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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-02-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186502087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18650208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18650208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1865
- Monat1865-02
- Tag1865-02-08
- Monat1865-02
- Jahr1865
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1865
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Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. AA, Mittwoch den 8. Febmar. 1865» Bekanntmachung. Die in Gemäßheit von §. 115 de- Gewerbegesetzes angefertigte und neuerlich revidirte und ergänzte Liste der für die Gewerbe« kamurer stimmberechtigten und wählbaren hiesigen Bürger liegt von heute an auf dem Rathhause zu jede- Beteiligten Einsicht aus. Reklamationen find daselbst innerhalb drei Wochen, spätesten- am 24. Februar d. I., anzubringen. Wegen Auslegung der Liste für die Handelskammer erfolgt besondere Bekanntmachung. Leipzig, den 31. Januar 1865. Der Rath der Stadt Leipzig. . vr. Rüder. Mr. Bekanntmachung. Freitag den 10. Februar «. Bormittags 10 Uhr soll- da- von dem Stutzen der Pappeln im oberen und niederen Park gewonnene Holz, bestehend in Klaftern und Reißigbaufen, an Ort und Stelle an den Meistbietenden gegen sofortige Zahlung und Abfuhre versteigert werden. — Leipzig, den 7. Februar 1865. Die Deputation des SkathS zu den Anlagen. Holz - Auktion. Montag den LS. Februar d. I. sollen auf dem dieHährigen Gehau im Kuhthurmer Nevier Vormittags von 0 Uhr an 160 eichene, buchene, rüsterne, erlene und aSpene Klötzer und 2»/, Klafter eichene Nutzfchette, so wie Nach mittags von 2 Uhr an ca. 160 buchene, eichene, rüsterne, erlene und aSpene Scheitklaftern Brennholz unter den im Termine an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen meistbietend verkauft werden. Leipzig, den 31. Januar 1865. Des NathS Forst-Deputation. Leipzigs Lulturleben im 18. Jahrhundert. (Letzte Vorlesung von Prof. Biedermann.) Mit der am vergangenen Montage gehaltenen Vorlesung hat Professor Biedermann den CycluS seiner interessanten Vorträge über die Eulturzustände unserer Stadt während de- 18. Jahr hundert- abgeschlossen. Zuvörderst schilderte der Redner den Aufenthalt mehrerer der berühmtesten Schriftsteller in Leipzig und die Eindrücke, welche sie von da hinwegaenommen. Er führte den jungen Goethe vor in seinem Verhaltniß zu Gellert und ClodiuS, zeichnete die Leich tigkeit, mit welcher sich der Frankfurter Patriziersohn in da- ge sellige Leben Leipzig- fand und wie er von semen Freunden und Genossen, obwohl dieselben geistig ihm nicht gleichstanden, sich doch gern anregen und mit dem Volksleben vertraut machen ließ. Daß auch Käthchen Schönkopf gebührende Erwähnung fand, versteht sich von selbst. Es wurde dann gezeigt, wie die nachzitterude Be wegung de- siebenjährigen Kriege- auf Goethe eingewirkt und ihn zur Gestaltung seine- Götz von Berlichingen angeregt habe; e- wmde ferner da- trauliche Verhältniß des jungen Manne- zu dem genialen, aber unfertigen Oeser geschildert und der Einfluß hervorgehoben, welchen dieser geistvolle Mann mit seinem Grundsatz »Einfachheit und Stille" auf die Goethe'sche Dichtung sichtlich geübt habe. Im Jahre 1767 verließ Goethe unsere Stadt, welche auf seine gesammte Ausbildung von tiefgehendem Einfluß war und welcher er sein Leben lang ein freundliches Andenken bewahrte. Ganz ander- gestaltete sich Schill er'S Aufenthalt Hierselbst. Als der Dichter im Jahre 1784 in unsere Stadt kam, war er bereit» von der Nation anerkannt und weit berühmt. Das ge räuschvolle Treiben der Meß- und Handelsstadt sagte ihm wenig zu; sein Verkehr mit der hiesigen Gesellschaft, die ihn übrigen- sehr auSzeichnete, war lange nicht so lebhaft wie der seine- späteren Freundes Goethe, zumal da er zum nächsten Frühling seinen Auf enthalt in Gohlis nahm, wo er in beglückter Stimmung sein »Lied an die Freude" dichtete. Bei einem nur vorübergehenden Aufenthalt im Jahre 1801 erhielt der auf dem Gipfel seine- Ruhm- stehende Schiller bei und nach der Aufführung der »Jung frau von Orleans" die bekannten herrlichen Ovationen von Seiten de- hiesigen Publicum-. Jean Paul, der in den drei Rosen und im Goldnen Arme in der PeterSstraße wohnte, hatte zu sehr mit Sorgen und Noth zu kämpfen, als daß er sich in Leipzig hätte wohl fühlen können; und wie sein Aufenthalt, so war sem Weggang freudlos, denn der der in Schönefeld geboren war und längere Zeit in der Stadt lebte, wo er u. A. seine „Reise nach dem mittäglichen Frankreich" dem späteren RegierungSrath BuddeuS in die Feder dietirte. Der Redner entwarf nun in kurzen Umrissen eine Geschichte de-Leipziger Theater- während de- vorigen Jahrhundert-. Schon Ende de- 17. Jahrhundert- hatte Johann Veltheim eine Komödiantengesellschaft um sich gesammelt, welche sich die „chur- sächsische" nannte und auf dem Boden über den Fleischbänken spielte. Dann wurde agirt im Opernhaus (neben dem Georgenhause) in einer Bude vor Bosen'S Garten (die jetzige Königsstraße), m Zoten'- (jetzt Quandt'S) Hof, in einer Bude vor dem PeterSthore, in May'- Kaffeegarten und in Richter'- Garten (jetzige Schützenstraße), und hundert Jahre dauerte es, bis die theatralische Kunst eine bleibende Stätte im jetzigen Schauspielhause fand. Auch das deutsche Sing spiel war schon zu Ende des 17. Jahrhunderts in Leipzig einge bürgert; zu den Opernvorstellungen wurde durch »gemalte Schilder in den Straßen" eingeladen. Im I. 1785 war da- Budget de- Theater- auf 18000 Thaler normirt; der durch die Einnahmen nicht gedeckte Rest von 8000 Thalern mußte vom Hofe zugeschossen werden. Die Preise der Plätze waren damals fast eben so hoch wie jetzt. Unter Veltheim kamen nur extemporirte Dramen, sogenannte Haupt- und StaatSactionen, und eine Harlikinade zur Auf führung; die Ne über in (1727) bestrebte sich, nur regelmäßige Stücke vorzuführen. Nach ihr zeichneten sich Schönemann mtt seiner Truppe au-, bei welcher Eckhof spielte, und noch mehr Koch, welcher 1751 da- Theater in Quandt'S Hof bezog. Von 1788 an wechselten die Seconda'sche und die Bondini'sche Gesellschaft mit einander ab. Der musikalische Sinn ist in Leipzig schon früh sehr ver breitet. Durch die Messen wurden fremde Virtuosen angezogen, Studenten bildeten da-Oollexium blusieum; andere Kreise das große (rolloxium Llusiouw, die Thomasschule hatte stet- tüchtige Sänger. Sebastian Bach hatte auch aus die Leipziger Hausmusik einen be deutenden Einfluß, seine Nachfolger Dole- und Schicht nicht min der. Im I. 1743 wurde der Grund zu dem großen Concert ge legt, da- seit 1781 im GewantHause abgehalten wurde und nament lich unter Hiller'S Leitung einen besonder« Ausschwung nahm. Zum Schlüsse warf der Redner noch einen vergleichenden Rück blick auf da- 17. Jahrhundert. Die literarischen Zustände sind heute allerdings wesentlich andere geworden und Leipzig nimmt ^ . - -- ^ schl ^ ^ nicht mehr die ehrenvolle Ausnahmestellung in Deutschland ein wie im vorigen Jahrhundert. Die Liebe zur Musik ist dieselbe geblieben. Än Bezug aus bildende Kunst steht, wa- Sammeln und Schätzen betrisst, da- heutige Leipzig nicht gegen da- damalige zurück. In der Architektur dürfen wir uns großer Fortschritte
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