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Dresdner Nachrichten : 04.08.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189508045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-08
- Tag1895-08-04
- Monat1895-08
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.08.1895
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. Nasen« ackinchltn elonoerem «MN«» » « dsionde Sunrsae nur aeani n nebnu. Wy1il«»Eck« nnoncrnburraur q» mit io «r F»r« s4-v»-trft»U» Wr. U. 48. Sahrgan« I b. Zumpslt 8 Vvatkiede« V«iI«Iiv», «ebwr »ndsuvrndvr VoUollvu-vukt, vun tlvln«>n e«nc-»re«»r üiiurteofO-». baden bei I'uul 1'suedor, ^Itmarbi, 8ebn«»ee^»!!«o, und in »Hon keinen pnuküiiu-ri». und b'i'weurüeseNüklei,, vio^u« II- a. 8«-ik»nl,andtu»gen. Dresden, 18Sä. A liAueo. La.r1 ?lLu1, K Vr«»«lvn. Villstr»«« 1b. ^ ^'vru8pr.-.Xiui l, Ko. lL7. Z^«sriiS«Ki.^rr8«-rr»-. ,'k ILum Lwßoeben von v«»U»«n und krUvbtea emywülva Icliillep'! koMne-SSelizen (ävutvckoa It.-k. -Ir. 40839). «u»r X I ik,I U N , IV«»»n»^l4t 11, I-öni-iproelwr 1IIV. »» Urexieil, kv«»8lr„88« <», I. I>ru»I»i^«I>»I« 11«^ II17. I. -^xpeckltlon Mr,Ulo!5'rilukis;on. II. Vlttet-V*rli»ur kür üio Ur^änvr 'tlwriwr. IV. ^ottiellou Üi'i' I.»o«1e«Uvtter1e. ... 8vv-?vi', Ueextloii-X. ^ Iv»8oiItk>n8lra88p 31. 1'ern8pre, h-.4ntt II, Xr. 215:;. A ^I»tuni»r»siitt;r-1^I»rlIi ui„I ^>IttI»tuu1Iutti;!' Ippnmttr« Ittlt Itünl»;!. -««l»^. d»ta«i„z»,, l„z. ^ 8«U«I«, «I««»i»t« unü v„N>tW«IiL »»rvi» smMvdlt io Nro88»rtix8l6r ^.usivritil billig <1. IT. 20 Uar1v»8liU88v 20, Lekv ^lari>iittvtIl^N8tir»88v < ! Il-lden). Sonntag, 4. 'August. a»^ SKH Mißerfolge der Sozialdemokratie. Hofiiachrichten, Sedanfest, Vogeliviesen-Feilerwert. GcrichtSvcrhand- "»M» lungen. Erinncrung an de» 1. August 1870. ! tvendigsten Lebensmittel, obwolil sie früher immer behauptet hatten, das, gerade die ärmere» Bevölkeriliigsfchichtcn am meiste» dadurch belastet würde». Besonders lehrreich, führte die „L.-Zlg" vor einiger Zeit in einem Artikel über die Sozialdemokratie in den Geincindcvertretungcn ans, ist die Geschichte der Stadt Perpignan unter der sozialistischen Verwaltung. Dort wurde vor etwa zehn Jahren rin sozialistischer Stadtrath gewählt, der bei seinem Amts antritt in der Stadtkane 125,(00 Fres- vorfand, welche die frühere republikanische Stadtverwaltung gespart hatte. Unter der Herr schaft der Sozialisten, die mehrere Wahlperioden hintereinander am Ruder blieben, wurde nicht bloS dieser Schah verausgabt, bald zeigte der städtische Haushalt auch einen Fehlbetrag. 1888 hatte die Stadt bereits 160,000 Fres. Schulden und mußte, um nur die nothwendigstcn öffentlichen Arbeiten ausführcn zu können, schon eine Anleihe aiisnehme». Für einige Zeit war man also wieder slolt. Die einzelnen städtischen Veiwaltniigszweige kamen in die größte Verwirrung, die Einnahmen aus den städtischen Stenern gingen immer mehr zurück. Das hinderte die sozialistischen Stadt väter keineswegs, das Geld der Steuerzahler weiter zu verschwen den. Als 1880 in Paris die Ausstellung war, wollten die Sozia listen in Perpignan es der Hauptstadt glcichthnn. Sie vernnstal tetcn auch eine Ausstellung mit Hauptgebäude, Maschinenhallen, leuchtenden Springbrunnen rc. Ein Vierteljahr lang feierten sie Feste, veranstalteten Bälle, Gastmähkcr und „Punchs": sie hielten sich ein eigenes Theater, ließen große Ausstattungsstücke anfsühren und sich natürlich auch ein Balletkorps kommen. In weniger als vier Jahren hatten sie <>60.000 FreS. Schulden gemacht und die Stadt stand vor dem Bankerott. Schließlich war das Geld so knapp, daß am Monatsschluß nichts mehr da war, um die Be amten zn besolde», und daß der Stadtiekretür anS eigener Tasche die Freimarke» für die städtischen Briefschaften anslcgen mußte. Mittlerweile gingen aber auch den Steuerzahlern dir Augen ans. Im Mai 1802 sagte» sic die sozialistische Gesellschaft aus dem Stadthnnse, wo sie zehn Jahre lang gehaust hatte, und rin republikanischer Stadtrath wurde mit großer Mehrheit gewählt. Beim Prüfen der Rechnungen fanden sich ganz merkwürdige Posten, so über Lieferungen von Punsch, Cigarren :c., dagegen waren öffentliche Arbeite» und Einrichtungen, die dem Gemein wohl, namentlich der arbeitenden Bevölkerung zu Gute gekommen wären, unterblieben oder vernachlässigt. In Perpignan wurden unter der Herrschaft der sozialistischen Stadtverwaltung 800,000 Frcs. für Gastereien w. aufgewandt, von denen die arbeitende Be völkerung gar nichts hatte. Tie republikanische Stndtvertrctung mußte für die brotlosen Handwerker erst wieder Arbeitsgelegenheit schaffen. ... Nehnliche Beispiele liefert die neueste Geschichte ande rer französischer Städte. Die einzige Sorge war für die sozia listischen Führer, sich eine Thötigkeit, die sonst ehrenamtlich ver richtet wird, gut bezahlen zn lassen. Ihr Wirken für das Glück der Menschheit sing immer zuerst bei ihnen selbst an. Und die Folge für die „Genossen" war immer ein nur noch größerer Druck. Wohin der radikale Sozialismus führt, dasür bieten ei» weite res lehrreiches Beispiel die australischen Kolonien, besonders Viktoria, wo die Herrschaft der Arbeiterpartei eine fast unnni- schränkte ist. Nach Mitthcilungen der „Köln. Ztg." kann dort der Staatshaushalt nur »och durch fortgesetztes Vergrößern der schon ungeheuren Schuldenlast und durch eine alle kleineren Existenzen zu Grunde richtende Besteuerung sortgcführt werden. Schon seht, wird dem genannte» Blatte aus Melbourne geschrieben, sind wir so weit, daß wir das verschuldetste und höchst besteuerte Land der Erde sind: nirgendwo girbt cs so große Vermögen in den Händen Einzelner, so viel Arbeitslose, so wenig arbeitende Landbevölkerung auf dem Platten Lande, wie hier. Massenhaft verlassen die Ansiedler das Land, um sich anderswo eine neue Heimath zn suchen: während im benachbarten Siidwales sich die Bevölkerung im Zeiträume von 1873 bis 1893 verdreifachte, hat sie sich in der sozialistisch regierten Kolonie Viktoria lange nicht verdoppelt, der Schiffsverkehr nahm dort in demselben Maße zu, wie er sich hier verringerte: die Haupt stadt ging in einem einzigen Jahre um 50,000 Einwohner zurück. Den Fehlbetrag beziffert der Finanzministrr auf 2,710,000 Ml Und daS trotz außerordentlich hoher Schutzzölle, die alle Gegen stände treffen, trotz massenhafter Entlassung von Lehrern, Balm und Polizcibeamten, trotz Bcschncidung aller Gehälter. Tic Staatsleitung ist in den Händen einiger weniger Politiker vom Handwerk, die sich mit allen Rütteln m Ruder erhalten, werden Bahnen über Bahnen gebaut, oft nur, um sich Stimmen zn sichern: nach Rentabilität wird nicht gefragt. Gicbt es doch in Viktoria fast 30 Bahnlinien, deren Betrieb nicht einmal die Unterhaltungskosten deckt. In Neuseeland, wo ebenfalls die Arbeiterpartei unumschränkt herrscht, werden über kurz oder lang ähnliche Verhältnisse eintrcten. Die sozialistische Gesetzgebung schreckt das Kapital zurück: die Dorfansiedelungcn erweisen sich als Fehlschlag: das Gesetz bet r. gänzliches Verbot der Herstellung und des Verkaufs geistiger Getränke (total Prohibition) vernichtet zahl lose Existenzen: die ungeheure Summe, die zu niedrigsten Zinsen Landwirthen gegeben wurde, ist zum Theil schon heute verloren; allerorten liest man: „Zn verkauf en!" Neuseeland, das „politische Treibhaus", zeigt gegenwärtig eine äußerst gewitterschwüle Tempe ratur. Um wie viel schauriger würben erst die Zustände in einen, Staate sein müssen, in welchem der Zuchthaus-Terrorismus eines Singer und seiner Genossen zur Blüthc zu gelangen ver mocht- > Politisches. Der internationale Sozialismus hat jüngst zwei empfindliche Niederlagen, in England und in Frankreich, erlitten, die nicht ohne Rückwirkung auf die Partei in anderen Ländern bleibe» werde». ES thut gut. daß von Zeit zu Zeit der wachsenden Anmaßung, welche die Führer des Umsturzes zur Schau tragen, ein kräftiger Dämpfer aufgesetzt wird, damit sie sich bewußt bleiben, daß die Revolutionsarmee noch lange nicht stark genug ist. um die Diktatur des Proletariats in Scene zu setze». Wie bereits hcrvorgehobcn worden ist. haben in England die allgemeinen ParlameiltSwahlcn einen geradezu zerschmetternden Rückgang der Sozialdemokratie sestgestellt, und daß cs sich hierbei nicht blos uni eine vorüber gehende. auf äußeren Gründen beruhende Erscheinung handelt, be weist u. A. die Thatsache, daß zahlreiche Grubenarbeiter in Northumberland und Durham beschlossen haben, den beborstchcn- den Kongreß der Gcwerkvereinc in Cardiff nicht zn beschicken, weil diese Kongresse keinem anderen Zweck dienen, als den Bestrebungen der rothen Internationale Vorschub zu leisten. Die Wirksamkeit, welche von den bisherigen Vertretern der Sozialdemokratie im Unterhause ausgeübt worden ist und die. nach dem Muster der Singer-Bebel'schen Thätigkeit im deutschen Reichstage, lediglich in zwecklosen anti-monarchischen Demonstrationen, in unfruchtbarer Kritik und in grundsätzlicher Opposition bestand, hat dazu bei- gctragen. den englischen Arbeitern die Augen zu öffnen, daß sie eine praktische Förderung ihrer Interessen niemals von einer Partei zu erwarten haben, die nach ihrem eigenen Zugeständniß ihre Ver sprechungen nur dann cinzulösen vermag, wenn zuvor die gesammte bestehende Ordnung über den Hausen geworfen worden ist. Zu nüchterner Besonnenheit haben in weiten Arbciterkreisen auch viel fach die traurigen Erfahrungen ziirückgeffihrk, welche bei den großen, hauptsächlich von sozialistischen Agitatoren zur Schulung der Un Zufriedenheit in's Leben genisenen Arbeiterausständrn gemacht worden sind. Das namenlose Elend, welches meist das ausschlicß liche Crgebniß der Streikes gewesen ist, hat die Mehrzahl der Arbeiter in England zn der Erkenntnis; gebracht, daß unter allen Umständen eine Besserung ihrer wirthschastlichen Lage weit eher zu erwarten ist, wenn sie sich vertrauensvoll den bürgerlichen Par teien anschließen, als wenn sie sich den sozialistischen Umstnrzbestreb- ungen bingeben. Auch der Ausgang der Generalralhswahlcn in Frankreich hat der dortigm Sozialdemokratie eine bittere Enttäuschung gebracht. Wie in England sind auch die französischen Revolutionäre mit großartigen Erwartungen und glänzenden Vorspiegelungen in den Wahlkampf gezogen: ein heilloser Schrecken sollte der bürgerlichen Gesellschaft in die Glieder gejagt werden. Gewaltige Anstreng ungen wurden gemacht, mehrere hundert Kandidaten wurden aus gestellt, aber von nahezu 1400 Sitzen haben sie kann, ein Dutzend zu erringm vermocht und überdies sind die hervorragendsten Führer der Partei, die meist in der Teputirtenkammer sitzen, säst überall kläg lich unterlegen. Mit Rech, hebt der gouvcrnementalc „Tcmps" hervor, daß der Tag der Gencralrathswahlen de» Vcrtheidigern der bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung als ein glücklicher bezeichnet werden dürfe, den» er habe ihnen gezeigt, daß sie bei energische». Wollen und festem Zusammenhalte» den, so gen, sei ner Unwiderstehlichkeit sich rühmenden Sozialismus noch immer einen starken Tamm entgegenziisrtzen vermöchte». „Berauscht durch ihre Erfolge bei den Nbgeordiictenwahlen", schreibt das gouvenic- mentale Blatt, „haben die Sozialisten sich zahlreich zu den De- Partementalwahlen herbcigcdräiigt. aber das Land hat sie durch einen unzweideutigen Wahrspruch abgcwiesen, die Abgeordneten sowohl wie andere mehr oder minder bekannte Führer der Partei." Auch diesseits des Aermclkanals scheint somit unter den Arbeitern allmählich die Erkenntniß aufzildämmer», daß das bloße^geräusch volle »nd brutale Demonstriren ihrer Vertreter im Parlqmeut ohne jede positive Leistung, und das Maulhelden thnm in den Versamm lungen, das mit einer rohe» anarchistischen Zerstörungspolitik Hand in Hand geht, den praktischen Interessen und Bedürfnissen der Arbeiterschaft nur z„m Nachtheil gereichen müssen. In Frankreich ist der Sozialdemokratie vielfach Gelegenheit gegeben, ihren Charakter und ihr Wesen praktisch zu bethätigen. Nicht weniger als 86 französische Städte haben in ihrer Verwaltung sozialdemokratische Mehrheiten. Ta ist denn reichlich erwiesen worden, was der revolutionäre Sozialismus in Wirklichkeit zu leisten vermag. Das Gemeindevcrmögcn ist fast überall zur Be reicherung der Parteiführer mißbraucht oder in unsinnigen sozia listischen Experimenten vergeudet worden, dergestalt, daß bereits mehrere sozialdemokratisch verwaltete Gcmcinderttthe wegen allzu üppiger Mißwirthschaft von Staatswegen aufgelöst werden mußten. DaS Erste, was die sozialdemokratischen Führer, sobald sie in einer Gemeinde an'S Ruder gelangt waren, zu thun pfleg ten. war die Bewilligung einer Besoldung und zwar einer so reich lichen, daß sie nach den Theorien der sozialistischen Zuknnftsstaats- lehrer als ganz ungeheuerlich bezeichnet werden müßte. In St. DeniS sprach sich der sozialdemokratische Maire 13,000 Frcs. zu und gewährte jedem der StadtrLthe 3000 Frcs. Andere Ge meinden folgten dirjem sauberen Beispiele. Sobald die gewöhn lichen Einnahmeauellen der Gemeinden z» solchen Liebesgaben an die Genossen nicht anSreichten. nahmen die Sozialdemokraten sofort ihre Zuflucht zu dem, was sie sonst so heftig zu bekämpfen pflegen, zu neuen Stenern, »nd ohne alle Skrupel gegen ihre vor den Wahlen gegebenen feierlichen Versprechungen erhöhten sie die städtischen Verbrauchssteuern, d. h. die Abgaben ans die noth- Vermuthliche Witterung: Kühl. Niederschläge. I Vor 25 Jahren. Saarbrücken, den 4. August. Ungeachtet des Feuers einer bedeutenden Artillerie verblieben unsere Vorposten i» ihrer Stell»»,, bis zur vollen Entwickelung des Gegners: erst als dieser OTivisioiie» smmirt Halle und vorging, räumte die schwache preußische Vorposlcn- Abtheilniig tue Stadt und nahm dicht nördlich derjetben eine neneBc vhachtilngs-Stelliing. Diesseitiger Verlust in diesem Porvoslen Geiecht 2 Offiziere, 70 Mgnn, trotz Ehassepots und Mitraillcnscn und zahlreicher Artillerie. — Ter Feind scheint bedeutende Ver lüste zu habe». Am 2. August ging der Feind bei Rhein heim östlich Samgemünd mit einer starken Kolonne über die Grenze, cröffnete aus die kleinsten diesseitigen Patrouillen heftiges Tirnillcnrseuer ganzer Kompagnien, wovei icdvch nur ei» Pserd gestreift wurde: vor Anbruch der Nacht ging der Feind wieder zurück. Unsere Truppen in allen diesen kleinen Gefechten herrlich. Wcißenbnrg, den 4. August Glänzender aber blutige, Sieg der Kronprinzlichcn Armee, unter des Kronprinzen Augen, bei Erstürmung von Weißenburg und des dahinter liegenden Geis beracs. durch Regimenter vom 5. und 11. preußische» und 2. bayrischen Armeekorps. Französische Division Touay vom Korps Mac Maho». iintcc Zurücklassung ihres Zeltlagers, in Auslosung zurückgeworfen. General Dona» todt. Ucbcr 500 „„verwundete Gefangene, darunter viele TurcoS, und ein Geschütz in »»seren Händen. Unserseits General Kirchbach leichter Streifschuß. Königs-Grenadier- und 50. Regln,ent starke Verluste. Mainz. 4. August. An die Königin August»? Beilin. Unter Fritzen'S Augen heute einen glänzenden ober blutigen Sieg erfochten durch Ctürmnng von Weißenburg »nd des dahinter liegenden GriSbergcS. Unser 5. und I I. Korps und 2. bäurisches! Armeekorps fochten. — Feind in Flucht. 500 „„verwundete Oie-! fange,ic. eine Kanone „nd das Zeltlager in unseren Händen, i Divisions-General Dona» todt. Von uns General v. Kirchbach! leicht gestreift. Mein Regiment und 58er starke Verluste. Gott sei gepriesen für diese erste glorreiche Wasscnthat! Er helfe weiter. Wilycli». Aenrschrtili- u«d Fcrnsprrch-Berichlc vom 3. August. Berti». Ter Kaiser verlaßt heute Avend Potsdam, trifft morgen früh in Vmnshüttel ein und setzt dann an Bord der Nacht „Hohenzvllern" unmittelbar die Fahrt nach Helgoland fort, wo selbst er Vormittags cimrifft Der dortige Aufenthalt wird nur wenige Stunden dauern. 'Nachmittags setzt die „Hohciizollcrn" die Fahrt nach Cowes fort, wo der Kaiser eine Woche verweilen wird, um dann, einer Einladnnq folgend, über Portsmouth nach Lowthrr Castle zu reise». Tie „Hohenzollern" begiebl sich in zwischen nach Lcith, von wo der Kaiser an Bord derselbe» am 15. August nach Binnsbüttel zurückkehrt, „in von dort direkt nach Berlin zu reisen. Prinz nud Prinzessin von Wales mit zwei Töchtern und de», Herzog von Nork. kamen gestern Abend z»m Empfang des KaiirrS i» CoweS an. Berlin. Der 20 Jahre alte erste Sekretär der hiesigen ,ür- kischen Botschaft Assaf Sadnllah Be» hat sich erschossen. Die Motive sind noch unbekannt: er soll in der letzten Zeit Spuren von Bersotanngswalmsinn gezeigt habe». — In einzelnen Zeitungen sinket sich die Behauptung, daß aus Japan demnächst ein diplo matischer Truck ansgeübt werden soll, um dasselbe zur schleunigsten Räumung der vo» ihm besetzten chincsiichcii Gebiete zu vermögen. Cs wird dabei aiigcdcutet. daß zn diesem Zwecke abermals eine Einigung der drei Mächte Deutschland, Rußland und Frankreich siattgcfnnde» habe. Wie die „Nat.-Ztg." erfahrt, ist diese Meldung unrichtig. — Ans dem Matthäikirchhose hat heute die feierliche Beisetzung Heinrich v. Sobcl's an der Seite seiner im Tode vor nnsgegaiigcncu Gattin srattgcsundcn. — Tie philosophische Fakultät der hiesigen Universität hat sich dahin entschieden, das; kein Grund vortiege. die Entfernung des Tr. 'Arons, dessen Thätigkeit wegen seiner Zugehörigkeit zur sozialdemokratischen Parte, regier,ingssciiig beanstandet worden war, aus dem Lehrkörper der Universität zu beantragen. Arons bleibt somit weiter Dozent der Universität Bremen. Der für den Norddeutschen Lloyd ans der Ger mania-Werst in Kiel nciierbanie Dampfer „Halle" lief heute Morgen glücklich vom Stapel. Pest. Im benachbarten Klein-Pest ha, c>» Schuhmacher eine Frau und 5 Kinder mit einer Hacke erschlagen „nd sich dann elbst mit einem Revolver tvdtlich verletzt. Als Motiv der Thal wird angesehen, daß e, den fülligen Micthzins von 50 Guide» nicht beschaffen konnte. G r a z. Heute wurde hie, der Deutsche Radfahreitmndcstaa in Anwesenheit von etwa 6000 Radfahrern ans Deutschland und Oesterreich offiziell eröffnet. Vormittags fand großer Fcstkorfo statt, bei dem die bedeutendsten Vereine konknrrirten. Paris. Prinz Ferdinand von Bulgarien hatte in Karlsbad eine Unterredung mit einem Vertreter des „Matin". Er sagte z„ diesem, cS sei eine Dummheit bon den dciitjchen Blättern, ih» m de» makedonische» Unruhe» eine Rolle spielen z» lassen. Er hege die größte Verehrung für den Sultan. Seit 1888 habe er die makedonische» Abordnungen immer entmiithigl. Ihr Anstifter sc! Stambnlow gewesen, der, wie überall, so aiich i» Makedonien geheime Wühlereien getrieben habe. Prinz Ferdinand ocklagtc sich „och darüber, daß er in den letzten Woche» ans Deutschland „nd Oesterreich einige Hundert Schimpf und Trohbrieic erhalten habe, in denen er Bcrräthrr genannt wurde. Bern. Der Zustand des Kaiser!, deutsche» Gesandten Dr- Busch hat sich soweit gebessert, das; derselbe morgen das Bett wieder verlassen kann. Winterthur. Bei Beginn des Schützenfestes sind weit über eine Million Schutzmarken verkauft worden. M ailand. Der in deutschen Toiiri'steiikreiscn bekannte Hotel besitzer Fritz Lösch ans Lugano machte Nachmittags mit seiner Familie eine Landpartie in das Bai Maggia. Bei dem Ponte Brolla stürztc das 7iährigc Söhnchc» des Genannten in de» reißenden Fluß. Der Baker sprang nach, Beide ertranken vor den Angen der Frau Losch, einer Urenkelin Gcllcrt's. Mailand. Dir Verbindlichkeiten der fällst erklärten Firma Fratelli Böigen sollen 10, nach anderen Versionen 30 Millionen Lire betragen. Sämmtlichc italienische» Börsen sind ziemlich stark be- thriligt. Angeblich hat sich die Finna noch in den letzten Tagen bedeutende Unregelmäßigkeiten r» Schulden kommen taffe». Nenncnswerthe Aktiven solle» nicht vorhanden sein. Gegen die beiden Inhaber der Firma, welche sich in. Auslände befinden, wur den Haftbefehle erlassen. Belgrad. Zwischen Serbien, Griechenland und Rumänien finden vertrauliche Besviecyniigeii über rin gemeinsames Vorgehen bei gewissen Vorkommnissen statt.
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