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Der sächsische Erzähler : 06.11.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-190211067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19021106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19021106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Sonderbeilage auf der Mikrofilmvorlage nicht vorhanden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1902
- Monat1902-11
- Tag1902-11-06
- Monat1902-11
- Jahr1902
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 06.11.1902
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13V Donnerstag, den 6. November. 1VV2 Ker sächW LrzHker, vezirksauzeiger fiit Bischofswerda, Ttolpeu and Umgegend. Amtsblatt da Sgl. AvtShoqttMMlschrft, da Szl. Schnlilchatdm il. »rS Szl. HaVtzollsmter M Blmtzvl, lowie de« Sgl. Amtsgerichts und des StMraye- M Vtfchilsvcüxl. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich drei Mal, Dieabtag*, Donnerstag» und Esmeabmebs, und kostest einschließlich der Sonnabend» erscheinenden „belle- triftische« «-«la«-- vierteljährlich Marl 1 SV Pf. Nummer der ZeitungSpretSliste SS87. F-rmfpr-chft-tt- Mr Bestellungen »erden bei allen Postanstalten de» deutschen Reiche«, für Bischofswerda und Umgegend bei unser« ZeitungSboten, sowie in der Exprd. d. Bl. angenommen. Inserate, welche in diesem Blatte die weiteste Verbreitung smoen, werden bis Montag, Mittwoch und Freitag früh v Uhr angenommen und kostet die »tergespaltene CorpuSzeile IS Pfg., unter „Eingesandt" 20 Pf. Geringster Jnseratenbettag 30 Pf. - Einzelne Nummer 10 Pf. straße und über den mit Rauchwerk prächtig ge schmückten Brühl genommen hatte. Nach der Ankunft deS König- im Palai» empfing Se. Majestät um 5 Uhr eine Abordnung de- Reichsgerichts, an deren Spitze an Stelle dr» erkrankten Präsidenten v. Oelschläger der Senats präsident vr. FreieSleben die Begrüßung dr» höchsten Gerichtshofes entbot. Nach erfolgter Vorstellung der einzelnen Herren und Entgegen nahme der Grüße richtete Se. Majestät huldvolle DankeSworte an die Deputirten. Zu der Nachmittags V»6 Uhr bei Sr. Maj. dem König im Palais stattfindenden Tafel wurden mit Einladungen ausgezeichnet: die Herren Staats- Minister v. Metzfch und General der Infanterie Freiherr v. Hausen, Exzellenzen; von der Garnison: der kommandirende General deS XIX. Armeekorps, General der Infanterie v. Treitschke und der Divisionskommandeur Generalleutnant v. Raben horst, Exzellenzen, Brigadekommandeur General major v. Criegern, Brigadeführer Oberst Schmidt, die Regimentskommandeure Obersten v. KoSpoth, v. GerSdorff und Oberstleutnant Gadegast, Oberst leutnant Wahle, die Majore Freiherr v. Lindeman und Falcke, Platzmajor Hauptmann Firnhaber, Divisionsadjutant Hauptmann Meister, die Chefs der Ehrenkompagnien bez. Eskorte Hauptmann Leimbach vom 7. KöntgS-Jnfanterie-Regtment Nr. 106, Hauptmann Frantz vom 8. Jnfanterte-Regiment Nr. 107 und Rittmeister Graf v. Schimmelmann vom 2. Ulanen-Regiment Nr. 18; ferner von den Behörden rc.: KreiSvorsttzender Wirklicher Geheimer Rath vr. Traf v. Koenneritz, Exzellenz, Kreis- Hauptmann vr. v. Ehrenstein, der Rsotor maZni- Lou8 der Universität Geheimer Rath Professor vr. Wach, die SenatSprästdenten beim Reichsgericht vr. FreieSleben und Löwenstein, kaiserlicher Ober postdirektor Röhrig, Oberbürgermeister Justizrath vr. Tröndlin, der Präsident deS Landgerichts Leipzig vr. Hagen, der Präsident des Amts gerichts Leipzig Schmidt, Geheimer Kirchenrath Superintendent v. Pank, Geheimer Justizrath vr. Schill, Geheimer Hofrath vr. Schober, Ober staatsanwalt Böhme, Amtshauptmann Heink, die Generalkonsule Marquis d'HLricourt und deLiagre, Bürgermeister vr. Dittrich, Stadtvrrordnetrn- Borsteher Rechtsanwalt vr. Junck, Polizridtrrktor Brrtschneider, Kreissteuerrath Finanzrath vr. Richter, der Vorsitzende der Handelskammer Kommerzirn- rath Zweiniger, Schulrath vr. Müller, Konsul Kollegienrath v. Brunner, Pfarrer Schmittmann und Stadtrath Schanz. (Dr. A.) nicht nur der Mittelpunkt des städtischen Lebens, sondern auch Zeuge der wichtigsten historischen Ereignisse gewesen ist, die sich während dieser langen Zeit in Leipzig vollzogen haben, unserem alten Rathhause wird vorauSsichttich zum letzten Mal die Ehre eines königlichen Besuches zu thril werden. In seinen Mauern haben Ew. Majestät Vorfahren, unsere erlauchten Landesherren, oft in bedeutungs voller Stunde geweilt. An solche Stunden weihe voller Erinnerungen reiht sich die jetzige Stunde, die allen, die sie mit erleben dürfen, unser altes RathhauS aufS Neue lieb und werth machen muß. Aber wie das Bildniß Ew. Majestät daS erste ' Fürstenbild sein wird, da- das mächtig empor steigende neue RathhauS schmückt, so wird Ew. Majestät, wie wir hoffen und wünschen, der erste Herrscher fein, der das neue RathhauS nach seiner Vollendung betritt. Dann werden, so hoffen wir, auch die Wunden vernarbt sein, die die trüben Er- eignisse deS vergangenen Jahres geschlagen haben, die besonders schmerzlich, weil daS brklagenSwerthe Ereigniß in einer Zeit stattfand, in der ohnehin daS Gewerbsleben, daS sich Jahre lang unge wöhnlicher Blüthe erfreut hatte, darniedeäag, wie eS auch heute noch darniederliegt. Aber Leipzig hat schon schlimmere Zeiten durchmachen müssen, als jetzt, und hat sie stet- überwunden. Dankbar blicken wir auch hoffnungsvoll in die Zukunft, zu nächst im Vertrauen auf die fortdauernde Fürsorge unseres Landesherrn. Wie eS, um nur da- eine hervorzuheben, daS unvergängliche Verdienst Eurer Majestät erlauchten Herrn Vaters, deS hochsrligen Königs Johann ist, daß er durch fein energisches Wirken daS Zusammenkommen und die Erhaltung de» Zollvereins ermöglicht hat, eine Thal, für die wir nicht genug danken können, da ohne den Zollverein Leipzig niemals zu seiner jetzigen Blüthe gekommen sein würde, so werden Eure Majestät und unter Allerhöchstihrer Führung die königliche Staatsregierung immerdar allem förderlich sein, was der Wohlfahrt de» Sachsen- landeS dienlich ist. Wir aber vertrauen auch unserer eigenen Kraft. Leipzig, da» sich einer Bürgerschaft rühmt, die ausgezeichnet ist durch un ermüdlichen Schaffenstrieb, wie durch opferfreudigen Gemeinsinn, ist stolz auf seine Selbständigkeit in der Arbeit, aber treu ergeben dem angestammten Herrscherhause und deshalb deS allerhöchsten Ver trauen» Eurer Majestät würdig. Als Eure Majestät mit tiefergretfenden Worten die Ueber- nahme der Regierung verkündeten, da kam über das Sachsenlaad al» freudiger Trost in der Trauer um Se. Majestät den vielgeliebten König Albert da» sichere Vertrauen, daß da» glückliche Berhältniß, da» zwischen dem erlauchten König»- Hause und dem Sachsenvolke bisher bestand, auch in Zukunft bestehen werde. Zu diesem Vertrauen gesellt sich die Liebe de» Sachienvolkr», da» Eure Majestät längst verehrt hat al» ruhmgekröntrn Feldherr», al» weisen, gerechten und milden Fürsten, Allen voranleuchtend durch treue Pflichterfüllung und so huldigen wir Eurer Majestät durch freudigen Ausblick in die Zukunft. Ich weiß, daß ich im Sinne nicht nur der städtifchen Körper schaften, sondern der gesammten Bürgerschaft Leipzigs spreche, wenn ich sage: wir erneuern in dieser Stunde daS Gelübde unwandelbarer Treue zu Eurer Majestät und dem gesammten König-Hause. Ich spreche die ehrfurchtsvolle Bitte au», Eure Majestät wollen der Stadt Leipzig wie ihren Bürgern die Huld und Gnade, die un» bisher beglückt haben, auch künftig zu Theil werdrn lassen. Möge Eurer Majestät Regierung eine lange und. reich gesegnet« sein." Gegen 4 Uhr traf Se. Majestät im Palai» rin, nachdem der Zug, begünstigt von prächtigem Herbstwetter, seinen Weg durch di« Katharinen- Sachsen. Dresden, 4. November. Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der Präsident der Oberrechnung-kammer, Otto Edler von der Planitz, und der Vizepräsident dieser Behörde, Loui» Müller, die ihnen von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser, Könige von Preußen, verliehene „China denkmünze au» Stahl" annehmen und tragen. Se. Mai. der König hat dem Lehrer Joseph Scholzr in Rostig da» AlbrechtSkreuz, dem Zahn- arzt Franz Richard Rauschenbach in Dresden da» Prädikat „Hofzahnarzt Sr. «aj. de» König»" verliehen, sowie genehmigt, daß der Kammerherr Georg v. Metzsch-Retchenbach da» von Sr. köntg- lichen Hoheit dem «roßherzoge von Mecklenburg, Schwerin ihm verliehene Komthurkrruz dr» Greifen orden» und der Theaterdirrktor Karl in Zittau da» ihm von Sr.Maj. dem Könige von Schweden und Norwegen verliehene Ritterkreuz 2. Klaffe de» Wasa-Orden» annehme und trage. Dresden, 5. Nov. Heute wird Se. königl. Hoheit der Kronprinz in seiner Eigenschaft «» kommandtrendrr General dr» 12. Armrrcorp» gegrn Se. Majestät der König in Leipzig. Se. Majestät der König ist am 4. November zum Besuche der Stadt Leipzig mit Sonder zug 12 Uhr 56 Minuten von Niedersedlitz abgeretst. In der Begleitung dr» König- befanden sich Se. Exzellenz der königliche HauSmarschall, Wtrkl. Geheimer Rath v. Carlowitz-Hartitzsch, Oberstall- Meister v. Haugk, General L la suite General major d'Elsa und Flügeladjutant Major von Schönberg. Mit Sr. Majestät sind ferner Ihre Exzellenzen die königlichen Staatsminister von Metzfch und General der Infanterie Freiherr v. Hausen, letzterer in Begleitung des Adjutanten Rittmeisters Freiherrn v. Friesen nach Leipzig gereist. Se. Exzellenz der königliche Staat-Minister vr. v. Siydewitz ist am 5. d. dahin nachgefolgt. Während der Anwesenheit Sr. Majestät de» Königs in Leipzig ist Hauptmann Ihle vom 7. König-- Infanterieregiment Nr. 106 als Ordonnanzoffizier zu Sr. Majestät dem König befehligt worden. Der Einzug Sr. Majestät dr» Königs in die Stadt verlief glanzvoll bei Ichönrm Wetter. Reges Leben herrschte in den festlich geschmückten EinzugSstraßen. Tausende durchfluthetrn die Stadt. Gegen i/,3 Uhr versammelten sich auf dem Dresdner Bahnhöfe die Generalität und Vertreter der Behörden zum großen Empfang. Die vom 8. Infanterie - Regiment« Nr. 107 gestellte Ehren kompagnie rückte mit klingendem Spiele und Fahne heran. Zur festgesetzten Zeit, um 3 Uhr, lief der königliche Sonderzug aus der Residenz ein. Der König, der Generalsuniform trug, zeichnete fast alle zum Empfang erschienenen Herren durch Händedruck und Ansprache au» unv schritt dann die Ehrenkompagnie ab. Unter dem Geläute der Glocken und den Jubelrusen von vielen Tausenden zog der König darauf in die Stadt ein. Militär vereine, Innungen, Schulen und Korporationen bildeten Spalier. Aus der Fahrt in die Stadt hielt Se. Majestät der König zunächst vor dem Hauptpostgebäude am AugustuSplatze, wo 1200 Postbeamte Aufstellung genommen hatten. In der Schalterhalle richtete der Oberpostdirektor Röhrig eine kurze Begrüßungsansprache an den König, dir in ein dreifache» Hoch auSklang. Als dann setzte der Zug seinen Weg quer über den . AugustuSplatz und durch dir prächtige Ehrenpforte nach der inneren Stadt, durch die Grimmaische Straße bis zum Markt fort, begleitet von un ausgesetzt jubelnden Zurufen de» Publikum». Am alten Rath Hause angrkommen, entstieg der König dem Wagen und wurde durch den Oberbürger meister und den Stadtverordnrtenvorstehrr in das selbe geleitet. Hier wie bei der Hauptpost über reichten Ehrrnjungsrauen dem König Blumen, wobei «in Gldicht gesprochen wurde. Alsdann begrüßte der Oberbürgermeister Tröndlin den König mit folgender Rede: „Allerdurchlauchtigster, großmächtigster König, allergnädigster König und Herr. Da» erste, wa» in dieser feierlichen Stunde auSzusprechrn mir vergönnt sein möge, muß der ehrfurchtsvolle Dank dafür sein, daß Ew. königliche Majestät der Stadt Leipzig die Ehre AllerhöchstihrrS Besuche» erweisen. Der tausendstimmige Zuruf, mit dem Ew. Majestät beim Einzug durch die festlich geschmückten Straßen unserer Stadt von der Einwohnerschaft begrüßt wordru sind, dsr lauter und eindringlicher, al» e» meine Worte können, die allgemeine Freude und Dankbarkeit bezeugt, ist der jubelnd« Willkomm«»- grüß, drn Lripztg Ew. Majrstät darbringt. Wir abrr daotrn noch brsondrr» dafür, daß Ew. Majestät kirr tat Rathhaufr dir Huldigung d«r brtdrn städtischen Körprrschastrn, dr» Rath«» und der Stadt- »rr ordneten, entargrazunrhmrn geruhrn. Unsrrrm altthnokrdigrn Rathhause, da» seit 350 Jahren
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