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Dresdner neueste Nachrichten : 18.01.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943-01-18
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194301186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19430118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19430118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1943
- Monat1943-01
- Tag1943-01-18
- Monat1943-01
- Jahr1943
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 18.01.1943
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!' 7 Ar. 14 S1. Jahrgang Montag, IS. Januar 1943 Schwächen des LlSA.-produktwnMuffs enthM Oie Wirtschaft Tunefiens Hof hatten sich mit Oberbcsehlsleiter Hilgenfcldt zahl reiche führende Persönlichkeiten von Partei, Staat und Wehrmacht zur Begrüßung cingefnndcn, weiter der spanische Botschafter in Berlin, Bidal ?) Sanra, mit seinen Mitarbeitern. Am Nachmittag beaab sich der spanische Parteiminister zum Ehrenmal Unter -en Lin den, um die Gefallenen durch eine Kranzniederlegung zu ehren. Später veranstaltete Oberbeschlsleiter Hilgen- feldt zu Ehren Arrescs einen Empfang. nordafrikanische Kriegsberichterstatter ' des „Daily Expreß", Alan Moorohead, mit folgendem Satz: „Ich habe nicht die Erlaubnis, die Zukunft zu erörtern, aber ich muh es allen klar machen, daß wir schwer kämpfen müssen, und viele Dinge können geschehen." Tas gleiche Eingeständnis des eigenen Versagens kommt in den Worten -es Befehlshabers der angloamerikanischen Invasionsflotte in Nordafrika, Admiral Sir Andrew Cunningham, zum Ausdruck, der in einem Inter view mit Ward Price sagte: „Biserta hätte bei der angloamerikanischen Landung in Nordasrika von der Seeseite aus genommen werden können. Die englische Flotte muhte in diesem Falle aber den Verlust von einem Schlachtschiff, mehreren Kreuzern und mindestens 25 Prozent der Gelcitzug-Handelssahrzenge riskieren. Das schien uns ein zu hoher Preis zu sein . . ." Als Grund für die Unterlegenheit der britischen Flotte im Mittelmeer führte Cunningham das Vorhandensein der Seestreitkräste der Achse an. „Wir können", so sagte er, „bas Mittelmeer nie beherrschen, bevor nicht vor allem anderen die italienische Flotte niedergekämpft ist." I Blatt wörtlich, „vor eine schwierige Wahl gestellt. Er I muh nämlich in diesem Jahre »wischen Benzin, Schissen und Gummi wählen. Vier wichtige Projekte bestehen: Erstens mehr Fabriken zur Steige rung der Produktion von Flugzeugbenzin zu bauen, oder zweitens mehr Kriegsschiffe zum Schuh der Geleit züge, die Material und Lebensmittel nach Ucbersee bringen, oder drittens mehr Frachter, damit den Schiffs versenkungen Schritt gehalten wird, oder viertens mehr synthetische Gummiwerke, um einem Rückgang der Produktion des Landes vorzubeugen." Das Problem liegt bei alledem darin, dah man in den USA. nicht genug Material hat, um alle diese vier Pro jekte gleichzeitig und ohne dah die Durchführung des einen den Vorrang vor der des anderen hat, zu verwirk lichen. Die anwachsenden Streitkräfte, in Uebersee be nötigen unbedingt einen entsprechenden gröheren Nach schub. Deshalb wird Roosevelt Frachter bauen lassen müssen. Ohne entscheidenden Sieg in der Schlacht auf dem Atlantik aber ist eS sinnlos, diese Frachtschiffe schutz los nach Uebersee zu schicken, nnd deshalb muh er auch mehr Kriegsschisse Herstellen lassen. Eine grohe Luft flotte nützt ihm aber nichts, wenn sie nicht dauernd mit Flugzeugbenzin versorgt werden kann. Also hat auch Roosevelt hierfür zu sorgen. William Jeffers, der USA.-Beauftragte für die Gnmmiversorgung, wird also in diesem Wettrennen den kürzeren ziehe», denn zur Verwirklichung seines Gummiprogramms bleibt einfach kein Material mehr übrig." Soweit die Feststellungen des Newyorker Korrespondenten des „Daily Expreß", die erkennen lassen, bah auch dem Lande -er unbe grenzten Möglichkeiten Grenzen gesetzt sind. Der Newyorker Korrespondent von „Svenska Dag- bladet" berichtet, dah auch in der USA.-Presse, ebenso wie in der englischen, die U-Boot-Gefahr als Thema dominiere. Es werde von den U-Booten als „unseren tödlichsten Feinden" gesprochen, und man fordere auch dort ein«. Behörde, die alle Abwehr- mahmchruru. zusaunheniaht und dirigiert. „Hoher Kriegsrat" als Allheilmittel Stalins nnd Lschang Kai-scheks dringende Forderungen «ach Kriegsmaterial Ll-Voot-Mtterschiffe setzen Zwei-Mnn-Torpedos aus Geheimnis der italienischen Stnrmlampfmittel gelüstet — Oer Vorstoß gegen -en Hafen Algier peyrouton vor de Gaulle? Entspannung in der Tkordafrika-Irage durch Unterwerfung Londons ' gen wurden durchgeführt. Das südliche Gebiet, die Di strikte um Sfax sowie einige Oliven-Oasen im Inneren umfassend, ist klimatisch am ungünstigsten. Immerhin zählt auch hier der Bestaub über 7,5 Millionen Bäume. Vor der Besetzung durch Frankreich bestanden in Tunesien etwa 8 Millionen Bäume, inzwischen ist die Zahl aus säst ll> Millionen herangcwachsen. Der Ertrag ist wohl schwankend. Im Durchschnitt stand aber Tune sien immerhin an dritter Stelle unter den Olivenaus- stthrlündern. Früher wurde ein qualitativ minderwerti ges Oel in primitiven Steinmühlen gewonnen. Gegen wärtig bestehen I5UU mit modernen Maschinen ausgerü stete Lelniiihlcn, deren Produkte qualitativ einwandfrei sind. Auch die Industrie der Nebenerzeugnisse war technisch vervollkommnet worden, 19 Fabriken gewannen vor dem Kriege Oel, ergänzt durch Raffinerien und Sei fenfabriken. Die Bedeutung des Olivenanbaues und der Oelerzcugnug geht daraus hervor, dah etwa die Hälfte der Bevölkerung Tunesiens von der Oelwirt- schaft lebt. Ter Anbau von Agrumen sCitrusfrüchten) ist in den letzten Jahren stark erweitert worden. Der Bestand an Orangen-, Mandarinen- und Zitroncnbäumen be trägt etwa UW WO Stück, wovon allerdings nur 100 000 crtragssälng sind. Ein weiteres wichtiges Produkt Tu nesiens ist daS sogenannte Alsagras (8tip» tena- emüimuj, eine Pflanze, die sowohl als Landschaftsbild der Alsasteppe wie infolge ihrer wirtschaftlichen Bedeu tung wohl die bekannteste Grasart der nordasrikani- schen Trockengcbiete darstellt. Die typische Alsagras- steppc besteht aus zahllosen Büscheln, die über einen Meter hoch werden und so zusammenrückcn, dah von ferne der Eindruck einer zusammenhängenden Begetationsdeckc entsteht. Tie Gesamtfläche der Alfabestände in Tunesien kann mit rund 1,2 Million Hektar angenommen werden. Davon sind etwa 950 000 Hektar tranüportgünstig ge legen. Alfa bildet den Rohstoff für Herstellung von Sei len, Stricken, Matten und dergleichen, besonders aber von Zellstoff für die feinsten Papiersorten. Der,-weit aus gröhte Teil des Älsaarases wurde vor -em Kriege nach England «xvprttert <1935: 10» 000 Donnen). Die Viehzucht wird ziemlich unrationell und fast um von den Eingeborenen betrieben. Vor -em Kriege wurde -er Viehbestand mit 3,2 Millionen Schafen, 1,8 Million Zie gen, 0,5 Million Rindern, 0,2 Million Kamelen, OF Mil lion Pferden, Eseln und Maultieren und etwa 26 000 Schweinen festgestellt. Vor dem Kriege hatte die französische Regierung eine Agrarreform eingeleitet mit dem Ziele, den Weizen- und Weinanbau zugunsten von Oelpslanzun- gcn, Baumwollanlagen, Gemüse- und Obstanbau ein- znschrünken. Vorbedingung hierfür sind allerdings um fangreiche Bcmässerungsmaßnahmen. Eine besonders hohe Bedeutung hat der tunesische Waid, einmal als Rohstoffquelle mannigfacher, wertvoller Produkte, dann aber als Träger von Wohlfahrtswirkn n, von deren ungestörter Fortdauer die Landwirtsck - und in wei terem Sinne sogar die Bewohnbar, i. — abhängt. Weiter oben wurde darauf hingkwiescu, -ah die Vor aussetzung für die Kultursähigkcit und Bewohnbarkeit dieses nordafrikanischen Gebietes das Atlasgebirge bil det, indem cs die Feuchtigkeit der Seewinde zum Nie derschlag zwingt. Die Wolken entladen ihre wertvolle Nässe im Gebirge, von wo sie dann in Gestalt von zahl losen Quellen, Bächen und Flüssen unmittelbar — oder im Wege von Bewässerungsanlagen — der Ebene und -cm Flachland »»geführt wird. Voraussetzung für ein ausgeglichenes Wasscrrcgime der Gewässer ist aber die Erhaltung der Gcbirgöwälder, die die Niederschläge aussangen, gleichsam wie ein Schwamm aufnehmen und zurückhaltcn und die Feuchtigkeit allmählich auch wäh rend der Trockenzeit srcigebcn. Nach Zerstörung der Wälder würde das Niederschlugswasser hemmungslos abflichcn, den Boden von den Gcbirgshängen ab schwemmen, die Felder und Gärten -er Ebenen mit Sand und Schotter überlagern, während -er Regenzeit wären Hochwässer, während -er Trockenzeit aber mären lange Trockenperiodcn die Regel. Damit würde allmählich ein großer Teil des Landes austrocknen und unbewohnbar werden. Leider hat im Verlaufe -er lange» Kulturzeit in Tunesien eine weitgehende Wald zerstörung stattgefunden, so daß die Bodcnerosion mit ihren ausgcführten Folgeerscheinungen in großen Teilen des Landes sich bereits unheilvoll bemerkbar macht. Ein wichtiges Forstprodukt liefern -te besonders in den nördlichen Teilen des Landes gelegenen, etwa 250 000 Hektar großen Korkcichenwälder. Der Rest der Wälder lctwa 700 000 Hektars besteht aus zum Teil ver kehrsgünstig gelegenen Aleppokieferwäldern sowie Mischwäldern aus Aleppokiefern und verschiedenen immergrünen Mittelmeerarten. Von den Bodenschätzen Tunesiens sind besonders die reichen PhoSphatlager in -er Gegend von Gafsa, im mittleren Jnncnteil, ferner den Hochsteppen von Kalaat Djerba und Kalaat-es-Senam zu erwähnen. Diese Phosphatlager stehen an Ergiebigkeit nur -en amerikanischen nach und lieferten über ein Drittel der Weltproduktion. Eisen, Zink, Bleierze finden sich in der Khrumirie im Norden und bei Kef. Aus dieser kurzen Darstellung kann wohl entnom men werden, daß Tunesien außer seiner hervorragen den geopolitischen Lage auch über wertvolle natürliche Voraussetzungen zu einem blühenden Wirtschaftsleben verfügt, die, entsprechend intensiv und nachhaltig aus genutzt, im Raum des Mittelmeergebietes eine be deutungsvolle Rolle spielen können, ka»ok. Heskv Neuer japanischer Angriff auf Tschittagong D Schanghai. Japanische Bombenflugzeug« griff«« am Montagmorgen, von Jagdflugzeugen begleitet, den Flugplatz der indischen Hafenstadt Tschittagong an. — Seit Anfang Januar Haven di« USA. über dem Gebiet der Salomonen und Neuguinea 10S8 Flugzeuge ver loren, während die Japaner SIS Maschinen «tnbüßten. Das japanische Hauptquartier in Rordchina gab he- kannt, baß die Tschungkttzg-Truppen und di« kommu- nisttschen GuertllaverbänH in Rordchina im Jahre 1942 ISS 000 Gefallene etnbüfften, während 104000 in Ge fangenschaft gerieten. DresiHler Neueste Nachrichten »«IngSpretS, As HU» Suchst ch« Paa« Keine Spur der entflohenen irischen Freiheitskämpfer üj Stockholm. Bisher konnte noch keine Spur der vier irischen Freiheitskämpfer, denen es, wie berichtet, gelungen war, aus dem Belfaster GesängniS zu ent fliehen, gefunden werden. Der Unterstaatssekretär im britischen Innenministerium begab sich selbst zum Ge- fängniS und ordnet« schärfste Untersuchung an. Für die Ergreifung der Entflohenen wurde eine Belohnung von 3000 Pfund ausgesetzt,' Omnibusse und Eisenbahnen wurden untersucht, Kohlensäcke geleert und die Grenze zwischen Nordtrland und Eire schärfstrnS überwacht. Dennoch konnte bisher noch keine Spur der irischen Freiheitskämpfer gefunden werd««. Dies hat in Lon don große Unruh« hrrvorgerusrn. Stockholm (Eig. Dienst). „Da sich die Sowjetunion und Tschang Kai-schck darüber beklagt haben, daß ihr Standpunkt in Kragen der Strategie und des Ber- soniungsproblems in London und Washington nicht aus reichend gewürdigt" würde, sollen sich jetzt, wie „Stock holms Tibningen" aus Washington gemeldet wir-, -ie Angloamerikaner dazu entschlossen haben, einen „ge meinsamen hohen KriegSrat" zu gründen, der, solange der Krieg dauere, zusammenarbeiten solle und, „um -en künftigen Frieden beizubehalteu", auch nach -em Krieg weiterbestehen soll. Dieser hohe Kriegsrat, -er, so hofft man wenigstens in Washington, die Grundlage für einen späteren Grobrat bilden solle, zu dem auch die kleinen Staaten zugelassen werden sollen, werde viel leicht eine Art Nachfolger des Völkerbundes werden. Vorläufig allerdings macht die Herstellung der Einigkeit unter den vier groben „Alliierten" schon Sorge genug. Man ist seit Jahren und auch jetzt wieder dabei, eine „intime Zusammenarbeit zwischen England und den USA. einerseits und zwischen der Sowjetunipn und Tschang Kai-schek andererseits vorzubreiten". Der Grund für die Bildung eines Viermächteausschusses soll danach durch ein „Arbeitsabkömmen" zwischen Chur chill, Roosevelt, Stalin und Tschang Kai-schek gelegt werden. Der agitatorische Aufwand, der mit diesem „hohen Kriegsrat" und seiner Ausgabe, nämlich die auS- einanderstrebenden Meinungen zu vereinheitlichen, be trieben wird, beweist, daß es mit der Einigkeit im alliierten Lager bisher nicht besonders gut bestellt ge wesen sein muß. Eine Hauptursache für die Meinungs verschiedenheiten dürfte darin bestehen, daß die durch USA. lieferbaren Rohstoffe und Kriegsmaterialien nicht ausreichen, um alle alliierten Fronten zu ver sorgen, von -er Tonnagenot ganz abgesehen. Wie es in Wahrheit um das von Roosevelt mit astronomischen Zahlen verherrlichte Kriegsjwtential der USA. bestellt ist, geht au- einer Newyorker Meldung des „Daily Expreß* hervor. ^Roosevelt sieht PchVto berichtet das Sine Tangererklärung Londons m Stockholm. Die britische Regierung betont durch eine halbamtliche Verlautbarung des Rcuterbiiros noch einmal, baß sie die Besetzung der Tangerzone durch Spanien im November 1940 cke zuis nicht an erkenne. Die Veranlassung zu dieser Verlautbarung gab eine kürzliche Erklärung des spanischen Ober- kommissarS in Marokko, General Orgaz, über die ge plante Einverleibung der Tangerzone in das Gebiet von Spanisch-Marokko. Bis zu der spanischen Be setzung wurde die an der Straße von Gibraltar ge legene Stabt von einer internationalen Kommission verwaltet, die sich aus 9 Mohammedanern, 9 Juden, sowie aus je « Engländern, Franzosen und Spaniern zusammensetzte. Stockholm (Eig. Djenst). Der London«! Korre spondent von „Svenska Dagbladet" meldet, daß ein englisch-amrrikanisches Übereinkommen bezüglich Nordafrika zustande gekommen sei. Diese Mel dung muß allerdings mit der größten Vorsicht aus genommen werden, da -er Korrespondent auf die An gabe jeder Quelle verzichtet und da auch rpeder eine der großen Nachrichtenagenturen noch irgendein anderer schwedischer Korrespondent darüber etwas melden. Im merhin hat es den Anschein, als ob die Spannung tat sächlich ihren Höhepunkt überschritten hat. Der New yorker Korrespondent von .Svenska Dagbladet" be richtet, -aß die Rede des britischen Informations ministers Brendan Bracken, in der dieser die Ergeben heit -er englischen Regierung versicherte, in USA. eine gewisse Entspannung hervorgerufen habe. Freilich ist trotzdem noch nicht mit Sicherheit zu überblicken, welches die Form sein soll, die -en Konflikt zwischen London und Washington einigermaßen beilegen wird. Vieles deutet darauf hin, baß Giraud weitgehend aus der Politik wieder herausgezogen wird, und daß die gesamte Zivilverwaltung dem früheren Vichy minister Peyrouton überlassen wird, der vor einigen Tagen in Französtsch-Nordasrika eingetrossen ist. Zwar begegnen die Briten auch Peyrouton mit dem größten Mißtrauen, jedoch beschränkt sich, wie der er wähnte Korrespondent von „Svenska Morgenbladet" seststellt, die Kritik seiner Person aus London, und auch -a nur auf den Kreis um de Gaulle. Sehr be zeichnend ist, daß Vernon Bartlest im „News Chronicle" eingesteht, daß die meisten französischen Soldaten in Nordwestafrika niemals von de Gaulle Befehle ent gegennehmen würden. Diest Aeußerung läßt darauf schließen, daß London die Aspirationen de Äaulles in Nordafrika nicht nur nicht unterstützen, sondern daß es sich auch in dieser Frage völlig dem Weißen Haus unter werfen wird: eine Entwicklung, -ie niemand verwun dern dürste. Die Newyorker Korrespondenten der Lon doner Presse geben jetzt auch völlig offen zu, daß sich die Bereinigten Staaten gegenüber de Gaulle sehr reser viert verhalten. Diese Mitteilung ist allerdings nicht neu. Immerhin verdient es Beachtung, daß die briti schen Korrespondenten jetzt davon in offener Form sprechen. Ein weiteres Zeichen dafür, daß eine Ent spannung durch eine Unterwerfung Londons angestrebt wird. Der «Korrespondent von „Svenska Morgenbladet" deutet im übrigen an, daß das norbafrikanische Problem sich auch in Syrien wiederhole, wo die militärische Kontrolle von de Gaulle, -te Zivilverwaltung von Vichy-Anhängern ausgeübt werde. Der Korrespondent teilt weiter mit, -aß de Gaulle sich jetzt nach einer Unter redung mit Churchill entschloßen habe, eine allgemeine Dahl in Syrien, die noch in diesem Jahre stattfinden soll, anzukündtgen. Welches der Gegenstand einer solchen Wahl sein soll, wird von dem Korrespondenten nicht mitgeteilt. Natürlich gefällt diese politische Entwicklung in Nord afrika nicht, zumal sich die Dinge auch militärisch nicht nach Wunsch entwickeln. Um -mn Publikum etwas zu hteten, wirb ,chi« Unlust -er Oefsentlichkett angestchts her militärische» und politische« Lage" bei -er Eröis- »ungdertzrüyjahrssession de» Parlament» „zur Sprache X Rom. Zu -em erfolgreichen Angriff italienischer Sturmkampfmittel, die, wie der italienische Wehrmacht bericht vom Sonntag meldete, am 12. Dezember 1942 die Einfahrt in den Hafen von Algier erzwangen und einen Kreuzer beschädigten und zwei große Dampfer, versenkten sowie einen dritten Dampfer schwer be schädigten, werben folgende interessante Einzelheiten bekannt: Diese Sturmkampfmittel gelangen mit eigens für derartige Operationen konstruierten U-Booten an den Einsatzort. Sie haben die Form eines größeren Torpedos und werden von zwei Mann Besatzung ge lenkt, die auf kleinen Sitzen am Heck des Sturmkampf mittels gerade noch Platz haben. Sie können beliebig schnell fahren, angehalten werden und gegebenenfalls sogar tauchen. Am 12. Dezember lagen die U-Boot-Mutterschiffe längere Zeit vor dem Hafen von Algier auf der Lauer, bis ein größerer Geleitzug eingetroffen und im Hafen vor Anker gegangen war. In der darauffolgenden Nacht beschlossen die Sturmkampfmittel, zum Angriff überzugehen. Es geläng ihnen auch trotz stärkster Wach samkeit -cs Feindes, in den Hafen einzubringen und sich vorsichtig an -te als Ziele ausgewählten feindlichen Schiffe heranzumachen. Bis an die Bordwand -er feind lichen Fahrzeuge lenkte jeweils die Zweimann-Be satzung ihre vernichtende Waffe. Das schwierigste war damit geschafft. Im Vorderteil des Stürmkampfmittels wurde nunmehr das Uhrwerk, das -ie Explosionen einige Minuten später auslösen sollte, in Gang gebracht, der Heckteil vom Bug gelöst und die Rückfahrt ange treten. Kaum hatten sich die kühnen Angreifer einige hundert Meter entfernt, da begannen auch schon di« furchtbaren Explosionen, und der Feind fetzt« wenige Augenblicke später mit -em Suchen nach den Angreifern ein: allerdings zu spät, denn sämtliche Besatzungrn der Sturmkampfmittel konnten noch rechtzeitig und wohl- behalten ihr u-vöot erreichen. Spaniens Parieiminister in Berlin X Berlin. Auf Einladung von OberbesehlSleiter Hilgenfeldt traf der spanische Partetmtnistrr Arres« und sein« Begleitung zu einem mehrtägigen Besuch in Berlin ein. Auf -em geschmückten Potsdamer Bahn. Die Länder Nordasrikas verdanken ihre Kultur nnd ihre Rolle als wirtschaftlicher Faktor, außer ihrer geo politischen Lage, in erster Linie auch einer Reihe von natürlichen Gegebenheiten. Durch das entlang der west lichen Küste Nordasrikas sich hinziehende Atlasgebirge werden die feuchtigkcitsgeladenen Seewinde gezwungen, emporzustcigen und ihre Feuchtigkeit zu entladen. Da durch entsteht ein fruchtbarer Küstenstreisen, gleichsam eine Insel mittelmeerischen Charakters, mittelmeerischer Kultur- und Wirtschastsmöglichkeiten aus afrikanischem Boden. Ohne diese geographische Voraussetzung des Atlasgebirges würde sich die Sahara, ähnlich wie dies im östlichen Teil der Mittelmeersüdküstc der Fall ist, mit ihrer Lcbensseindlichkeit bis ans Meer heran er strecken. Der günstigen Vereinigung geographischer und orographischer Tatsachen verdanken diese Länder auch ihre Geschichte, von den Zeiten der Phönizier über die Römer und Araber bis in die Gegenwart. Dieser westliche Teil der Mittclmcersüdküste gliedert sich politisch bekanntlich in Tunesien, Algerien nnd Ma rokko, die jedes in verschiedener Weise staatsrechtlich mit Frankreich verbunden sind. Tunesien, wo nunmehr unsere Wehrmacht in entscheidender Weise cingegrisfcn hat, hat eine Gesamtfläche von 125130 Quadratkilometer, d. h. etwa wie Sachsen, Bayern, Baden und Württem berg zusammengenommcn. Von dieser Gesamtfläche sind fast drei Viertel (über 9 Millionen Hektar) kulturfähig. Tatsächlich stehen unter Kultur aber nur 4,5 Millionen Hektar. Von dieser Kultursläche sind 3 Millionen Hektar bebautes Land, 0,4 Million Hektar Banmkulturen und 0,1 Million Hektar Weiden und Wiesen. Ter Nest von 1 Million Hektar sind Wälder. Die Landwirtschaft bildet die Grundlage des gesamten Wirtschaftslebens Tie wichtigsten Anbau gewächse sind Körnerfrüchte, Wein und Oliven. Bei nor malen Getreideernten waren bisher insbesondere für Weizen nnd Gerste beachtliche Ausfuhren möglich. Der Hafer erbrachte nur geringe Ausfuhrüberschüsse; Mais, Bohnen und Hirse wurden im Inland verbraucht. Eines der wichtigsten Ausfuhrprodukte war Wein, der jedoch nur nach Frankreich äusgeführt Mirde. Bon der jährlichen Wetnproduktion von 2 Millionen Hektoliter wurden im Inland nur 0,3 Million Hektoliter ver braucht, 0,5 Million Hektoliter zollfrei, weitere 0,5 Mil lion Hektoliter zum halben Zoll nach Frankreich auS- geführt. Für etwa 0,7 Million Hektoliter bestand keine Absatzmöglichkeit. Man verwendete daher in zunehmen dem Maße die Wcinerntcüberschüsse zur Spritgewin nung im Lande, um auf diese Weise die Treibstosscin- suhr zu vermindern. Von großer Bedeutung ist ferner der Oliven bau. Tunesien hat drei Olivenkulturge biete: das nördliche Gebiet und die Hochebene, das Sahclgebict und die Zcntralregion sowie das Siidgc- biet. Tas erstere dieser drei Gebiete enthält bei Nieder schlägen von 40«»—500 mm rund vier Millionen Oel- bäume. Tie Kultur ist hier infolge der günstigen klima tischen Verhältnisse leichter als in den übrigen Gebie ten. Das zweite der vorgenannten Gebiete (Sahel- und Zentraldiftrikte), dessen Oelbaumwälder an der Küste beginnen, eine Breite von fast 60 Kilometer erreichen und sich bis 95 Kilometer weit ins Innere erstrecken, ist durch Niederschlagsmengen von nur 300—340 mm charakterisiert. Die Kultur ist hier entsprechend schwie riger, die Pslanznngsdichten sind geringer. Der Ge samtbestand an Qelbäumen beträgt hier etwa sieben Millionen Stück. Seit 1882 hat die Entwicklung der Pflanzungen einen bemerkenswerten Aufschwung ge nommen und selbst gelungene Versuche mit Stauanla- hcmmen". Im übrigen werden, wie der Korrespondent von „Lagen» Nyheter" schreibt, t« Laufe dieser Krüh- jahrSsessto» mehr GesetzrSfraHn erörtert werden, vor allem erwartet man „eine Prniztpbebatje um den So- ziaGlan von Bevertdae". Dir britische Regierung selbst «olle sich noch jeder Stellungnahme enthalten. Der Be- veridge-Blufs hat also alle Aussicht, aus «ine ungewiff« Zukunft verschoben zu werden. Die britische Einstellung z« Libyen kennzeichnet der Et«,,»»»«»»» Nnlich-N EwSckNMmS »» »v». ü> «w»vewd«i 1« Not. «nt-l»en Z0 Aps. aueschhchli» Port». Zur Ast tji Nr. 1» Ml» Verlag und EchMettnng: Dresden A, Aerdlnandstraße 4 * postanschrist: Dresden A1, Postfach * Fernruf: Ortsverkehr Gammelnnmmer 24SE1, Fernverkehr 279S1 * Telegramme: Neueste Dresden -»Postscheck: Dresden roao
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