinlich der Mehrheit antipathisch war. Viel besprochen wurde ein Artikel Suworins, der die Amnestiesrage und die Ausführungen meh rerer Redner in der jüngsten Nachtsitzung der Duma beleuchtete. Suworin protestiert gegen die Anarchie und die Mordtaten als Svstem. sowie gegen die Verteidigung der Verbrechen vom politischen «Standpunkt. Die Duma stimme durch ihre Haltung indirekt der Taktik des Mordes und politischen Brigantentums Duma-Milgliedcrn angcschlosscn hätten. Dieser Artikel rief tiesen Eindruck hervor. Schivow und der Präsident des War schauer Börsenkomitees Krcllownikow, zwei Mitglieder des Neichsrates, erklärten, daß der Reichsrat sich bestrebe, einen Konflikt mit der Duma «u vermeiden, indem er selbst auf die Initiative zur Gesetzgebung verzichtet habe. Petersburg. Der Ministerresidcnt in Hessen und Sachsen-Koburg-Gotha. Fürst «Kudaschew, ist zum außer ordentlichen Gesandten in Kopenhagen ernannt worden. Berlin. Dcr Kaiser reiste heute Eüb nach Prökelwitz ab. Im Gefolge befinden sich Generale v. Kessel, v. Moltkc und Leibarzt Niedncr. Wiesbaden. Wie der „Rhein. Cour." meldet, ist der Reichstagsabgeordnete Gras Reventlow jdcutichsoziale Nesormp s in der letzten 'Nacht im hiesigen städtischen Kranken haus gestorben. Kiel. Den Bergungsdampsern des Norddeutschen Bergungsvereins ist es gelungen, das Hinterschiff des Torpedoboots „8. 126" nach der Höhe von 'Foszbrook zu schleppen. Hier werden heute vormittag Vorbereitungen getroffen, »m die Hebclrosse kürzer zu fassen, woraus die Ein schleppung in die kaiserliche Werft erfolgen soll. N cw - Orleans. Dcr deutsche Vizck 0 nsul Cannich ist in Bocas del Toro von einem Eingeborenen namens Meier ermordet worden. Cannich saß in einem Reftanrcntt mit dem Konsul Beckmann und anderen Herren. Meier ee- össnete das Feuer, ohne jemand zu warnen. Man vermutet, daß er den Konsul Beckmann zu töten beabsichtigte. Der Mörder wurde von der Polizei verhaftet, die Mühe hatte, ihn vor der Lvnchjustiz zu schützen, Oertliches und Sächsisches. Dresden, 22 Mal, ---* Am Montag nachmittag besichtigte Ihre Majestät die Königin-Witwe den in berrlichner Blüte stehenden Rhoüodendronpark im Seiocischen Privatgrundstück,^ Augs burger Straße 71. Die Anlagen sind noch bis mit Sonntag —* Herrn Amtshauptmann Hänichen in Grimma ist Titel und Rang eines Geheimen Rcgierungsrats und Herrn Dr. med. Oertmann in Wurzen Titel und Rang eines Sanitätsrats verliehen worden. —* Tein Kaufmann und König!. Hofspediteur Richard John, in Firma I. H. Federer, hier, wurde der Titel rmd Rang als Kommissiousrat verliehen. —* Der Rat wählte die Herren Stadträte Leutemano und Mühlberg in den Ausschuß zur Prüfung von Abgaben» restcn. —* Der Rat nahm das VermächtniS des Privatmannes Hermann Nietzsche! mit dcr gestellten Auflage der Unterhaltung seines Grabes zu gunsten des BürgerhospitalS an und will das ansgesetztc Kapital von 20000 Mk. entsprechend der Bestimmung des Erblassers unter dein Namen Hermann Nietzsche!-Stiftung bei dem Bürgerhospital ohne Erwerbung der Rechtsfähigkeit ver walten. —* Dcr Rat genehmigte, daß mit dem Königlichen Staats- fiskus zur Beseitigung des überaus störenden und unschönen Anblicks des vormaligen M i l i t ä r b a ub 0 f e s an der Earolabrücke und deS ehemaligen Botanischen Gartens an der Ringstraße Verhandlungen über di« Er» Pachtung dieser Flächen durch die Stadt eröffnet werden. —* Der Rat genehmigte einen zweiten Nachtrag zur Ge rn ein de ft euerord nun g für die St^dt Dresden, der am 1. Juli in Kraft treten soll und den 8 53 in folgende Fassung umändcrl: „Wer nach Ablauf von drei Wochen vom Fälligkeitstermine ab mit seinem Steuerbetrage noch im Rück stände ist, erhält eine schriftliche Mahnung zur Zahlung binnen einer Woche unter Androhung dcr Zwangsvollstreckung. Nach Ablaus der Mahnfrist wird die Zwangsvollstreckung versügt, loscrn nicht Tatsachen vorliegcn, welche die Annahme begründen, daß der Rückstand im Wege der Zwangsvollstreckung nicht zu erlangen sein wird." — Am Sonntag fand im „Musenhanse" der 25. Bezirks- verbandtstag der Glaser-Jnnnngcn im Königreiche Sachsen statt, an dem zahlreiche Delegierte aus den verschiedensten Städten unseres engeren Vaterlandes teilnahmen. Als Ehrengäste wohnten den Verhandlungen bei die Herren Oberregierungsrat Kunst und Wissenschaft. -s* Gleich der erste Tag der XIII Deutschen Bunsen-Gesellschast für Ehemie brachte einen außerordentlich Gewinn, der sich äußerlich i» einer Reihe von Vorträgen dokumentierte, die von hiesigen und auswürligen Koryphäen der Wissenschaft in dcr Aula der Technischen Hochschule gehalten wurden, «chon das Auditorium in seiner glänzenden Zusammen setzung war ebenso eigen wie einzigartig in der Fülle charakte ristischer Erscheibungen. So sah inan u, a, die Herren Professor Dr. van 't Hofs, den durch den Nobel-Preis ausgezeichneten holländischen Eyemiker, Geh. Negierungsräte Professor Dr. Nernst und Marburg auS Berlin, Geheiinräte Professor Dr. Beckmann und Hantzsch aus Leipzig. Oberbergrat Prof. Dr. Papperitz als Rektor der Bergakademie Freibera, Pros. Dr. WislicenuS als Vertreter des Rektors der Forstakademie Tharandt, sowie zahl reiche Vertreter der verschiedensten staatlichen wissenschaftlichen Institute Deutschlands. Als Vertreter der sächsischen StaatS- reaieruna bemerkte man die Herren Exzellenz v Schlieben und Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. Waentig, während in Ber- trrtung Sr. Majestät des Königs Prinz Johann Georg erschienen war. An die im Wortlaute bereits mitgeteilte Eriff' nungSrede Sr. Exzellenz des Herrn .Kultusministers schloffen mehrere offizielle Begrüßungen. So sprachen nach einaw Se. Magnifizenz dcr Rektor Gebeimrat Prof. Dr. Drude im Namen der Benreter der Bergakademie, der Forstakademie und der Tierärztlichen Hochschule, Geheimrat Pros. Dr. Marburg im Namen der verschiedenen durch ihn vertretenen Reicbsäillter. Geh Hofrat Prof. Dr. Heinpel tm Namen deS Vereins Deutscher Chemiker, während Herr Bürgermeister Leuvold den Will- kommenSgruß der Stadt Dresden überbrachte. Geheimer Regierungsrat Professor Dr. Nernst dankte für all diese freund lichen Begrüßungen und teilte zugleich die Absendung eines Tele gramm» an Professor Nasini niit, das dcni Gelehrte» de» Dank für die Ausnahme der Vertreter der Bunsen-Gcselllchaft beim Internationalen Chemiker-Kongreß in Rom übermittelt, sowie die Ernennung de» berühmtesten italienischen Chemikers Eanizzaw zum Ehreumitgliede. Die Ansprache Nernsts schloß mit einem begeistert anfgenommeiien Hoch auf >se. Königl. Hoheit den Prinzen Johann Georg. Nunmehr begann die Reibe der Borträge, nachdem zuvor noch Herr Gebeimrat Böttinger. der frühere verdienstvolle Vorsitzende der Gesellschaft, zum Elirrn- mitgliede ernannt wurde. Nach einander sprachen, znm Teil an der Hand von interessanten Experimente». Prof. Dr. Förster über Stickstofsverbindungen. Pros. N ernst im Verein mit Dr. Jellinek über neue Meßversuche bei dcr Bildung von Stick- oxyd. Prof. Förster über die bisherigen technischen Versuche der Stickpofsvckbrennung. Prof. Le Blanc-KarlSruhe über die bisher üblichen Methoden zur Stickoxyd-Bestimmung, Prof. Klaudv - Wien über die Frage dcr technischen Ueberführung nitroser Gase in Salpetersäure oder salpetersaure Salze und Herr Erlwein über Apparate, die bei der Stickstoffaktivierung durch Kalkstickstoff benutzt werde», ist ach einer kurzen Frühstückspause verbreiteten sich noch Geheimrat Hempel über die Wichtigkeit der ^äkalstofie zur Gewin»ui>§ von Stickstossvcrbindnngen, GKieimrat Gold, Prof. Abcag -Breslau über die Zersetzung des Silber- »itrits in seiner wässerigen Lösung u. n. in. Die einzelnen Vor träge. in fesselnder Weise geboten und zuinctst durch interessante Experimente imtcrstiitzt, fanden durchweg reichen Beifall und die lebhafteste Anerkennung der Jachkvllcgcn. Das Bach-Museum zu Eisenach. Das Geburtshaus Johann Sebastian Bachs zu Eisenach ist, dank der Opferfreudigkeit edler Spender, am 1. Januar 1906 in den Besitz der „Neuen Bachgesellschaft" zu Leipzig übergegangen. Das rechts vom Wege nach dem Marien- und Annatale zu gelegene schlichte Gebäude, am Frauen plan Nr. 21. macht noch heute den Eindruck eines ansehnlichen, bald nach dem 30jährigen Kriege errichteten Bürgerhauses. Einige kleine Äcnderungen aus den letzten Jahrzehnten können aus Grund älterer Mbildungen leicht wieder beseitigt werden. Auch der hübsche Garten hinter dem Hause bietet noch das be hagliche Ansehen eines altmodischen kleinbürgerlichen Gartens jener still bescheidenen Zeit. Am 1. April d. I. sind die einst vom Eisenacher Stadtmusikus Ambrosius Bach, dem Äater Sebastians, bewohnten Räum« seitens der letzten Bewohner geräumt worden. Auch die I-micnräume tragen noch das alte Gepräge. Einfache Truhen und Schränke aus der Zeit von und vor Johann Sebastian Backs Geburt bewahrten noch bis zuletzt den Besitz der 8/jähriqen freundlichen Greisin, die nun gern den Trittpiatz am jycnsler räumte, den einst Frau Elisabeth Bach gcb. Lämmerhirt. Sebastians Mutter, eingenommen hatte. Die Wohnstube ocS Oberstockes mit dem Giickscnstcrchcn nach der HauStüre mit dem alten Klopser, die aus dieser Familicnstube aus Stufen zu erreichende niedrigere Schlaskammcr, das Go m burtszimmer Sebastians, und die nein« Kstckie sind ganz in alter Weise erhallen und bedürfen nur geringer Erneuerungen Diese Familicnräume werden m der Weise ihrer Zeit wohnlich er- halten toerden. Sobald aus den übrigen Räumen dieses Stock- Werkes di« kleinlichen Einbauien späterer Zeit lieraiisgcworsen lein werden, ergibt sich als Museumssaal das aroße vienenftrige Unterrichts»,»uuer von Ambrosius Bach, daneben >c ein Zimmer für die Bibliothek und für Vorräte. Der Eiinzanasraulii ftir olle dies« Zimmer, die langgestreckt«, geräumig« Diele kann eben falls der Ausstellung von Kunstgegenständen des Bach-Museums dienen. Das niedrige Slockwerk zu ebener Erde, zu Bach? Zeiten nicht bewohnt, sondern damals für den Wirtschaftsbcdar' des ehedem die ÄrauhofuGercclftigkcit führenden Hauses ein gerichtet, wird auch künftig von aein bisherigen Besitzer nnu mietweise bewohnt werden. Dieser, ^ Herr Lehrer Neinhold Tappcri, behält die Verwaltung des Hauses. Di« Haupikosten dcr Herrichtung werden dein Schuhe bc-Z Hauses, insbesondere der Sicherung des großen zwcislöckigcn Daches gegen die Unbilden des Weilers gelten, das dort jetzt ziemlich freien Zuiritt hat. Bis znm Herbste wird das Hans mit Wolm- und Miisciinisräumcn baulich in gutem Stande sein Bis dahin mnd wahren!) des BZinicrS gilt cs nun. Flocken zu Nest zu tragen: das Haus wieder in wohnlich-bchaglichcn Zu stand zu versehen und die Miiseumsräume mit allem dem zu füllen, was das Andenken Johann Sebastian Bachs und der Thüringer „Bache" beleben, sichern und ehren kann. Ilm diesen Zweck zu erreichen, wendet sich die „Neue Bacli- gesellschast" an alle, die in der Lage sind, tätig und Ihiffsberett mitzuwirkeitz damit im Frühjahr 1907 hei dcr feierlichen Weibe des Hauses durch «in pietätvolles Bach sc st in Eisenach die Verehrer des großen Meisters die Einrichtung und A»S- stattung dieser Stätte der Bachvcrehrung und des Bachstndiiin's mit Dank gegen die verdienten Geber würdigen könne». Als Gäben werden besonders willkommen sein: 1. Dft' Werke I. S. Backs: I. Ilrhandlchrislen. Faksimile und Adichrsi- tcn, II. gedruckte Ausgaben aller Art: 2. Brief« »nd Urkunden I. S. BachS: 3. Schriften über I. S. Bach: 4. Bildnisse I >S Bachs. Originale und Nachbildungen: 5. Bilder ans den Stadien von I. S. Dachs Wirksamkeit. Stadtbilder. Kirchen. Orgeln usw.: 6. Musikinstrumente, wie sie I. 2. Bach in seinen Werken verwandt bat: 7. Werke. Handschristen, Schriften. Bildnisse und Bilder dcr anderen „Bache", ferner von Lehrern. Vorgängern. Zeitgenossen, Schülern und Förderern seines Andenkens. 8. Thüringer Hausrat aus Bachs Jugendzeit sum 1685 bis 1695 und irübers: 9. 'Barmittel zur Herrichttmcr und Einrichtung des Bachhaiffes. sowie zu einem Fonds zur Erweiterung und Verwaltung des Bachmliscinns. Die Verwaltung des Bachmiiseiims untersteht einem vom Direktorium der Neuen Bachgcsellschast eingesekten „Ausschuß ft'ir das GiNiirlshaiis Johann Sebastian Bachs", dem die folgenden Herren angeboren: Dr. G. Bornemann in Eisenach, Hosral Dr. O. a. Hast in Lcwzig. Professor Dr. Josef Joachim in Berlin Prcsicssor Georg Schumann in Berlin, Gencralmusik- direktor Fritz 'Sleinbacb ft, Köln a. Rh Z » w e 11 dn na e >1 lür das Backhaus und das Bachmnscum sind zu richten entweder an den Eisenacher Bevollmächtigten für das Bachhaus. Herrn Dr. G. Boriiemann in Eisenach, Wartburg-Chaussee Nr. 9. oder an die Herren Breitkopf u. Härtel in Leipzig. Nürnberger Straße Nr. 3S.
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