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Hohensteiner Tageblatt : 30.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-30
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188905307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18890530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18890530
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1889
- Monat1889-05
- Tag1889-05-30
- Monat1889-05
- Jahr1889
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 30.05.1889
- Autor
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Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Ml. 1.40; durch die Post Ml. 1.50 frei ins Haus. Geschäfts-Anzeiger für I nserate nehmen die Expedition bis Bonn. 10 Uhr, sowie für Auswärts alle Austräger, desgl. alle Annoncen-Expeditionen zu Original- Preisen entgegen. .Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Abtei Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rutzdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleisza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. tLI ——SS— I ! , ' »». IMM.-I——MM», Nr. 125. Donnerstag, den 30. Mai 1889. 39. Jahrgang. Bekanntmachung. Bei dem unterzeichneten Stadtrathe soll Möglichst sofort eine Schutzmanrrs- stelle besetzt werden. Dieselbe ist mit einem Gehalte von 800 Mark pro Jahr und 50 Mark Bekleidungsgeld ausgestattet. Bewerber haben umgehend, spätestens bis zum 1. Juni cr., ihre selbst geschriebenen Gesuche unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse einzureichen. Hohenstein, am 22. Mai 1889. Der Stadtrat h. vr. Ebeling, Bürgermeister. Bekanntmachung, die öffentliche Impfung in Oberlungwitz betr. Die diesjährigen öffentlichen Impfungen im hiesigen Orte finden an den nachver zeichneten Tagen nachmittags von 4—5 Uhr im Emmahospital hierselbst in folgender Ordnung statt: Freitag, den 24. Mai a. e. für die Kinder, deren Familienname mit H., S, 0, 0, U, r und V anfängt, Freitag, den 31. Mai a. e. für die Kinder, deren Familienname mit U, 1 L und I. anfängt, Freitag, den 7. Juni a. e. für die Kinder, deren Familienname mir Al. X, v, k und y ansängt, Freitag, den 14. Juni a. e. für die Kinder, deren Familienname mit 8 und 7? anfängt, Freitag, den 21. Juni a. e. firr die Kinder, deren Familienname mit v, V, V und L anfängt. Jedes geimpfte Kind ist am 8. Tage nach der Impfung dem Jmpf- arzt nachmittags von 3—4 Uhr im Jmpflocale zur Nachschau vorzustellen. Jmpfpflichtig sind alle im Jahre 1888 geborenen Kinder, sowie diejenigen in den Vorjahren geborenen Kinder, deren Impfung noch nicht erfolgt bez. aus irgend einem Grunde unterblieben ist. Hinterziehung oer Impfung wird an den Eltern und Pstegeeltern mit Geldstrafe bis zu 50 M. geahndet und find deshalb Entschuldigungen für den Fall, daß eine Impfung ans irgend einem triftigen Gründe unter bleiben sott, noch vor der Impfung bei dem Jmpfarzte, Herrn vr. Walther, anzubringen. Oberlungwitz, am 21. Mai 1889. Der Gemeinde vor st and. Oppermann. 4. Ueber den Stand der Einflurungsverhandlung zwischen Oberlungwitz und Hohenstein, betreffend den Hüttengrund, wird Bericht erstattet und dabei die Hoffnung ausgesprochen, daß die Angelegenheit sich zur Zufriedenheit beider Gemeinden er ledigen würde. In die zu diesem Zweck eingesetzte Commission wurde an Stelle des ausgeschiedenen Herrn Dähne der Privat mann Herr Wilh. Linge gewählt. 5. Die Kosten ür die Erbauung einer neuen Kellertreppe im Rathhause, welche sich in einem gefahrdrohenden Zustande befindet, wurden nach dem Vorschläge des Stadtrathes mit 164,50 Mk. bewilligt. Schluß der Sitzung um 10 Uhr. für aufgelöst erklärt werden, nachdem sich ein Redner ungehöriger Ausdrücke bedient hatte. Ueber die Tages-Ordnung, welche oie Lage der Nadclmacher im Allgemeinen zum Gegenstand hatte, referirte ein Herr Carl Geyer aus Limbach. Referent legte sein Hauptaugenmerk darauf, in welcher Weise die Fach genossen höhere Arbeitslöhne erzielen könnten. Die Versamm lung war ziemlich zahlreich besucht und verlief sonst ruhig. Unsere ausgesprochene Bermuthung, daß der aus Gersdorf ausgewiesene und nach Rüßdorf, also auf altcnburgischen Boden retirirte Bergarbeiter Janschke auch dort keine bleibende Stätte haben würde, hat seine Bestätigung gefunden. Vor gestern Abend gegen 6 Uhr wurde dem Janschkc im Gemeinde bureau zu Rußdorf die von der herzoglich altenburgischen Be hörde ausgeiertigte Ausweisungsordrc verlesen, welche besagt, daß Janschke binnen 12 Stunden das altenburgische Gebiet zu verlassen habe. Janschke sagte dies zu und gab an, nach seiner Heimath (in der Gegend vou Reichenberg in Böhmen) reisen und hierzu den früh halb 7 Uhr vom Bahnhof Limbach aus abgehenden Zug benutzen zu wollen. Ob Janschke dies gethan, können wir nicht sagen, denn er soll schon früh gegen 4 Uhr das gastliche Dach seines Logiswirthes, eines GlaubenS- genosfens, verlassen haben, wahrscheinlich, um sich den Aus- sichtsorganen zu entziehen. Anläßlich der überall sich regenden Lohnbewegung wird jetzt in Erinnerung gebracht, daß der älteste Streik, welcher in Sachsen statrfand, im Jahre 1719 zu Dresden von den Mau rern unternommen wurde. König August der Starke hatte am 9. September 1718 den Grundstein zu einem neuen Opcrn- hause gelegt und wünschte, dasselbe möglichst bald fertiggestellt zu sehen. Als nun im Februar 1719 die Fortsetzung des Baues wieder ausgenommen werden sollte, weigerten sich die Maurer, ohne Erhöhung des Tageslohncs weiter zu mbeiten. Damals wußte man sich jedoch rasch zu helfen. Am 22. Fe bruar wurden sümmtliche Maurer, die sich weigerten, fort zu arbeiten, in Verhaft genommen. Durch diese Gewaltmagregeln wurde der Widerstand der Arbeiter gebrochen, und der Bau nahm seinen Fortgang. Der zweite Hauptgewinn der Dresdener Pferdelotterie ist, wie wir erfahren, drei Herren aus Oberlungwitz und Gersdorf zuzefallcn. Die glücklichen Gewinner hatten sich des halb zur Abnahme ihres Gewinnes selbst nach Dresden be geben, das elegante Gespann nebst Equipage aber sofort in Geld, wohl 4000 Mark umgesctzt. Daß diese Fahrt eine recht röhliche gewesen, kann man sich denken. Der 53 Jahre alte Bergarbeiter Victor Julins Lauckner aus Oberhohndorf ist am 24. d. M. kurz nach Beginn der Frühschicht in einem Stcinkohlenwerke zu Oberhohlldorf, nach dem er unmittelbar nach seiner Einfahrt auf einem Füllone in der Nähe des Fördcrschachtcs stehend gesehen worden war, vermißt worden. Bon den in der Nähe seines Arbeitspunktes arbeitenden Kameraden Lauckner's wurde dann hiervon dem in )er Einfchrt begriffenen Steiger Meldung gemacht, worauf fieser mit mehreren Leuten sümmtliche Grubenbaue befuhr und dann, da von Lauckner keine Spur sich fand, den aus vier Ellen Höhe mit Wasser «»gefüllten Schachtsumpf untersuchte. Diese Untersuchung war von Erfolg begleitet, indem man mit einem eiligst in der Werksschmiede ««gefertigten eisernen Hakes den Leichnam Lauckner's am Kittel erfaßte und herauszog. Die angestellte bergpolizeiliche Untersuchung hat bis jetzt dieses Vor kommniß noch nicht anfzuklären vermocht. 8. Sitzung des Stadtgemeinderaths vom 28. Mai 1889. Anwesend 4 Rathsmitglieder 18 Stadtverordnete. Herr Bürgermeister vr. Ebeling eröffnete die Sitzung abends 8 Uhr. Vor Eintritt ir. die Tagesordnung sprach der selbe der Versammlung seinen herzlichsten Dank aus für die Aufmerksamkeit und Liebenswürdigkeit, welche ihm anläßlich seiner Hochzeitsfeier seitens des Collegiums zu Theil ge worden sei. Er hoffe, daß dies herzliche Einvernehmen niemals ge stört werden möge und daß die gemeinsame ernste Arbeit zum Segen der Stadt gereiche. a, Im Anschluß hieran wurde Kenntniß davon gegeben, daß die Kreishauptmannschaft die anläßlich der lebensläng lichen Wahl nothwendig gewordene Wiedervcrpflichtung auf den 1. Juni cr. vormittags 11 Uhr anberaumt habe und daß Herr Regierungsrath vr. Kunze aus Zwickau als Commissar dieselbe vornehmen werde. b, Der Herr Vorsitzende verliest hierauf ein Glückwunsch schreiben, welches er Namens der Stadt Herrn Superintendent Weidauer in Glauchau zu seinem 25jährigen Amtsjubiläum übersandt habe. e, Seiten des Central-Hilfscomitees für die Wasserbe- schädigtcn im Mulden- und Pleißenthale ist ein Aufruf an die Stadt ergangen mit der Bitte für die Beschädigten eine Sammlung zu veranstalten. Man beschließt, um den hilfsbe dürftigen Nachbarn eine Unterstützung zu gewähren, Sammel stellen zu errichten und zwar: u, an Rathsstelle, b, bei Herrn Stadtrath Zeißig, e, „ „ Kaufmann E. Beck, ck, " I „ Robert Beck, „ Buchbindermstr. Weitmüller. ck, Zur Berathung der Wettinfeier ist ein gemischtes Comitee aus der Stadtvertretung eingesetzt, über dessen Vor schläge der Herr Vorsitzende referirt. Nach eingehender Be sprechung wird das aufgestellte Programm angenommen und beschlossen, dasselbe bekannt zu machen. Die weiteren Vorbe reitungen werden dem Comitee übertragen und ihm der er betene Credit bewilligt. . 2. Es wird davon Kenntniß gegeben, daß der Polizei- wachtmeistcr Pfeifer am 17. Mai in Pflicht genommen sei und daß die Anstellung eines neuen Rathscopisten sich als noth wendig herausgestellt habe. Als solcher sei Hermann Irmscher eingewiesen worden. 3. Der Vorschlag des Stadtraths, dem Erzgebirgsverein zu den Kosten der gärtnerischen Anlagen um den Wilhelms stein eine einmalige Beihilfe von 50 Mk. zu gewähren, wird lebhaft erörtert. Während der Widerspruch damit begründet wurde, daß die Mittel der Stadt nicht zu einer solchen Schenkung bewilligt werden dürften, noch dazu, da es sich um Oberlungwitzer Gebiet handle, wurde andererseits hervorgehoben, daß man dem Erzgcbirgsvcrcin, der schon so viel für den Schmuck der Stadt gethan habe, durch einen solchen Beitrag wohl eine Aufmunterung zu Theil werden lassen könne. Es käme hinzu, daß schon im vorigen Jahre durch einen Beschluß des Stadtgemeinderathcs die Kosten für das Areal eines Denk steines bewilligt seien. Es wurde sodann mit großer Majorität der Vorschlag des Stadtrathes angenommen. Sächsisches. Hohenstein, 29. Mai. Auch an dieser Stelle wollen wir auf den im Jnseraten- theile enthaltenen Aufruf für die im Mulden- und Pleißen thale durch die Wasserschäden Betroffenen aufmerksam machen. Keiner von Denen, welche die Gegend dieses Unglücks be sucht haben, wird sich enthalten können, sein Scherflein je nach Vermögen beizutragen. Wer die fast bis zur Hoffnungs losigkeit gebrachten Menschen vor den Trümmern ihrer Habe hat stehen sehen, wer die Rathlosigkcit der von allem Röthigen Entblößten h.it kennen gelernt, wird nicht umhin können, Liebe zu üben an den Bedrängten. Außer den im Aufrufe des Comitees namhaft gemachten Sammelstellen ist auch die Ex pedition des Hohensteincr Tageblattes bereit, Gaben entgegen- zunehmcn und darüber öffentlich zu quittiren. Soviel wir in Erfahrung gebracht, ist ferner jede Gemeinde-Expedition gern bereit, ebenfalls Gaben 'ür die Wassergeschädigten anzunehmen und dem Central-Hilfscomitec zu übermitteln. Am heutigen Tage feiert der in Hohenstein als früherer Pfarrer in bestem Andenken stehende Herr Superintendent Wei dauer,Hochw.,in Glauchau dasJubiläum seiner 25-jährigen Amts- thätigkeit. Der hiesige Kirchen-Vorstand beglückwünschte den Jubilar durch eine Abordnung, die städtische Behörde über mittelte ihm Glückwünsche durch ein Schreiben. Wenn wir daran die Bemerkung knüpfe«, daß der Jubilar bezüglich seiner Gesundheit sich auf dem Wege der Besserung befindet, wird die Freude seiner vielen Hohensteincr Freunde an diesem Ju biläum eine bedeutend größere sein. Fast schien es, als wolle das für hiesigen Ort projectirte Sommer-Theater nicht zu Stande kommen, denn die Contract- brüchigkeit einiger Mitglieder rückte den Beginn des ins Auge ge,aßten Vorstellungen-Cyklus immer wieder in einige Ferne. Dem eisernen Willen des Herrn Director Burckert aber ist es gelungen, nunmehr an sein Vorhaben herantreten und am Donnerstag die Bühne und zwar im „HotelPhönix" eröffnen zu können. Drei Lustspiele sind es und zwar drei allerliebste Stücke mit Gesang, durch welche Herr Burckert sich glaubt ein zuführen und zu welchem ihm ganz besonders geeignete Kräfte zur Verfügung stehen. Vorzüglich wird gleich bei der Er öffnungs-Vorstellung eine Dame als Gast auftreten, deren Fähig keiten weit über dem Mittel gesanglicher Leistungen stehen, wie überhaupt die ganze Gesellschaft aus wirklich guten Kräften besteht. Eine am vergangenen Sonntag im „Gasthaus zur Z-chc" stattqefundene öffentliche Versammlung der Nadclmacher der Umgegend mußte durch den überwachenden Polizeibcamten
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