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Dresdner Nachrichten : 16.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189006163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-16
- Monat1890-06
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.06.1890
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gen. ^»t »eaedezi, So >ndiaulii«a»!lma«««»«« uiia durch Brimnam« Voiiciiiianlunii, br rin»r nudln Hchttft- „ rine vertindnchkril. ^unae« yrlnnen lLmmlltcb« >r «rrmiUriunnÄ^llen a». «imIvrrLilelle Nr. U. 35. Jahrgang. Aufl. 48,5VÜ Stück. vr. Lsäver's 8»ULtor1um kür Vl»d«tv», vlollt, r«tt„obt, Nerv«». lelä«» (Lkst^nrl, klotnrmatd, Votsrleldi- Isickvo vt«. et«. I ,»».. ,,v« V»,cd«u:doL»r". Dresden. 189l). I V»rl. «inxoli. Lnnrlisuinin^en Ms V<irrü^l>ed^«>t. ^ kr.1'l'0ltrt««!t,0ror><1e,i 32 -i, livdoNdran, desto ileriro, voll Nvlor. IUvI«r ill rDnIotlallt«,, voll Lillcksrll stets xvrn xsoommon. 1 klnsetro 1 Llurlc uaä aus- xsvossso. Prompter Voreanüt osclr ausnijets. Uokapotltvliv, vr«8äsu, ^vvrxvnMor. ILü»»U1vI»« SSLIliiv rmä «evlssv krltr «Löss» SeNIvooLa«»« », I.. Leks LSuis.lubannstrabso. I Lmpkodlon von vr. msü. Trosliirv. RIi»LnN«rai,««o, «ep»r»t»r«n, INombvn. Vresäsv, tjvvstrass« 6, I. F«v»ifpv»«irN»u» 111V. I. t»»»»««»-V.»p»Sltii»> wr »II« 2sitiu>l?«l>. II. miI«t-V«rt»»I Nir ili» I>r«»<In«r Id»»t«r. Ul. S0«e»»»-ci>»lr<>I» nnt«r 0»r»nti». IV. v»u««u«» »er SI«I>». l.»»ck»»Iott«rl«. 6kL«,«,G> ir»s>-ii»S««»!»» kRlemLiitsI. 8eI>nMM- m«I kAle-lllirliW, SiUllUIU» M»»UV« »80116, liaiikeli, ksiiMelii«. 8.». »plivlilt Nr. 167. M«el: N-"-«-D-°m-ch4«,.». ««-^Mtzntag, 16. J„»>. « I» «I»8S, HVSsvIivrakrIN ullä , Hffsrlen- «tra««« v nnck Vortlm«, pari, una I. Ltg. 'kolophoir 1382. Feruschreib- und Frrnsprech-Verichte. Hamburg. Für die tzerstclluna eines ferneren Hasenein- schniue- ans der Veddel beantragt der Senat bei der Bürgerschaft eine Bewilligung von 4,155,600 Mk. Ferner schlügt der Senat für bauliche Verbesserungen deS StadttyeatcrS 300.000 Mk. und eine jährliche Unterstützung desselben in der Höhe von 57,000 Mk. vor. — Wie die .Mrsenlialle" meldet, bildete sich unter dem Namen »Arbeitgeber. Verband für Hamburg und Altona" eine Vereinigung von Arbeitgebern, welcher sich die ha unsachlichsten Verbände aus Industrie und Gewerbe anschlossen. Dieser Verband richtet sich gegen die Uebergrifsc und Ausschreitungen der Sozial- deinokratic und ist znm Schutze der besonnenen Elemente unter den Arbeitern benimmt. Ter gesammelte GarautiesondS erreichte in kurzer Feit 1'/, Millionen Mark. Hirschbcrg i. Schl. Ter Zocken ist nach 2tägigcm Regen um 2 Meter gestiegen, er ist weit ausgemert. Tic Sandvorstadt s»t total überschwemmt. Unterhalb der Scbneekovpc fand Sonn abend Abend ein Wolkenbruch statt, daher auch amtlich Hochwasser der Lomnitz für Bober gemeldet wird. Franzensbad. Sc. Königl. Hoheit der Großfürst Peter Nikoloivwmch von Rußland mit hoher Frau Gemahlin sind zum Besuche bei Ihrer Hoheit der Fürstin von Montenegro, welche in JranzcnSbad zur Cur weilt, daselbst eingetrossen. Paris. Es gehen Gerüchte über einen Zwist zwischen dem Minister des Auswärtigen Nibot und dem Minister deö Inneren, EonstanS. weil letzterer mehrmals bezüglich der verhafteten Russen mit dem Botschafter Mohrenbeini direkt sich unterhalten habe, an statt durch die Vermittelung Ribot'S- Belgrad. Exkönig Milan hat sich bereit erklärt, in den, EhescheidirngSprozesse der schönen Frau Artemisia Clrristitsch. welch' letztere ihre Anweleicheit verweigert, vor dem Konsistorium zu er scheinen. London. Eine Ezlra Ausgabe der »St. James Gazette" meldet, daß die deutsche Negierung im Hinblick auf die mit Eng land über Inner-Afrika gekühlten Unterhandlungen ans telegra phischem Wege nach Sansibar habe Bclchlc ergehen lassen, daß Emin Pascha verhindert werde, in Uganda zu bleiben; außerdem soll vr. Karl Peters znrückberuse» werden <?>. Manchester. Eine Volksversammlung will den bei der Stadtverwaltung cingebrachicn Antrag . Stanley die Ehrcnbüracr- würde zu verleiden, bekämpfe». N c >vyork. Von Europa komincndc Schisser begegnen sort- gentzt großen Mafien von Eisberge», welche die Schifffahrt ge fährden. N c u> - N o r t. 14. Juni. Wkareiibcrick«, Bmimwolu >» New oNorl IS'.',,' so in Nciv-OOeane. ii",« Raff. Petrol««» 70".. Abel Arkl in New Port 7.2" M.. do. i» Plriladelvliia 7.2 K. Robe» Pctrvicuin in Rew-Nork 7.4«. do, I'IP« Un« >bni5>i>ioü VN- Juli so'/,. Oiemlich sei«, «chmalr loco 8.>k. dv. üiolic » PvoUicrsl «.so. eiuckcr ik'»!- r"<>mi,v .riu«e,>vn<lc>!.i 4>/,. Mais iNew) A»li 41' ,. Noll»'»' Winlnwciicn loco 0ö'/>. .Ilaiiee Uol" l!>»-i 2«. Mclil 2 D. ?a 15, i)!«ircwc>nich> i'/-, Hiwici ver Juli is.wnom. Wcnc» beräum 0Z'/». ver Änlr ss' ».. vcr Dkien'.bcr or'», Kaffee Ma Xr. 7, lo» antinxr)' per änli 17.22. ver Sevleniber is.o?. OertltcheS und Sächsisches. — Ihre Königl. Majestäten wnbntcn gestern Vormittag oem Gottesdienste in der katholischen Hoslirche bei. Hieraus em pfing der König in seine» Gemächer» niedrere Eivilpersoni-n in Aulnern Nachmittags 5 Uhr fand Familicntafel bei Sr. König!. Hoheit Prinz Georg statt. — Ihre Majestäten der König und die Königin beziehen nunmehr Toniicistag d. 1:«. d, M. das Soirnnerlirslager zu Pill nitz. Die Uebersührung zahlreicher, für das Königl. Hvfloger de- .röihigter Gegenslände vollzieht sich morgen vcr Tamvfschlfs. — Tie Theilnahmc Sr. Majestät des Königs an den im September in Schlesien slattsindendcn Knisermanöverii. zu denen bekanntlich auch der Kaiicr Franz Joses von Lcstcrretch erwartet wird, gilt jetzt als feststehend. König Albert soll dabei der Gast des Herrn v. Mittins ans Börnchen sein. — Ihre Hoheit die Fra» Herzogin Adelheid von Schles wig-Holstein, die Mutter unserer Kaiserin, besuchte am L-oim- abend mit Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Theodora van Schles wig-Holstein die Schanslellimgen von Bnssalo Bill'ö Wild West. In Begleitung der Holsen Herrschaften befanden sich Fräulein v, Rödcr-DierSbnrg »nd Fräulein v. Eerrini bi Monte Varchi. — Tic Bussalotruppc bat sich tn der letzten Nacht mittels Ez'trnziigeS vom Böbm. Bahnhof nach Leipzig begeben. — Der neue a m c r i k a n i s ch c Zolltarif, der ii» Reprä sentantenhaus»: angenommen ist und setzt der Beichlnßsassnng des Senates unterliegt, bringt unserer Industrie, namentlich der Tez til- indiistrie, ichwcrr Gefahren, Schon sind die Bestellungen Amerikas in Deutschland in s Stocken gerochen, die unter der Klausel ge macht wordcir, daß die Waarcn vor dem 1. Juli, dem voraussicht lichen Eiiisührungsteimiii der Bill, die amerikanische Zolllinic vaisnen könncri. In, Jahre 1888 sübrtc Deutschland im Ganze» für 230 Millionen Waaren in Amerika ein, weit über die Hälfte derselben entfällt auf die Teztiimdnstrie. Gerade dicie Industrie wird aber auch ani schärfsten durch den »cucn amcrilaiiischen Zoll tarif betroffen. So erhöht dieser den Zoll für Seide von 50 Proz. aus 60 Proz. vom Werth, für wollene Waarcn wird 3','rn>ai oer Zoll ans erstklassige ungewaschene Wolle und 40 Proz. vom Werth erhoben, wenn der Wollwerth biS zu 10 Cents das Pfund be trägt : ist er höher, so muß die Waare vielfachen Nohwollroll »nd 40 Proz. vom Werth entrichten. Kwiderbesätzc, Gorlwaaren, Borten und Gurten ans Wolle tragen bisher 30 Cents daS Pfund und 50 Proz. vom Werth, künftig lollcn sie 75 Cents daS Psnnd und 00 Proz, vom Werth zahlen. Ganz vcsondcrs schwer aber wird die deutichc Baumwollenindiistrie durch den neuen Tarif ge- schüdigt. Deutschland hat im vorige» Jahr „ach den Vereinigten Staaten 52.A4 Dvppclcentiicr BniimwoUwaarcn aiiSgesührt: dar unter 41,005 Dopprlceittner Slrumviwaarcn, Diese letzteren konnten den bisherigen amerikanische» Zoll von 40 Proz. nur durch die billigen deutschen Slriimpfarbcilerlöhnc tragen. Vaiimwolltlrümvfe. die namentlich Sachsen nach der Union auSführt, hatten einen Zoll von 40 Proz. bisher zu zahlen. Künftig werden dieselben neben dem Werlhzoll auch »och einen Stückzoll trage» müssen und zwar in folgender Siciarrnng: Das Dutzend zum Wcrthc bis zu 60 Cents zahlt 20 Cents und 20 Proz. vom Wcrtbe (der überdies ganz einseitig von den staatlichen Schätzern abgemessen wird!), von 60 CcntS bis 2 Lollar 50 Cents und 30 Pro,;, vom Werth, von 2 Doll, bis 3 Doll. 40 Cents und 40 Proz., über 3Doll. 75EentS »nd40Proz. Baimiwoli-Hvlen und Jacken bis zu 3 Doll. 50 Cenis »nd 35 Proz. vom Werth, Gerade in Bezug n»f die vorstehenden Artikel wird dir sächsische (Chemnitz. Glauchau und Meerane) und thüringische Industrie am stärksten getroffen. Nach der sächsischen Gewerbczäiilnng vom Jahre 1882 waren in der iächs. Wirkerei und Strickerei 75.8U Arbcit-kröfie tbütig. Auch die deutsche Spiei- waarenindiistrie wird durch den neuen Zolltarif außerordentlich bc- nachtheiligt, nicht minder die Ci!enwaareniiid,istrie. Deutschland verkamt nach Amerika auch für 3V» Millionen Mark Hopsen, Ter neue Zolltarif will den Hopfenzoll <8 Cents ani das Psnnd) ver doppeln. Dazu kommt nun noch in Betracht, daß die neuen Wcrth- zölle nicht nur von dem eigentlichen Werthc der cinzuführcndcn Waaren, sondern auch von den FrachÜpesen und Verpackungskosten der betreffenden Sendungen erhoben werden sollen. — Tein >>n Bureau deS Laiideskultnrraihs zusammengestellicil Berichte über den Snatensland tm Königreich Sachsen Ende Mai d. I. entnehmen wir folgende allgemeine Ueversicht: Tie WitlenmgSverhättiuise. besonders in der »weilen Monatshälstc, waren der Wcilerentwickeluna sämnttlichcr Culturgcwächse wenig nünstig. iödaß deren Stand Ende Mai nicht mehr voll zu der am Schluffe unseres letzten Monatsberichts ausgesprochenen Hoffnung auf allsettiae gute Ernte berechtigt. In den meisten Bezirken baben die tmigandaucliide Trockenheit und die Külte in der letzten Woche des Monats das Wachstbum der Sommerung, der Knollen gewächse, der Wiesen und Kleefelder sehr beeinträchtigt, sodaß aller- wärtS anSgiebige Niederschläge sehr noth thun. Außerdem haben die Frostnächte 3l. Mai. l. und 2. Juni strichweise viel Schaden, besonders am Wlittcrroggen, an den Kartoffeln, den Gartenge wächsen und den Obslbänmen angerichtet. Nur der Raps steht, wie selten, schön, derselbe hat gut abgeblüht und zeigt reicblichcn Schotcnansatz, während der alljährliche Feind, der Glmirkäfcr, mir ganz vereinzelt bemerkt wird. Die Sommerhalmsrüchrc haben außer an Trockenheit viel durch den Trahtwnrm zu leiden, auch sind dieselben in vielen Bczicken durch Hedrich, wilden Nubien re. stark dcruiikraiitrt. Tic Heuernte ist zumeist in vollem Gange und gut eingebracht worden. Am meisten sind die Hoffnungen auf eine reichliche Obsternte zu Nichte geworden, indem Ungeziefer allrr Art. bcioiiders Raupen, sowie die Frostnächte Plitthe und Frucht ansatz schädigicn. Schwere Wolkenbrüche mit Hagel habe» im Pirnarr. Geithamrr. Flohaer und LelSnitzer Bezirk ;nm Thcil ganz beträchtlichen Schade» verursacht. Im Allgemeinen ist der Saatenstand tm Erzgebirge und im Vogtlande ein günstigerer als In der Niederung, doch können auch hier rechtzeitige, anSgiebige Niederschläge viel Schade» wieder gut machen. — Zu einer sinnigen Feier für ihren Dirigenten, Herrn Re!»- hold Becker, gestaltete sich vorgestern Abend das von der Dresdner Liedertafel veranstaltete Lainpioirsländcben. das nrrler zahl reicher Bcthcilignng einen wohsgelrmgencn Verlaus nahm. Die Ovation bezweckte, dem wohlverdienten Sangesmeistcr und seiner Braut, die heute Nachmittag halb 2 Uhr in der Frauenkirche ge traut werden, von Neuem zu beweise», daß der Name Becker allen Liederlästeni lieb und werlh ist. Trotz der Aberrdkühle l,errichte von 8 Uhr an im Restaurant «Planerischer Platz" und dessen ge räumigem Garten srobbewegteS Leben, als dwelkst 200 Stück Lampions zur Verlheilnng kamen. Kurz vor !) Uhr erfolgte nrrler Vorantritt der Echritzenkapelle der Abmarsch des von Herrn Tascl- mcister Architekt MobinS gerührten Zuges nach Arnnwnstraßc 03, der Wohnung der Pinnt. Vor dem Vcrcinsbanner schritt der ge rammte Vorstand. Ter lange, von einer blindertköpsigen schau lustigen Menge slanlirle Z»g glich einer weillrin lenchleuden Fencr- schlange. Tie Ausstellung der ca. hundert Köpfe zählenden Sänger- schaar, die rinlcr der Direktion des Herrn Musiklehrers Elulich ihr Bestes bot. ----- - Schnch'iche Becker znm vollzog sich rasch und der Reibe nach gelangten der Snngcrgruß. Gruß. Abcndglocken. Ständchen von Achnllchkciten der Prägung aufweisen: namentlich gilt dies von de» Fünfzigpfcniiig- undZeynpfennigstückeii. Es wird nun empfohlen, olle Münzen aus edlem Metall, also Gold und Silbermürizen mit glai tem Rande, mit dem Bildnisse deS Landesherrn und andererseits dem Reichswappen zu prägen, während alle Nickel- und Kupfer münzen mit der Rcrchskrorrc und anderseits der Bezeichnung ihres Wcrthcs zu versehen wäre». Man könne dann auch die Fiinfzig- pfennigslücke, um Verwechselungen mit den Zehrrvsennigstücken wirksamer vorsubcugcn, kleiner und dicker prägen. Die Vorschläge sind bezüglich der Unterscheidung gewiß bcachtenswerth. aber es würde auch darauf aiikoiinncn. der Fälschung durch Vergolden der Silbermürncn vormbcuac». zu welcher eine ganz gleiche Prägung nur zu leicht verleiten könnte, — Tie morgen stottsstrdcrrde ringförmige Sonnen sinsterrriß beginnt Vormittags 9 Uhr 14 Min, mittlerer Orts zeit und zwar geschieht die erste Räiidcrberührung von Sonne und Mond am rechten Sonireilrande, das Ende der Jinstcrriiß er folgt um II Uhr 46 Min. Vormittags, sodaß die ganze Erschei nung bei uns 2 Stunden 32 Min. dauert. Zur Zeit der größten Verfinsterung ist 0,45 des Sonnendrirchmessers vom Monde vedeckt. — Freitag den 13. fand im Kursaal Weißer Hirsch die erste der beliebten Nönnions statt, welche trotz strömenden Regens gut besucht war: liebenswürdige Künstler sorgten für ein fesselndes Programm, Fron Lucie Grünewald (Meißen) sang, von Frau G. von Kieter vorzüglich begleitet, Lieder von Umlauft und Wolfs; der sympathische Sopran der arrmuthigen Frau eignet sich durch Fülle und weiche Klangfarbe besonders zum Vortrag. Für Frl. Erelka Dietrich aus Schwerin trat eine junge Dame ans der Gesellschaft ein und emlete für reizende Deklamationen reiche» Beifall. Herrn Clemens Braun lernten wir als trefflichen Pianisten »nd geistvollen Komponisten kennen: seine Burleske (O-moII) wie Marsch fahrender Schüler aus den Skizzeirblältern verdienten in weiteren Kreisen bekannt zu irrerdcn. Herr Kämmermnsikus Nebelong bot reichen Genuß durch sein virtuoses schönes Cellospiel. — Gegen eine von Dresden aus an die größeren sächsischen Kraistenkasteri zur Unterstützung übermittelte Petition an den Reichstag, welche n», Errichtung von Nekonvalescenten- hänicr und Stationen sür Lungenkranke aus Reichskosterr er sucht, agitiren die Sozialdemokraten. Sie bchauvten, man solle den Berufsgeriossenichasten und der künftigen Invaliden- »nd Älter-versicherung die Sorge sür Rentenempfänger auf Kosten der geiammtcn Steuerzahler abnclmren. Dagegen sind manche Krankenkassen bestrebt, für ihre Zwecke derartige Rekonvalesccnten- aiislallcir zu begründen: io hat z. B. auch der Vorstand des großen Verbandes der Kranken- nnd Beerdigungskosten sür Chemnitz und Umgegend jetzt die dortigen Kassen zur Verwirklichung dieses Ge dankens cingeladeii. — Ter Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke hatte, nnr Durstigen Gelegenheit znm Wassertrinkcn zu geben, beschlossen, bei öffentliche» Brunnen mit Wasser ans der städtischen Leitung Trinkbecher airzubringcii. Ter Stadtrath hatte, da das ans Kosten des Vereins geschah, dazu gern seine Einwilligung gegeben. Die wohlmeinende Absicht haben jedoch die Langfinger liintcrtrie- brn, denn binnen zwei Tagen sind, wie wir hören, nahezu sämmt- lickc Becher wieder gestohlen worden, obwohl sie wirklich leinen großen Werth darslellen, — Zwischen Schandau und dem großen Winterbcrge liege» bekanntlich die Sehr am niste ine, jene scheinbar aneinander gc-> Vorträge, der wiederum die atibcwährte Tüchtigkeit reibten. hochansragenden Fclsnadeln. die einen rcsselrrden Anblick nnd Schulung der Liedertafel dokumcntirtc. Inzwischen über- reichlen die Herren Hosnnrsillrlienhäridlcr Näumann und Architekt Mäbus, wobei Erstercr als Sprecher snngff tc, als Hochzcitsaeschenk worden, welcher naurentlich für diejenigeii Touristen von Vortheil und von ihrer Höhe eigenartige Aussichten gewähren. In jüngster Zeit ist nun ein neuer Ausstieg nach dicicir Felsen gAchafscii eine mächtige, prächtige Maffstilavase auf Ebenlwlzgeslell, die an goldenem Schild eine sinnige Widmung ruig. Ter also Beschenkte, der während dieser nnd späterer geianglrcher Tarvielimgen wieder holt Vom Balkon aus seine Liederkäslec begrüßt batte, dankte nun mehr m längerer Rede den Veranstaltern der Serenade, nachdem Herr Naumann zuvor ei» begeisterten Wicdcrhnll findendes Hoch ausgcbracht batte. Mit einem frohen, heiteren SängercvmmerL fand später dir Frier »n Weiße» Saale der .Drei Raben" ihren Abschluß, — Das gesummte Personal der Näbuiaschiriensabrik nnd Eisen gießerei vorin. Seidel >1. Narr mann war am Sonnabend der Einladung ihres Eliefe, Herrn Cynnncrjienrath Bruno Naumann, ;» einem Garlenscst nach dein ehrwürdigen Park zu Rette wist mit Weib »nd Kmd gefolgt. Mehr als 3>>00 Personen schaatterr sich »in ihren Feslgeber. DaS sich von Mittag an etwas- nnsklärcnde Wetter beseitigte die Besürchlunge», welche man bezüglich der Un gunst des Wetters Tags vorher gehegt hatte rnrd ermöglichte cS. daß das Fest unter freier» Himmcl abachalren werden konnte. Jedem Arbeiter oder Beamten wurde mit seiner Familie reiche Gelegenheit gegeben, dem Vergnügen und leiblichen Genüssen voll-' aus sich hiirzrigeberi. Für Alles war in reichem stMße gesorgt worden. Er» icder Arbeiter erhielt 12 Bieimarkca und warme Speisen nach Beliebe». Tie verstärkte Gärtner iche Kapelle, sowie der Seidel 11. Naiimamr'schc Münnergesangvcrein sührkrn ein ge wähltes Instrumental- nnd Vokalconeert ans. A>L jede Nummer folgte ein rauschender Applaus. An die lieben Kleine» hatte Herr Naumann aber ganz besonders gedacht, denn 2000 Würstchen mit Semmel, Earoussel, Schaukeln, Panorama, Wirrtspicl. Blechspicl- zeug nnd Znckerwnarcil re. standen den kleinen Lieblingen urinier zur VcrUlgiliig, Die airwcicndni 1200 Kinder machten natürlich von dem rhncir Gebotenen ausgiebigsten Gebrauch. Besonderes Interesse erregte das "Auftreten des Radfadrers G, Münchner mit sei,rem Zwcirad. Mit Bravour ließ dicicr Meisters,ihrer seine Kiinjt- slückchen vom Stapel. Nicht »linder aniüsirtc ein komisches Jrricr- mezzo: «Calculator in der Bovinblutb." Nachdem »och eine Würstchen-Polonaise der Kinder, Lufthalloilstcigcii, rin Lnmpivn- zug. Feuerwerk und Nebelbilder in Szene gesetzt worden waren, begab sich die Fcstgcscllschnst in den Saal, irin nach den ver lockenden Tanzwcisc» das Tanzbein bis znm Morgengrauen zu schwinge». Das wvhigclungcirc Fest war ein sprechendes Zeugnis; dafür, daß Herr Coinmernciiralo Naumann voll nnd ganz oen Segen zu windigen weiß, welcher auS dem Hand in Haiidgehcr, mit der Arbeiterschaft sür beide Thcilc erwächst. Das an den Tag gelegte herzliche nnd arifiichtlge Einvernehmen zwischen Arbeitgeber und Arbeiter i» der Seidel nnd Naumaiiii'scherr Fabrik ist rin leuchtendes Muster für alle industriellen Etablissements. — In der .Franst. Ztg." spricht sich ein seit tanger Zeit im Kastenwesen thätigcr Bcamter eingehend über unsere M ri nzper hält n,»lse ans und empfiehlt die Vercinsachung derselben durch Beseitigung der nach seiner Art über-flüssigen nnd unbeliebten Zrranzigpsennig- nnd Fniriniarkslücke. Auch macht er verichtedene Vorlchläge, welche der Gefahr der Verwechselung geringwertbimr mit höher im Wcrthe stehenden Münzen Vorbeuge» sollen, über welche im Publikum vielfach Klage geführt wird, weil in der Farbe ähnliche Münzen ans edierst und »»edlem Metall doch zu große ist. die ihre Wanderungen von Schandau aus unternehme». Diese gelangen durch das an der Elbe liegende Torf Postelwrtz und den reizenden Lattcngruird in wenig mehr denn einer Stunde an daS Schrammtbor — einer Lücke irr den Felsen — und von hier aus, nachdem sie noch den a» der Elbseitc der Wände hinsührenden Promenadenwcg benutzt, ans der» neiiangelcgtcii Wege in einer halben Etniide a»s die Höhe der Schrainiiisteinc selbst. Von den Fetten genießt man an verschiedenen Punkten prächtige Fcrnsichtcn, sowie Blicke in den inalcrttchcn Vordergrund: zwei besonders bc- achlcnswerthe Stellen, die vielbesuchte „Schramnrstcinaussicht". an welcher bisher mir schwindelfreie Wanderer verweilen konnten, und die .Elbanssicht", sind mit eisernen Geländern versehen worden. Niemand wnd rmbeiliedigt von vier Weggehen. Es empfiehlt sich, alsdann ani den Rücken der Schrainnisteine hinznwairdcrn, den Earolaiels, sowie den Großen Wttttcrberg und das Prcdischthor, wenn man dieselben nicht schon kennt und dafür etwas Neues ieben will, zrr besuchen nnd schließlich in HecmSkretschcn-Schöna den Eiienbahnzug bczw, das Tampischifs z» besteigen, nur »ach Tctschcn-Bodenbach zu fahren, — DaS Justizministerium bat der freiwilligen Bürgerseucrwchr zn Pa 11 in unter Anerkennung ihrer bereitwilligen Thätigkeit bei den Nacliiorschringeri betteiss der ermordete» Hulda Raust dort als Beitrag sür ihre llnwrslützlingskasse die Snmine vo» 300 Mk zu gewiesen. — Vorgestern besuchte der Dresdner A l t e r th u msv e rei n Zwrcka», Die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten wurde durch daS eingclretenc Negenwelter arg beeinträchtigt, — In Roßwe in crttank am 12, d, M. das Ojährigc Söhn- chen des Feiieiinamis Schröder beim Spiel mit einem "Alters genossen im Mühlgraben. — Wie verlautet, haben sich irr -er Mülle/iche» Nanbmordangelcgenheil gegen die irr Hast genom mene Viehhändler Ginndniann'iche Farntlie iMaiin. Frau nnd er wachse»« Sohn) ans Roßmein Dinge heranSgcstelU. welche de» gegen die Verhafteten vorliegenden Verdacht wesentlich verstärken An einer Stelle der Stadl, wo der Mühlgraben in die Mulde riiisließt, wurdc kürzlich ans dem Wasser rin Packet gefischt, welches Wäschestücke, eine Sopbadccke n, A. »1. enihielt. Man bringt diesen merkwürdigen Fund mit der Miillcrffchen Mordsache i» Ver bindung. — In Löwen ha in bei Pirna trat sich am 12, d. M. ein Gutsbesitzer durch Erhängen den Tod gegeben. — Vor einigen Tagen starb in A»gcr-E1 0t!endors rine almoscriaciricßcirde alleinstehende beiahrie Frau, deren Nachlai; gegen 3i!00 Mk. Werth r» zwei Sparkassenbüchern und sonstigen Wcrthgcgcnständcil beträgt. — Fist Dresden liegt heute die Nummer 9g des Gcwerbc- schutz als Eorrderbcilage bei. — Auch der Vorstand des M i l r tä rv c r e i 11 s zu Kappel bei Chemnitz hatte cs für angezeigt erachtet, einige der sozialdcmo kratischen Gesinnung nnd Agitation überwimenc Mitgtteder ans dem Vereine auszuschlreßen. In der am vergangenen Sonntag, crbgchalkcnen Generalversammlung ist nun nnt großer Mehrheit belchlossen worden, diese Mitglieder ohne Weile res wieder »nszu nehmen beziehentlich dme» crsolgie Ausschließung als »ichr gerechl- serttgt anruc'kennen. Ter Vorstand drs Vereins hat daraus iein Zresöner Molkerei <Keör. Ml-. Zilchlergr.MH. >E" Butter täglich 3 Mal frisch. "WA
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