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Der sächsische Erzähler : 02.12.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-190212023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19021202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19021202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1902
- Monat1902-12
- Tag1902-12-02
- Monat1902-12
- Jahr1902
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 02.12.1902
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14V Dienstag, den 2. Dezember. ldvs Der sächsische LrzUer, BezirkSmzei-er für Bischofswerda, Stolpe« «ad Umgegend. Amtsblatt da Szl. MtShm-tmiimschaft, da »zl. Schalinfpectiiu «. arS Sgl.HaiptzollMteS zn Bastzm, sowie des Kgl. Amtsgerichte Md des StadtratheS zu BilchosSwerda. Diese Zeitschrift erscheint wSchentltch drei Mal, Dienstags, Dsunerstags und Gonnasenvs, und kostest einschließlich der Sonnabends erscheinenden „belle- trtftifcheu «ettage- virttrljllhrlich Mark t so Ps. Nummer der ZeitungSpreiSliste SVK7. S--«spr-chft-tt- »e »» Bestellungen «erden bei allen Postanstalten deS deutschen Reiche», für Bischofswerda und Umgegend bei unseren ZritungSboten, sowie in der Exped. d. Bl. angenommen. Stebeuuuvfüufztsster Jahegau« welche in diesem Blatte die weiteste Berbreitung fmoen, werden bi» Montag, Mittwoch wrd Freitag früh s Uhr angenommen und kostet die viergespaltenr TorpuSzeile 16 Pfg., unter „Eingesandt" 26 Pf. Geringster Jnseratrnbetrag 30 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pf. Baufperre. Ueber das Gebiet, welches von dem in der Aufstellung begriffenen Bebauungspläne für den Ort Demitz-Lhumitz berührt wird, in Flur Demitz die Flurstücke: 72, 72 a, 74, 74 a, 74 d, 74 o, 74 6, 74 s, 74 k, 74 x, 74 k, 74 i, 74 k, 75, 75 o, 75 6, 76, 78, 78e 78 o, 311, 312k, 313», 314, 315, 316, 317, 318, 319», 325, 326, 327, 328, 329, 330, 332, 333, 360, 361,362, 363, 364, 365, 366, 367, 368 und 369, in Flur Thumitz die Flurstücke: 17, 18, 19, 48, 49, 49», 50, 50», 51, 52, 53, 54, 55, 55», 55 k, 56, 57, 58, 59, 60, 61, 65, 66, 67, 68, 69, 76, 77, 77», 78, 79, 79», 80, 81, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 91 und 92 umfassend, wird gemäß ß 35 des Allgemeinen Baugesetzes vom 1. Juli 1900 die Bausperre mit der Wirkung verhängt, daß Neu- oder Veränderungsbauten nicht oder nur insoweit genehmigt werden, als sie nicht die Durchführung der neuen Planungen zu erschwere» geeignet sind. Bautzen, am 25. November 1902. KöniglicheAmtshauptmannschaft. von Kirchbach. So. «lem 8 IZeLvmlksm LVVS, S Bier, sollen in Bischofswerda 8 Stück — eirea 2OV m> — Herren-Kleiderstoffe gegen Baarzahlung zur Versteigerung gelangen. Sammelort: Königl. Amtsgericht. Bischofswerda, aml. Dezember 1902. Der Gerichtsvollzieher des König!« Amtsgerichts Die Mahnworte des Kaisers gegen die soziale u. Politische Brunnenvergistung in Deutschland. Die entsetzliche Thalsache, daß der verstorbene Friedrich Alfred Krupp, rin König auf dem Ge biete der Stahlindustrie und der Waffenerzeugung, dessen Leistungen den deutschen Namen weltberühmt machen Holsen, unv zugleich rin edler Menschen freund, der io großartiger Weise da- Wohl seiner Beamten und Arbeiter sorgte, wahrscheinlich da» Opfer einer schändlichen Verleumdung geworden ist, die in gemeiner Weise in Italien entstand und von sozialdemokratischen Blättern in Deutschland in frevelhafter Weise an die große Glocke gehängt wurde, hat den Kaiser Wilhelm veranlaßt, in einer Rede, die er kurz vor seiner Abreise von Essen, wo er den Traurrfeierlichkeiten zu Ehren des ver ewigten Friedrich Alfred Krupp am 26. November beigewohnt hatte, in einem Wartesaale des Essener Bahnhöfe» an da» Direktorium der Krupp'schen Werke und an die Vertreter der Krupp'schen Arbeiter gerichtet hat, der schändlichen Art ent- gegrnzutrrten, wie von gewisser Sette die Ehren- abschnriderei getrieben wird, um da» hochstehende zu stürzen und soziale und politische Brunnen vergiftung zu treiben. Der Kaiser bezeichnete in seiner impulsiven Art eine solche That geradezu al» Mord, denn es bestehe kein Unterschied zwischen Demjenigen, der den Gifttrank mische und kredenze, und Demjenigen, der au» dem sicheren Verstecke seine» Redaktionsbureau» mit den Giftpfeilen seiner Ver leumdungen einen Mitmenschen um seinen ehrlichen Namen bringe und ihn durch die dadurch hervor gerufenen Srelenqualen tödte. An die Vertreter der Krupp'scheq Arbeiter gewandt, sagte der Kaiser dann noch mit erhobener Stimme, daß sie in Dankbarkeit immer an ihren Arbeitgeber gehangen hätten, sie, durch deren Hände Werk er den deutschen Namen mit Stolz im Auslande ver herrlicht gesehen habe. Aber Männer, die Führer der deutschen Arbeiter sein wollten, hätten ihnen ihren thruern Herrn geraubt. An ihnen sei e» nun auch, die Ehre ihre» Herrn zu schirmen und fein Andenken vor Verunglimpfungen zu schützen. Der Kaffer vertraue darauf, daß die Krupp'schen Arbeiter dazu die rechten Wege sinken würden und der deutschen Arbeiterschaft klar und fühlbar machte», daß weitere Beziehungen und Gemein- schäften der Arbeiter zu den Urhebern dieser schänd liche« Lhat für jeden brave» deutsch« Arbeiter ausgeschlossen seien. Der Kaffer hege auch über- Haupt da» Vertrauen zu den deutsch« Arbeite«, daß sie fi» der voll« Schwere diese» Augen blicke» bewußt seien und al» deutsche Männer di« Lösuugdtrser schwer« Frage find« würden. Diese Mahnnwrw de» Kaiser» find iu drei- /«her Hinsicht »ou großer Bedeutung. Vst l beweisen zunächst unwiderleglich, daß der Kaiser während seine« Aufenthalte» in Essen au» der Umgebung und von den Aerzten de» verewigten Friedrich Alfred Krupp die Ueberzeugung gewonnen haben muß, daß die schändlichen Verleumdungen bei dem Herzkranken Krupp die Schlaganfälle hervorgrrufen haben, sie beweisen ferner, daß der Kaiser in solchen frevelhaften Vorgängen eine Schändung de» ehrlichen deutschen Namen» erblickt, und daß er schließlich dritten» diese von gewissen losen Parteigängern auSgeÜbte soziale und politische Brunnenvergiftung al» eine öffentliche Gefahr von Jedem braven deutschen Manne bekämpft wissen will. Jeder echte deutsche Mann wird der Mahnung de» Kaiser» Folge leisten, denn jede Verleumdung de» Nächsten ist nicht nur an sich schon eine gemeine That, sondern sie Ist auch dazu angethan, planmäßig betrieben, im privaten und öffentlichen Leben große» Unheil anzurichten, wie der Fall Krupp in ebenso schändlicher al» be schämender Art beweist. — (Hoffentlich werde» die Urheber und Verbreiter der schändlichen Ver leumdung auch ihre gesetzliche Strafe empfangen.) Preßftturrrrerr zur Essener Kaiserrede. Die Rede de» Kaiser» in Essen an die Be amten und Arbeiter der Krupp'schen Werke geben die meisten deutschen Zeitungen ohne Zusatz wieder. E» liegen nur wenige Prrßstimmen vor: Die „Hamburger Nachrichten" schreiben klar und kernig: Wir stehen dieser Kundgebung de» Kaiser» mit vollster Sympathie gegenüber, glauben aber, daß r» aussichtslos ist, die deutschen Arbeiter von der Sozialdemokratie fernzuhalten, so lange der Staat diese Partei nicht wieder al» da» charakterisirt, wa» sie ist: al» eine verbrecherische, da» Staat»- und Gemeinwohl schwer gefähr dende. Da» Verbreche», welche» von der Sozialdemokratie begangen Word« ist und de» deutschen Namen entehrt hat, verlangt Sühne und die Schande, die e» über Deutschland ge bracht hat, verlangt Tilgung. Und wem» e» Politiker girbt, die au» dem Essener Trauer spiel diese Lehre noch nicht gezogen haben, so muß sie iHv« eben aufgezwungen werden. Der „Hannoversche Courier" nennt die Kaiserrede eine FreundeSthat in» edelsten Sinne de» Worte» und fügt hinzu: Kaiser Wilhelm hat sich zweifello» zu feinem Vorgehen um so mehr vnpflichtrt gefühlt, al» e» sich nicht um einen einzelnen tragischen Fall, sondern um eine schwere Krankheit unsere» öffent lich« Leb«» bandelt, die hier nur einmal tu besonder» krasser »eile tu die Erscheinung ge- tret« ist. Mögen alle, die e» augeht, die Mahnung« behächig« und «st gleich«« Muth« und gleicher Offenherzigkeit der Leichtfertigkeit I und der Bosheit entgegrnlreten, die sich an der Ehre eine» Mitmenschen vergreift. Der Kampf kann aber nur zu einem ersprießlichen Ende ge führt werden, wenn man die Sippe, die ihr Un wesen auf dem Gebiete de» sensationellen Klatsche» und der Verleumdungen treibt, ohne Scheu davor bekämpft, von dem Schmutze, in dem sie arbeitet, selbst besudelt zu werden. Da ist sicher keine erfreuliche Beschäftigung, aber da» öffentliche Wohl erfordert hier eine Radikalkur. Die „Allgemeine Zeitung" fragt: Werden die Mahnworte de» Kaiser» nun auch durch Thatrn gelohnt werden, zu denen kein Ausnahmegesetz erforderlich ist, keine Straf bestimmung, die die öffentlichen Freiheiten mindert? Wozu nur der männliche Muth öffentlichen Bekennen» aller gebildeten, arbeit samen Elemente de» Volke» gehört? Wird man sich der Gefahr bewußt werden, wie ge fährdet gerade die Kleinsten der Kleinen, die Schwachen im Volke sind und wie sehr die Ab wehr, durch Einsetzung der Persönlichkeit im öffentlichen Leben, eioe Nothwrhr geworden ist? Wir geben un» dieser Zuversicht hin, denn diese Fragen hilflos verneinen, hieße im zweiund- dreißigsten Jahre der Gründung de» Reiche» an der Zukunft de» deutschen Volke» zweifeln! Politische Wcltschim. Der Kaiser traf am 28. November gegen Mittag in Görlitz ein und wohnte daselbst der Einweihung der RuhmeShalle und de» hiermit verbundenen Kaiser Friedrich- Museum» bet. Auf eine bei der Frier ge haltene Ansprache de» Oberbürgermeister» Süchte mann an den Kaiser erwiderte letzterer in längerer Rede. In derselben betonte er, daß e» neben den Verdiensten der beiden Heimgegangenen Kaiser um die Einigkeit Deutschland» die gemeinsame Arbeit de» deutschen Volke» gewesen sei, die Deutschland so stark gemacht habe. Unter offenbarer Bezug nahme auf die Sozialdemokratie und ihre Thätig- keit bemerkte dann der Monarch »eiter, daß sich aeuerding» eia Thril de» Volke» von dieser Arbeit au»zuschlirßrn scheine, und hob dem gegenüber hervor, wie sich jeder Einzeln« dem Ganzen unter- «ordnen habe. Jeder, fuhr der erlauchte Redner hierauf ungefähr fort, der dies« Ruh«e»halle be trete, müsse sich dessen bewußt sein, daß auch er am Ganzen mltzuarbsitru hab«. Im Anschlüsse hinan nllärt. dn »aff« mit «hoLner Sftmme, daß «Freiheit iu der Fortentwickelung der Relt- gka, Freiheit im Deal« und Freiheit für die Wissenschaft wünsche. Schließlich trank er au» n»rm ihm von zwei Ehrenjungfrau« crrdrnztra Krystallpokal «ft Vein auf da» Wohl der Stad»
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