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Dresdner Nachrichten : 04.10.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-10-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185810042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18581004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18581004
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1858
- Monat1858-10
- Tag1858-10-04
- Monat1858-10
- Jahr1858
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.10.1858
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» Unterhaltunq und GeschäftSverkehr. M 271 Montag den 4 October 1858. »rjch. lagl.Morg. 7.— Lnsnate dirSpaUzulc «.Pf. werdend,« Ab. 7 (Sonnt, v. 11—2) angrnommen. —»bonn. Vierletjah» 20-tgr.det un- enkgeldl. vieserung in'« Hau«. Dur» die Post Biertelf.S« Rar «in«. Nummern 1 Nur. «rpeditton ^ Jobannel-Allee s u. Waisenhau«str. « pl. Local- und Provinzial-Nachrichten. Dresden, den 4. October. — Am 1. Okt. früh 7 Uhr wurden die sterblichen Uebcrreste des am 27. Scpt Nachmittags in Pillnitz ver storbenen K. sächs. Oberpostraths a. D. und Hauptmann v. d. Armee K. E. Pönitz unter zahlreicher und ehrender Begleitung zur Erde bestattet. Die Worte, die Haupt mann von Abendroth vom Generalstabe an dem offenen Grabe sprach, waren der Ausdruck des ehrenden Aner kenntnisses, das die sächsische Armee einem Manne zu zol len hat, der dem selbstgewählten Wahlspruche seines Le bens: „Strebet zu werden, was Ihr sein möchtet" in so glänzender Weise zur eigenen Ehre, wie zur Ehre der Armee bis zum letzten Lebenshauche treu blieb. Dem „Dr. I." entnehmen wir die kurze Grabrede: „Wir stehen hier an der noch offenen Gruft eines wohlverdienten bra ven Mannes. Sein Herz gehörte dem Könige, sein Sin nen und Streben, seine ganze unermüdliche schaffende Thä- tigkeit galt dem Wohle seiner Heimath, der Armee. Aus gewachsen in den großen Kriegsstürmen, die den Anfang unseres Jahrhunderts erschütterten, konnte er unmöglich bei der «hm zugelheilten friedlichen Beschäftigung verharren. Der Waffendienst zog ihn mächtig an; er trat in die Armee und als Husar half der Jüngling, soweit nur an ihm, den alten Waffenruhm der sächsischen Reiter aufrecht erhalten. Mit dem Frieden begann für ihn eine Lcbcns- epoche; die Wissenschaften traten an die Stelle des Feld lagers und wie er jederzeit Das ganz sein wollte, was er war, widmete er ihnen auch seine ganze, reiche Kraft. Mit glühendem Eifer stieg er in ihre Tiefen und zeit seines Lebens hat er den Männern gedankt, die den schweren Anfang ihm erleichtert. Bald ward er berufen, als Leh rer zu verkünden, was er mit eigner Kraft sich erworben. Ein Menschenalter hindurch wirkte er in dieser Stellung, theils in lebendiger Rede, theils durch die Macht seiner klassischen Werke. Wir, die wir hier des Königs Rock tragen, haben fast Alle, früher oder später, seinen Worten gelauscht und rufen ihm unfern Dank dafür in die Ewig keit nach. Sein Andenken wird weiter reichen, als die Zeit seines Lebens. Aber wir kräftig und entschlossen er auch vorwärts strebte, so mußte er doch, wie cs uns ein mal hienieden gesetzt ist, von gar vielen schönen Idealen seines Lebens sich trennen. Sein Verdienst hierbei war, daß er immerdar, im Kummer und bittern Weh, im Er tragen und Entsagen, ein Mann war und fest stand im, Wechsel der Verhältnisse. Auch den Lieblingswunsch sei nes Lebens mußte er vor sich verschwinden sehen; die Krankheit, die ihn so lange und schmerzlich gefesselt hielt, raubte ihm allgemach auch die letzte Hoffnung, für den König, seinen geliebten Herren und für das Vaterland den Soldatentod auf dem Felde der Ehre zu finden. »Und wenn ich denn im Bette sterben muß,- lautete eine seiner letzten Instruktionen, »so laßt mich wenigstens nicht weit von Denen ruhen, die da zuletzt gefallen, im guten Kampfe für König urid Gesetz.- Friede seiner Asche — Ehre seinem Gedächtniß!" — Die »Uebersicht des communlichen Haushalts und Vermögensabschlusses der Stadt Dresden auf das Jahr 1857" giebt in ausgezeichnet klarer und faßlicher Weise Rechenschaft über die Verwaltung der städtischen Finanzen. Die Totaleinnahmen sind auf 336,923 Thaler gestiegen, was gegen den Voranschlag eine Mehreinnahme von 41,480 Thaler ergiebt. Vermehrte Consumtion und stär kere Controle bei der Marktgelderhebung, Aufschwung des diesigen Brauwesens, beträchtliche Vermehrungen der Ge bäude und Miethwohnungen und theilweise Steigevng der Miethzinsbcträge sind die vorzüglichsten Ursachen ge wesen. Gleichfalls günstig war das Resultat bei den Aus gaben, welche zu 291,199 Thlr. veranschlagt waren, in Wirklichkeit aber nur 264,586 Thlr., mithin 26,613 Thlr. weniger betragen haben. Die hauptsächlichste Ersparniß- ausgabe wurde beim Armenwesen gemacht. Auch beim Wasserleitungswesen, bei den Bürger-, Bezirks- und Ar menschulen, bei der Arbcitsanstalt und beim Armenhause sind ansehnliche Abminderungen wahrzunehmen. Die Ver gleichung ergiebt das erfreuliche Resultat, daß nach Abrech nung aller Ueberschreitungen des Voranschlags immer noch 68,093 Thlr. 26 Ngr. 4 Pf. als Uebcrschuß verbleiben. — Ueber den Grund der schon erwähnten Reise W. v. Ehrensteivs lesen wir in der »Wiener Zeitung- folgen des Nähere: »Ein großes Unglück hat einen der begabte sten unter den jüngeren unserer Lonkünstler, I. W. von Ehrenstein betroffen. Derselbe litt schon seit Jahren an einem hartnäckigen und schmerzhaften Augenübel, das im Laufe dieses Sommers, während der beliebte Komponist seine Villegiatur in Loschwitz hielt, in Gestalt einer ka tarrhalisch-rheumatischen Augenentzündung aufs Neue auf- trat und dem seelenstarken und in sein schweres Schicksal ergebenen Künstler die letzte Spur des von ihm noch ge nossenen Lichteindrucks vollend« raubte. Derselbe wird > sich in den nächsten Tagen nach Paris begeben, um da-
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