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Dresdner Nachrichten : 29.04.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190704299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19070429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19070429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-29
- Monat1907-04
- Jahr1907
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.04.1907
- Autor
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Verugrgedllhn »a »»> «a»nck r« »«e« >««, t»r^ k« r»L?s . . .me» u». drul aller Lrtttel !>«lkilu»,en nur mit ipLIsk-^anGrilche bleiben »MMN«; uiiverlaiilUc «lai,». ,te «eck« »mt autbewavu. L»l,-ramm.rcdrette: »achrichteo »r«»d«» Lao-taeiMailblteLe?Marlrntk ZS/«>. Gegründet 1856 Lvbssrk L vo. I llol>ietsr»utsn gr. dlaz. ä. Xöaigs v. ^rrekson. vrelrllls-vsaso. Liurvlverksuk: Itrezäv», Zttmzrtt L. Mrelgen-canf. Annahme von >»At,»ta»»«« bl« naldminaab , M. Loim> uns «erenuss ,,ur Marrrnlirabe ss Vs» » diü >/., Ul». v,e t lvaltlne lbru»d;eile na. « Silbe»> L Pta, illMiUilNN-ickmchlr» 2» Psg.: Ge. lMil^aiueiiik» aut der Prrvayeire 8n>» so Pt».: di« 2lvaliiar Äile aut Terveue w Pia. ! als Em«elandt üwalnar ,'ieile vou Dresdner Au> tranacdkni?s P»,. von auaioaetiaen r M! , u Kummer» „ach edonn- „ud »eiert-aen:, ssalliac Ärmidreile so Vta. aut Pnllalseile «o Ms.. Livaliiae /keile als Eilige,andt vo» Dresdner Aiiitinaaede,,, I M., von eiiisivaUlaen I.sa Mt.. gainUn«. „aclinilileii «Uru„dicilr> L Pta. - Die lllieiie der ,>i„kraic lind im Moraen- und Aveuddlaile dieielden ruis^ woilige Aiitlrase nur aeaen Lor- ausbttabliina. - Beieadiättcr koiaa w Lieunise. öunlprecher: Str. U mrd 2UVL ^ kx i-r O'k kffLI 0>/«rt!„««»» eo»,» dt» 2b. >LcX« NainnaeN Ldras», Lux. kvinkaräl V Ssertrarre S. killSIick MWN- lllii tmilk M». 8porialtt8t: eigenes ssabeilcst. sl-akv» reinster Tln>«vl1on un«> INlitze. Hillul«- Iler, stellt«! tbl»»«i»til! IRirekvl« k. V Iliiller, >L, kr»Mr 8tr. 32134. ^ Iiur,8<x c-ltl. Hitllv 1"ar>u. l^isUlto liei. L'tulst«!». Mvtrv. I'rükl 8-«r LulerMlv ->« ».«Lj«,,kömLi.i-iofÄpotkSks Rr.118. ZMt! > Neuest» Drahtberichle. Ginnch>ui-Meem»e. Hvfn.ichiichlen, Picrdercnncn, Zur Miltelstnndsbewegnng, » Btnnd in Bad Elster, Gecichtsbeihnndlungen. Dellingec-Benesit. Briefkasten. ! Mo lila,,. 29. April 1907. Neueste Drahtmeldunaen vom 28 April. Der »«User in Straßburg. Straßburg. Am Sonngbend nach der Tafel brachte» 60V Sänger vom Elsaß-Lotdiingitchen Sängerbünde vor dein Kaiseipalast ein Ständchen dar. Der Kaiser befahl de» Vorstand des Bundes und den Dirigenten der Serenade zu sich »uv dankte ihnen ftir dir Huldigung, die ihm Freude gemacht habe, er hotte, die Eltäsfer im Jahre 1909 bei dem Franksnrier Sängerwettstreit z» hären. — Am Sonntag such lO Uhr begab sich der Kaiser in die evan gelische Garnisviitircye, wo er am Gottesdienst leilnahni. Um 1l>/, Uhr fuhr er mit dem Statthalter in Anlomobilen nach Ost» Hausen, wo das Frühstück beim Unterstaaisiekieiär Frhrn. Zorn v. Bulach eingenommen wurde. Nach dem Frühstück trat der Kaiser um 2 Uhr die Weitertatnt nach der Hobtünigsburg an. be geistert begrübt von den Menscheninassen, die aus dem ganzen Kreise in Oslhausen zusaiiiniengeströint waren. Zur Lage in Rußland. Petersburg. In der morgigen geheimen Sitzung her Reichsduma soll die Höhe des RelriitenkvntinaentS festgesetzt werden. Da sich herausgestellt hat, das, für die Bewilligung der Regierungsvorlage die Rechte, die Okto- bristen, die Kadetten, die Kvsaten und die Muselmanen eintrcten, die Sozialrevolutionäre, die Sozialdemokraten, -ie Bolkssozialisten und der grösste Teil der Arbeitsgruppe dagegen stimmen wollen, ist, nachdem eine Anzahl Kadetten und Mitglieder der Rechten bereits in die Osterferien ab- gereist ist, das Ergebnis der Abstimmung zwciselhast ge worden. Allgemein wird behauptet, der morgige Tag könne eventuell für das Schicksal der NeichSduma entscheidend werden. Baku. Die Reeder und Exporteure haben beschlossen, den Kapitänen und Maschinisten Gehaltszulagen zu be willigen. Die Ausständigen wollen über ihre weitere Stellungnahme beraten. Im Bezirk der Naphthawerke werden Verwicklungen befürchtet. Gerüchtweise verlautet, dab die Arbeiter zum Zeichen ihrer Solidarität mit den Seeleuten in den Ausstand treten wollen. Gsimseropol. Im Polizciamte explodierte iufolge von Unvorsichtigkeit eine Bombe, die beschlag nahmt worden war: eine Person wurde dabei getötet, vier wurden schwer verletzt. Schwerin. Der Kronprinz und die Kronprin zessin. der Grotzherzvg und die Grobhcrzogin, Prinz und Prinzessin Max von Baden unternahmen heute nachmittag eine Spazierfahrt nach Nabensteinseld, wo sic bei der Grob herzogin Marie zum Tee eingeladcn waren. Am nach mittag um 6 Uhr reisten der Kronprinz und Prinz Max nach Potsdam ab. Hombrg o. d. H. Prinz August Wilhelm von Preubcn ist gestern abend aus Bonn zum Betuch der Kaiserin hier «ingetrosscn. Die Kaiserin unternahm heute nachmittag in Bgleitung des Prinzen, der Prinzessin- Braut, sowie der Prinzessin Auguste Victoria im Auto mobil eine Spazierfahrt in den Taunus nach Neuweilnau. K ön i g s b e r g i. Pr. In Anwesenheit des komman dierenden Generals Frhrn. v. d. Goltz, des Obcrpräsiden- ten v. Moltke, sowie von Vertretern der staatlichen und städtischen Behörden und der Königsberger KnnLmann- schaft wurden heute mittag die neuen Handelshoch- sck. ulkursc mit einem Festakt eröffnet. Prag. Der Kaiser linternohm heute nachmittag in Be gleitung veS Enbeizogs Karl Franz Josef eine Fahrt ans der kanalisierten Moldau bis Selc. Ter Monarch wurde von der Be völkerung stiirnllsch begrübt. Messina. Gestern abend gegen 10 Uhr erfolgte aus der Insel Stromboli eine starke Eruption mit einer Sr d e r sch ll t t e r u n g. die den Bruch zahlreicher Fenster, scheiben und sonstigen Schaden aus dem Lande zur Folge hatte. Die Kabclverbindung zwischen den Inseln Strom boli und Ltpari ist unterbrochen: inzwischen ist blotz des Nachts ein Nachrichtenaustausch möglich vermittelst deS op tischen Telegraphen. St. Ravdael (Dev. Var). Ein aus Südfrankrei'ch kommen der Eisenbahnzng entgleiste henke vormittag 9 Uhr infolge falscher Weichenstellnna aus dem Bahnhof Frejns. Ein Beamter wurde gelötet, etwa zehn Reisende erlitten Verletzungen. Baltimore. Beim Zusammenbruch heS Eisenbahnpiers wurden acht Arbeiter getötet und achtzehn verletzt. Durch die sechs Fuß hohe Welle, die dem Zusammenbruch deö Piers folgte, sind auch Schisse beschädigt worden. . Mexiko. Mexiko drohte, die diplomatischen Be- ziebunge« mit Guatemala abzubrechen, wenn letzteres sicht de» guatemallschen General Jose Llnw auSlicfere zur Untersuchung Lurch die mexikanischen Gerichte wegen Ermordung heS Exprästdenten Barillas. Fort Worth lTexaS). Ein Tornado zerstörte da» Dorf Hemnnina, wobei acht Personen getütet wurden. Auch in den Nachbardörscrn kamen Menschen um. PrtMmmen zur RelchStallöersatzwahl iu Glauchau-Meerane. Die nationale Presse trägt in ihren Aenherunaen über da» Glauchauer Wahlergebnis durchweg das Bestreben Schau, die Ursachen des bürgerlichen Mihersolgeü frei mittig scstzusteUen und zur Vermeidung der begangenen n,ft> erkannten Fehler anziispvrne», genau wie cs auch die „Dresdner Nachrichten" an leitender Stelle getan haben. Die offiziöse „Le i pz. Z t g." »rt- ilt: „Das Ergebnis zeigt, das; die nach den allgemeinen letzten Wahlen vielfach geäußerte Meinung, als sei d>c Sozialdemokratie nunmehr einem unaufhaltsamen Rückgänge verfalle», nach wie vor nicht zu Recht besteht. Die Wahlen vom Januar haben ge zeigt, daß das deutsche Bürgertum, wenn cs sich zu gemein samer Abwehr ausrasst, noch immer stark genug ist. dem sozialdemokratische» Feind erfolgreich zn begegnen und ihn zurückzudrüngen. Die sozialdemokratische Gefahr aber ist damit nicht beseitigt: sie kan» nur in einem langen Ringe», i» dem :s, wie sich gestern gezeigt hat, auch an kleinen Rück schlägen nicht fehlen wird, bezwungen werde». Eine voll kommene Geschlossenheit der bürgcrli ch e n Parteien läßt diesen Kamps aussichtsreich erscheinen. Das ist nachgerade eine Binsanivahrheit, die aber immer vo» neuem ausgesprvchcu und angesichts des jüngsten Wahlausfalles dahin variiert werde»'darf, daß das in letzter Zeit gerade in Sachsen aus seiten der liberalen Gruppe» bemerkte Streben, eine möglichst scharfe Tren nung zwischen Kvnservativen und Liberalen herzvstcllen. ungünstig aus die Schlagkraft der bürgerlichen Streiikräste zurückwirken muß." — Der „V o g t l. A » z." schreibt u. a.: „Niemals haben wir die bedeutende» Erfolge des Verbands zur Bekämpfung der Sozialdemo kratie verkannt, der die Nmfturzpartei mit ihren eignen Massen zu schlagen sucht, d. h. mit der unerbittlichen und ätzenden Kritik ihrer Lehren, Waffen und Ziele, wie diese sie selbst dem Gegenwartsstaat angedeihen läßt. Die Wutansälle der Sozialdemokratie können den Verband in seiner Kampscsweise nicht irre machen. Das Vellen des Karo beweist nnr, daß man reitet. Hat man sich aber, so fragen wir. überall in diesem Wahlkampfe vor Ueber- treibungen gehütet? Man behauptet, daß solche hie und da vorgekommcn seien. Grundlose persönliche An griffe zumal verfehlen ihren Zweck, und die Gefahr liegt nahe, daß» obwohl sie gegen die Sozialdemokratie abzielen, die von so hohem Stanbesbewußtsein erfüllte Gesantt- arbciterschast sie als Verletzung ihrer Berussehre empfin det und mit! zcben von roten Stimmzetteln beantwortet. Wir sprechen dies Bedenken in aller Offenheit ans, denn auch von einer Niederlage, und wenn's eine so kleine Schlappe, wie die von Glauchau ist, zu lernen, ist allen Patrioten Pflicht. Wir billigen es z. B. durchaus nicht, daß nationale Wähler in Hohenstein im Wartcsaal 2. Klasse des dortigen Bahnhofs den Abgeordneten Singer vor seiner Abreise umringt und ihm das Lied „Deutschland, Deutsch land über alles" demonstrativ vorgcsnngen habe». Schade um das schöne Lied!" Die „D e u t s ch e T a g e s z t g." beleuchtet die Fehler In der bürgerlichen Agitation wie folgt: „Es wurde uns schon vor der Wahl mitgctcilt, daß der nativnalliberale Kandidat die Sozialdemo kratie förmlich umschmeichele und lo ihrer Sache »ur diene. Wir haben aus begreiflichen Gründen vor der Wahl darüber geschwiegen. Jetzt wollen nur aber noch einmal daraus hiiuvmse», daß sogar ein sozialdenn'kratiichcr Redner in einer Versammlung erklärte, der »ational- liberalc Kandidat Dr. Elaub habe fast sozialdemokratisch gesprochen. Daß es unter solchen Umständen urteilslose Wähler für gleiclkgültig halten, welchem der beiden Kandi daten sie ihre Stimme geben, ist verständlich. Auch soll die Agitationöweise einiger anderer Herren von der sonst üblichen anständigen Kampscsweise der bürgerlichen Parteien hie und da abgewichen sein. Besvivdcrs ein Agitator svll die sonst nur von den Ge nossen geübte Nadautaktik angewcndet haben. Eine der artige Betätigung der nationalen Agitatoren ist entschieden nicht zu billigen, und wird manche» abgeichreckt haben. Ge rade die bürgerlichen Parteien sollten Wert daraus legen, daß die Genossen mit ihrer wenig anständigen Nadau- Agitatjonswcise allein stehen." Die „Post" nennt den Abfall des Zentrums den dunkelsten Punkt in dem ganzen Wahlkampfe. Er sei nur allzui'elir geeignet, das Zentrum auch um den letzten Rest seines Kredits als einer nationalen Partei zu bringen. Die „N a t.-Z t g." äußert: „Der wahre, tiefere Grund des Wachstums der sozial demokratischen Stimmen aber lag wohl in der Schwenkung, die die Partei seit den Haupdwahlen durchgemacht hat. Die Führer Haben sich überzeugt, daß in den Arbeiter- massen der nationale Gedanke noch so stark ver treten ist, daß er den rein sozialen gelegentlich zurückdrängt. Diese Erfahrung halben sie sich zu nutze gemacht, "nd der Angst um die Wahl in Glauchau-Meerane ist es wohl auch zuzuschreiben, wenn Bebel von d.r Tribüne deS Reichstages plötzlich erklärte, er habe sein deutsches Herz wieder entdeckt und werde als guter Patriot gegen den Feind ziehen, wenn . . . usw- Die folgenden Einschrän kungen gehen dann freilich meistens über das im Vorsatz enthaltene Zugeständnis hinaus, aber das tut ja weiter nichts, man ist doch national. Und duxch biese Taktik sind zweifellos eine große Reihe von Mitläufern, die der Partei den Rücken kehrten, als sie nicht bewilligen wollte, was für des Reiches Ehre und Ansehen erforderlich war, wieder zu ihr -urückgekehrt, aus ihnen erklärt sich der Zuwachs der sozialdemokratischen Stimmen. Die Wahl in Glauchau darf also trotz ihres unerfreulichen Ausganges keinen Grund zur Mißstimmung oder gar Mutlosigkeit bieten, sie ist in erster Linie sine dringende Warnung an die bürgerlichen Parteien, unermüdlich zu arbeiten, ihre Organisationen auSznbauen und den AusklärungSkampf gegen die Sozialdemokratie systematisch weiter zu sichren." OcrtlichcS nud Sächsisches. — Se. Majestät der K önig besuchte gestern vormittag de» Gottesdienst in der katholischen Hvskirche und erteilte später im Rcsidciizschlvnc mehrere Audienzen. Um 1 Uhr fand bei Sr. Majestät Fnmilientafel statt. Nach der Tafel besuchte der König mit seinen Söhnen die gn anderer Stelle erwähnte» Rennen des Dresdner Rennvereins. Im An schluß Hiera» uiilcriiahi» der König mit seinen Söhnen -'ine Spazierfahrt. Abends !t Uhr legte sich der Monarch ans dem Hauptbahnhosc in seinem Salonwagen schlafen, um heute früh beizeiten nach Königsteiu zur Auerhahn- jagd zn fahren. — Tic F g h ii e n der in Dresden gcirniicnnerendeii Regimenter weiden morgen voniiittng 9 Nhr durch eine Kompognie vom Leibiegimcnt vom Schloß nnch den Ko'crnen znrnckgebrocht. nnr für die Tnncc des Soininclhvsl.igcls dort cmsbemohtt zu werden. — Tie Versoinnilnng desBereins deutscher Garten» künstler findet vom 1. bis 8. Mai in Dresden statt. — Nennen des Dresdner Renn - Vereins ans dem Rennplätze in Reick. Nach der Reihe ausgezeichnet be suchter Reilittage, die dem Rciin-Vcrettr in diesem Jahre bcschieücn waren, war der gestrige ein Festtag erster Klasse und ein Erfolg i» jeder Beziehung. Schon die äußere Beschaffenheit des Sattelplatz- und des Trrbttnen-Publi- kums zeigte ein Gepräge, das a»f eine besondere Auszeich nung des Tages schließen ließ. Die Mitglieder des Vor standes waren sämtlich im hohen Hut erschienen, auch fehlte der hellgraue Znlinder des Oberstallmeistcrs von Haugk — als Generalleutnant trug er diesmal die Uniform. Der Besuch war besonders zahlreich, und unter anderem bemerkte i an Staatsnttnister Graf Hohenthal, kommandierenden Geucraj v. Broizem, Stadtkommandant Generalleutnant v. Schweinitz, Kämmerer v. Eriegern, Gciieraladjiitant Generalleutnant v. Altrock,Flügeladjutan- ten Oberst v. Wilncli und Major v. Arnim, Kammerherru Graf Rex, Geh. Kommerzienrat Lingner, Polizeihauptmann Liebe, Städträte Borack und Krumbiegel. Während des ersten Rennens, einem Jockei-Jagdrennen, fuhr zur großen Freude der Anwesenden in einer von vier wundervollen Füchsen gezogenen Eguipage, begleitet von seinen drei prinzlichen Söhnen, König Friedrich August vor der großen Tribüne vor. Er wurde von den Vorstandsmitgliedern des Rcnii-Bereins empfangen, an deren Spitze der Vor sitzende Rittmeister a. D. v. Hcemskcrck den König nachs kurzer Begrüßung in die Königsloge in der Mitte der Tribüne geleitete. Kurz nach diesem hohen Gaste, der nach geraumer Zeit zum ersten Male wieder die Äahn be suchte, trafen auch Prinz und Prinzessin Johann Georg ein, gefolgt vom persönlichen Adjutanten Haupt- man» v. Berlepsch und der Hofdame Fräulein v. Schön berg. Die Hochrufe beim Erscheinen des Königs begleitete die Gardcreitcr-Kapclle mit einem Tusch, dem sie die Köiiigshymne folgen ließ, ohne an das Nennen zu denken, daß gerade in diesem Augenblick vorbeiraste, um den großen Tribttneiispruiig zu nehmen. Er'chrocken winkte Exzellenz v. Haugk, um die Kapelle am Weiterspiclcn zu hindern — cs ging aber alles ohne Unfall vorbei. Der König »nd die Königlichen Hoheiten folgten den Rennen mit größtem Interesse und hielten in den Pausen 2!,nnd- gänge ans dem ganzen Platze, sprachen mit vielen ihnen bekannten Damen und Herren und ersrenten sich der bunten Bilder, die die Uniformen und Toiletten des Publikums boten. Prinzessin Johann Georg trug ein Hellmode Kleid von Wollstoff mit gleichfarbigem Posa- mentcn-Ausplitz, dazu einen gelben Strohhut in Glockcn- svrm mit Rosen und anderen Blumen, um bi§ Schultern einen herrlichen Zobclpelz. Im allgemeinen war wohl wegen des unbeständigen Wetters der letzten Tgge der Toilctten-Aiiswand nicht allzu groß, neben schönen Schnct- dcrkleidern sah man schon sehr sommerliche Toiletten. Be sonders geschmackvoll trug die Gattin eines bekannten Kom merzienrats nnd Fabrikanten ein prächtiges «leid von braunem Seidensamt mit .Hermelin-Mufftasche und Stola: die Jacke des Kleides mar in Listbon-Faß'ou gearbeitet und mit kleinen, kräftig kontrastierenden Posamenten ver ziert. Sehr hübsch war ein blaues Tuchkleid mit eigen- artig gearbeiteter Taille in Fichusorm. — Die Reuucn verliefen ohne ernste Zwischenfälle. Im Dresdner A r m e e - I a g d - R e n n e n. für daS der König als Ehrenpreis eine schöne silberne Vase gestiftet hatte, trug zur Freude des Publikums ein sächsischer Ossizier den Preis davon: Leutnant A. Nette vom 68. Artillerie- Regiment. Ein kleiner Zwischenfall ereignete sich, als König Friedrich August dem Sieger die Ehrengabe aus- händigte und ihn beglückwünschte: es schlossen „ch diesem Glückiuiinsche auch die Prinzen an. Als der Offizier daraus zurücktrcten wollte, beachtete er eine Stufe nicht und strauchelte so unglücklich, daß das königliche Geschenk zu Boden siel. Die Erkenntnis, das nichts Ernstes ge schehen sei. löste bald bei allen Beteiligten wie bei üen Umstehenden Helle Heiterkeit aus. — Im übrigen sah Las Rennen starke Felder, ansehnliche Totalisator-Quote« vnd einen Riesengesamtumsatz an der Wettmaschine von ISS 915 Mark. Nach dem vierte» Rennen fuhr der König mit seinen Söhnen im zweispännigen Wagen wieder weg. ugt eine Spazierfahrt nach Wachwitz zu machen. I. April-VerkausS-Iagd-Rennea. Jockei- Reiten über 8500 Meter. 1800 Mark dem ersten, 350 Mark dem zweiten, 250 Mark dem dritten, 100 Mark dem vierte» Pferde. 1. H. Tonus dbr. St. „Lotterie" (Retter: I. Ltp pold), 2. B Klemms br. St. „Telephonistin" (Retter: Eharvaths. 3. H. WibmerS F.-St. „Vernese" (Reiter: I. Browns. 4. F. W. Arnolds br. W. „Jovial Monk" (Retter: Bastians. 7 Pferde liefen. Da» Renne« »erltel tn schärt. w >><
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