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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.05.1934
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1934-05-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19340504024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1934050402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1934050402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-05
- Tag1934-05-04
- Monat1934-05
- Jahr1934
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78. llahrgang. Rr. r«8 AVen-AuSva-e Areltas. 4. Mai 1934 kN «nzrlgenprrise! Milllmel-rzell« <0L mm breit) ll,s Rvl. RachlüIIe laut Picioliste. gamilien- anzklgen u. Slellengeluche MiNImelerzetle « Rps. QIIerten-Aebühr M Rui. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Treidner Nachrichten. Un verlangte Lchriltstücke werden nicht auibewadrt. ke-ugigebühr bei tligllch zweimalige« Zu stellung Irei Hau« monatlich RR. ».so, durch Postbezug RR. S.io einlchiießlich bl «p>. Postgebühr lohne Postzuttellungsgebührt bei stcbenmal wöchentlichem Behänd. iiinzel- nummer lv Rvl. Gegrünöet 18S6 Vruck ».Verlag t Llepsch S: Reichardt, Dre«den-A. 1, Marlen straß« Z 8/^2. Fernruf25211. Postscheckkonto loSS Dresden Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de» Schiedsamtes beim «Vberversicherungsamt Dresden Nacis verlangt eine internationale Armee Die „Times" zerMt leanr-Me Mmmsen Llgonor vradtdorlokt ckor »vrosänor -kaodrlvkton" Paris, 4. Mai. Augenscheinlich geht die französische Taktik in der AbrüstnngSfragc dahin, die Diskussion so endlos lange hinzuschleppen, bis schließlich das allgemeine Interesse an dieser an sich so ansierordcntlich wichtigen Frage vollkommen erlahmt ist. Dann hätte Paris gewonnenes Spiel. Alles bliebe beim alten. Eine NltstungSkonvcntion, die auch die deutsche Gleichberechtigung in sich schließt, wäre glitcklich ver hindert und Frankreich könnte In diesem Schwebezustand seine Ausrüstung weiterhin vollenden. Mit welchem Eifer das ge schieht, läßt sich annähernd aus den ungeheure« Gewinnen der französischen RüstungS, firme« ermessen, die Dividenden zwischen 85 und 95 Prozent auS- zulchiitten in der Lage sind, nachdem alle anderen Möglich keiten, diele geradezu aufreizenden Gewinne zu verkleinern, erschöpft sind. Im Verfolg dieser Absichten bemühen sich die Franzosen, einmal den Engländern zu unterstellen, baß sie selbst der ewigen AbrüstnngSgesprächc müde geworden seien und Ihr Interesse nur noch auf die L n s t a b r ü st u n g konzentriert hätten. Anderseits versuchen sie mit gewohnter Hartnäckig, leit, Deutschlands Friedenspolitik tn einen an geblichen AngrifsSwillen umzu fälsch en. Hierfür seien zwei bemerkenswerte Pariser Stimmen angeführt: Der Londoner Berichterstatter des „Echo de PartS" hält es nicht stir ausgeschlossen, daß die englische Regierung ganz und gar auf daS Zustande kommen eines allgemeinen AbriistnnaSabkommens ver zichtet nnd sich damit begnügt, eine Konferenz über die Abrüstung der Lnststrettkräft« ctnzuberufen. In England leten zwei Strömungen vorhanden, von denen die eine unter Führung Macdonalds die Hoss- iinna aus daS Zustandekommen eines allgemeinen Ab kommens noch nicht aufgcgeben habe, während die andere die Anskassnng v h a m b c r l a i n S teile, wonach England sich von den europäischen Ira gen fern halten solle. Unter diesen Umständen sei eS wahrscheinlich, daß die eng lische Negierung sich der früher einmal von Baldwin anS- gesprochencn Absicht anschließcn werde, der emviohlen habe, eine besondere Konferenz zur Abrüstung der L n f«st r c I t k rä f t e einzubernfen, die ein Abkommen aus der Grundlage der vollkommenen Gleichheit der Luststrcit- lräste auSarbctten solle. England werbe entweder die Herabsetzung der Luststreil kräfte aller anderen Länder ans den englischen Stand ver langen oder sür sich daS Recht tn Ansprnch nehmen, bis zum Stande der stärksten Luststreitmacht des Kontinents ansznrüften. „Ere Nouvclle" wendet sich gegen die Absicht Macdonalds, einen AbrtlstungSplan vorzuschlagcn, der den Verzicht auf AngrlffSivasfen vorsche nnd die sogenannten Verteidigungswaffen unberührt lasse. ES stehe unbestreitbar fest, daß Deutschland ausrüstc. Nicht aus die Güte der Waffen kommt es an, sondern aus den Gebrauch, den man davon mache. In ihren weiteren Ausführungen geht die Heuchelei der „Ere Nouvelle" so weit, zu behaupten, Deutschland sei infolge seines AnarlsssgeisteS auch dann noch überlegen, wen« man im Gegensatz zu dem mit Lssensivwasfe« ausgerüsteten Frankreich nur Berteidl- gungSwassen laste. Diese lächerliche Behauptung sucht das Blatt dadurch zu stützen, daß es sich aus Mitteilungen von Emigranten- kreisen bezieht, deren Obsektivität sich bekanntlich daraus ergibt, baß.sie, die ehemaligen Pazifisten, heute offen zum Krieg gegen Deutschland Hetzen. Interessant ist, daß die „E r c Nouvelle" diese geradezu alberne Beweisführung benützt, um wiederum sür den Gedanken eines internationale» HeereS, das man dem Völkerbund zur Verfügung stellen müsse, Pro paganda zu machen. DaS Ganze wäre natürlich nichts weiter als eine zusätzliche getarnte Rüstung Frank- r c I ch S. Die französischen Hoffnungen ans wachsende Gleichgültig keit in England gegenüber der AbrüstungSsragc werden durch einen Artikel der „Times" zerstört, die bekanntlich der eng lischen Negierung nahesteht. Den Umstand, daß heute der neue britische Botschafter in Paris. Sir George Elcrk, sein Beglaubigungsschreiben überreicht, nimmt die „Times" in einem Lettaussav zum Anlaß, den Franzosen nochmals den Standpunkt der britischen Oesfentlichkett In der Garantie frage anScinanderzusetzen, und zwar mit folgende» Gedanken gängen' Dei Locarnovertrag stellte bereits eine kühne Aende- rung des früher gewohnten Kurse» dar. Sie war ganz be- sonders kühn well Insbesondere nur der europäische Teil des Britische» Reiches an dieser Verpflichtung tetlnalun. Groß- brttannicr sei schwerlich In der Lage, darüber htnauSzugehcn. Der einzige Beweggrund, der es veranlassen könnte, «eitergehenbe Berpslichtungen t« Europa oder auderSwo zu übernehme«, könnte darin liegen, daß eine neue Ordnung der Dinge zustande kommt. Wenn bi« Bereitwilligkeit Großbritannien» in dieser Be- »iehung zur Herstellung eines KollekttvsystemS der Sicherheit und der Verminderung der Rüstungen führen würde, dann würde vielleicht die Zustimmung des Volkes zu einer ält st e m einen Garantie der AnSsührnngsbestimmungen eines Abrüstunstsabkommcns erreicht werden können. „Times" stellt fest, daß die französische Nesticrung ans be- streisliche», wenn auch nicht völlig überzeugenden Gründen gegenwärtig von einer eigenen Nüstunstöverminderung nichts wissen will, und saßt dann nochmals den britischen Stand punkt in folgende» Sätzen zusammen: „Die britische Oessentlichkcit würde niemals mit Garantien einverstanden sein, die nur das Gegenstück zu einer deutschen Ausrüstung bilden würden. Eine Sicherheitsgarantic kann mir als Gegenleistung sür eine allgemeine RüstnngSvcr m indcrnng gegeben wer den. Die Frage von AnSslihrnngsgarantien ist daher gegen wärtig unlösbar. Schließlich stellt das Blatt noch mit Bc- sricdistnnst fest, daß Ministerpräsident Donmerguc bereits viel zur Beruhigung des össentlichen Lebens in Frankreich getan habe, und drückt die Hoffnung aus, daß Sicherheit im Innern sich auch auf die auswärtigen Angelegenheiten auS- dehncn werde. „Hat Frankreich überhaupt eine« Grnnb, sich vor einem Lande der Welt zu fürchten?" In einem langen Brief an die „Times" vertritt Lord Lothtan die Auslassung, baß die Lösung der Frage auf Grund des Kellvggpaktcs zustande gebracht werden sollte. Der Kelloggpakt sei kein Nrntralitätüvcrsprechen, son dern im Gegenteil eine Erklärung, die bei Krieg oder Kriegs gefahr alle Unterzeichneten angehe. Großbritannien und die Bereinigte« Staaten sollte« daher nach Ansicht des Einsenders vereinbaren, daß sie im Notfälle miteinander beraten würde«, in welcher Weise sie ihre gemeinsamen Kriegs- und Lustslotte« zum Schutze des Friedens oder zur Beendigung des Krieges verwenden könnten. Alles in allem läßt die „Times" erkennen, baß Eng land zusätzliche SicherhcttSgaranticn nicht zu geben gewillt ist, wenn Deutschland die Gleichberechti gung in die Tat umsetzt, sondern nur, wenn überdies Frank reich wirklich ab rüsten würde. Da dies von Frankreich nicht zu erwarten ist, wird cs also auch von England keine neuen Garantien bekommen. linder" hat eine Neuorganisation erfahre», die eine Zu sammenfassung aller ans dem Gebiete der Kindercrholungs- sürsorge arbeitenden Kräfte bezweckt. «200« Gmisranten vrodtmolöung nuooror Sorllnor Sokrtttloltung Berlin, 1. Mai. Der seinerzeit vom Völkerbund ernannte hohe Kommissar sür politische Emigranten, -er Ameri kaner James I. Macdonald, veröffentlicht jetzt die Zahl der Emigranten aus Deutschland. Sic beläuft sich danach auf 02100, die sich wie folgt verteilen: Frankreich 21 000, Palästina 10 000, Polen 8009, Tschechoslowakei 0500, Holland 2500, Eng land 2000, Belgien 2000, Schweiz 2500, Skandinavien 2500, Oesterreich 800, Laar und Luxemburg 1000, Spanien 1000, Italien 800, Amerika 2500, übrige Länder 2000. In dem Be richt des Kommissars wird im übrigen darüber geklagt, daß die Spenden für die Emigranten sehr zurlickgcgan - gen seien und daß viele Länder, die früher freudig Emi granten ansnahmc», sich jetzt gegen diese Kreise sperrten. Offenbar Hal man also doch wohl überall erkannt, um was für Elemente cs sich durchweg bei den deutschen Emigranten handelt. Keine Au-ensie-lunv in Angola London, 4. Mai. Der portugiesische Kolonialminister er klärte dem Neutervcrtreter in Lissabon, daß die Nachricht von einem Plan, süns Millionen Juden in Angola in Westasrika anzusiedeln, jeder Grundlage entbehre. Die portugiesische Negierung werde niemals Masscnanstcdlungen in Erwägung ziehen. Dagegen werde sie E i n z e l p c r s o n e n, die in Angola oder in eine andere portugiesische Kolonial besitzung cinzuwandcrn wünschen, jede Erleichterung gewähren. wnrben getötet, 12 Fcnerwehrlente wurden verletzt. Das Dock ist vollständig niedcrgcbrannt. Der Schaden wird aus 5 Millionen Dollar geschätzt. Die rasche Ausbreitung des Brandes wurde dadurch begünstigt, daß eine bereitliegende Dampferladung Rohgummi und Terpentin von den Flammen ersaßt und vernichtet wurde. Gewaltige Feuer garben schoßen zum Himmel, so daß der Brand aus weite Entscrnung sichtbar war. Die Hitze war so stark, daß der Anstrich vieler Dampfer, die in größerer Entscrnung von dem Brandplatz lagen, Blasen warf. Andrang zu den Ostsemeftern vraktmolckuag onsoror vorttnor Svbrlttlottnng Berlin, -1. Mai. Für das O st sc nie sie r sind, wie wir erfahre», die Anmeldungen recht zahlreich cingclanscn. Ob wohl cs sich zunächst nm eine freiwillige Einrichlnng handelt, betragen die Anmeldungen sür Königsberg etwas über tausend Studierende. Sie sind sür BrcSlan nnd Dan zig etwas schwächer. Die Teilnehmer am Königsberger Ost semester werden um li Uhr mit einem Lonücrzug Ber lin verlassen nnd in Schncidemühl nnd Marienburg empfangen werden. Ans der Marienburg selbst findet dann eine nächtliche Kundgebung statt. Auch tn Königsberg ist ein feierlicher Empfang vorgesehen, und ähnliche Beranstaltnn- gcn sind auch in BrcSlan und Danzig geplant. Empfang beim Reichskanzler. Der Reichskanzler empfing am Frcitagvormittag den deutsche» Gesandten tn Brüssel, Gras Adelmann, der vor kurzem seinen neuen Posten in Brüssel «»getreten hat. Machtvoller Reuaulbau der lrelen Wohlfahrtspflege Anter Gefamtkeituns öer NSB. Berlin, -1. Mai. Ans dem Gebiet der freien Wohlfahrts pflege ist nunmehr der machtvolle Neuaufbau in seinen wefent- lichen Grundzügen abgeschlossen worden. Mit einer nie ge kannten Stärke und Einsavkrast werden die großen Organi sationen der freien Wohlfahrtspflege sich jetzt in den Dienst der deutschen Volksgemeinschaft stellen können. Tic Gesamt führung hat der Amtslciter des Amtes sür Volks wohlfahrt bei der obersten Leitung der PO. der NSDAP, übernommen. Die anerkannten Spttzenverbändc, NS.-VolkS- wohlsahrt, Zentralanöschnß sür Innere Mission, Deutscher Earitas-Verband und Deutsches Noles Kreuz, die bereits in der R eichsge m einschnst de r s r e ien Wohlfahrts pflege znsammcngeschlvsscn waren, haben eine Arbeits gemeinschaft zur Sicherstellung der einheitlichen planivirt- fchastlichen Gestaltung der gesamten Wvhlsahrtsansgaben im Sinne des nationalsozialistischen Staates gegründet. Auch in den einzelnen Gauen -es Reiches werden Arbeitsgemeinschaften unter Führung des zuständigen Amtöleilers sür Vvlkswohlsahrt gebildet, damit bis in die unteren Gliederungen die planmäßige Zu sammenarbeit gewährleistet ist. Gleichzeitig wird die einheitliche und planwirtschastlichc Gestaltung der evangelischen WohlsahrtScinrich- tungen im Zentralansschnß sür die Innere Mission vor bereitet. Der Zentralansschnß unterhält allein in der ge schlossenen und halbvssencn Fürsorge rund 7100 Anstalten nnd Einrichtungen mit etwa 118 000 Betten und Plätzen, wozu noch 10 000 Einrichtungen der offenen Fürsorge mit insgesamt etwa 75 000 Bcrusskrästcn kommen. Innerhalb der vor beugenden Iugcndhilse sind entsprechende organisatorische Veränderungen mit dem Ziele der Planmäßigkeit erfolgt. Die RctchSzentrale „Landaufenthalt sür Stadt- Die Kriegslage in Arabien London, 1. Mai. Wie Ncuter meldet, erweist cö sich infolge der Unterbrechung der VcrkehrSvcrbindnngcn als äußerst schwierig, Klarheit über die tatsächliche Kriegslage in Arabien zu schassen. Zweifellos befindet sich der I m am Ja h i> a in einer sehr bedrängten Lage. Er hat eine Botschaft an die gesamte muselmanische Welt gerichtet, die aus gefordert wird, Ibn Sand zur Einstellung des weiteren Vor marsches zu bewegen. Ibn Sands Truppen unter der Führung des Emir» Feisal bereiten einen Angriss auf Sanaa, die Hauptstadt des Imams, vor. Obwohl Imam Jahna 70 Jahre alt ist, hat er im Krvnrat erklärt, daß er sich selber an die Spitze s e i n c r T r u p p c n stellcn nnd seine Hauptstadt bis zum letzten Blutstropfen verteidigen werde. Unter den Gcsangenen, die der geschlagenen Jemen-Armee ab genommen worden sind, sollen sich einige türkische Ossi- ziere befinden. Die Armee Ibn Sands dagegen weist in ihren Reihen eine Anzahl sehr erfahrener snrischer Militärs auf. ES wird erneut gemeldet, daß die Hafenstadt Hodctdah ohne Kamps von den Truppen Ibn Lands besetzt worden sei. Der italienische leichte Kreuzer „Azio" ist in Aden clngctrossen. MsenlMr ln Brooklyn - Mer Toto Neunork, 1. Mai. Im Dock der Barber Dampsschiss» sahrtSgesellschast in Brooklnn brach am Donnerstagabend ei« Brand aus, der sehr schnell um sich ariss und schließlich zu dem größten Feuer sei« 20 Jahren in Brooklnn an wuchs. Der Feuerwehr, die auch mit Lösch booten an rückte, war es nur «ach große» Anstrengungen möglich, «ine «uSdehnuug des Brandes z« verhüte«. Bier Personen
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