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Erzgebirgischer Volksfreund : 24.02.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-02-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-190902244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19090224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19090224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1909
- Monat1909-02
- Tag1909-02-24
- Monat1909-02
- Jahr1909
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 24.02.1909
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RrWbM-lksfreunö Schneeberg 10. UWO, de» 2i. MMk Der sR ats v ollzieher. Lößnitz, am 22. Februar 1909. ! - sh r .. Z. «Ä. Jahrg Oeffentl. Sitzung der Stadtverordneten in Äue Donnerstag, den 2S. Februar ISOS, nachmittag 8 Uhr im Stadtverordnetem Sitzungssaals. deutsche Landwirtschaft durch die letzten elementaren Er eignisse und die Ueberschwemmungen schwer geschädigt worden. Lebendes wie totes Inventar in Millionen Werten ist durch die Ueberschwemmung vernichtet worden. Der Bund der Landwirte wird auch in diesem Falle ein mildtätiges Herz zeige» und durch , einen öffentlicher, Aufruf an alle seine Mitglieder den schwer betroffenen Bewohnern der unglücklichen Landstriche zu helfen suchen. Es wird sich in diesem Falle zeigen, ob man nicht nur für das Ausland, sondern auch für die leidenden Landsleute ein Mitgefühl Haven wird. Auch in der großen Politik war das verflossene Jahr, namentlich für die politischen Ideen des Bunds nicht besonders erfolgreich, speziell wenn man berücksichtigt, daß durch die stückweise Finauzreform, die dem konservativen Gedanken widerspricht, eine Poiitik geführt wird, die der Bund nicht mitmachen kann. Obwohl der Bund persönlich an dem Reichskanzler Fürsten von Bülow nichts auszusetzen hat,^und die großen Verdienste dieses agrarischen Reichskanzlers wohl anerkennt, kann er diese Politik des Fürsten Bülow nicht mitmachen. Denn diese Politik führt, wie man aus den Wahlrechtsantrügen im Landtage ersehen hat, zur völligen Demokratisierung des staats. Selbstverständlich muß eine Regelung der deut schen Finanzen erfolgen, aber auf grundlegendem konser vativen Gedanken und nicht bruchstückweise. Auch die letzten Novemberereignisse haben in weiten Kreisen des deutschen Volks eine Art Schamgefühl aufkommen lassen. Selbst verständlich mußte Klarheit geschaffen werden zwischen Volk und Kaiser, aber unbedingt ist der Reichstag in dieser Be ziehung zu weit gegangen und hat das nötige Maß der Kritik überschritten. Wir wissen, daß wir in unserm Kaiser einen Alaun von starker Macht und starken Inter essen haben, einen Mann von Stahl und Mut und von dieser Erkenntnis durchdrungen, erheben wir uns zu dem Ruf: Unser allergnadigster Kaiser, König Wilhelm II-, er lebe hoch! — Die Versammlung stimmte dreimal begeistert in den Ruf ein. — Der Redner bemerkte weiter: Im Hin» blick auf die schweren Kämpfe, in denen »vir gegenwärtig stehen und die uns auch in Zukunft noch bevorstehen, habe ich den Auftrag, Sie um die Erlaubnis zur Absendung nachstehenden Telegramms zu bitten: „Seiner Majestät Wilhelm II., Königliches Schloß. Eurer Majestät, dem Schirmherrn der deutschen Landwirtschaft, bringt die Ge neralversammlung des Bunds der Landwirte ihre Huldig ungen dar. Auf der festen Grundlage der Verfassung des Reichs stehen wir in alter Treue unerschütterlich zu unserm kaiserlichen Herrn." Mit einem Gedenkwort für die Toten des Bunds aus dem verflossenen Jahre schloß der Redner. — Or. Diederich Hahn erstattete den Geschäftsbericht und hielt darauf eine Ansprache, in der er feststellte, daß nur durch die politische Geltendmachuug des Einflusses der Land wirtschaft die Nachlaßsteuer jo gut wie gefallen angesehen werden kann. Nicht nur in konservativen, sondern auch in »veiten Kreisen des Liberalismus habe man gegen sie Stellung genommen. Zum Schluß kam Redner noch auf die Wahl rechtsänderung zu sprechen, wobei er sagte: Unbedingt würde durch eine Wahlrechtsänderung die Grundlage des Staats gefährdet sein. Wir müssen aber energisch dagegen Front machen. Dem Geschäftsbericht ist zu entnehmen, daß der Bund zur Zeit 309000 Mitglieder zählt. Zur Reichsfinanzreiorm wurde der Versammlung eine EM MW Generalversammlung des Bunds der Landwirte. Der Bund der Landwirte Hielt am gestrigen Montag Im Zirkus Busch zu Berlin in Gestalt der Generalver sammlung die alljährlich wiederkehrende große Heerschau ab. Der Zirkus zeigte das Bild, das er bei diesen Versamm lungen noch immer geboten hat. Von der Manege bis zu den Galerien hinauf erfüllte denHweiten Raum eine Kops an Kopf sich drängende Menge. Vielleicht war sie gestern noch zahlreicher als in früheren Versammlungen. Jeden falls war das weibliche Element stärker vertreten, als dies bisher der Fall gewesen war. Hatten die Frauen bisher nur einzelne Vertreterinnen entsandt, die noch dazu auf einen bestunmten Platz verwiese»» waren, so waren sie gestern in stattlicher Zahl erschienen und auf allen Plätzen bemerkbar. Um 12^ Uhr eröffnete der Bundesvorsitzende Frei herr vor» Wangenheim die Tagung mit einer Ansprache, in der er ungefähr folgendes ausführte: Geehrte Berufs- genossen und liebe Freunde! Wieder einmal sind Sie zu- sauiinengetommeli, um am Schlüsse des Geschäftsjahrs von uns den Nea-enjchaftsberlcht über das erltgegenzunehmen, nas wir vom Borpande und Ausschüsse in Ihrem Auf trage und Ihrem Jmereffe getan und gearbeitet haberi. Das verflogene Gefchaftsjahr war reich an Arbeiten, Sorgen und allerlei Erregungen für uns Landwirte, aber auch vielfach reick an Segen. Auf wirtschaftlichen! Gebiete hat uns das verflossene Geschäftsjahr im Gegensatz zu den vorangegangenen vielfach Widerwärtigkeiten gebracht, veranlagt vor allem durch die Höhe des Bankdiskonts. Lvir sehen in dieser Kalamität der wirtschaftlichen Verhält- uhfe die traurigen Folgen einer verkehrten Bank- und Bvrsenpolitlk und wollen hoffen, daß bei einer neuen Re form des Börsengesetzes nicht wieder an diesen Schäden vorbeigegangen wird und man sich nicht wieder mit einer einfache»» Pelzwäsche begnügt, sondern daß vorangegangen uurd mit einer grundlegenden Aenderung der Gesetz- gebung auf diesem Gebiete. (Beifall.) Auf wirtschaft lichem Gebiete haben wir ferner eine Krisis in der In dustrie erlebt, die durch Einschränkung der Arbeit vielfach zu Konkursen und Arbeitseinstellungen geführt hat und weit über die Grenzen Deutschlands hinaus fühlbar ge worden ist. Wir in Deutschland haben die Krisis nur des wegen leichter empfunden, weil die deutsche Landwirtschaft bermöge des ZollfchutzeS und der besseren wirtschaftlichen ^rglevlgteit im letzten Jahre eine größere Kaufkraft an den Lag legte und den Ausfall auf ausländischem Gebiete einigermaßen decken konnte. Wir sind dankbar, daß unsere Äuffaffttllg von der Bedeutung der Landwirtschaft für den mneru Markt neuerdings nicht nur von der Regierung, sondern auch von weiten Kreisen der Industrie geteilt wird, und betrachten die,en Erfolg als eine unferer schönsten Er rungenschaften. Gegenüber den Arbeiterentlassungen in der Industrie und der Arbeitslosigkeit in den großen Städten belicht noch immer ein gcwaltiger Arbeitermangel auf dem Lande, etu weiterer Beweis unserer ungesunden Wirt schaftspolitik. Auch auf dem Gebiete der deutschen Landwirt schaft war das letzte Jahr Nicht besonders günstig- uament- üch durch die übertriebenen Btehpreise und durch den schlech ten Stand der Hackfrüchte ist eine große Misere auf dem Ge biets zu verzeichnen gewesen. Insbesondere aber ist die SÄ Boa am 30. Januar 1909 gefunden Stadtrat Schneeberg. MU UM Nächsten Donnerstag nnd Freitag, den 25. und 26. dss. Alts., wird wegen Reinigung der Diensträume u»r von II bis 12 Uhr expediert. Grnnhain, den 22. Februar 1909. Der Bürgermeister und Standesbeamte. , Nestler. Vo1»freund ZehinebeiI. ß,rnf,,p«Lh,v, l 4- Pu „trMduoüö, »»idlstnnd- «-scheint UW» MÜ »»nahm« dir I«,e »,» S«nn- »»d Flsli«,<n. »ddnnimeni moonllich V0 Ps» Irsueü: im ZimIedWNM der ««»» der lip. Peliheile lS PW du,I. i> «r>rd>i, IIPW >» »mlliche» «eil Nr »>»m der Ls,. <i«r,»>M 4l> PW,i« PNI.-IrU die !sp. Lü Psg. ragosgelcülcbts. Deutschland. Berlin, 22. Februar. (Ordensverleihungen.) Der preußische Kriegsminister von Einem erhielt die sil berne Krone zum Großkreuz des sächsischen Albrechtsordens mit dem goldenen Stern. Der sächsische Oberstabsarzt Dr. Manitz, Regimentsarzt des 2. Husarenregiments Nr. 19, erhielt den preußischen Roten Adlerorden 4. Klasse. Berlin, 22. Februar. (Neues Entlassungs gesuch des preußischen Kultusministers?) Wie verlautet, soll der erkrankte Kultusminister Or. Holle dieser Tage zum zweite»! Male sein Entlassungsgesuch ein- gereicht haben, das vom Kaiser abermals abschlägig be- schieden wurde. Berlin, 22. Februar. (Marineprozeß Berger.) Im Prozeß Berger beantragte der Staatsanwalt gegen Kapitän z. S. Berger 9 Atonale, gegen vr. Jllgenstein 1 Jahr 3 Monate Gefängnis- außerdem Publikation des Urteils in 11 Zeitungen. Schwerin, 22. Februar. Zur Anwesenheit des Geheimen Finanzrats vr. Krüger aus Mecklenburg-Schwerin in Dresden erfährt die Mecklen burgische Zeitung von maßgebender Stelle: Es ist richtig, daß der derzeitige Vorstand des grobherzoglichen Revisions departements Geheimer Finanzrat Krüger vom großherzog- lichen Finanzministerium beauftragt worden ist, sich beider Königlichen Oberrechnungsrammer in Dresden über deren Einrichtungen und geschäftlichen Betrieb zu informieren, nachdem das sächsische Finanzministerium hierzu in dankens werter Welse seine Genehmigung erteilt hatte. Die Ein- Achtung einer für beide Großherzogtümer Mecklenburg ge meinsamen selbständigen obersten staatlichen Behörde für die Kontrolle des gemeinsamen Staatshaushalts ist auch für den Fall des Zustandekommens der Berfassungsreform Resolution unterbreitet, in der es heißt: „Die General versammlung des Bunds der Landwirte erklärt eine aus reichende Reichsfinanzreform für eine nationale Notwendig keit. Die deutsche Landwirtschaft wird sich an ihrer Durch führung willig beteiligen. Trotz ihrer derzeitigen steuerlichen Ueberlastung ist sie bereit, weitere ^notwendige Lasten zu tragen. Die Generalversammlung erwartet, daß dabei der Aus bau der direkten Besteuerung der Einzelstaaten überlassen bleibt, daß das Reich aber seine indirekte Besteuerung weiter entwickelt und den etwa nicht gedeckten Teil seiner Aus gaben von den Einzelstaaten lediglich in der Form anteili ger Leistungen nach dem Maßstabe der Matrikularbeiträge einfordert. Insbesondere verwirft sie mit aller Entschieden heit die vorgeschlagene Nachlaß- und Erbschaftssteuer und das Erbrecht des Staats aus Gründen der Wahrung des Eigentumsbegriffs, der Erhaltung des gesamten Mittel stands und der Pflege des Familiensinns." Referent zu dem Thema war Rittergutsbesitzer Aus dein Winkel-Logau. Ferner sprachen u. a., von jubelndem Beifall begrüßt, Staatsminister a. D. von Podbieiski und Chefredakteur Oertel von der „Deutschen Tageszeitung". Noch während der Sitzung brachte der Bundespräsident den telegraphischen Dank des Kaisers für das Huldignngstelegramm zur Ver lesung. Die wesentlichen Einzelheiten des weitern Verlaufs der Versammlung, die sich bis zum Spätabend ausdehnte, werden in der morgigen Nummer mitgeteilt werden. Die russischen gesetzlichen Bestimmungen erfordern für den Eintritt fremder Ipcrsonen in das Gebiet des General Gouvernements Turkestan eine besondere, duf diplomatischem Wege einzuholende behördliche Genehmigung. Aus Anlaß verschiedener Einzelfälle, wo Reisende in Unkenntnis dieser Be- fimmung in ihren Unternehmungen behindert »vorder» sind, werden,die interessierten Kreise hierdurch von dieser Bestimmung in Kenntnis gesetzt, damit die Personen, die die fiussischen Besitzungen in Zentral-Asien bereisen wollen, bei Zeiten davon unterrichtet tnd Mißverständnisse im Interesse der Reisenden vermieden werden. 343 P. Königliche Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, am 18. Februar 1909. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Friseurs und Zahntechnikers lllfted Ebert in Schneeberg wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Schneeberg, den 20. Februar 1909. Königliches Amtsgericht. r»fer«I,,.r,mid»u für die «« Nichmitt», erscheinende Nummtr »I, »Ir min», ll tlhc. Sine -tlr,schilt für die niichUil^,« Snsnidn» dir Xn,ei,en iW ,» de, »«r-eschrude»« In,», lomie «n diUelmter »teile mrd nicht ,e,ed«n, «de,s, sied sie die M»tt,i«it teil,!,««!» ans,A»,ei,e, nicht giriitiert. rumilrtlze L,steil,e »ne ,e,t,l>dc,»,dei»i,l«ng. »ilrllilt- ,»d, e>«,es«idtie M»,»strilile «echt sich di itüirtie» nicht >eranl»,rltich. Montag, de« I. März d. I. vormittag I« Uhr soll im Ratskeller zu Lößnitz eine Matratze gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Oeffentl. Sitzung der Stadtverordneten z« Schneeberg Freitag, den 28. Febrnar IVOS Abends 6 Uhr. Tageblatt MMtsblattiZ für Lie kgl.mL sMischenZchörLen mM,Grünham.Sarten8tM n gMWLMLößmtz LkustMl,-schneeberg,Schwarzenberg bZw.MLenM
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