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Dresdner Nachrichten : 11.01.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-01-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194101116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19410111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19410111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-01
- Tag1941-01-11
- Monat1941-01
- Jahr1941
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.01.1941
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Sahrganv. Gonnabenö, 11. ganua« LS4L «ej»a«gerahr >el WIchenMch llellenmellceni «»Icheincn monaUich «IM. r,to srci Hau», duld, «ollbeiug NM. -,7N »Inlchllebttch «r,« «ul. Pollgebllhr (ohne Poll,ull»llaebühr). Sin»1- nummer 10 «ps.: aubeihalb Lochien» 1» Rul„ Lndelenlend IO Rus. (i, ->»> bitt» ll,i Rpl. Nachlille nach Ltallel». Namttlen°n,e>ll-n S Rpl., Slellengeluche MiMm., Zeil- S Rps., Zill-'aeb. »0 Rps. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dretdner Nachrichten. Ilnverlanglc Schriitilllcke lociben nlchi ausben-abrt Vruck und Verlag: Llepscb « Reichard», Dresden Dt I, rilarien- straße )S/». Rus LZL-l. Postscheck 10SS Dresden. Die Dresdner Vlachrichten enthalten die amtlichen Bekanntmachungen des Landrate« zu Dresden, de« Schiedsamte« beim Vberverstche. rungsamt Dresden und de» Polizeipräsidenten in Dresden Englands KMnunaen unter -er Luve vknerai zull« rrrMdett die La« der Sasels Kens, 10. Januar. Der bekannte britische Militärschrift- stellcr Generalmajor Fuller, der wegen seiner Offenheit bei der englischen politischen Führung nicht gerade sehr be liebt ist, führt im „Snndau Pictvral" u. a. aus: Waren wir vergangenes Jahr »in diese Zeit auf die Er eignisse des kommenden Frühjahrs vorbereitet? Wir waren es nicht, weil wir, statt der Situation voll inö Gesicht zu sehen, den grösitcn Teil nnscrcr Zeit damit verbrachten, unseren Feind zu beschimpfen und darüber zu diskutieren, was wir tun würden, wen» wir den Krieg ge wonnen haben würden. Zwischen Ende Oktober 198!) und April 1919 debattierten wir über den „satanischen Geist des Nazismus". Fünf Tage noch, bevor der Führer den Blitz- angrisf auf Norwegen begann, sagte man uns, er habe den „Omnibus verpasst". Und noch zwei Tage später sagte man, das „Nazisnstem" fange schon an zn platzen. Wenn wir in diesem Winter diese Dinge wiederholen, wird unsere Zu kunft wirklich schwär z sein. Lasst uns daher ein feuchtes Tuch um unsere Stirn legen, um den Kopf kühl zu halten und, so unangenehm die Lage sein mag, lagt sie uns leiden schaftslos betrachten und sic prüfen, ehe wir beschlichen, was wir tun wollen. Wir müssen einen Erfolg haben, ganz gleich wo, irgendwo, einen Eindruck machenden und dramati schen Erfolg, wobei cs gar nicht einmal notig ist, das; cs ein wirtlich entscheidender Erfolg ist! Fuller betont dann die Wichtigkeit der wirtschaftlichen Grundlage des Krieges. „In diesem Feldzug ist es unsere schwache Stelle, das, wir infolge unserer N a ch l ä s s i g t c i t, unsere eigene Nahrung zn erzeugen, Jahre hindurch ge zwungen gewesen sind, für einige 499 Millionen Pfund ein- znsühren, was wir mit unserer Ausfuhr und unseren über seeischen Investierungen bezahlen. Svlltc dieser Handel nicht ausrechtcrhaltcn werden können und sollten diese Invcstic- rungc» verkauft werden, so würden ganz offensichtlich die Nahrungümittelprcisc klettern. Halten dann die Preissteige rungen an, dann kann ein Zeitpunkt kommen, da sic eine Höhe erreichen, wo wir sie nicht zahlen können ober, was genau so schlimm ist, das, die Exporteure der Nahrungsmittel sich weigern, uns etwas zu verkaufen. In jedem Falle wäre der Zusammenbruch oder die Aushungerung sicher. Das ist selbstverständlich, weil die Exporteure der Nahrnugsmittcl Kaufleute sind und keine Philantropcn. „Während wir den Krieg führen, werden die Amerikaner da für bezahlen. Werden wir, da wir nach dem lebten Krieg unsere Schuld tu USA von einer Milliarde Pfund nicht be zahlen konnten, das Zehnfache dieser Summe bezahlen können, wenn dieser Krieg zu Ende ist? Werden die Ameri kaner ein solches Nisiko übernehmen? Wenn ja, gut! Aber wenn nicht, was dann?" (Fortsetzung auf Seite 2) Bewaffnete Luftwaffen AuMeung bis NorLschottlan- SngUscke Bomben auf Wohnhäuser, Kloster unb kalholifcheS GefellenhauS Berlin, 19. Januar. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: Die Luftwaffe führte am gestrige« Tage bewaff nete Aufklärung bis «ach Nordschottland durch. In der Nacht znm IN. Jannar griffen starke eigene Kampssliegerverbände zahlreiche kriegswichtige Ziele in Mittel- nnd Südcngland, insbesondere in Man« chcstcr, London nnd Liverpool erfolgreich mit Bomben an. Angriffe des Feindes richteten sich in der letzten Nacht vornehmlich gegen verschiedene Orte in Westdeutschland. Anher einigen Wohnhäusern wurden das Kloster Bethlehem bei Köln beschädigt nnd das katholische Gesellenhaus in Diisscldors zerstört. Militärische und wehrwirtschastliche Ziele sind nicht getroffen worden. Die Verluste der Zivil bevölkerung, die fast ausnahmslos anherhalb von Luftschutz räumen eintraten, betragen 29 Tote und einige Verletzte. Ein seindliches Flugzeug wurde durch Nachtjäger, ei« weiteres durch Flakartillerie abgeschosfen. Auszeichnungen für Schwerverwun-ete -es SeereS Berlin, 19. Januar. Ta festgcstcllt worden ist, das, noch nicht alle in diese», Kriege schwerverwundcten Angehörigen des Heeres, insbesondere diejenigen, die bereits aus dem aktiven Wehrdienst entlassen worden sind, im Besitze der ihnen zugcdachtcn Auszeichnungen, z. B. des Verwundeten abzeichens, sind, werden sic hiermit aufgefordcrt, sich bei ihrem zuständigen Wehrmeldeamt zu melden. Erweitertes Wirtschaftsabkommen Deutschlan- - Ll-SSR Berlin, 19. Januar. An, 19. Januar wurden bie seit Ende Oktober vorigen Jahres in Moskau geführten deutsch- sowjetischen Wirtsihastsverhandlnngen dnrch Unterzeich nung eines erweiterten Wirtschaftsabkom mens abgeschlossen. Aus deutscher Seite wnrde das Ab kommen durch den Gesandten im Auswärtigen Amt, Dr. K. Schnurre, von sowjetischer Seite dnrch den Volks kommissar für den auswärtigen Handel der UdSSR, A. I. Mikoja n, unterzeichnet. Das neue Abkommen baut auf das deutsch-sowjetische Vertragswert vom 11. Februar 1919 auf und stellt eine weitere Etappe zur Durchführung des im Jahre 1989 zwischen den beiden Negierungen tu Aussicht genommenen Wirtschafts programms dar. Das Abkommen regelt den Warenverkehr zwischen Deutschland nnd der UdSSR bis zum 1. August 191,'. Tie Höhe der vorgesehenen beiderseitigen Licferungc» geht über den Nahmen des ersten V c r t r a g s j a h r e S erheblich hinaus. Deutschland liefert an die UdSSR industrielle Auür ü st ungc n, die UdSSR liefert an Deutsch land industrielle Rohstoffe, N a p h t h a p r o d u k t e und St a h ru n g S m i t t e l, insbesondere Getreide. Die Verhandlungen wurden entsprechend den zwischen Deutschland und der UdSSR bestehenden freundschaftlichen Beziehungen im Geiste gegenseitigen Verständnisses nnd V crtraurns geführt. Sämtliche wirtschaftlichen Fragen einschliesstich derjenigen, die durch die Angliederung neuer Territorien an die UdSSR entstanden sind, wurden in einer dem beiderseitigen Interesse entsprechenden Weise gelöst. veutsch-sowjelrussische Umsiedlungsabkommen Im Laufe der letzten Wochen haben in Riga und Kowno zwischen deutschen und s o w j e t i s ch e n Dele gationen Verhandlungen über die Umsiedlung von ReichS- nnd Volksdeutschen ans den litauischen, lettischen und estnischen Sowjetrepubliken nach Deutschland und über die Umsiedlung von titanischen Staatsangehörigen sowie Per sonen titanischer, russischer nnd belorussischer Volkszugehörig keit ans Deutschland, und zwar aus dem ehemaligen Memel- und S u w a l k i g c b t c t nach der UdSSR statt gesunden. Diese Verhandlungen führten am 19. Januar IlUI zu der Unterzeichnung von Abkommen in Riga und Kowno, die alle mit der Umsiedlung verbundenen Fragen regeln. Ans Grund dieser Abkommen können die oben bezeichneten Per sonen, soweit sie den Wunsch ausaebrückt haben, umzusiebeln, im Laufe von zweieinhalb Monaten nach Unter zeichnung der Abkommen in der durch bie Abkommen fest gelegten Weife nmgesledelt werden. Gleichzeitig hat in Moskau die Unterzeichnung eines Ab kommens zwischen Deutschland unb der UdSSR über die Regelung der mit dieser Umsiedlung verbundenen gegen seitigen V c r m ö g e n s a n s p r ü ch e stattgefunden. Deutsch-sowjelrussischer Grenzverlrag Am 19. Januar hat in Moskau die Unterzeichnung eines Vertrages zwischen dem Reich nnd der UdSSR über die deutsch-sowjetische Grenze am Flusse Jgorka bis zur Ostsee stattgcsnndcn. Dieser Vertrag legt fest, das, die Staatsgrenze des Deutschen Reiches und der UdSSR im oben erwähnten Abschnitt ans der Linie der ehe maligen tatsächlichen Staatsgrenze zwischen Litauen nnd Polen und weiter auf der Linie der ehemaligen dcutsch- litanischcn Grenze, wie sic durch das Abkommen zwischen Deutschland nnd Litauen vom 29. Januar 1928 und vom 22, März 1939 fcstgclcgt ist, verläuft. Positiver Beitrag zur Arie-ensarbeit Vratltwolckuvkl uosoror vorlloor Svhrlttloltuog Berlin, 19. Januar. Die iicucn Vertragsabschlüsse des Reiches mit der Sowjetunion sind ein weiterer Beweis für die Vertiefung der deutsch-sowjetischen Zusammenarbeit und der Zielsicherheit, mit der den realen wirtschaftlichen nnd politischen Gegebenheiten sowohl in Berlin wie In Moskau Rechnung getragen wird. Ein neuer positiver Beitrag zur Friedcnsarbcit nnd znm folgerichtigen Ausbau Europas ist damit geleistet worden. Die günstigen Auswirkungen, vor allem des Wirtschaftsabkommens, dürsten sich bald vor aller Welt zeigen. Zweifellos wird das deutsche KrtcgSpotential dank der neuen Vereinbarung eine wesentliche Stär kung erfahren. So wird beispielsweise in den Getreide lieferungen aus Rus,land nach Deutschland eine besonders groste Erhöhung vorgenommcn werden, eine Aus weitung, die ein Mehrfaches der deutsch-russischen Ab machung des Vorjahres trägt. Auch in'den anderen Sparten werden ähnlich erfreuliche Erhöhungen die Folge des Ver tragsabschlusses sein, der, tm grosten gesehen, einen Austausch russischer Nohstosfc gegen deutsche Jndustrteerzcugntsse mit sich bringt. . Aus dem NttcksicdlungSvertrag ist vor allem bedeutsam, dass nun auch die Litauer in Deutschland in die Rücksieblung etnbezogen sind. Alles in allem: Gegenüber dem Vertrag' vom 11. Februar 1910, der schon eine Erweiterung vorsah. ist eine bedeutende Intensivierung des beutsch- russischen Wi r t sch a ft S a u St a u sch e S erreicht, ein Ergebnis zum Nutzen eines neuen Europas, an dem nur plutokrattsche Mtstgunst wird nörgeln können. Das letzte Trimester Soeben hat an den deutschen Hochschulen das neue Tri, mcster begonnen. Es ist das fünfte — nnd das letzte gleichzeitig. Herkömmlicherweise war das akademische Jahr in Deutschland in Semester, in Halbjahre, eingetcilt. Da wurde cS zu Beginn des Krieges gedrittelt. Vom Oktober 1989 ab führte man die Trimester ein- so das, cs theoretisch möglich schien, etwa ein Studium, das bisher sechs Semester, also drei Jahre, erforderte, in nur zweien zu durchlaufen. Das, jedoch nunmehr, noch im Lause des Krieges, die Trimester wieder abgcschasst werden nnd die Rückkehr zur alten Einteilung erfolgt, lästt daraus schlief,en, das, sic sich in der Praxis nicht so bewährt haben, wie man erhoffte. ES ist ein eigen Ding um wissenschaftliche Arbeit. Sie hat ihre besonderen Gesetze, die respektiert werden wollen, und zu ihnen gehört auch die notwendige Zeit. Abkürzung des Studiums: das ist eine Forderung, mit der sich im Grund satz wohl jeder einverstanden erklärt, der erwägt, wie bedenk lich lange cs dauert, bis ein junger Mensch, der einen der akademischen Berufe erwählt, wirklich „fertig" ist und aus eigenen Füsten steht. Wie jeder Deutsche hat der Student sein halbes Jahr Arbeitsdienst und seine zwei Jahre Dienstpflicht zu durchlaufen. Daran schliesst sich das Studium und meistens eine praktische Vorbcrcitungszeit. So gelangt er zum voll wertigen Einsatz erst in einem Alter, in dem mancher Jahr- gangogcnossc, der sich einer anderen Tätigkeit zuwandtc, sich vielleicht bereits eine Position errang und eine Familie gründen konnte. Wenn in früheren Zeiten viele Akademiker ehen kinderarm oder gar kinderlos blieben, jo spielte hierbei die späte wirtschaftliche Selbständigkeit eine nicht zu unter schätzende Nolle. Dieses Nebel ist ost erörtert und bei den Reformen, die im nationalsozialistischen Staat durchgestthrt worden sind, berücksichtigt worden. Aber der Hauptgr n u d, der auf Verkürzung der Studiendauer drängte, war doch ein anderer. Unter dem Umfange der deutschen Aufbauarbeit auf allen Gebieten stellte sich ein empfindlicher Mängel an akademisch vorgebildeten Kräften ein und verlangte seine Behebung. „Ihr werdet dringend gebraucht, also müht ihr schneller euren Bildungsgang abschlicstcn", hiest der Ruf, der an den akademischen Nachwuchs erging. Sah man sich aber nach Aenderungsmöglichkeiten nm, so musste der Blick ganz naturnotwcndig an der Scmcstcrcintcilung, wie sie üblich war, hängcnblcibcn. Hier lag von jeher der Ansatz punkt. Die beiden Semester nämlich, die das Jahr cintciltcn, nahmen von zwölf Monaten nur reichlich sieben in Anspruch so das, vier bis fünf Monate Ferien blieben. So schien der Baustoff gegeben, nm etwas Positives zn erreichen. Aus de» vier bis sünf freien Monaten musste sich der Gewinn heraus modellieren lassen, und die Einteilung in Trimester machte den praktischen Versuch damit. Der nationalsozialistische Staat hat unser gesamtes Hoch schulwesen unter das Prinzip angespanntester Leistung ge stellt. Dnrch die Einsührung der Trimester trat im Kriege eine weitere Steigerung hinzu. Sie verlangte als Kriegs beitrag von Professoren und Dozenten, die Schüler in einem nm fünfzig vom Hundert gesteigerten Tempo auszu bilden, und von den Studenten, sich in dem gleichen zusammen gedrängten Zeitniast Wissen und Fähigkeiten anzucignen. An Bereitschaft, die Aufgabe zn bewältigen, fehlte cs nicht. Sie wurde mit jener Energie in Angriff genommen, die unsere Zeit so hervorragend zu wecken versteht. Lehren — und lernen dürfen, beides ist Verpflichtung. Ist aber nicht nur Ver pflichtung zur Ou antität, sonbevn ebenso zur Qualität. Für den Studenten genügt, eS nicht, sich einfach ein be stimmtes Mast von Wissen anzucignen, das ihn in die Lage versetzt, ein Examen zu bestehen und vielleicht sogar recht gut zu bestehen: sondern wissenschaftliche Bildung ist vor allem die Fähigkeit, selbständig wissenschaftlich zn arbeiten. Lieber etwas weniger Wiste» und etwas mehr Entwicklung schöpferischer LcistungSbcfähigung: das kehlende Wissen holt sich der einzelne dann schon heran, sobald er eine Lücke spürt. Die schöpferische Befähigung aber will reisen nnd wachsen. Sic bedarf der Mnstc, nm sich zu entfalten: oder, richtiger auSgebrückt, um der nicht dnrch andere Dinge auS- gcsttlltcn und cingcteiltcu Zeitspanne, in der der Studierende die während des Semesters geleistete Arbeit ergänzen und vertiefen kann. Deshalb tönnen eben die vier bis sünf Monate Ferien, von denen wir oben sprachen, nicht einfach glcichgcsctzt werden mit dem Begriff absoluter Freizeit. Auch praktische Betätigungen sind vielfach in sic verlegt. Monate zum Verbummeln — das ist ein Bild, das ans der Zeit vor dem Weltkriege stammte und auch in jenen sorg loseren Perioden durchaus nicht allgemein zntras. Aber doch kamen die Hauptcinwändc gegen das Trimester nicht aus Stndcntenkrciscn. Sie mussten vielmehr dort er hoben werden, wo man einen Rann, sich eineiigen sah, der nnerlästlich erschien für die Fortgcltnng des hohe» Rufes der deutschen Wissenschaft: den Raum der Forschung. Die Einheit von Lehre nnd Forschung gehört zu den Grund sätzen der deutschen Hochschulen: sic ist gerade nach 1983 in ihrem Wert oft besonders hcrvorgchobcn worden. Und mit Recht. Universitätslehrer sind dazu berufen, Pfleger der Wissenschaften zn sein. Das heisst aber, nicht nur überkom menes WisscnSgnt zu bewahren und wcitcrznreichcn, sondern an den Fortschritten zn arbeiten und die Güter zu m ehre n. Nun liegt es auf der Hand, das, die Monate, die ungefüllt sind mit Vorlesungen und Seminaren, gerade bei der geforderten intensiven Ausbildung des Nachwuchses keine genügende Zeit für die forschende Gclehrtenarbeit lassen, zu mal eS Zweige gibt, die schon rein technisch keine Unter- brechungen vertragen. Von jeher haben die Universitätslehrer den HanptteU ihrer Forschungsarbeiten in die Uuiversilätoscrten gelegt gehabt. Der Einklang von Forschung unb Lehre aber hat der
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