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Weißeritz-Zeitung : 23.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188409231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18840923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18840923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1884
- Monat1884-09
- Tag1884-09-23
- Monat1884-09
- Jahr1884
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 23.09.1884
- Autor
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Verantwortlicher Redacteur: Carl Ichne in DiPPvldiS Nr. 113 Haus aus für den sogenannten kleinen Mann bestimmt, kann aber auch von Wohlhabenden benutzt werden. Was sie für den Minderbemittelten besonders geeignet macht, ist die Einrichtung, daß sie schon Einlagen von I M. an annimmt und dieselben sofort zu demselben Zinsfüße wie die großen Einlagen verzinst. Solche oder größere Einlagen können zu jeder beliebigen Zeit geleistet werden; die nach den Tarifen sich dafür er gebenden Renten werden in dem Einlagebuche, das dem Einleger ausgehändigt wird, gutgeschrieben. Jede neue Einlage und die dafür ausfallende Rente wird in diesem Buche nachgetragen, so dqß der Versicherte zu jeder Zeit weiß, wie viel Rente er für die ge machten Einlagen zu erwarten hat, unabhängig davon, ob er später noch nachzahlt oder nicht. Denn zu einer Wiederholung der Einlagen ist bei der Altersrenten bank kein Versicherter verpflichtet, während ihm die, für die bereits geleisteten Einlagen erworbenen Renten, beziehentlich, wenn er mit Kapitalvorbehalt eiuaezahlt hat, auch diö gemachten Einlagen selbst niemals ver loren gehen. -7- Wie wir hören, wird mit Ende dieses Monats uns die Theatcrgesellschaft Triebel-Schlegel wieder verlassen, um sich zunächst nach Grimma zu begeben. Versäume deshalb Niemand, die sich bietende Gelegen heit des Theaterbesuchs noch recht fleißig zu benutzen. — Heute Dienstag hat Fräul. Waldow, welche bet dem hiesigen Theaterpublikum sich rasch beliebt gemacht hat, ihr Benefiz, und ist ein recht zahlreicher Besuch des Theaters wohl zu erwarten. — Das von Freunden der Heiden-Mission am 14. September zu Reichstädt gefeierte Missionsfest hatte einen anziehenden Charakter und nicht geringen Erfolg. Die erbauende und ergreifende Predigt schärfte die Gewißen und die Freude zur Mitarbeit an der Verbreitung des Evangeliums unter den Heiden; die nachfolgenden Ansprachen, weckend und belehrend, ver stärkten mächtig diesen Eindruck, und eine reichliche Kollekte gab Zsugniß von der Theilnahme, zu welcher die Festversammlung sich hatte gewinnen lasten. Ohne Statuten oder dergl. hat sich so ein Missionshilfs verein der Dippoldiswaldaer Gegend gegründet. Ein Legat von 15 M. ist demselben bereits aus Reichstädt zugeflossen. f Dresden. Bei der nächsten Reichstagswahl werden sich in Dresden voraussichtlich nicht weniger als drei Kandidaten gegenüberstehen, da sowohl der geh. Regierungsrath v. Einsiedel, als auch Baumeister Hart wig und Drechslermeister Bebel aufgestellt worden ist. Es ist also leider nicht ganz unwahrscheinlich, daß im nächsten Reichstage die sächsische Residenz sozialdemo kratisch vertreten sein wird. — In Sachsen haben nach einer jetzt publizirten Zusammenstellung der Brandversicherungs-Kommission im Jahre 1883 1030 Brände stattgefunden; davon in der Kreishauptmannschaft Dresden 310, in der Kreis hauptmannschaft Leipzig 215, in der Kreishauptmann schaft Zwickau 360 und in der Kreishauptmannschaft Bautzen 145. Für diese Brände gelangten an Ent schädigungen insgesammt 3 249168 Mark zur Aus zahlung. Im Anschluß hieran sei erwähnt, daß die Brandversicherungsbeiträge für den zweiten Termin 1884 am I. Oktober zahlbar sind, und gelangen die selben an diesem Termine für die Gebäudeversicherung mit 1 Pfennig von jeder Einheit und für die Ver sicherung industrieller und landwirthschaftlicher Betriebs gegenstände mit 1'/» Pfennigen von jeder Einheit zur Erhebung. — König Albert hat sich am gestrigen Sonntag, Nachmittag 2 Uhr, über Hainsberg und Schmiedeberg nach Nehefeld begeben und wird am Sonnabend nach der Residenz zurückkehren, von wo am 28. September die Reise nach Steiermark angetreten wird. — Ein gegen einen Lotteriekollekteur geführter nun mehr beendigter Prozeß, verdient in allen Kreisen Lokales Md Sächsisches. Dippoldiswalde, 20. September. Je erfreulicher sich der GewerbeveLein in letzter Zeit entwickelt hat, um so überraschender mußte der überaus schwache Besuch der gestrigen V^' selbe, wenn auch durch lung einigermaßen erklär „ sich, weil ein geschätztes Mitglied des diesem Abend über einen Gegenstand zu sprechen zuge sagt hatte, der als Maßstab des allgemeinen und be sonders lokalen Fortschritts das Interesse lebhafter an regen mußte. „Die EntwickelüNg des hiesigen Post wesens" ist für Jeden, der hier lebt und arbeitet, von Bedeutung. Hoffentlich gelingt es, den betreffenden Herrn zu bestimmen, seinen Vortrag in der flachsten Versammlung zu halten. Zu erwähnen ist aus gestriger Versammlung noch, daß der Volksbibliothek für Dip poldiswalde und Umgegend ein Beitrag von 30 Mark aus der Vereinskaffe ertheilt wurde. — Ferner beschloß man, den Verein bei dem 50jährigen Stiftungsfeste des Dresdner Gewerbevereins vertreten zu lassen. Der Sekretär des genannten Vereins, Gewerbeschuldirektor Clauß, hat zur 50jährigen Stiftungsfeier eine Chronik des verflossenen Zeitraumes erscheinen lasten, aus welcher in Bezug auf das Pereinsleben manche Wahr heit und nützliche Lehre zu entnehmen ist. Der Dres dener Gewerbeverein, mit frohen, weitgehenden Vor sätzen und Hoffnungen begonnen, hat wie fast alle anderen ähnliche» Vereine auch Zeiten erlebt, wo die Theilnahme fast erloschen, seine Existenz bedroht schien. Aber durch die Bemühungen einzelner treuer und tüchtiger Kräfte sind diese Krisen überwunden und er steht, namentlich seit er durch die von ihm veranstal teten Ausstellungen in den Besitz bedeutender Baar mittel und eines eigenen Herdes (Gewerbehaus) ge langt ist, nunmehr als festgegründet und in hervor ragender Bedeutung da. Es war am 31. Januar 1834, als unter dem Vorsitze des Professor Schubert die erste Vereinssitzung stattfand. Es hätte demnach am 31. Januar bereits das 50jährige Stiftungsfest gefeiert werden können. Die damals im Schoße des Vereins entstandenen, gegen den langjährigen Vor sitzenden gerichteten Parteikämpfe ließen aber damals diese Feier unthunlich erscheinen, und so ist denn »un mehr der 6. Oktober zur Festfeier bestimmt. Dieselbe wird in einem Vormittags 11 Uhr im großen Saale des Gewerbehauses beginnenden Festaktus und einer um 5 Uhr stattfindenden Festtafel bestehen. Für die in der Versammlung nicht anwesenden Mitglieder des Vereins mag bemerkt werden, daß die Theilnahme an der Festtafel gegen Karten, die unter Einsendung von 4 Mark bis zum 3. Oktober in der Expedition des Gewerbevereins (Ostraallee 13) zu bestellen sind, jedem Mitgliede des Gewerbevereins freisteht. — Der ge sprächsweise aufgetauchte Wunsch, die in Dresden eben eröffnete Ausstellung für Gewerbetechnik gemeinsam zu besuchen, soll in nächster Versammlung zur Berathung kommen. — Der heutigen Nummer unseres Blattes ist ein Prospekt der König!. Altersrenkenbank in Dresden beigegeben, welcher der Beachtung unserer Leser recht warm empföhlen wird. Die König!. Altersrentenbank ist bekanntlich eine Staatsanstalt; die van ihr ge währten Renten zeichnen sich nicht nur durch ihre Höhe vor denen anderer Anstalten aus, sondern sind auch vom Staate garantirt. Die Altersrentenbank ist von Der aalioaallibtrale Darteitag in Hannover. Herr v. Bennigsen hat auf dem von zahlreichen und hervorragenden Nationalliberalen besuchten Partei tage in Hannover letzten Sonntag Worte gesprochen, die jedem deutschen Manne, der in keinem extremen oder partikularistischen Lager steht, sicher imponiren müssen. Herr v. Bennigsen stellte kurzweg als Ziel des Nationalliberalismus die Vereinigung der national gesinnten Elemente zu Gunsten einer über der Partei taktik stehenden, nur das Wohl der Gesammtheit im Auge habenden, Politik hin. Die gemäßigten Liberalen und gemäßigten Konservativen müßten sich zu diesem Zwecke vereinigen, denn nur auf diese Weise könne im Reichstage eine zuverlässige Mehrheit erzielt und der unheilvollen Parteizersplitterung ein Ende gemacht werden. Zu unterstützen seien alle auf die Macht, den Wohlstand und das Ansehen des Reichs gerichteten Bestrebungen des Reichskanzlers, ferner seine sozialen Reformen und etwaige, durch die Nothlage einzelner Berufszweige gebotenen Gesetzesänderungen. Auch dem sogenannten Kulturkämpfe müsse ein Ende ge macht werden, indem man das gewähre, um berechtigte Klagen unserer katholischen Mitbürger zu befriedigen, doch dürfe man nicht der leider vom Jesuitismus über die Gebühr geleiteten, katholischen Hierarchie Kon zessionen machen, die der Staatsoberhoheit zuwider liefen. — Kann man insoweit Herrn v. Bennigsen zustimmen, so hat er andererseits bei seinen Ausfüh rungen einen entscheidenden Punkt völlig übersehen. Die nationalliberale Partei hat von der Aufstellung des Heidelberger Programms bis zu dem heutigen Tage in anerkennenswerthester Weise ihre Bereitwillig keit kundgegeben, unter Wahrung ihres liberalen Cha rakters an einer nationalen, auf dem Boden der posi tiven Sozialreform stehenden Politik mit dem Reichs kanzler und den Konservativen zusammenzuwirken und sich zu diesem Ende in scharfen Gegensatz zu dem radikale» Liberalismus gesetzt. Allein, sie hat bisher nur den Beweis des guten Willens, nicht den der Kraft zur Durchführung desselben geliefert. Darüber, ob die nationalliberale Partei in der Thal den erhofften Aufschwung nehmen und wieder als bedeutsamer Faktor für die Reichspolitik anznsehen sein wird, werden erst die Wahlen ein sicheres Urtheil gestatten. Aus ihrem Ergebnisse wird sich erkennen lassen, ob die national liberale Richtung unter der Voraussetzung aller mög lichen Förderung wieder eine starke und wirksame Stütze der nationalen Neichspolitik zu werden ver spricht. — Unter den Voraussetzungen für eine solche Erstarkung des Nationalliberalismus fehlt aber, wie wir wiederholt hervorgehoben haben, eine der wichtigsten noch immer. So lange Herr v. Bennigsen selbst nur uuf Parteitagen sich hören läßt, persönlich aber von dem Wahlkampfe und der parlamentarischen Thätigkeit sich fern hält, wird das volle Virkrauen in die Kraft der nationalliberalen Bewegung in vielen Kreisen fehlen, und so eines der wichtigsten psychologischen Hebel des Erfolges ermangeln. Zuerst sollte daher die nationalliberale Partei die Ausgabe als die drin gendste ansehen, ihre eigenen Mittel des Erfolges voll zu entwickeln und sich nicht selbst wichtige Elemente des Sieges zu verscherzen. Zeigt sich in der Thal genügende Kraft zur wirksamen Bethätigung der in dem Heidelberger Programme niedergelegten Grund sätze, so werden die Wirkungen auf die Regierung sicher nicht ausbletben. . Es war der- Theatervorstel- n recht bedauec- !ereins an Abormements-Ginla-ung. § Mit Nr. 116 schließt das 3. Quartal und bitten wir unsere geehrten Leser, damit in der Zusendung der einzelnen Nummern keine Unterbrechung eintritt, das Abonnement auf das 4. Quartal möglichst ungesäumt zu erneuern. Dippoldiswalde. Die Expedition der „Weißerih-Zeitung". Inserate, welche bei der bedeutenden Auslage deS Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, vMch«,,Mist Pfg. die Dpafieuzgilp oder deren Rain» belohnet. — Ta bellarische und complicirte Inserat« mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, nn redaktionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. „Weissrritz-Iettung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag. Donners tag und Sonnabend. — Preis »ierteljiihrlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — All« Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an.
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