Delete Search...
Weißeritz-Zeitung : 16.05.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-05-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-187105162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18710516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18710516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1871
- Monat1871-05
- Tag1871-05-16
- Monat1871-05
- Jahr1871
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 16.05.1871
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Dienstag. Str. 38. 16. Mai 1871. Erscheint . Dienstagsund Freitags. M I Zu beziehen Ml durch alle Postanstalten. Aeißeri1z-Zeitung.M Amts- und Anzeige-Matt der Königlichen Gerichts-Aemter vnd Ata-ttülye zn Dippoldiswalde vnd /rauenstein. Verantwortlicher Nedacteur: Larl Lehne in Dippoldiswalde. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde, 15. Mai. Die während des Krieges bei uns abgehaltenen Patriotischen Abende haben sich doch viele Freunde erworben. Das geht nicht nur aus der im Ganzen erfreulichen Einnahme, welche an die Casse des Internationalen Vereins hat abgeliefert werden können, aber auch daraus hervor, daß schon mehrfach der Wunsch ausgesprochen worden ist, noch einen oder mehrere folgen zu lassen. Der definitive Friedensschluß, welcher zwar noch der Bestäti gung der Versailler Nationalversammlung unterliegt, giebt nun einen Anlaß, auf die geäußerten Wünsche ein zugehen, und es soll deshalb nächsten Sonntag ein Patriotischer Abend, und zwar der letzte in Bezug auf die gegenwärtigen politischen Verhältnisse, abgehalten werden, worauf wir vorläufig mit dem Wunsche auf merksam machen, daß diese letzte Vereinigung auch der Easse des Internationalen Hilfsvereins noch einen recht reichen Zufluß verschaffen möge. — Gestern Nachmittag fand unter Betheiligung einiger Gäste aus Rabenau und Potschappel das An turnen unseres Turnvereins für das Sommerhalb jahr statt. Abends vergnügte sich die Turnerschaft nebst ihren Gästen bei einem Balle im hiesigen RathhauSsaal. — Die für die hiesigen Abgebrannten einge gangenen Gaben betragen 1196 Thlr. Außer den Städten, die solche einsendeten und bereits in früheren Nummern unseres Blattes genannt wurden, haben noch sich betheiligt: Dresden, Freiberg, Tharandt, Wilsdruff, Pirna, Königstein, Sebnitz, Dohna, Lauenftein, Bären stein, Frauenstein, Saida, Wilmsdorf bei Possendorf, sowie von Privaten Frhr. v. Burgk, Herr AmtShaupt- mann v. Vieth, Herr KreiSdirector v. Könneritz, Herr Friedensrichter Otto auf Naundorf. Dresden. Die Residenz beabsichtigt eine neue städtische Anleihe im Betrage von 3,700,000 Thlrn. aufzunehmen, um verschiedene öffentliche Arbeiten (eine neue Wasserleitung, Neubauten bei den Armen-, Kranken- und Arbeitsanstalten, Erbauung einer dritten Elbbrücke und neuer Schulhäuser) auszuführen. Die Anleihe wird mit 5 pro Cent verzinst. Es ist dies die 4. An leihe der Stadt. Die erste wurde 1835 im Betrage von 102,000 Thlrn. zn 3 pro Cent Zinsen, die zweite 3procentige von 140,000 Thlrn. im Jahre 1837, die dritte 4proce»tige von 1,500,000 Thlrn. im Jahre 1863 emittirt. — Die noch hier internirt gewesenen Tur kos (300 Mann) sind am Sonntag nach Mainz befördert worden; wahrscheinlich werden sie von Frankreich nach Algerien geschickt werden. Ueber den Transport der übrigen französischen Gefangenen verlautet noch nichts Näheres. — Das neue Schulgesetz für das Königreich Sachsen soll bereits bearbeitet sein und nur noch ge wissen Erwägungen zu unterliegen haben, nach deren Erledigung eS einer zu berufenden fachmännischen Com mission zur Prüfung und Begutachtung vorgelegt werden soll. Plauen (im Voigtl.). Die Geschäfte haben einen noch nie dagewesenen Aufschwung erlangt. So sind u. A. für hier gegen 200 neue Strickmaschine^ bestellt, an welchen letzteren der Wochenverdienst durch den Mangel an Arbeitskräften gestiegen ist. Berlin. Die Unterzeichnung des FriebenS- Protocolls erfolgte in Frankfurt am 10. Mai Nach mittags 4^/s Uhr. Dort, wie aller Orten, verbreitete sich die Nachricht von dem glücklichen Ereigniß mit Blitzesschnelle. Al« Jules Favre das Hotel des Reichs kanzlers verließ, harrte seiner Abfahrt eine große Men schenmenge, die instinctmäßig den Hut zog, als wenn Jeder fühlte, daß ein großer Act vollzogen und ein neuer Denkstein in die Geschichte Europa'« gesetzt sei. Fürst Bismarck fuhr, nach einer kurzen Erholung in freier Luft, zu einem vom Oberbürgermeister vr. Mumm gegebenen Festmahl, wobei er, nachdem ihm selbst als Friedensstifter ein Hoch gebracht war, dasselbe mit einem Hoch auf die Stadt erwiederte, indem er seiner Freude darüber Ausdruck gab, daß die erste große diplomatische Handlung des neuen deutschen Reiches in der alten Kaiser- und KrönungSstadt stattgefunden habe; dann sprach er den Wunsch aus: der Friede von Frankfurt möge auch ein Friede für Frankfurt und mit Frank furt sein. Wie man auch außerhalb des deutschen Reiches des abgeschlossenen Friedens sich freut, geht u. A. auch aus der in Wien erscheinenden „Presse" hervor. Dieselbe sagt: „Nun ist kein Zweifel, keine bange Be sorgnis; mehr möglich, nun darf man nicht mehr ängstlich fragen, ob sich die beiden Diplomaten verständigen werden, sondern die sichere, unbestreitbare Thatsache liegt vor. Es ist Friede, hoffentlich auf lange, lange Zeit. Der ruhm volle Kampf, den Deutschland für seine Ehre und Sicherheit geführt, gehört von heute der Geschichte, der Vergangenheit an. Die Opfer des Krieges, so heis; sie von ihren Ange hörigen beklagt und beweint werden mögen, werden mit der Zeit vergessen, die Wunden heilen und vernarben; die Macht und Größe aber, zu welcher das deutsche Volk im Schlachten donner emporgestiegen, bleiben: die einst geraubten Provinzen sind glorreich zurückerobert. Die Friedensurkunde, welche
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview