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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.05.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-05-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189505272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18950527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18950527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-05
- Tag1895-05-27
- Monat1895-05
- Jahr1895
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.05.1895
- Autor
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Riesaer ß Tageblatt ««d A«rets»r WetlÄl nd Lyetza). .^7?^ Kmtsötatt "L-r"' »er Königl. «mtshanptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts nnd des StadtrathS z« Mesa. 48. Jahr« Montag, 27. Mai 1895, Abends Sch. htßO»-»a»AaAa»ÄA für das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätestens bis 44 A 1 " Bormittags v Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Kirscheuverpachtnng. Die diesjährigen Kirschnutzuugen der Kirschbäume an den hiesigen Ttrasten sollen Freitag, den 31. Mai d. I., Nachmittags 5 Uhr im Gasthofe zu Gröba meistbietend verpachtet werden. Bedingungen werden vor Beginn des Termins bekannt gemacht. * Gröba, am 27. Mai 1895.A Otto, G.-B. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der gesammten Rathsexpeditionen bleiben dieselben und zwar die Stadtkässe, die Stadtsteuereinnahme, das Meldeamt und die Sparkasse am «8. «nd 2». dieses Monats (Dienstag und Mittwoch), die Raths expedition, das Standesamt und das Bauamt am 2S und 3tt. dieses Monats (Mittwoch und Donnerslag) geschlossen. Die Expedition des Standesamts ist an den zuletzt genannten Tagen je von 11 bis 12 Uhr Bormittags geöffnet. Riesa, den 22. Mai 1895. Der Stadtrath Klötzer. .r-121 Da» RNsaer Tageblatt «schebtt jrd« Tag «bead» mtt »«»«ahme der Sonn- und Festtage. BtetteljShrttcher «ezagsprrtt bet Aihalaag tn de» «gpedtttneni d» «Ma und Strehla, den »«Dgadeftetl«, somte am Sch-lter der latserl. 1 Mart 2S Pf-, durch dl« Tröger frei in» Hau» 1 Mark SO Pf-, durch den Betesttilg« fett be» Hau» 1 Maet M Pf- Snzrigrn-Aanahme stör dtr «mm« de» Au»gab«tagr» bi» ««mittag V Uhr ohne Grwühr. Dm» «ck ««lag in» -a»g«r d Sl,t«rttch l» >««s» — Deschaft«st»ll«: Kaftauienstraß« S«. — F»r die «edaetts» damttwmAich: H«r» Schmidt l» Riesa. Oertliches m>» SitchftscheS. Riesa, 27. Mai 1895. —* Sonderzüge v on Leipzig nach Hamburg wer den im diesjährigen Sommer abgelassen am 1. Juni (Pfingst- Sonnabend), 6. und 20. Juli (große Ferien) und 10. August. Tie Abfahrt der Sonderzüge erfolgt in Leipzig vom Magde burger Bahnhof 11 Uhr 45 Min. Vorm., die Ankunft in Hamburg (Hannov. Bahnhof) 7 Uhr 3 Min. Abends. Außer Fahrkarten nach Hamburg mit 30 tägiger Gültigkeit zum Preise von 22,20 M. in 2. und 14,80 M. in 3. Kl. werden auch Fahrkarten nach Altona, Kiel, Kopenhagen, Cnxhaven, Helgo land, Norderney, Wyck, Westerland ausgegeben. Auf den Stationen der Sächsischen Staatsbahnen Chemnitz, Crimmitschau. Döbeln Bhf-, Dresden-Ältst., Dresden-Neust. (Äeipz. Bhf-), Gera, Gera-Psorten, Glauchau, Greiz Bhf, Großenhain C. G. B., Hof, Meerane, Meißen, Nossen, Plauen i. V. ob. Bhf-, Reichenbach i. V. ob. Bhf., Riesa, Werdau und Zwickau Bhf. werden in diesen Jahre erstmalig Anschlußrückfahrkarten mit Gutschein nach Leipzig auszugeben, um bequemen Anschluß an die Sonderzüge nach Hamburg herzustellen. Die Anschluß rückfahrkarten sind am Tage des Abgangs der Sonderzüge, von Hof auch bereits am Tage vorher, zur Fahrt nach Leipzig zu benutzen. Der mitzulösende Gutschein wird auf dem Magdeburger Bahn hof als baares Geld auf die Sonderzugskarte mit angerechnet. Ueber alles Nähere giebt eine Uebersicht Ausschluß, welche bei den bezeichneten sächsischen Stationen und den Auskunfts stellen in Leipzig (Dresd. — Bhf.) und Dresden (Carolastraße 10) unentgeltlich bezogen werden kann. — Herr Oberst z. D. Weigel widmete gestern zum Abschied und Andenken Herrn Stabstrompeter Gehrmann mir herzlichen Worten einen kostbaren Taktstock, ein gutes Zeichen der Anerkennung. — Sonntag, den 26. Mai, von Bormittags II Uhr an wurde im Saale des Gasthofs zur „goldenen Krone" in Großenhain die diesjährige Versammlung von Vorstehern und sonstigen Vertretern der zu Sachsens Milstärvereinsbund gehörenden Königl. Sächsischen Militärvereine des Bezirks Großenhain abgehalten. Der Bezirksvorsteher, Herr Zinn, gießermeister Wilke-Großenhain, begrüßte nach Eröffnung der Versammlung die Erschienenen und brachte ein dreifaches Hoch auf Le. Majestät den König Albert von Sachsen aus, in welches die Anwesenden mit Begeisterung einstimmten. Als Ehrengäste waren die Herren Oberst von Strahlenheim und Oberstlieutenant Kunde erschienen. Der Herr Bezirksoor, steher gab seiner Freude über das Erscheinen der genannten Herren Ausdruck und brachte aus dieselben ebemalls ein drei- faches Hoch aus. Herr Oberst von Strahlenhcim sprach den Dank für die Einladung der Ehrengäste aus und ließ ein Hoch auf die Militärvereine des Bezirks Großenhain er klingen, denen er auch für die Zukunft Blühen und Gedeihen wünschte. Der stellvertretende Vorsteher, Herr Tillmann- Großenhain, erstattete Bericht über die Bundes, und Bezirks angelegenheiten des verflossenen Jahres. Nachdem im ver flossenen Jahre 4 neue Vereine im Bezirke dem Bunde bei getreten sind, umfaßt der Bezirk Großenhain gegenwärtig 35 Vereine mit zusammen 2717 Mitgliedern, während im vorigen Jahre deren nur 2506 vorhanden gewesen sind. Bon den erwähnten 4 neu cingetntenen Vereinen entfallen 2 auf Riesa, nämlich die Vereine „Jäger und Schützen" und „Artillerie, Pioniere und Train". Aus der Bundeskasse und den Kassen der Albert- und der Wilhelm-Augufta-Ltistung sind im verflossenen Jahre 170 Mk. Unterstützung an mehrere Kameraden und die Wittwe eines solchen im Bezirke Großen hain gezahlt worden. Der in den Vereinen herrschende gute Geist hat sich auch diesmal bei verschiedenen patriotischen Feierlichkeiten, insbesondere bei der Feier der Geburtstage des Kaisers, des Königs und des Fürsten Bismarck gezeigt. Dem Bunde aber gereicht es zu hoher Ehre und Freude, daß Fürst Bismarck die Ehrenmitgliedschast desselben ange nommen und als eine für ihn ehrenvolle Auszeichnung ve-. zeichnet hat. Der Herr Vortragende ermahnte zum treuen Ausharrcn bei den edeln Bestrebungen des Bundes und schloß mit einem Hoch auf das engere und das weitere Vater land. Hierauf hieß der Herr Vorsitzende die zum ersten Male anwesenden Vertreter der vier neu cingetretenen Vereine willkommen und sprach den Wunsch aus, es möge allenthalben im Bezirke den noch nicht einem Militärvereine angehören, den Kameraden nach Möglichkeit an die Hand gegeben werden, einem solchen beizutreten. Bereits voriges Jahr ist beschlossen worden, im Bezirke eine Arbeitsnachweisung für Kameraden, die von der aktiven Truppe zur Reserve entlassen werden, einzurichten. Es wurde nun ein von Herrn Bretschneider in Bernsdorf zu diesem Zwecke ausgearbeiteter Entwurf vor- gelesen und genehmigt, laut dessen die ArbeitSuachweisung für jeden zur Reserve übertretenden Kameraden nur eine einmalige sein, der Bezirk in 3 Kreise, den Amtsgerichts, bezirken Großenhain, Riesa und Radeburg entsprechend, ge. theilt werden und für jeden dieser Kreise ein Obmann ge wählt werden soll. Bekanntmachungen sind in den Amts- blättern zu erlassen und die Arbeitgeber sollen aufgefordert werden, Anmeldungen bei den Militärvereinsvorstehcrn zu bewirken. Durch die Obmänner sollen die Anmeldungen ge ordnet und dem Bezirksvorsteher übermittelt werden. Dieser aber wird dieselben durch Vermittlung des Bezirkskommandos an die Garnisonen Großenhain, Riesa, Königsbrück, Oschatz, Dresden und Bautzen gelangen lassen. Der anwesende Be zirkskommandeur, Herr Ob-rstlieutenant Kunde, erklärte sich in dankenswerter Weise zu dieser Vermittlung bereit. Die Herren Wünsche-Großenhain, Friedrich Scheibe-Riesa (Vor steher des Militärvereins 1) und Bretschneider-Bernsdorf wurden zu Obmännern gewählt. Der Antrag, den Vereins vertretern bei Besuch der Bezirksoersammlungen Diäten aus der Bezirkskasse zu zahlen, wurde, da damit eine mcht uner hebliche Steuererhöhung verbunden sein müßte, abgelehnt, ebenso der Antrag des Vereins Gröditz, der Bezirksvorsteher möge dafür Sorge tragen, daß in den Vereinen Vorträge gehalten würden. Man war der Ansicht, jeder Verein möge nach Bedürfniß für sich selbst für geeignete Vortragende sorgen. Zur Ausgabe gelangte der gedruckte Bundesbericht auf 1894 und ein Lwnderabvruck aus dem „Kamerad", dem Organ des Königl. Sächs. Militär-Vereins-Bundes, betitelt: „Mahnungen an unsere Kameraden", die Zugehörigkeit von Militärvereinsmitglicdern zu Konsumvereinen betreffend und den unbedingten Austritt aus letzteren fordernd, falls sich die Leitung derselben in sozialdemokratischen Händen befindet. Vorge'.esen wurde eine Verordnung des königl. Ministeriums Les Innern, laut welcher zur Abgabe von Ehrenfeuer bei::-'. Begräbnisse von Kameraden, die einem Feldzuge beigewohnt haben, ausschließlich die zum Bunde gehörenden Königl. Sächsischen Mllitärvereine berechtigt sind. Herr Louis Beyer in Dresden, Vorsteher der Kameraden von 1866 daselbst, theilt in einer Zuschrift mit, daß im Jahre 1866 imLazareth zu Guntramsdorf bei Wien 27 sächsische Kameraden, deren Namen vorgelese» wurden, verstorben und auf dem dortigen Friedhöfe beerdigt worden seien. Nunmehr habe man die Ueberrcste der Verstorbenen in einem gemeinschaftlichen Grabe umergcbracht und der Militär-Beteranenverein „Erzherzog Ferdinand Karl" beabsichtige, das Grab durch ein Denkmal j zu schmücken und bitte die sächsischen Kameraden um eine > Beisteuer zu den ungefähr 500 Gulden betragenden Kosten. Die Versammlung stellte den einzelnen Vereinen die Leistung einer Beisteuer anheim. Herr Tittmann wurde als stellvertreten der Bezirksvorsteher einstimmig wiedergewählt, ebenso die Militärvereine Riesa 1 und Bernsdorf zur Entsendung je eines Mitgliedes in den Bezirksvorstand. Zum Schlüsse kam der Rechenschaftsbericht zum Bortrage und wurde genehmigt. In künftigen Jahren soll dieser Bericht jedesmal vor der Bezirksverfammlung durch drei Mitglieder geprüft werden. Die nächstjährige Bezirksversammlung wird, wie mit 39 gegen 23 Stimmen beschlossen wurde, in Riesa abgehalten. — Das „Dresdner Journal" schreibt: An Se. Majestät den König gelangte Anfangs dieses Monats in Sibyllenort e:n unterschriftsloser, an AUerhöchstdenselben adressirter Brief mit dem Poststempel Dresden-Neustadt, welcher, mit thunlichst verstellter Hand geschrieben, neben unehrerbietiger Anrede und unzusammenhängenden unflätigen Worten die direkte Be drohung mit Höllenmaschinen, Dynamit beziehungsweise Dynamitbomben, Pulver und Dolch enthielt. Den Nach forschungen der hiesigen politischen Polizei, welcher kurz zuvor ein an einem Fensterladen des G.undstücks „Volksheim" auf hiesiger Wasserstraße über Nacht angeklebier Zettel mit den Worten: „Hoch die Anarchie I Dynamit, Pulver, Revolver, Dolch, diese thun ihre Schuldigkeit!" in die Hände gefallen war und welche eine Uebereinstimmung der Handschriften in dem oben gedachten Briefe und auf diesem Zettel fand, ist es erfreulicherweise gelungen, den Briefschreiber in der Person eines 20 Jahre alten, von hier gebürtigen, zwar ge sunden und erwerbsfähigen, doch arbeitsscheuen Handarbeiters auszumitteln und zu überführen, dee nunmehr seiner Be strafung enlgegensieht. Ist auch zu den in dem Briefe aus gesprochenen Drohungen ein ernster Hintergrund Gott sei Dank nicht zu finden gewesen, so kennzeichnet doch die Dreistig keit dieses unreifen Burschen, welcher bisher eifrig socialistische Schriften gelesen und Versammlungen dieser Richtung besucht, mit socialdemokratischen Reden gern um sich geworfen und mit Vorliebe die Tage und Nächte mit Gesinnungsgenossen in Schankwirthschaften sich umhergetrieben hat, anstatt zu arbeiten, so recht die DenkungSweise eines Theiles unserer gegenwärtigen Arbeiterjugend. — Nach dem vom Bundesrath am Freitag genehmigten AusschuMnrrag darf zur Herstellung von flüssigen Par- sümerien und von Kopfwassern vom 1. Januar 1896 ab Branntwein steuerfrei nicht mehr verwendet werden. Be züglich der Mund- und Zahnwasser bewendet es bei dem be stehenden Verbote der Verwendung steuerfreien Branntweins. An Fabrikanten, welche die Erlaubniß besitzen, flüssige Pcu- sümerien oder Kopfwasser aus steuerfreiem Branntwein her- zustellcn, darf vom Tage dieses Beschlusses bis zum 31. De- cember d. I. keine größere Branntweinmenge zu diesen Zwecken steuerfrei abgelassen werden, als sie im gleichen Zeitraum desjenigen der drei Vorjahre verarbeitet haben, in welchem während jenes Zeitraums die größte Menge zu den erwähnten Zwecken von ihnen steuerfrei verwendet worden ist. Neue Genehmigungen zur Herstellung von flüssigen Parfümerien oder von Kopfwassern aus steuerfreiem Brannt- wein sind nicht mehr zu enheilen. — Dem im Bureau des LandeskulturratheS zusammen gestellten Bericht über den Sastensiand im Königreich Sacks.» Mitte Mai 1895 entnehmen wir folgende allgemeine Ueber sicht: Die Witterung in der Berichtszcit — Mitte April bis Mitte Mai — kann im Allgemeinen eine sehr günstige und fruchtbare genannt werden, nur in den beiden ersten Maiwochen machten sich iu einigen Bezirken scharfe, auStrocknende Ostwinde ungünstig bemerkbar, während es den Frühjahrs- saaten zumeist an den nöthigen Niederschlägen, die erst am Schlüsse der Berichtszeit in reichem Maße eintraten,H fehlte.
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