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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.08.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-08-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189308166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-08
- Tag1893-08-16
- Monat1893-08
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.08.1893
- Autor
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qquWMI I! I D 1 I>UUM>WWWWW^M, ItSMMW Riesaer G Tageblatt 46. Jahrg. Mittwoch, 16. August 18S3, Abends. 18S. ««d Anzeiger (Elbetlatt und Lustiger). ,S:?.7L Amtsötatt ver König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. D»s MI,Ion Togcdlan erscheint jede» Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, dm Ausgabestellen, Mwi, «m SMaiier der lailerl. Postanstalten 1 Mark 28 Ps., durch die Träger frei ins HauS 1 Mark 50 Pf., durch den Briefträger frei inS HauS 1 Mark 68 Ps. «uzrtgrn-Auuahme für die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Trink und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 89. — Für die Redactton verantwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Im Gerichlshanse hier soll Montag, Sen 21. August 1893, Vormittags Itt Uhr ein Geldschrank gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, 15. August 1893. Der Ger.-Voüz. des Kgl. Amtsger. Eidam. * Bekanntmachung, die Erhebung der Schaugebühr für im geschlachteten Zustande einge führte Bakonier-Schweine betreffend. Zu Z 11 der Bekanntmachung des unterzeichneten Stadtraths vom 18. Mai 1893, be treffend die obligatorische Untersuchung der in den Stadlbezuk Riesa cingeführten Fleischwaaren, wird hierdurch weiter bekannt gegeben, daß von heute ab bei der Untersuchung von soge nannte» Bakonier-SHWeinen, welche in öffentlichen Schlachthäusern von dazu angestellten Thicrärzten bereits untersucht worden sind und den diesbezüglichen Stempel tragen, vom hiesigen Fleischschauamte nur eine Gebühr von 60 Pfg. für die einmalige Untersuchung, sei es eines ganzen oder halb n Thieres, zu erheben ist. Hierbei zählen zwei halbe Thiere, welche von der selben Person nach Riesa eingebracht werden, für ein ganzes. Riesa, den 1b. August 1893. Der Stadtrath. Klötzer. Gr. Holz-Versteigerung. Gohrischer Revier. Schuster'sche Restauration zu Wülknitz. Donnerstag, den 24. August 1893, Vorm. 9 Uhr. 170 Rm. kieferne Brennscheite, Auf den Kahlschlägen der Abth. 7 (am " Breunknnppel, Artillerieschießplatz) u. 26 S43 " Stöcke. I ^chte Elchen). ea. 3000 „ kiekerneS Astreisig, > Auf den Kahlschlägen der Abth. 7 u. 31 (Am 582 ,, kieferne Stöcke. s Strehla'er Feld). Königl. Forstrevierverwaltung Gohrisch und Königl. Forstrentamt Moritzburg, am 31. Juli 1893. Eppendorfs. Mittelbach. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 16. August 1893. — Am Sonntag, den 13. ds. MtS. wurde unsere Serien kolonie im hiesigen Stadtpark für dieses Jahr geschlossen, nachdem die 66 Kinder, welche an derselben lheilgenommen haben, während der ganzen Schulferien, also über vier Wochen lang, in der von uns bereits näher beschriebenen Weise früh, mittags und nachmittags verpflegt worden waren. Das Ge wicht der Kinder wurde nochmals feslgeslellt und das Aus sehen der letzteren war allenthalben ein recht gutes und zeugte durch gesunde Gesichtsfarbe deutlich von der Erholung, welche die Kleinen in der Ferienkolonie gefunden hatten. Nach dem Mittagessen am Sonntag bedankten sich die bewirtheten Kinder bei den Dorstandsdamcn in herzlichster Weise und es war auf den Gesichtern der Kinder die Dankbarkeit für die genossenen Wohlthaten zu lesen, zugleich aber auch die Hoffnung, daß sie nächstes Jahr wieder unter Denjenigen sein möchten, welche unter der großen Zahl der Bewerber zur Tbeilnahme an der Ferienkolonie bestimmt werden können. Nachmittags gab es zum Schlüsse als Extragabe anstatt Semmel frischen Kuchen, dem natürlich mit großer Freude zugesprochcn wurde. Einige Mittheilungen über die Gewichts zunahmen dürften in weiteren Kreisen von Interesse sein. Die Kinder, 20 Knaben und 46 Mädchen, befanden sich im Alter und zwar die Knaben von 6 bis 13, die Mädchen von 6 bis 14 Jahren. Das Gcsammtgewicht der Kinder bei Eröffnung der Ferienkolonie betrug 1376,90 kK und zwar das der 20 Knaben 454,85 das der 46 Mädchen 922,05 KZ; das Gcsammtgewicht am Schluffe betrug 1477,80 und zwar das der Knaben 486,10 kx, das der Mädchen 991,70 Kss, cs ist somit ein Gcsammtzunahmege- wicht von 100,90 lc§ und zwar bei. den Knaben ein solches von 31,25 KZ, bei den Mädchen ein solches von 69,65 zu verzeichnen. Die größte Zunahme wies ein achtjähriges Mädchen mit 4,70 kx auf, während bei -inem elfjährigen Knaben eine solche von 2,75 lc^ constatirt werden konnte; die geringste Zunahme stellte sich bei einem achtjährigen Knaben mit 0,05 heraus, bei einem Mädchen eine solche von 0,30 kg. Im Durchschnitt hat eine Gewichtszunahme von 1,53 ks pro Kind stattgefundcn, bei den Knaben ist eine solche von 1,56 bei den Mädchen eine solche von 1,51 irs zu constatiren. Es sind dies gewiß recht erfreuliche Resultate dieses mildthätigen Werkes. Das Mittagessen für die Kolonie, täglich Fleisch mit Gemüse, Sonntags Braten mit Compot oder Salat, hatte wieder, wie die Jahre vor her, in trefflicher Weise Frau Fleischermeister Kühne, Großen- hainerstraße, besorgt, die Semmeln hatten zu gleichen Theilen die Bäckermeister Birke und Röhrborn geliefert, die vorzüg liche Milch die Molkerei von Louis Mentzer (Rittergut Gohlis), das Braunbier die Schloßbrauerei, das Brod Bäckermeister Thomas. Die Bcrtheilung der Speisen und Getränke erfolgte in freundlichster Weise durch je drei Damen hiesiger Stadt. Daß es aber auch in diesem Jahre wieder gelungen ist, die Ferienkolonie mit 66 Kindern in's Leben zu rufen, ist ein erneuter Beweis dafür, daß in unserer Stadt wohlthätiger Sinn und Nächstenliebe rege ist und wir hoffen, daß dies so bleibt, sodaß auch im nächsten Jahre die Ferienkolonie wieder in's Leben treten kann. — Wie aus der Bekanntmachung im amtlichen Theile der heutigen Nummer unseres Blattes hervorgeht, hat der Stadtrath die Gebührentaxe für die Untersuchung nach stkkesa cingeführten Fleisches insofern geändert, als für sogenannte Bakonierschweine, welche in geschlachtetem Zustande nach Riesa eingeführt werden, nur dieselbe Gebühr erhoben wird, wie für die Untersuchung eines hier geschlachteten Schweines, nämlich 60 Pfennige. Bisher mußte für Untersuchung der Bakonier- wie für die übrigen cingeführten Fleische pro 4 Pfennige gezahlt werden. Unsere Fleischer werden über diese Neuerung erfreut sein und wir begrüßen mit unseren Lesern die erneute Gelegenheit zur Verbilligung des Fleisches und Fettes. — Nächsten Sonnabend, den 19. ds. Mts., Nachmittags 1/2-4 Uhr findet zu Großenhain eine Sitzung der Kommission, we'che der letzte Bezirkstag wegen der der Landwirthschaft drohenden Futternoth eingesetzt hatte, statt. Es werden in der Hauptsache die eingegangcnen Bestellungen auf Mais und Baumwollsaalkuchenmehl aus den von der Regierung auf gekauften Beständen und deren Ausführungen zur Berathung gezogen werden. — 'Nachdem das westliche Trottoir der Bergstraße mit Cementsteinbord und Mosaikpflaster versehen ist, ist man jetzt dabei, auf den Fahrweg genannter Straße neue Beschotterung aufzubringen. Es wäre recht wünschenswerth, daß auch das östliche grobe Trottoirpflaster ausgenommen und mindestens durch Mosaikpflaster ersetzt würde. — Die beim königl. Amtsgericht Riesa sonst Mittwochs stallfindende öffentliche Schöffengerichtssitzung kam heute in Wegfall. — Dumpf grollend klingt vom Schützenplatz her über die Stadt die Stimme des Wüstenkönigs. Die Kreibe'sche Menagerie, die zuletzt in unserer Nachbarstadt Oschatz weilte und sich dort starken Besuchs zu erfreuen hatte, ist hier eingetroffen und der „König der Thiere", d.r mächtige Löwe, läßt es sich natürlich angelegen sein, seine Anwesenheit der Einwohnerschaft kund zu thun. Nach den vorliegenden Berichten ist die Kreibe'sche Menagerie gut ausgcstattet und es dürfte ein Besuch derselben lohnend und zu empfehlen sein. Die Vorstellungen beginnen nächsten Sonnabend. — Gestern Abend gab das Trompetercorps des 3. Feld- Artillerie-Regiments Nr. 32 im Stadpark bei prächtigem Wetter unter Leitung seines Slabstrompeters Herrn Gehr mann sein Abschiedsconcert vor dem Manöver. Das Pro gramm war ein abwechslungsreiches, gut gewähltes, die Durchführung der einzelnen 'Nummern eine recht wohl ge- lungene und die Zuhörer durchaus befriedigende. Besonders schön wurde die Einleitung zu Wagner's „Parsifal" vorge tragen und auch die Weber'sche „Zauberflöten-Ouverture" fand reichen Beifall bei allen Kennern dieser feinen Mu ck. Auch die der Salon- und Marschmusik entnommenen Nummern ernteten vielen Beifall und das große „musikalische Schlachten gemälde" am Schluffe des Concertes mit Gewehrfeuer und bengalischer Beleuchtung erzielte wie immer bei der Zuhörer schaft durchschlagende Anerkennung. Der Besuch des Concertes war ein sehr zahlreicher und der große Gescllschaftsplatz im Park war nahezu vollständig gefüllt. Vor allem aber erfreute sich das Concert des Besuchs zahlreicher Familien der ersten Stände unserer Stadl. — Gestern Abend aß eine hiesige Frau 4 Pilze, an-, geblich Champignons. Bald nach dem Genüsse stellten sich indeß unter heftigen Schmerzen Vergiftungserscheinungen ein, sodaß sofortige ärztliche Hilfe herbeigezogen werden mußte. Die hierauf angewandten Brechmittel erlösten zwar die Frau von den heftigen Schmerzen, doch befindet sich dieselbe heute noch keineswegs wohl. — Ein vom Bundesfest aus Leipzig zurückkehrcndcr Dresdner Radler hatte vorgestern Nachmittag in der Nähe von Zehren das Unglück, in Folge Springens eines Rad reifens von seinem Rade zu stürzen und sich hierbei eine heftig blutende Kopfwunde zuzi ziehen. Die Fahrgäste eines aus Riesa kommenden Prioatgcschirres hoben den jungen Mann auf, verbanden seine Wunde und nahmen ihn mit nach Meißen, von wo aus der Verunglückte mit der Bahn nach seiner Heimathstadt fuhr. — Beim Beginn der militärischen Herbst übungen wird wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß es sich empfiehlt, Postsendungen für die an den Hebungen theilnchmenden Osficierc und Mannschaften nicht nach den in kurzen Zwischenräumen wechselnden Riarschquartieren, sondern stets nur nach dem ständigen Garnisonortc zu richten. Für die richtige Leitung dieser Sendungen tragen demnächst die Postanstalten Sorge. Zu diesem Zwecke ist es dringend nothwendig, in der Aufschrift außer dem Namen (Vor- und Zunamen) den Dienstgrad und Truppen- theil — Regiment, Bataillon, Compagnie, Escadron, Batterie rc., und zwar auch bei den Sendungen an Osficierc — genau anzugeben. Mangelhafte Aufschriften können leicht erhebliche Verzögerungen in der Beförderung oder Bestellung der Manöver-Postsendungen zur Folge haben. Nach Maßgabe der in den Vorjahren gemachten Erfahrungen hat es vielfach zu Unzuträglichkeiten geführt, daß solche Sendungen an Osficierc und Einjährig-Freiwillige, für welche die Postverwaltung Garantie leistet — Packete, Postan weisungen, Geldbriefe rc. — mit der Bezeichnung „post lagernd" bei den im Manövergelände gelegenen Postanstalten cingegangen sind. Bei Abholung derartiger Sendungen ist sehr häufig der Mangel an genügenden Allsweispapieren festzustcllen gewesen, wodurch für die Empfänger sowohl, als auch für die betreffenden Postanstallen vielfach Weiterungen entstanden sind. — Nach Beendigung der Herbstübungen treten, wie wir hören, die persönlichen AdManten Ihrer königl. Hoheiten der Prinzen Georg und Friedrich August, die Rittmeister Freiherrn v. Müller und v. Lindeman, aus ihren Stellungen zurück und in den Generalstab über. Für den ersteren Herrn ist Hauptmann Krug v. Nidda bei der 2. Division 'Nr. 24 und für den letzteren Rittmeister Keil, Adjutant des Herrn Generalmajor Schultze, u la. suits des 2. Königin- Husarcn-Regiments Nr. 19, ausersehen. — Das Kürzerwerden der Tage macht sich schon sehr deutlich bemerkbar. Am 1. August ging die Sonne um 4 Uhr 29 Min. auf und um 7 Uhr 55 Min. unter. Am 31. aber scheint sie nur noch von 5 Uhr 16 Min. bis 6 Uhr 54 Min.; die Tageslänge verändert sich also in. diesem Monat von 15 Stunden 26 Min. auf 13 Stunden 36 Minuten.
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