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Dresdner neueste Nachrichten : 30.06.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-06-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194206301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-06
- Tag1942-06-30
- Monat1942-06
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 30.06.1942
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K v> ' / 9S000 ZMT. in zwei Tagen versenkt Frankreich «ach zwei Lahre« Tiefer Pessimismus in London >rn die Sowjet» immer »l, Kairohört den Lärm der Front biegtzptens 8taatsschah abtransportiert — Etzaknierungsmabnahmen ans britischen Deseht msanteri« wieder ein, WtMch«« N» «M, AprU Itachfchub für Afrika vernichtet änd. An» de» Kühttrha«pta>mrtjtt, « Jxxi Das Vberkommaxdo der Wehrmachtgibt Vek«»»1: Seit »er letzte« Sondermekdu«, vom W. Jxxi habex deutsche Uxterfeeboote thr« Ersolge Walter gesteigert. I« z»«i Tage» »ersexktex ste i» xeestlichex Atlaxtik, i» Golf" »ex Mexik, xx» ix der Karibischex See Id seixdlich« HaxdelSschtsse mit 98090 »RT. xx» »e- schädigte» ,W«l »eiter« fch»«r dxrch Torvedotrefser. «ix Teil der «ersexktex Schisse war »oldelxdex mit Flxgzeugex, Ruxitiox «xd soxftigem Kriegsmaterial, da» «ach Afrika bestimmt »ar. ,.... _.r Infanteriezu iaebrochen war. Die eigentlichen Ibschyttt Lauerten noch bi» in die lassen. Die britischen und Illdischen Interessenten der Mandatsverwaltung in Palästina beraten über Ab transport und Transferierung aller Wertpapiere und Wertgegenstände. Die von Lngland Veoerrscht« „Natio nalbank von «egypien" läßt die Goldbestände Aegypten» nach Südafrika abtransportieren. Die Müssens luchtau-Alexandria hält an. Die Straßen zum Nildelta sind von flüchtenden Men schen verstopft. Eisenbahner sollen stchstewetgrrt haben, über Alexandria hinaus britisch« MilttärtranSporte -urchzuführen. zur Sinn dt, wikb von der iuternatto len Oeffentlichkeit mit gespann- lester Erwartung v« »lgt. Di« deutsche Goudrrmelbung beherrscht alle Blätter. „Der Krieg geht um die Schlüs selstellung dtr britischen Machtposition im Nahen Osten", schreibt da» „Berner Tagblatt". „Mit dem Fall von Marsa Matruk befinden sich rund 00000 Antzehö- rtge der 8. Arm« in deutsch-italienischer Gefangen- schäft. Ät «uchinleck noch kräftig genug, in brr Einöde hinter Rarsä Matruk Rommel» Vorstoß zum Halten zu bringen- Da» ist jetzt die schicksalsschwer« Frage für di« alliierte «esamtkrieaführung und das neuerdings erschütterte britische Prestige im Orient." Da» Blatt stellt weiter fest, daß es in Aegypten zahlreiche Befürworter totalitärer Staatssormen gebe, welche die britisch« Herrschaft ebenso ablehnen wie die Demokratie. Sie blickten jetzt „mit größter Spannung" nach der westliche« Wüste, wo nicht nur die aubenvolt- tisch« Orientierung Aegypten», sondern auch seine künftige inner« Ordnung entschieden würden. Auch in Madrid beherrscht Marsa Matruk al» Schlagwort in riesiger Aufmachung die erste Seite aller Pari». («Ig. Dienst.) „Mau spricht von Europa, aber da» ist rin Wort, an welche» man in Frankreich noch nicht sehr gewöhnt ist." Dieser Satz au» dem Mund «ine» Franzosen, der nicht nur Lenker, sondern auch ein Nenner seiner Landsleute ist, Pierre Laval selbst, in keiner letzten Rundfunkansprach«, trisst genau da» große Thema de» Frankreich» von heute. Sein« Stellung zum neuen Europa und die auf ihm lastend« Hypothek einer sehr europasetndlichen oder zumindest europafremden Tradition. , Frankreich hat in seiner Geschichte immer wieder gegen Europa gestanden: «» hat or» öfteren versucht, sich über Europa zu erheben, und e» ist zu anderen Zeiten abseits von Europa und seiner Entwicklung ge standen. Biele einsichtige Franzosen haben bekannt, daß in Frankreich zwar viel von Europa gesprochen, aber nie an Europa gedacht worden ist. Jetzt, da sich die Tage von Compidgne zum zweitenmal jähren, wirb dir Erinnerung an die zwei Eompidgne lehr lebendig, an den Wasfenstillstand von 1918 und den Wasfensttll- stand von 1940, und im Unterschied »wischen beiden offenbart sich die Verschiedenheit alter französischer und deutscher Luropapolitik. 1918 wurde in Eompidgnr da» Tor zu Europa ,«geschlagen, 1910 wurde an dieser Stätte das Tor zu Europa für Frankreich aufgetan. Daß in den seitdem verflossenen zwei Jahren gerade der Weg zu Europa da» entscheidende Problem der französischen Politik geblieben ist, wirb kein Franzose leugnen, so vielfältig, drängend und,wichtig auch andere Fragen gewesen sind. Di« Grundfrage ist immer di« Besinnung aus da» neue Europa gewesen, und diese Frage hat ablehnende Antwort von oen Gestrigen, aus weichende von den Gleichgültigen, utopische auch von den Urbrrheblichen gefunden. Di« «»«en dachten nur an die Vergangenheit, die anderen sahen di« Gegenwart nur im Umkrei» ihre» Kirchturm», die dritten erklärten Frankreich zum Herz und Hirn der europäischen Zu kunft. Aber e» gab auch aufrichtige Antworten aus Frankreich« Schicksalsfrage, Erkenner und Bekenner der europäischen Gemeinschaft und ihrer Verpflichtungen für .... r ... —— der jetzt Meder an. der unaufhaltsamen Schlagkraft ppen auf «ine« Schlachtfeld und zu «inrm Zeitpunkt überrafcht, der klimatisch am wenigsten günstig und daher au« Kalku lationen von alliierter Seite über den Haufen geworfen habe. Die siegreich« Schlacht von Marsa Matruk «erde in allen Mittelmeerstaaten al» entscheidend für die wetter« Krieg»entwtcklung angesehen. „Alcazar" bezeichnet die Situation Großbritannien» al- äußerst kritisch. Rach Meinung de» Blatte» habe „die große Offensive" begonnen, und ihr größter Erfolg sei die Ueberraschung. In der Türket wie tm ganzen Nahen Osten hat Rommels neuer Sieg ebenfalls überaus starken Wider hall ausgelöst. Der Sender Ankara bemerkt zu diesem Ereignis, daß e» seine Erklärung nur finden könne entweder im Zusammenbruch der Moral der britischen Truppen in Aegypten und in dem Verlust jeglicher Widerstandskraft oder darin, daß die britische Armee während der letzten Kämpfe allzu starke Verluste er- litten habe. Wa» immer auch aber die Ursache sein möge, fest steh«, daß die Kriegslage für Groß- brttanntenschlecht sei. ren". Weniger weit geht heute „New» Ehronirle", ha» Len Rückzug auf die nächst erreichbaren Stützpunkt« empfiehlt. Im übrigen bemerkt diese» Blatt, daß im Falle de» Verluste» von Aegypten da» britische Empire nlemal» wieder in jener Form, di« e» »or dem Septem ber 1VS9 hatte, auferstehen könne. Feldmarschall Mime, der von 192« bi» 1980 Chef de» ReichsgeneralstatrS war, äußerte sich dahingehend, daß dt« Katastrophe von Libyen ernster« Folgen haben könne al» Sin gapur. Rommel bekomme jetzt Kampfwagen in einer Woche, während die Briten hierzu drei Monat« brauch ten, Rommel erhalte in drei Tagen ein neue» Bomben- flugzeug argen drei Wochen, die die Briten brauchten. Auch Malta stell« kein Aktivum mehr dar, sondern sei nur noch ein Posten auf der Debetseite. „Observrr" stellt fest, die Niederlage in Aegypten hätte dem eng lischen Volk «inen schwereren Schlag al» L«r Kall von - -- Eaiisch.» Satastro. »visierten Verteidigung gegen hätten erklärt werden kön- tzkn dagegen di« gäus« Zett von netze« Kriegsmaterial gewrochen. sich in den Ange» seiner Berbün- envntehrt, aber e« fühle sich nicht - - , Br. Berktzi Durch Kairo ktiecht da» Grauen. Dumpf dröhnt au» weitester Ferne bereits ab und zu durch die unwahrscheinlich Kelletz Nächt«, die jeden Gedanken an «ine wirksame Verdunkelung illusorisch machen, der Lärm der Front, di« sich srtt dem Fäll von Marsa Matruk dem Niltal langsam zu nähern beginnt. Die ägyptisch« Küste ist von Sollum bis wett nach Osten über Marsa Matruk hinaus et» einziger Flammen- gürtel. In aller Eil« und Stille werden auf Befehl General Auchinleck» von den ägyptischen Behörden Eva- kuierungSmabnahmrn getroffen. Der ägyptische Staat»-' schad mußt« aus englische Anordnung in einer der letzten Nächte nach Oberägypten verbracht werden. Gleich- zeitig werden zwischen den britischen Milttärstellen und den ägyptischen Behörden über dl« Anwendung de« Prinzip» -er verbrannten Erde 1« Aegypten verband- langen geführt. In ägyptischen Kreisen ivll gegen diesen englischen Plan lebhafteste Opposition bestehen. - Da» britische Oberkommando i» Kairo hat, wenn auch verspätet, den Verlust der sogenannten Wavell- Ltnie zugegeben und behauptet nach bewährtem Muster au» früheren Tagen, Marsa Matruk sei „kampflos" geräumt worden, nachdem es Rommel gelungen war, e» im SSdosten zu umgehen. wie diese Umgehung an- Kestcht» der 70 Kilometer langen Wavell-Linie ohne einen Durchbruch gelungen sein soll, verschweigen die britischen Bericht«. Dafür sprechen st« zur Beruhigung der ägyptischen Bevölkerung von „neuen Stellungen, an b«n«n „die britischen Hauptstreitkräfte" nunmehr endgültig den Feind, erwarten wollen. Woraus solch« britischen Hauptsttetkkräfte bestehen, wirb nicht gesagt. Für die Nervosität ist wetter bezeichnend, baß in Kairo überall von der ägyptischen Regie rung unterzeichnete Plakate auSgehängt wurden, in denen eine strenge Beobachtung der verdächtigen Aus ¬ länder von der Bevölkerung verlangt und diese aufge- fordert wird, auf Flugzeuge zu achten, die nicht aus den Flugplätze« gelandet sind. Die Kapitalisten in Kairo versuchen, Hal» über Kops ihren festen Besitz in Aegyp ten loSzuschlagen, um den Boden Aegypten» zu ver- »ttvgspre«, rckst^--iItzd»,«w»«^MchzLr»ämck»da»«w«l.».-K«. «x,et«,xpr,lfer «önm»pn«: dtenoetstamze «M-Süke »AK, wtda«, H^dmma«. 1.-KNUmqkE««».:tzßßtzG HHVHV ^PtztzVGAfßgHks l^r-M. K-cht-ö °°ch MEasstt' w« Mw-wsiaffU v. sä' glg". atxeetpret«: «xö»ha»Swöck»»Nn^»IW„ »NW. ' «ml,« zo K»f. <mel<d«chll» P-to. Lm SW«Ke. ii «M«. Verla- und SchriftlsttiM-, Dresden «,Ferd«nandfiraße 4 »Postanschrift: Vre-dey «1, Postfach » Fsmruf: Ortsverkehr Sammelnummer r««, Fernverkehr rrvsi * Telegramme: Neueste Dresden » Postscheck: Dresden rosa Dr. Berlin. Reich-Minister Dr. B o ebb e l» emp- fing am Montag in den Räumen s«tne» Ministerium» die Kampfgruppe Haase au» dem Osten, die er in seiner Eigenschaft al» Gauleiter von Berltn zu einem mehrtägigen Besuch in die Reich-Hauptstadt «ingeladen hat. In einer Ansprache hieb Dr. Goebbels seine Gäste aus da» herzlichste willkommen; mit der Einladung nach Berltn solle zugleich auch der Dank de» deutschen Volkes seinen «»»druck finden: ,MaS Sie und Ihre Käme- radrn", so betont« er, .geleistet haben, da« wird ein- mal als rin« der kühnsten Heldentaten tieseS gtgan- tischen Ringen» in die Kriegsgeschichte eingehen. Der Führer der Kampsgruppe, Ritterkreuzträger Oberst leutnant Haase, sprach den Dank seiner Männer au» und übergab dM Minister für da» Deutsche Rote Kreuz einen innerhalb der Stützpunktbesatzung gesammelten Geldbetrag in Höhe von 1111 Mark. Bor Vertretern der Presse sprach Oberstleutnant Haase bann über seine und seiner Leute Wasfentat. Al- Mitte Januar die Bolschewisten Fallschtrmtrup- p « n im Raume von Wja » ma abgesetzt hatten, wurde er mit seinem Pionierbataillon dazu besohlen, dies« Kräfte in Schach zu halt«». Di« Sowjet» hatten e» zu nächst sehr leicht. La» Thermometer war unwahrschein- UL'tief gesunken. Der Schnee lag überall 1^0 bi» 2 Meter hoch. Die BewegungSsähigkeit brr deutschen Abwehr war also ziemlich problematisch. „Meine Pioniere", so sagte Oberstleutnant Haase, „wurden verstärkt durch Infanterie, Flak und Rach- rtchtentruppen. Unser Hauptaustrag war, die Eisen bahnbrück« über den vugra zu verteidtgen und zu halten. Selbstverständlich war, daß dem Feind nach Möglichkeit Schaben zuzufügen sei. Zunächst war e», obwohl wir nach allen Seiten hin abgeschlossen waren, fast «ine ruhig« Sach«, bi» wir Mitte Februar merkten, daß bi« Sowjet» durch dt« Lücken in den tiefen Wäldern Kavallerie hatten heranziehen können, die uns beunruhigte. Jetzt waren wir gezwungen, un» einzu- igeln. Wir waren «ach Norde« völlig und ab Ende Fe- oruar auch nach Süden von. jeder Verbindung abgefchnitt««. .Unsere Lag« war zu vergltichen mit dem Loch im Schwei,erläse, da» dort seine ver loren« Rolle spielt. Rur der Funkbetrieb mit den Dienststellen konnte notdürftig ausrechterhaltrn werten. In wenigen Tagen schon hatte sich alle», wa» mir in der Kampfgruppe unterstellt war, zu einer verschwor«, «en Gemeinschaft zusammengefunden. wir bildeten Jagdkommando», um zu tun, wa» nötig war: »or allem mußt« die Gegend ring» um un» herum ver ödet werben, damit dem Feind jeder Schlupfwinkel gr-. nommen war. Jndesien bebnnen die Sowjet» immer neuen Zuzug durch die Luft. Mitt« Februar waren ste dann so stark, daß sie zum Angriff übergingen, wobei thr erste» Siel d«r «achnhof Vugra war. Sie griffen nacht» an, «esen badet in da» Feuer unser«, Maschinen, gewrhre und «mßten sich rMchlage« In dt« Wälder ,«- rückzirh««. 14 Ta« lang Mt«n mnß lahe» wir nicht» .m«hr-von ihn««. In btesesMt allirding, mMen sie »jeder Kavallerie in vermehrtem Umfang« berangezo- gen haben, «ft b«r wir un» b«m stiMdM herumschlagen mußten. Stnr un» brutal setzten die Angriffe auch d«r April hattest »tt seckst un» etwa» »«fast». nur noch «in lischcn Volk «inen schnwreren Schi Singapur versetzt. Während die o! phen noch mit «tn«r improvisiert einen überlegenen nen, habe man t« großen Resrrven Großbritannien beten ««d dcke N«tv nur beschämt «fondtrn auch verbittert. Kre-ttÄGfo«»-« «1t -rn SoVjrt« X Gexs. Am 27. Juni ist, wie «tft jetzt b«kan«t wir», in Moskau, «in Abkommen üh«r dt« Stuanzirr««- brr KrtkgSlteserungcn und anderer Kriegdhilse der bri tische» Regierung an die Sowjetregterung mft rück- wirkender Kraft vom S2. Juni 1941 an unter»,ichtzet worden. Nach den Bedingungen dief«» Abkommen» ist die britisch« Regierung bereit, dt« Lieferung,« an die Sowjetunion an Waffen und Material, da» in Groß britannien oder in brtttschen Dominien und Kolonie« hergestellt wurde, ohne Bezahlst«» bz«. a«f Kredit zu leiste«. De, Stnwet» i«ido» Abkommen, e» sei der wunsch der Sowjet», daß .Zoltetige HUfe »er eine« VerteatS- keite an tiL ander« mstlder Grundlage der GegensMg, kett" «rfoHe» «ft bestchtenSwrrt. Di« bolschewisttschy: Kriegdanftrengungen werd«n »a«ach von de« MM«« so hoch veranschlagt, daß neben dt« vertraglich festgekegte Au»li,s«rung Europa» an den »olschewtSmu» nach hem menpressen müßen, wetl wir ja auch AuSfäll« durch Kranke und Verwundete hatten. Mit Stolz kann ich eS sagen: di« meisten lagen mit der Masse in der Hand, jederzeit bereit, im Notfall anzugretfen. So ging rS bis Anfang April, bi» di« ganze Sache in- Komische überzugehen schien. Der bolschewistische General Below schickte einen Parlamrntär mit der deutsch abgefaßten Aufforderung an uns, wir sollten die Massen nteberlegen. Mir wüßten ja, stand darin, baß wir nur für die Unkultur kämpften, und wir sollten endlich llug werden. Der Parlamentär wurde von uns gut gefüttert und noch besser getränkt und dann mit einer Aussorberung gleicher Art zu seinem Ehef zurück- geschickt. Lin anderer Vorfall, der uns Freude machte, ereignete sich, als wir schmerzlindernde Mittel sür unsere Verwundeten brauchten. Sie wurden nebst Arzt und ärztlichen Instrumenten mitten aus den Äolschc- misten herau-geholt. Der Arzt brachte un» außer seiner fachmännischen Hilfe auch wertvolle Infor mationen, die er, oben aus dem warmen Ofen liegend, einem vermeintlichen Partisan en Häuptling im strengsten Vertrauen erzählte, der ein deutscher Leutnant war und der russischen Sprache mächtig. Ueberhaupt haben wir alle unsere Bedürfnisse au- eigener Kraft gedeckt. Wa» wir bei den Sowjet» nicht holen konnten, weil ste e» selbst nicht hatten, haben wir un» angesertigt, wie etwa Kämme. Lebensmittel haben wir für un» wie sür die Bewohner rationiert. Täglich stand da» Zivil an, um den Anteil am ,^kunje" lPserd) zu bekommen, da» sür den Tag geschlachtet war. Ob wohl von außen gesehen untere Lage verzweifelt er- scheinen mußt«, h-t bei un» jeder Mann, vom jüngsten Soldaten bi» zum Kommandeur, gewußt, um wa» e» ging, und hat eisern seine Pflicht getan, wir freuten un», al» General Brenneck« mit seiner Infanterie z» unserem Entsatz durchaebrochen war. Dtr eigentlichen Kämpse in unserem Abschnitt bauerten noch bi» in die letzten Tage hinein an." Diese Schilderung enthält in ihren schlichten Worten da» Heldenlied Le» deutschen Soldatentum» überhaupt, und in ihr findet man auch den Schlüssel zu dem Ge heimnis de» deutschen Ersofgr». Lamliy Nachfolger Linlithgows A Stockholm lEig. Dienst), wie man au» London erfährt, wird Ende diese» Jahre» da» Mandat de» gegenwärtigen BIzekvnig» vop Indien, Lord Lin lithgow, erloschen sein. Im allgemeinen beträgt die Amtszeit eine» Bizekonig» fünf Jahre. Da Lord Lin- lithgow bereits iin April 1980 sein Amt übernommen hatte, so hat er die» überfein Jahr länger al» üblich verwaltrt. Zu setntm Nachfolger wurde der Bouver- Neur von Bombay, Str Roger» Lamley, bestimmt. Al» Earl von Searbrow gehört er der englischen Hocharistokrati« an und ersülli damit die wichtigste Bor- auSsetzung für seinen neuen Posten. Fünf Spttfire »Mtlanal abgeschofserr X verlft». In de» Nachmtttag«ftunden de» 29. Ju«i übersloaen, «vir da» OKW. mttirilt. einig« von zahl reichen ortttschen Jagdflugzeugen begleitet« Bomber da» nordfranzvstsch« ttüstenariiet im Raum vo, Lünktrchen MN» ah. - I . -r : : .-u ?!>.' ... l- . H Stockholm. lEig. DienstJ Erst gestern abend ver stand sich Kairo dazu, dt« „Evakuierung" von Marsa Matruk zuzugeben. Da di« Achse 0000 Gefangene gr- meldet hat, so dürst« diese Evakuierung durch da» Tempo de» Borftoße» Rommel» vüllm mißglückt sein. Da» Bild von de« Kämpfen ist in London durchau» unklar, wie der militärische Mitarbeiter von Reuter hervorhebt. Die» mag zum Teil daran liegen, daß dt« Telegramme »er brtttschen Korrespondenten jetzt erst kehr spät einlaufen, wa» offenbar auf eine strenge Ber- schärfun» der Sensur 1« Kairo zurückzuführen ist. In London behauptet man jetzt simmer wenn die Eng- länder ein Bollwerk, eine „uneinnehmbare" Linie ver- lore« Haven, wird ste plötzlich wertlos), daß dir an sich kMrk« verteidtguygSstellung von Marsa Matruk seit Wavell» Offensive tm Jahre 19«0 nicht mebr weiter ge- pflegt wurde, wa» freilich für «uchinleck keine Ent- sckmldigung für de« Verlust diese» Platze» »arstellt, der al» einziger aus der Strecke zwischen Alexandrien und Tobruk gröber« Wasserstellen und ein natürliche» «er- tetdigungSgelllxd« hat. Daß man tb» nicht länger halten konnte, wird damit»« erklären fein, daß Auchin leck solang« et««» nmsafsende« Zusammenstoß mit Rommel vermeiden möchte, al» er stch dMr nicht stark genug fühlt, und man deutet an, baß die Reserven, von denen Attlee tm Unterau» gesprochen hatte, nicht »ach Marsa Matruk gegangen sind, sofern für eine später» Begmnung mit Rommel ausgesvart wurden. Der mllitiirisch« Sorresvonbent der ,.Times" stellt U. a. fest, dt« Kämpse in Nordafrika hätten auch über Tobruk Linau» stch sämtlich ungünstig für «ngland ent- wickelt. Di« Stund« set ernst,da» um so mehr, al» für dl« „Alliierten" tm allgemetnen-und England ,m beson- deren sehr'viel vom weiteren Merlaus der «ampfhand- lungrn tn Nordafrika Mtnge. Die Operationen Rom- , M^»mat«r»«" v , «vsMfsete«. Der Grad de» , der vondon «rfaßthat, «wird durch «inen verdeutlicht, den der Lhef- RöÄe'se"!Uch« «insah" »um MttAme^M Harsa MM entscheidende britische Medeklase Ansprache am Abend gerade de» 22. Juni gehalten wurde, am Jahrestag de» Beginn» de» europäischen FretheitSkampfe» gegen den Bolschewismus; denn Laval gehört zu denen, dl« di« europäisch« Gesahr de» Bolsche wismus und die Mission Deutschland» für den Konti nent klar erkannt haben. „Ich wünsche den deutschen Sieg, weil der Bolschewismus überall hereinbrtchen würde" — mit diesem Bekenntm» hat stch der Regie rungschef Frankreichs eindeutig von Len Blinden in Europa abgesetzt, die de» Teufel erst erkenne«, wenn er sie am Kragen nimmt. In voller Uebereinstimmung mit dem StaatSchrf wurden Liefe programmatischen Worte gesprochen. Auch Marschall Petain hat den Bolschewismus sür die größte Gefahr der europäischen Kultur erklärt, wie auch Ad miral Darlan Moskau den gefährlichsten Feind Frank- reich» genannt hat. Zweifellos setzt stch diese Erkenntnis tm französischen Volk immer weiter durch, wie denn auch Englands Bereitwilligkeit, Europa einem steg reichen MoSkowitertum an» Messet zu liefern, leiden schaftlichen Protest gesunden hat. Daß aber den Ein sichtigen noch Engstirnige gegenitberstrhen, ist auch nicht zu bezweifeln, und die Grübe ter Stunde und ihre Bedeutung für Frankreich» Zukunst allen zum Bewußt- zu bringen, ist Lavals unermüdliches Bemühen. Als Mann vom Land und als der ehemalige Anwalt eines Pariser Arbeiterviertel» kennt er die Nöte des Alltags und dt« Gewichtigkeit -er Versorgung für da» Frank reich von heut« sehr genau, und zu seinen ersten Hand lungen gehörten die Erhaltung der von einer Kürzung bedrohten Brotration und eine Reform der Methoden und Organisation der Verwaltung, die sür die Ver sorgung verantwortlich ist. Daß Li« Sicherung der ge rechten Verteilung der Vorräte und die Vermehrung dieser Vorräte durch erhöhte Erzeugung Kragen erster Ordnung sür Vichy sind, wie ste es sür da» französische Volk sind, weiß Laval, der stet» Realist gewesen ist; aber er weiß auch, daß e» nicht genügen würde, nur Versorgung-Minister zu sein, und er hat seinen Land», leuten erklärt, daß e» noch gewichtigere Probleme al» die de» täglichen Leben» gebe. Die» sind Sie Kragen der Ejngljdbtkuug Frankreich» i» die Nieee^eurypäische Ge- «rtnf^h-in-deeenKxei» Lkuäft tuyt, unh für sie gilt, wa» Laval schon früher einmal att seine Parole anSgrgeben bat: daß Frankreich in tiesen Entscheidungsstunden seinen Willen und seine LebenSkrast erweisen müsse. Dr. ^Ikrock Rupp Kampfgruppe Haase versorgt sich beim Feind OberfNeMmmt Haase berichtet - Deutscher Leutnant spielt Partisanenhäuptiing annt. nn um mit Lrfe - französische KriySrrklLruyg an Deutschland äl» eim vbtechim der Geschichte verdammt, und e» war ein symbolische» Zusammentreffen, daß diese Nr.150 Dienstag, 3V. Zuni 1942 50. Jahrgang
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