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Weißeritz-Zeitung : 18.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188409184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18840918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18840918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1884
- Monat1884-09
- Tag1884-09-18
- Monat1884-09
- Jahr1884
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 18.09.1884
- Autor
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irren bedeutenden Auflage de« mden. l'rLSWI , » Inserate, welch« bei der bedeutenden Auflage de« Blattes eine sehr wirk same Verbreitung" «erden mit 10 P Spaltenzeile oder Raum berechnet. - bellarijchr und complicirt» Inserate mit entsprechen» dem Aufschlag.— Einge sandt, un redaktionellen Theile, di« Spaltenzeile SVPfg. für die Nr. 111 den 18. September 1884. 49. Jahrgang Mit Schluß des dringen, durch seine vollständige Abgeschlossenheit die denkbar größten Garantien bieten. den, daß kleine Flammen zum First des Daches heraus- schlugen. Die gesammte Löschmannschaft des Ortes war mit lobenswerther Schnelligkeit nebst ihren drei Spritzen zur Stelle; zuerst natürlich die flinke Feuer wehr, die ihrem alten guten Rufe der Schlagfertigkeit von Neuem wieder Ehre machte. Die Karrenspritze und die große Zubringerspritze gingen dem eigentlichen Brandobjekte zu Leibe, während die Stoßspritze das Wohnhaus und die Scheune der verw. Jllgen, sowie die Holz- und Rindenvorräthe des Holzhändlers H. Großmann deckte. Nachdem Einmal diese durch dre Verhältnisse gebotenen Maßregeln getroffen waren, verlief das Feuer, welches nun vollständig lokalisirt war, bei dem fast ganz windstillen Wetter sehr ruhig und regelmäßig. Gegen >/» l I Uhr stürzten kurz nach einander beide Giebel ein, so daß nur noch die massiven Umfassungsmauern stehen blieben. Bald darauf trafen unsere htlfbereiten Nachbarn aus Luchau und Johns- bach mit i ihren vortrefflichen Spritzen ein und halfen wacker die übergroße Gluth mit dämpfen. Bald nach her trafen auch Dittersdorf und Kunnersdotf ein, die aber wegen bereits beseitigter Gefahr nicht erst in Thätigkeit traten. Nach l Uhr konnten die Mann schaften aller Spritzen entlassen werden. Die drei Spritzen selbst blieben in Bereitschaft stehen und 10 Mann von der Feuerwehr übernahmen freiwillig den Wachdienst bis 5 Uhr Morgens; allerdings brannte es innerhalb der Umfassungsmauern noch lebhaft fort. — Ist es auch erfreulich, daß dieses unschöne Gebäude und die damit verbundene Feuersgefahr gerade im schönsten Theile unserer Stadt beseitigt ist, so ist doch der Besitzer, ein sehr thätiger Wirth, welchem seine ganze nicht unbedeutende Ernte (er bewirthschaftet ca. 130 Scheffel Land) nebst Geräthen und einer großen Dreschmaschine verloren gegangen ist, zu beklagen. Nicht nur, daß er seine Vorräthe nicht hat versichern können, verliert er auch eine äußerst bequem gelegene Scheune, weil er natürlich diesen Platz nicht wieder für den Aufbau einer neuen Scheune benutzen daiff. Ein unheimlicher Gedanke ist es auch, daß dieser Brand jedenfalls von ruchloser Hand angelegt worden ist. Frauenstein, 15. September. Das gestern in hiesiger Stadtkirche stattgefundene Concert hatte sich eines recht zahlreichen Besuches zu erfreuen. Das Programm war ein vorzüglich gewähltes, und wurden sämmtliche Nummern desselben trefflich vorgeführt. Eingeleitet wurde es durch eine Orgelsonate, welche von Hrn. Rektor Fiedler sicher und gewandt gespielt wurde. Die beiden, vom hiesigen Kirchenchor unter Direktion des Hrn. Kantor Rößler gut vorgetragenen zwei Motetten wirkten sichtlich auf die Concertbesucher. Fräul. Seiffarth sang das „Vater unser" von Krebs, und bewährte durch den zarten, kunstgemäßen Vortrag ihren längstbekannten, guten Ruf als Solosängerin. Herr Violoncellovirtuos Müller aus Dresden entzückte durch das meisterhafte Spiel des Adagio von Mozart und eines Violoncellosolo die Herzen aller Zuhörer. Rühmend sei auch gedacht des Vortrags der Arie aus Elias: „Es ist genug", welche von Hrn. Pastor Langer mit seiner volltönenden, vorzüglich geschulten Stimme gesungen wurde und nicht verfehlte, einen tief zu Herzen gehenden Eindruck auf alle Anwesenden zu machen. Das Concert bot mit einem Worte einen seltenen Kunstgenuß. Der Reinertrag wird zur Unter stützung verschämter Armen hiesiger Parochie verwendet werden. — Unser hochverehrter Herr Diakonus Hesse ver läßt Mitte November dieses Jahres unsere Stadt, um von dieser Zeit an, als Pfarrer in Trages bei Borna thätig zu sein. Möchte auch dort Gottes reichster Segen seine Amtsthätigkeit begleiten. Dresden. Zur Theilnahme an den sächsischen Manövern ist am 15. September General von Blu menthal mit Begleitung in Dresden angekommen, hat sich sodann am militärischen Diner in Meißen be- „««I-eritz.Seitun-" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis Vierteljährlich 1 M. A» Pf«., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern , st» Pfg. - M. Post.n- flalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen am Die Kaiserbegegnung. Die Begegnung der Kaiser von Deutschland, Ruß land und Oesterreich fand am Montage und Dienstage statt. Uebereinstimmende Berichte aus Warschau, Wien und Berlin bestätigten bereits letzten Sonnabend dieses welthistorische Ereigniß, und gleichzeitig wußte man, daß am Sonntage Kaiser Wilhelm Berlin und Kaiser Franz Josef Wien verlassen würden, um vermuthlich in Schloß Skierniewice mit dem Kaiser Alexander zu- sammenzutreffen. — Vergeblich und überflüssig ist das Bemühen, in die Einzelheiten der Kaiserbegegnung, über welche mit Recht der dichte Schleier des Geheim nisses gezogen worden ist, eindringen zu wollen, wohl können aber alle betheiligten Nationen der Gewißheit leben, daß das Hauptziel der Dreikaiserzusammenkunft die Erhaltung des europäischen Friedens und die För derung des wirthschaftlichen und sozialen Wohles ist. Möglicherweise kommt auch eine Stellungsnahme der Kaisermächte gegen England, welches in Sachen des Welthandels und der egyptischen Frage eine anmaßende, und nur sein Interesse rücksichtslos vertretende Rolle spielt, in Frage; desgleichen dürfte auch die Haltung der Kaisermächte für gewisse Eventualitäten in Frank reich und dessen Konflikt mit China in der Kaiserzu sammenkunst vereinbart werden. Was aber sonst noch nn diese Begegnung geknüpft wird, ist eitel Erfindung oder gar böswillige Andichtung. — Es wird die Leser interessiren, etwas über dos Schloß Skierniewice, das wahrscheinlich der Ort der Begegnung ist, zu erfahren. Schloß Skierniewice liegt bei der russischen Kreisstadt Skierniewice, etwa 60 Werst von Warschau entfernt. Das Schloß ist mehr auf Behaglichkeit, als auf Pracht gebaut, es trägt die charakteristischen Züge, welche den Prälatenbauten aus dem Anfänge des vorigen Jahr hunderts eigen sind. Zu jener Zeit wurde es von einem Erzbischöfe von Posen und Gnesen umgebaut und diente den polnischen Primaten zur Sommer residenz. Das Schloß besteht aus Hauptgebäude und zwei Flügeln; vor ihm dehnt sich ein großer, freier Platz mit Springbrunnen und Blumenanlagen aus. Hinter dem Schlosse zieht sich ein großer Park hin mit uralten Linden, Ulmen und Kastanien. Kommt man von der Eisenbahnstation, von welcher eine gut gepflasterte, mit Pappelbäumen besetzte, etwa 1'/» Kilo meter lange Straße zum Schlosse führt, und hat man den Platz überschritten, von dem schon gesprochen wurde, so steht man vor dem Hauptportal, durch welches man unmittelbar auf eine breite Paradetreppe gelangt. Rechts und links von dieser Treppe im Erdgeschoß sind die für die erwarteten hohen Gäste in Bereitschaft gestellten Räume, und zwar zur rechten Seite die Ge mächer für die fremden Herrscher, zur linken die für den russischen Monarchen. Von den Räumen des ersten Stockwerkes des Schlosses ist namentlich der nicht große, aber sehr geschmackvoll eingerichtete Speise saal zu erwähnen, in Eichenholz und grünem Sammet, eine Einrichtung, die auf den Feldmarschall Fürsten BariatinSki zurückweist, welcher sich hier besonders gern aufhielt. Ein Bild Bariatinski's in Lebensgröße hängt in den oberen Gemächern, und durch Erbauung eines Theaters in der Nähe des Schlosses, eines recht ele ganten Baues, hat er sich hier ein Denkmal gestiftet. Der zweite Stock des Schlosses enthält eine lange Reihe, zum Theil höchst originell ausgestattete Gemächer, mit persischem und cirkassischem Geräth, mit Billard saal, Bibliothek, einen Speisesaal mit einer großen, auf den Park gehenden Veranda, von der aus man eine sehr schöne Ausficht genießt. Ein großer Teich zieht sich vor dem Parke hm, aus dem ein Flüßchen «Meßt, das sich nach dem Skierniewicefluß wendet. Auch eine griechische Kapelle fehlt in dem Schlosse üicht. Es bietet in seiner Ausdehnung genügende Be quemlichkeit auch für einen größeren Zusammenfluß hoher Gäste und würde gegen alle Versuche, in die Geheimnisse einer diplomatischen Zusammenkunft zu Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Was in den ersten Wochen ihres Hierseins der Theater-Gesellschaft des Herrn Direktor Triebel immer noch nicht voll und ganz ge lingen sollte: die wohlverdiente Anerkennung der vor züglichen Leistungen durch zahlreichen Besuch, ist nun endlich zur Geltung gekommen. Allabendlich ist das Theater gefüllt, und recht wohl läßt sich dadurch die erneute und vermehrte Lust der Darsteller und Dar stellerinnen erklären; auch: trug wqhl-di^glücklicheWahl der in der letzten Zeit gegebenen Stücke — meist neuere Lustspiele — wesentlich dazu bei, die Theaterfreunde zu erhalten und viele neüe zü iderben. Wir müssen wiederholt das sehr fleißige Memoxiren, das äußerst exakte Zusammenspiel, die paffende Besetzung aller Rollen loben und anerkennen, ferner die elegante Gar derobe (z. B. in den „Drei Staatsverbrechern" rc.) und überhaupt die Regie, die mit den hier gebotenen Naumverhältnissen vortrefflich zu rechnen weiß. Eine wahre Mustervorstellung war „Glück bei Frauen", dass am Montag -bei vollem Hause gegeben wurde, in welchem sämmtliche Mitspielende ohne Ausnahme ganz Vorzügliches leisteten und zu immer neuem Beifalle und Hervorruf gerechten Anlaß gaben. In diesem Stücke, wie in dem gestrigen Moser'schen Lustspiele „Unsere Frauen", hatten wir Gelegenheit, uns über das Engagement des Fräulein v. Cavally (vom Stadt theater in Teplitz) zu freuen, welche ihre Rollen (erste Anstandsdamen) bei imponirender äußerer Erscheinung in wahrhaft künstlerischer Weise zur vollen Geltung brachte und großen Beifalls sich erfreute. Wir gra- tuliren der Direktion zu dieser Erweiterung des Per sonals, fordern aber auch alle Kunst- und Theater freunde auf, diese Opfer durch stets zahlreichen Besuch der Vorstellungen anzuerkennen, die einen, bei uns ja so seltenen Genuß gewähren. Mit Schluß des Monats sollen auch die Vorstellungen hier ein Ende finden. — Nachdem das Statut für die gemeinsame Ge meindekrankenversicherung in den Amtsbezirken Lauen- strin und Altenberg von der königl. Kreishaupt mannschaft einer vorläufigen Prüfung unterzogen wor den ist, beabsichtigt die königl. AmtShauptmannschaft nächsten Dienstag, den 23. Sept., Vormittags 9 Uhr, im „Gasthof zum Löwen" in Lauenstein einen Amts- tag abzuhalten, an welchem dieses Statut zum Vor trag gebracht und über mehrere Punkte desselben, ins besondere aber über den Vorschlag der mit Ausarbeitung des Statuts beauftragt gewesenen Kommission: den Versicherungszwang theilweise auf die in 8 2 des Neichskrankenversicherungsgesetzes gedachten Personen auszudehnen, Beschluß gefaßt, ingleichen auch das mehrgenannte Statut durch die Vertreter der Gemein den und Gutsbezirke, welche insgesammt zur Theil nahme am Amtstage besonders geladen worden sind, vollzogen werden soll. Im Anschluß hieran aber soll ferner noch zum Vortrag gebracht und bezw. erledigt werden: das ausgearbeitete Statut für die auf dem Amtstage am 23. Juli beschlossene gemeinsame Dienst botenkrankenkasse und Vollziehung desselben durch die Vertreter der Gemeinden und Gutsbezirke. Glashütte, 16. September. Gestern Abend '/»10 Uhr wurden die Bewohner unseres Ortes durch Feuerlärm aufgeschreckt. Ein starker Feuerschein aus dem unteren Ende des Städtchens war zu sehen; es brannte die an der Kurfürstenbrücke, gegenüber Lange's Wohnhaus, gelegene Scheune, dem Landwirth Ed. Fischer gehörig. Die Scheune war groß und das einzige Strohdach im Orte. Die Umfassungsmauern waren massiv und der Aufbau von Fachwerk. Von dem auf der Durchreise begriffenen Herrn Fabrikant Eichhorn aus Geising war zuerst wahrgenommen wor MmoldAwalde sowie Ar »ieMMWHWiD. und die Siadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstem ' - Redactmr: Carl Irhnr in >1^.'
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