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Dresdner Journal : 30.11.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-11-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187211306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18721130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18721130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1872
- Monat1872-11
- Tag1872-11-30
- Monat1872-11
- Jahr1872
- Titel
- Dresdner Journal : 30.11.1872
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I der Tribüne > Einwurfs, der Bewvh- n undBau- ndes haben nancher Be- ichkciteo da- >n noch vn- ei aber auch -ine gewisse zu können, eine gewisse i eine eigen er« Land in bisher mch e. Er habe Lkerung des öffentlichen on Aemlern, lorgeschlagen könne diese dein Grund ten gewohnt n und sorg afolge dessen zu nehmen; legierung zu ung so ver- als die fach- a besonderen uen der Be les Leben in nzelneu Ge- emeindeange- er die Ein- stattfiode». >, der rw.- an der Po- e. Er eni- sahrea zum u» brachte, uvtmauu.S, »ssamt auf- Erstere ent- darin einen er Miuori- plardiren. ußen la»ge oder ein in eg dem Ge- Staate zu lemeivde zu i erweiteru, er ausübeu n uud nicht l, Loch van die einzige Zerhölrmhe. h der Große t der PoU Muk, Maje e sehr wün- !, uud man der Polizei n'S geklagt, znireten sei, I nickt zu der I r Pt iivrual I von Seiten I indevortla^e I „öge er nicht I i inleresart I lizei erdent- I memde ans- I so sehr auch I en g gen den I rtschieden le> I iuvruäl vor- I i, und einer I den, ein der- I läge der Mi- I iberhaupt zu I ).r Districts- z s Mit elglied I thauplmüiin- I lanus Peeso- I scheine aller-1 richtung der I zroßer Theil i n bleibe auch I eindearduung « also uur die I ruck ge nacht, I ibcutdal, als abe schrecken Jnh.ttcvcr- he man aber i ie Sache sich r durch dm -übt worden, r die Bauten u als zeither habe, sei der eit des Ge- ruf dieselben richter aus- die Aufsicht, tafle gewesen staudes und Unterschied. lche der Abg. , nicht unbe- h ein großes h die Amls- olizcidcrwal cht gt, einzu- daß der Gr unz des Ge- r dem Amt-« itteu worden Diskictsvor- writät keine rcußen wolle nm dort Ge- iu andere» eien den Ge len. und sie Man möge io Sachse» -V 27!» Sonnaberld, re» ZK. November. 1872 Sldlr Stow! R«cko» ?<»t- uoä »u—etwldäonänutnolma 1 HUr. i» Rzzr - t»tt Kw»»ln« Isuwwor»; 1 lkxr.l8t«wp«I»u»cblub bin-u. lonorntenprolnvr -Är ä«o ü»uw «ü»«r sespasitouoo 2«Io! ttt Hgr. Untor „LinA»«tNLt" äi» 2»U«: t Uxr. Lr»vv»tn«nr UlGliel», mit ^ninutrw« ckor Sonu - nnä kninrtND», ^b«o<1» tür ä«u kolb«nck«n Ta». AreMerÄmmml. Verantwortlicher Redacteur: Z. G. Hartmann. -- 1n,«r»t«nu»o»t»» Lna^Letir H. OonumEvuLr el« vroocknor ^ourrutlo; okrencln» : D Luo«, Lori u. D L»»- dnr^->,rUu-V!»»-I.«ixuiU->»»,I-Lr«I»u-kr«ukkuit ». L.> Dac»enÄ««n cs VoA/«-, L«rtU> - kr»at- 1Urt ». N.-Nüned«»: Luck. A/o«e,- LorUo: F. D. , Lr«w«n: L§c/ikott«,' Lr«^»n: DÄanven'» Lürean u. L. ckenle,- I ruo^turt ». H.: L. u. ck <7. Ler^mann'ocbe Üuckb , Daube F <7o., kruo: F>. ltuebb ; ckewuiti: F>. ^or-t, knri«: Lava»» Ta/itte, Duttrer F Do., Vieo: ^tl. t-xz-eküb/ Stueexurt: Daube «sL7«. Ilvraussedor: Kümsl. krpsckitiov (les Oreackuor ckouruul», Droockeu, blurzgaredbeuLo^» d>o. 1. -Hs Amtlicher Theil. T" Ä Bekanntmachung des Ministeriums des Innern, die Farbe der Paß karten auf das Jahr 1873 betreffend. Den KreiSdirectionen, Amtshauptmannschaften und Polizeibehörden wird hierdurch bekannt gegeben, daß für die Paßkarten auf daS Jahr 1873 die hellgraue Farbe gewählt worden ist. Die Einsendung der bet den Obrigkeiten etwa noch vorhandenen und nicht verbrauchten Paßkattenformu- lare des laufenden Jahres ist in Gemäßheit der Ver ordnung vom 18. Juli 1870, den Vertrieb von For mularen für die Polizei und Verwaltungsbehörden betreffend (Gesetz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1870 Seite 269), behufs des Umtausches bei Gelegen heit der auf das Jahr 1874 zu liefernden Formulare gleichzeitig mit der spätestens am 1. October 1873 zu bewirkenden Bestellung neuer Formulare auSzuführen und der Bezugspreis der als unbenutzt zurückgrsrndeten Paßkartenformulare an dem nach § 3 obiger Verord nung mit der Bestellung einzusendendrn Geldbeträge in Abzug zu bringen. Auf Einsendungen unverbrauchter Paßkartenformu- lare, welche zu anderer Zeit erfolgen, findet weder Umtausch von Formularen noch Vergütung des Be zugspreises statt. Dresden, den 26. November 1872. Ministerium des Innern, II. Abtheilung. Koerner. Hörnig. Nichtamtlicher Theil. Uedersicht. Telegraphische Nachrichten. Tagetgrschichte. (Dresden. Berlin. Gumbinnen. Mel sungen. Oldenburg. München. Wien. Pesth. Parts. Brüssel. Rom. Venedig. Madrid. Belgrad. New-Kork.) Dresdner Nachrichten. Provinzialuachrichtrn (Zwickau. Löbau. Ostritz.) Verwischtes. Statiftrk and Lolttvirthschast. Eingesandt«-. Feuilleton. Inserate. Tageskaleuder. Börseunach- richten. Extrabeilage. Landtag-Verhandlungen. Telegraphische Nachrichten. Wien, Freitag, 2S. November. (W. T. B.) Zu verlässigen Mittheilungen zufolge hat das dies seitige Ministerium gestern die rückhaltlose Zu- -immuug deS Kaiser- zur Einbringung des Wahl- rrformgesetzes erhalten. (Vgl. unter „Tagesgeschichte*.) Prag, Freitag, LS. November, Vormittags. (Tel. des Dresdn. Journ.) Aus Opportunikättgrün- den unterblieb gestern im Landtage die Verlesung der bekannten Erklärung der tschechischen Abge ordneten. In einer vertraulichen Sitzung wurde mit allen gegen 4 Stimmen die weitere Zvhaftiruna der tschechischen Jourualeigenthümer Skrejschowskr und Grdgr genehmigt- Versailles, Donner-ta-, L8.November, AbdS. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der National versammlung beantragte der Juftizminister Dufaure im Ramen der Regierung die Rirdersrtzung einer SOgliedrigen Commission zur Ausarbeitung eines Gesetzentwnrfs, welcher das Maß der den öffent- lichev Gewalten Anstehenden Rechte und die Be- dingungen für die Mtnistervrrantwortlichkeit re geln und feststellen soll. Die Rede Dufaure's bei Einbringung dieses Ne gierungsantrags erinnert an die freie Wahl, welche die Botschaft des Präsidenten, wenn sie auch der republi kanischen Staatsform den Vorzug gebe, der National versammlung bezüglich der Regierungsform gelassen habe. In Betreff der Ministerverantwortlichkeit sei Thiers be reit, sich mit der Nationalversammlung zu verständigen. Der Bericht des Referenten der Majorität der Kerdrel- commisston, Batbie, bezwecke offenbar nur, Thiers von den Verhandlungen der Nationalversammlung auszuschlic- ßen. Dufaure hofft, die Commission werde im Ein verständnisse mit der Regierung eine Kombination fin den, welche den Bedingungen einer starken Regierungs gewalt genüge. Batbie beantragt die Verweisung des Regierung«- antrags an die Cowmisfiou Kerdrel und die Ler- tagung der Versammlung, um sofort den Antrag in Betracht zu ziehen. Die Sitzung wurde hierauf vertagt uud war dis H7 Uhr noch nicht wieder ausgenommen worden. Die Commission hörte Thiers persönlich an. Letzterer hielt mehrere Minister- couferenzen ab. Als die Sitzung wieder ausgenommen wurde, erklärte die Commission, daß sie an ihren Beschlüs sen festhalte. Ebenso erhält die Regierung ihren Antrag aufrecht. Thiers hält die Vertagung der Berathung auf morgen für zweckmäßig, ist jedoch jedenfalls auch mit sofortiger Berathung, selbst mit sofortiger Abstimmung odne Berathung einverstan den. Batbie erklärt dasselbe. Der Präsident Gr^vy fragt die Versammlung, ob sie den Schluß der Diskussion wünsche. Der Schluß der Diskussion wird nur von der äußersten Linken und einem Theile der Linken unterstützt und sodann die Fort setzung der Diskussion auf morgen vertagt. Versailles, Freitag, LS. November, Mor- geus. (W.T.B.) Thiers wird in der heutigen Sitz ung der Nationalversammlung das Wort nehmen. Mittags findet ein neuer Ministerrath statt. Die Stimmung ist gespannt und erregt, dir Ordnung jedoch nirgends gefährdet. Konstantinopel, Donnerstag, 28. Novem- brr. (W. T. B ) Der hiesigen „Agrnee Reuter-Ha- »as Bnllirr geht die Mittyeilung zu, daß der Ge- neralgouverneur von Syrien, Raschid Pascha, auf das ihm übertragene Portefeuille des Ministeriums des Aeußern verzichtet hat und daß der zeitherige Minister des Aeußern, Khalil Pascha, auf seinem Posten verbleibt. Tsigrsgeschichte. Dresden» 29. November. In ihrer heutigcn Sitzung brachte die Erste Kammer die Berathung des Be hördenorganisationsgesetzentwurfs zu Ende. In Bezug auf die Bildung der Mittelinstanz find theils von der ganzen Deputation, theils von einer Minorität derselben (Hempel, v. d. Planitz, Hennig) tiefgreifende Abänderungsanträge gestellt, und die Kammer entschied sich auch hier überall für die Vorschläge der Minorität. Nach den zu tztz 24, 25 fig. gefaßten Beschlüssen soll die Kreishauptmanns chaft für alle ihr zur Entscheidung zugewiesenen Angelegenheiten, mit gewissen Ausnahmen, in denen der Kreishauptmann allein kompetent sein soll, als kollegiale Behörde gestaltet werden, die von dem Entwürfe vorgesehene Mitwirkung eines Kreisausschusses bei einem Theile der kreishauptmannschaftlichen Ge schäfte dagegen vollständig wegfallen; die auf dieses In stitut bezüglichen §8 25 bis 29 des Entwurfs wurden gegen 13 Stimmen abgelehnt. «staatsminister v. Nostitz- Wallwitz hatte sich mit der collegialen Gestaltung der Kreishauptmannschaften für Entscheidungen in zweiter Instanz und den Wegfall der Mitwirkung deS Kreis ausschusses bei denselben für den Fall, daß dir Kam mern sich darüber einigten, einverstanden erklärt, dage gen an der Mitwirkung des Kreisausschusses bei den Entscheidungen erster Instanz und als bcrathendes Or gan festgehalten. Für den Minoritätsantrag hatten die Herren Präsident v. Zehmen, Seiler, Bürgermeister Hennig, v. Nostitz-Wallwitz, gegen denselben der Refe rent v. König und Bürgermeister Or. Koch gesprochen. Die Endabstimmung über das ganze Gesetz, wie es sich nach den gefaßten Beschlüssen gestaltet hat, blieb aus gesetzt, bei einer vorläufigen Abstimmung, welche der den Vorsitz führende Vicepräsident Pfotenhauer vor nahm, erhoben sich 7 Mitglieder gegen das Gesetz. Die Zweite Kammer beschäftigte sich in ihrer heutigen Sitzung, nachdem sie zunächst mit 31 gegen 29 Stimmen abgelehnt hatte, bei ihrem bezüglich der auf Aufrechthaltung der bisherigen Anzahl von Jahr märkten gerichteten Petitionen gefaßten Beschlusse stehen zu bleiben, mit verschiedenen, eine Abänderung der 8tz 2, 6 u. 17 des Wegebaugesetzes vom 12. Januar 1870 anstrebenden Petitionen, welche sie unter Ableh nung aller entgegenstehenden Anträge theils der Re gierung zur Kenntnißnahme zu überweisen, theils auf sich beruhen zu lassen beschloß. Mehrere auf die Stem- pelsteucrgesetzgebung bezüglichen Anträge des Abg. Por- nitz und verschiedene Petitionen wurden der Staats- regierung zur Berücksichtigung bez. zur Erwägung mit dem Ersuchen überwiesen, dcm nächsten Landtage ein neues Stempelgcsetz vorzulezen. Nächste Sitzung Dienstag. * Berlin, 28. November. Se. Majestät der Kai ser ist gestern Nachmittag von dcr Göhrde hierher zurückgekehrt. Wie der „St. A.* berichtet, war unge achtet der ungünstigen Witterung das Ergebniß der dort abgehaltenen Hofjagd rin wohl selten erreichtes. Nach fünfstündigem Jagen ergab die «strecke: 268 Stück Rothwild, darunter 60 geweihte Hirsche, 154 Sauen, 17 Rehböcke und 1 Fuchs, von denen Se. Majestät 18 Hirsche, 20 Stück Wild, 19 grobe Sauen, 1 Frisch ling, 3 Rehböcke und 1 Fuchs, in Summa 62 Stück erlegte. Das Jagdmahl, eine von Fackelschein erleuch- tetete mächtige strecke im Schloßpark mit 422 Stück Hoch- und 18 Stück Kleinwild und die bci der hannö verschen Jägerei so beliebte symbolische Sauhatz be schlossen den Jagdtag. Morgen, den 29. d. Mts., fin det königl. Parforcejagd statt. Rendez-vous Mittags 1 Uhr zu Jagdschloß Grunewald. Am Montag, den 2. December gedenkt Se. Majestät zur Abhaltung von Hofjagden nach Königs-Wusterhausen sich zu begeben. — In der gestrigen Plenarsitzung des Bunde-rat HS, in welcher der Staatsminister Delbrück den Vorsitz führte, wurde eine Vorlage, betreffend die Fonds für die Wiener Weltausstellung, dem betreffenden Ausschüsse überwiesen und hierauf Beschluß gefaßt über die Be setzung einer Rathsstelle bei dem Rechnungshöfe und der Stelle eines Mitgliedes des Bundesamts für das Heimathwesen. Demnächst folgte eine Berathung über die Entwürfe einer Seemannsordnung und eines Ge setzes über die Verpflichtung der Kauffahrteischiffe zur Mitnahme hilfsbedürftiger Seeleute. Ausschußderichte wurden erstattet über ») die Statistik dcr Brauereien und der Brausteuer, d) die Wahrnehmung der Ver richtungen des Staatsanwalts bei dem Reichsoberhan- delsgericht, v) die Ernennung eines Mitgliedes des Reichsoberhandelsgerichts, 6) das strafrechtliche Ein schreiten wegen Beleidigung der gesetzgebenden Faktoren durch einen Zeitungsartikel, s) den Antrag des Schrei ners Arnet zu Eppingen in Lothringen auf Geneh migung der strafgerichtlichen Verfolgung des Pfarrers Leonard daselbst, t) die den Hauptsteurrämtcrn zu Kö nigsberg in Pr. und Meißen berzulegende Befugniß der unbeschränkten Abfertigung von Zucker, x) die Er höhung der Besoldung der Vereinsbevollmächtigten, Ii) die Alimentirung großherzoglich mecklenburgischer Zoll- und Postbeamten, i) die Einrichtung einer Zollabfer tigungsstelle in Basel, k) eine Petition wegen Zurück erstattung eines Zollbetragcs. Endlich wurden meh rere Eingaben vorgelegt. — DaS Staat-mini st erium trat heute zu einer Sitzung zusammen. 8. Berlin, 28. November. Auch in der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses kam es wieder zu einem Scharmützel in dem großen Kampfe des Staats gegen den Ultramontanismus. Es stano auf der Ta gesordnung zunächst der bekannte Antrag v. Mal- linckrodl's: „DaS HauS der Abgeordneten wolle beschließen der königl. SlaaiSieaierung a geoüber anSjusprecheo, daß daS Resciipl des Herrn Ministers der geistlichen uno UnierrichiSaageUgei-heilen vom tv Juni d. I.» delr-ffevd die Ausschli guag der Ml glie- der geistlicher CongregaNoneu oder Orden voa der Lehrlhäiig- keit an öffentlichen Boiksschuleu mit den Best mmungen der Versafsungsurkunde vom 3t. Januar tübO Art. 4, unverein bar ist* Hiergegen brachte wiederum Abg. v. Bonin einen von mehrrrn Fractionen — die Strengcvnseroativen hatten sich davon ausgeschlossen — vereinbarten An trag auf nachstehend motivirte Tagesordnung ein: „In Erwägung, 1) daß bisher kein Gesetz die Bedingungen regelt, unter denen die Zulassung zu dem Amte enres ösf.nllicheu Lehrers er folgen sott, und daß vach Art. linder BeifassuugSrtrkaude und dem hiernach gilt gen Rechiszustaude dre Regelung und nähere Erläuterung der BedioguNze» im B-rwal- tuvgswege zulässig erscheint; S) daß ferner, soweit ein Ä setz nicht entgegen steht, es zur Ausgabe der Verwaltung gehört, fest zu stetl-u, unter wel chen Umständen die Uebernahme des Lehramts neben ernem sonstigen Berufe ausgeschlossen oder auSuahmowelse zu- gelassen werden soll; S) daß endlich das Haus der Abgeordnete» den Grundsatz, Mitglieder geistlicher Congregaliouen und Orden von dem Amte eines öffentlichen LehrerS feru za hatten, d m In teresse des öffentlichen Unterrichts und dem Aufsichten echt deS Staats entsprechend findet uud den Erlaß des Mi nisters vom lü. Juni l>72 billigt, geht das Haus der Abgeordneten über den Antrag der Abgg. v. Mallinckrodt und Genossen zur Tagesord nung über." Der Antragsteller erhielt zuerst das Wort, um seinen Antrag zu motioircn, worauf der Kultusminister Ur. Falk in einer l'-ßstündigen, vom lebhaften Beifall des Hauses begleiteten R»de eingehend erwceene. Abg. v. Mallinckrodt: Eutgegeu der gmen, alten Tra ditio», würden heutzutage auf v.rrluzelt« Voctommn.sse hin allgemeine Verordnung^ aus der mluisteriellen Pmo.e ge- schoffea. Währrod die Verfassung bestimme, da» die off otttcheu Aemtec für alle dazu Befähigten zugänglich seien schtrege eine Verordnung des Ministers samouttche Miigtteder voo Eoagie- gatiouen uud Orden von der öffentlichen Lehrthätigkert aaS. Und doch hätten sich die Schulschwestero, deren Ledrusde.us der Unterricht bilde, gan» vorzüglich vrwahrt. Jetzt uehmc mau ihnen ohne Urtheil, ohne Recht, mit einem F.drrftrrme ihre Existenzbedingung. Art. Ii2. welcher dem Versahreu des Mi nisters scheinbar eine formelle Berechtigang ged«, dürfe nicht dazu gemißbraucht werdrn, sich in Widerspruch wrt andern Ler- faffungSparographen zu setzen. Mau wolle die Mitgtted.r des EentrumS strafen, und beraube dafür arme Frauen ihrer Exi stenz, die vielleicht uur dadurch die Unzusri-deuheit der Ma>o- rilat erregeu, daß sie in ihrem Kämmerlein ein Baiernuier wehr beten, als ihre Gegner. (Heiterkeit und Widerspruch.) Das Beteu scheme iu der That Heal« nicht mehr geru gesehen zu werden. Der Redner schloß seine AlltfLhlllogen mit dem schmerzlichen Bedaneru, daß der Munster — vielleicht einem fürstlichen Eioslug nachgebeod — sich io direkten Wwersprnch mit seioeo Amnvorgäogern setze, oud mit eioem Appell an das HauS, noch einmal eroflttch mit sich zu Rath« zu gehe» ob »S diesen verderblicheo Bestrebungen seine Ünterstutzullit ttiyeu dürfe. Staatrminister l)r. Falt: Der Vorwurf der Vecfufsungs- verletzuog sei uubegrüudet. Art. »4 gebe dem Staate bas freie Bestäiijtuugsrecht, uud der Nachweis der Bcfamgaag sei nur eine der zur Anstellung erforderlichen Bedn guugen, deren Be- areoznug dem Erm sseo der Siaateregle-oog zuftche Letztere sei mithin deiechligt gcweseu, ihren Wrder pruch gegen di« An stellung eines jede» der durch daS Resknpl Beiroffevca im Eiuzeloeu gelteud zu wacheu, sie habe fim jedoch vier stichlet gefühlt, ihren Grundsatz, Mitglieder geistlicher Congr.gai oueu und Orden voo der Schule auszuschttegen geoeiell zum Aus druck zu briogeo, um dasurch die betreff-odeo Persoaeo darauf hiozuweisen. daß sie auf eioe Anstellung luck. zu nchoev hi «u, wcou sie Nicht ihre Beziehungen zu div Co porat ouen lösen. Dag den Frauen daS Lehramt überhaupt zu^an ttw gemacht wordeo sei, beruhe auf Verwaltungemaßr.geiN. dre B lwattuug habe also auch das Recht, etwaige änderuoe B«stimmuuj,ca zu treffen. MuU löaoe anS diesen Gküodcu das Reskript viel leicht ungerecht und unkegrüodet nennen aber nicht o rtaffangS- widrig Indessen selbst jene Voiwurfe seien onzatl.ffcud. I» der That habe sich neben mavch«r lodenden auch manche ia- deludc Stimme gegen die Scharschwefteru erhören und nnen eine weichfrömmtlndc Richtung vorgeworsen, dre dre Schule im Feuilleton. (Redtgirt von Ott» Vanek.) K. Hoftheater, 28. November: „Die Meister» ingervon Nürnberg", große Oper von R. Wagner. Die vortreffliche Gesammtaufführung der Oper, na mentlich die ganz vorzügliche Leistung der Kapelle, deS Chors und unter den Sängern vor Allem Hrn.Degele'S — als Beckmesser — sind bekannt. Fräul. Bosse gab — al- Gast — die Eva, sehr hübsch im Spiel, mit natürlicher Lebendigkeit, voll Temperament, sinnlich er regt, auch warm im Gesänge, so daß dieser Eva plötz licher stürmischer LiebeSdrang für den jungen Ritter erklärlich und motivtrt erscheint. Fräul. Weber — Magdalene — hat allmählich einen zu pikant markir- ten, übertriebenen Gesangsausdruck angenommen, der auch für diese realistische, stark verliebte Amme nicht mehr geschmackvoll ist. Hr. v. Witt war für Hrn. Jäger als Walther eingelreten und gab mit Rücksicht auf die rasche Uebernahme der Partie eine umsomehr anerkennenswerthe gute GesangSauSführung derselben. Eine noch breiter getragene Tonbehandlung der Can- tilrne wird ein Durchklingen durch die Tonmasse der Instrumente und der übrigen Stimmen mehr begünsti gen, al- angestrengte und das Organ ermüdende Ac cente. Hr. Schaffganz hat seine, in der Anlage und Grsammtauffaffung lobentwerthe Wiedergabe de- Han- Sach- noch nicht zu weiterer charakteristischer Voll endung au-gearbeitet. Für da- innige Gemüth, den sinnigen Grist, da- schlichte, bescheidene Wesen dieser leben-vollen und poetischen Figur ist noch zu viel thea tralischer Bortrag und heilige Lccentuatton in seinem Gesänge; auch der Ausdruck de» Humor- fehlt. Hr. Decarli sang den Pogner; die Pattie liegt ihm zu hoch. Abgesehen davon muß Hr. Decarlt durch Studium der Tonbildung den Klang seiner Stimme zu veredeln, zu beleben suchen; er ist trocken und indifferent. Sin künstlerisch fertiger, klar und wirksam gestalteter Vor- trag des großen schönen Ariosos Pogner's (im ersten Act), wie wir ihn von dem srühern Repräsentanten dieser Partie gewohnt waren, gelingt ihm noch nicht im Mindesten. Sehr erfreulich ist der künstlerische Esser und das bewegliche, talentvolle Geschick, womit Hr. Marchion jetzt den David ausführt. Früher freilich, in der Glanzzeit unsrer Oper, alS seine Stimmmittel noch frischer und ergiebiger waren, würde man ihm derartige Oprrnpartien nicht anvrrtraut haben. Al- gelungen und gesanglich hervorragend sei noch Herrn Köhler'- Kothner erwähnt. Sei e- Zufall oder Absicht, es ist Thatsache, daß Wagner's fünf Opem seit einiger Zeit das Repertoire fast gänzlich beherrschen. Man sollte daS vermeiden, denn ohne Zwctfel ists nicht ganz passend für ein In stitut, welches der Kunst, aber nicht besonders einem Wagnercultus gewidmet ist. C. Banck. Der Sternschnuppenfall am 27. November. Urbrr diese- auch bet uns lebhaft wahrgenommene Phänomen berichtet Professor Galle aus BreSlau in der „Schles. Ztg.": „Am Abend deS 27. November (Mittwoch) wurde auf der hiesigen Sternwarte eine überaus großartige Sternschnuppenerscheinung beobach tet, dir in Bezug auf die Zahl der Meteore nur mit der deS 13. November 1866 und einigen früheren Er scheinungen diese- letzteren MeteorschwarmeS verglichen werden kann. In dem anderthalbftündigen Zeitraum von 6 Uhr 20 Minuten bi- 7 Uhr 50 Minuten wur den etwa 3000 Meteore, demnach in der Minute durch schnittlich über 30 gezählt. Gegen 28 fielen inner bald 5 Minuten gegen VOO, demnach in der Minute 100, oft innerhalb einer Sekunde viele fast gleichzeitig. Gegen 8 Uhr trübte sich der Himmel und die Fort dauer der Erscheinung konnte nur durch Wolkenlücken wahrgenommen werden; bei einer nochmaligen Aufhei terung um 1 Uhr Nachts war die Zahl der Meteore abnehmend. Das astronomische Interesse bei diesen Beobachtungen richtete sich vornehmlich auf die Ermit telung des sog. Radiationspunktes oder des Punktes am Himmel, von welchem die Meteore auezugehen und nach allen Richtungen hin zu divcrgiren schienen. Der selbe trat bei der sehr großen Menge nach kurzer Zeit mit großer Bestimmtheit hervor und lag am Fuße des Sternbildes der „Andromeda", in etwa 22° gerader Auf steigung und 42° nördlicher Abweichung. Da gegen Ende November die Erde die Bahn des bekannten Biela'schen Kometen in dessen niedersteigendem Knoten durchschneidet, so verglich der Unterzeichnete alsbald diesen beobachtenden Radiationspunkt mit dem Rich tungspunkte, von welchem her Partikeln deS Biela'schen Kometen an diesem Tage dcr Erde begegnen müssen und den derselbe gelegentlich bereits vor 5 Jahren (bei Auffindung der Relation zwischen den Aprtlmeteoren und dem ersten Kometen von 1861) berechnet hatte, und fand in der That die vollste und genaueste Ueber- rinftimmung. ES ist demnach keinem Zweifel unter worfen, daß diese Sternschnuppen auS verstreuten, der Erde brgegnrnten Partikeln deS Birla'ichen Kometen bestanden, welcher Komet bei seiner 7 jährigen Um- lauf-zrit gerade in dem gegenwärtigen Jahre und erst vor wenigen Monaten (Anfang Septemver) durch die sen Punkt seiner Bahn und am Anfänge de- October durch seine Sonnennähe gegangen ist. Die Schiapa- rrllt'sche Entdeckung de- Zusammenhanges zwischen den ^lernjchnuppcn und den Kometen findet daher durch diese Beobachtungen eine neue Bestätigung, al» da» dritte unzweifelhafte (odcr mit Einschluß der April meteore vierte) Besspiel dieser Art. Fernere Beobach tungen noch während der ganzen folgenden Woche, wo die Witterung es gestattet, würden wünschenswerth sein und müssen genauere Mittheilungen noch Vorbehalten bleiben." Die „Leipziger Nachrichten* schreiben über dieselbe Erscheinung: „Nach den Untersuchungen deS italienischen Astro nomen Schiaparelli bewegen sich die kesmsschcn Mettore (Sternschnuppen, fallende Sterne) m geschlossenen Bahnen nach denselben Gesetzen um die Sonue, wie die Planeten und die sogenannten periodischen Kometen und treten meistens in großen Schwärmen auf, die nach einer bestimmten Anzahl von Jahren wiederkehren. Nun steht man wohl in jeder klaren Nacht bei auf merksamerer, längerer Beobachtung des Himmels der gleichen Mcteore, jedoch nur vereinzelt und in einer Stunde im Durchschnitt kaum 4—5, bei den perio dischen Erscheinungen der Juli-, August-, October- und Novcmbermeteore steigert sich di« Zahl auf 20 bis 30 in einer Stunde, und nur bei dcm großen Schwarme vom November 1799 (von Humboldt in Amerika be obachtet), der im November 1833 und im November 1866 wiederkehtte, stieg die Häufigkeit der Meteore so, daß an ein Zählen nicht zu denken war. Der Abend deS 27. November dieses JahreS bot von 5 Uhr an da» Schauspiel eine» ungrmeiu zahl reichen Erscheinens dieser Meteore. Schon nach 5 Uhr sah man sie den Himmel in allen Richtungen durch ziehen, bald al- glänzende Sterne mit langem rn Funken zersprühenden Schweife, bald al- leuchtende Fäden, bald al» glühende Tropfen in größerer Anzahl scheinbar »herabfallend. Am häufigsten erschienen sie am Süd wimmel.
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