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Dresdner Nachrichten : 10.04.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-04-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185804107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18580410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18580410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1858
- Monat1858-04
- Tag1858-04-10
- Monat1858-04
- Jahr1858
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.04.1858
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Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. HL 1VV. Sonnabend den 1V. April 1858. Erschrml lägl. Morg. 7 Uhr. Inserate die Spaltzeile zu bPf. werden bi« Abend« 7 Uhr (Sonntag« von 11—2 Uhr) angenommen. I. Abon nement t Vierteljahr 1 Thlr..(6ü Zeilen unentgeldl. Inserate); 2. Abonnement » Vierteljahr IS Rgr. bei unentgeldl. Lieferung in « -au«. Für auswärt« durch die Post » Vierteljahr 19 Rgr. — Einzelne Nummern 1 Rgr. Expedition: Johannes-Allee « u. Waisenbausstraßespt. Local- und Proviunal-Nachrichten. Dre-den, dm 10 April. — Der hitfigr Bischof und apost. Vikar, Herr L. Forwerk, hat in der .L. Z' eine Erklärung gegen die auch in unserem Blatt« erwähnten Angriffe des .UniverS' ab gegeben. Dieselbe lautet folgendermaßen: .Erst in diesen Tagen ist mir der Originaltext eines aus Dresden einge sandten Artikels des .UniverS' zu Gesicht gekommen, der den Zustand der katholischen Kirche im Königreiche Sach sen als einen trostlosen, theilS wegen drr hier geltenden Gesetze, theils wegen drr Abhängigkeit meiner Stellung, meiner eigenen Sorglosigkeit, Unentschiedenheit und Frie densliebe um jeden Preis, theils wegen der Beschaffenheit meines Klerus schildert. Der Berichterstatter verfolgt offen bar unter dem Deckmantel feiger Anonymität den doppel ten Zweck, zu denunciren und die Achtung und das Ver trauen der katholischen Gemeinden Sachsens zu mir und den mir untergebenen Geistlichen zu untergraben, und be dient sich dazu des Mittels, daß er Wahres mit Falschem, gröblich Entstelltem und arg Uebertriebencm klüglich mischt. Nachdem ich auf mehrere Angriffe der deutschen Presse im vorigen Sommer geschwiegen: halte ich es umsomehr für meine Pflicht, diesem neuen ehrverletzenden Angriffe offen und entschieden entgegen zu treten. Getrost kann ich mir das Zeugniß geben, baß ich nie und nach keiner Seite hin aus eitler Menschenfurcht es verhehlt habe, wie mehrere seit 20—30 Jahren in Sachsen geltende landesgesetzliche Bestimmungen nach meiner innigen Ueberzeugung weder mit der der katholischen Kirche in der VerfassungSurkundr zugesrcherten Selbstständigkeit in Verwaltung ihrer Angelegen heiten, noch mit den Bestimmungen drS kanonischen Rechts im Einklänge stehen. Nur kann ich den von Einzelnen mir drin gend empfohlenen Weg des ungesetzlichen Vorgehens dagegen weder mit meiner Pflicht und Verantwortlichkeit vertraglich erachten, noch dem wahren Wöhle der kathol. Kirche för derlich halten. Was insbesondere dir mir zur Last gelegte Nichteinführung der Münsterschen barmherzigen Schwestern im kathol. Krankenstifte zu Dresden anlangt, die auch nach meiner Ueberzeugung keinen Orden, sondern nur eine Ge nossenschaft bilden und sehr segensreich wirken: so habe ich zu wiederholten Malen schriftlich und mündlich erklärt, daß ich zu ihrer Einführung ohne Genehmigung, an die ich in allen wichtigeren Fragen gebunden bin, in einer gro- ßentheilS aus Staatsmitteln unterhaltenen Anstalt für Glaubensgenossen ohne Unterschied drr Eonfesfion mich nicht berechtigt halten kann. Was nun die gegen meinen Charakter vorgebrachten Verdächtigungen betrifft, so halte ich e« unter meiner Würde, mich deshalb zu vrrtheidigen. Wenn Dasjenige, was ich bisher für die kathol Gemein den Sachsens gethan habe, nicht für mich spricht, so ver diene ich, daß alle erdenkliche Schmach auf mich gewälzt werde. Was aber meinen Klerus anlangt, sollte man wenigstens so billig und gerecht sein, eS anzuerkennen, daß alle Glieder desselben ohne Aus nahme in den sturmbewegten vierziger Jahren eine doppelte Feuerprobe mit Ehren bestanden haben, indem sie unerschütterlich treu an der katholischen Kirche und dem Apostolischen Stuhle sesthielten, als sie von der Betheilißung am Aufstande sich fernhielten. Das Gleiche kann nicht vielen andern Ländern nachgrrühmt werden. Mögen darum die katholischen Gemeinden Sachsens durch solche Verdächtigungen sich nicht im Vertrauen zu mir und meinem Klerus beirren lassen. Wir werden nicht müde werden, nach unserer besten Ueberzeugung und nach unfern Kräften für ihre Kirchen, Schulen und Wohlthä- tigkeitsanstaltrn zu sorgen, ohne dabei vom Geiste des Be richterstatters, der nicht aus Gott ist sondern aus blinder Leidenschaft stammt, uns leiten zu lassen. Leipzig, den 6. April 1858. Ludwig Forwerk, Bischof, Apostolischer Vicar und Domdechant. — Drr am 9. v. M. hier verstorbene Particulier K G. H. Eichler hat in dem von ihm errichteten Testa mente der Schmaltz'schen Schulstiftung ein Legat von 100 Thalern ausgesetzt. — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen gab eS gestern wieder 4 über Einsprüche. Drr Cigarrenarbeiter Kaden in Börnchen hatte seinem Lehrherrn eine auf 1 Lhlr. 8 Ngr gewürderte Quantität Tabak unterschlagen und war seines LäugnenS ungeachtet fiir überführt erachtet und in Betreff seiner achtmaligen Rückfälligkeit — er hatte schon zweimal ArheitShauS- und einmal Zuchthausstrafe erlit ten — zu S Wochen 4 Lagen geschärftem Gefängniß con« demnirt wotden. Der Gerichtshof minderte die Strafe um 1 Lag, mit der Bestimmung, daß wegm erlittener langer Untersuchungshaft davon S Wochen für verbüßt zu nach«
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