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Dresdner Journal : 21.04.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-04-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187704212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18770421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18770421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1877
- Monat1877-04
- Tag1877-04-21
- Monat1877-04
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Journal : 21.04.1877
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W90 Ldo»«»s»t»Pr«l» r l» i»»»« iLbrUob: . . 1» Avk «Kl»rb »0 ?t. Hom warn: 10 kt. <l« ck«at»st>« L«ioi»«, tritt?o«t o»ö 8t»mp«i,m«t»U»» tus»L t'«r <i»o 8»om »umr ^v«p»Itso»o ?«tit««Ie 10 kf. vat« „LioxsiLoät" <ii» 2«il» SO kl Lr,«^et»s» t kL^Iiok mit Lo»v»kms ä»r 8ooa- 006 ksi»rt»^e Lbsaäi kür ä«v kolxsoäso ^»8 1877 Sonnabend, den 21. April. DreMerÄoumal. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. In»«r»1»n«nn»kms Af-oritlolett«', OommiioiooLn 6» Oroixlnsr toorn»!»; S»wd«rU >,rUo-Vi«o-r«ipi1^-S»»«l->r,,l»u-7r»akN»l » ».: LnaienL«» L ko-te»', L-rUo Visa S»mdurL ?i»<s». ». N8»ed«ll e Lori. e »«rlto i Ü Ln^niel', , »r«m«s: L Lc^totte, Ur«,Isa L. LlonAe^n^ Nürvitu,' odsmaU« l /<>. ko«Ai,' Ursntlkurt » ».: A'. ^»«Ae^'sotie u //er^mann'»oks Luobd., OSrUl,: /nv - L , SLUvovvr 6,'. LciiEi«', k»n»-S,rlu» kriuillkorl ». H. »lutlU>»N: HaoL« L k?o.S»mdurx: L Lieoc/A«»,' Vi,» Oxpe/il-. IkvrL««xokvr: Königl. Lrpvrlitiou 6«« OrexUnsr 4oorn»I», Dresclvu, Ko. 20. Amtlicher Theil. Dresden, 20. April. Seine Hoheit der Erbprinz und Ihre Königliche Hoheit die Frau Erbprinzessin von Hohenzollern sind gestern Nachmittag 4 Uhr 53 Min. von Dessau hier ringecroffen und im Palais Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Georg ab getreten. Nichtamtlicher Theil. Ucbersicht. Telegraphische Nachrichten. Zur orientalischen Frage. Tagetgeschichte. (Dresden. Berlin. Kiel. Hamburg. Stuttgart. Dessau. Wien. Paris. London. New- York.) Deutscher Reichstag. (Sitzung vom 19. April.) Ernennungen. Versetzungen re. i« öffeutl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzial-Nachrichten. (Leipzig.) Vermischtes. Statistik und Volkswirthschaft. Eingesandtes. Feuilleton. Kirchevnachrichten. TageSkaleudrr. Zuserate. Beilage. Börsennachrichten. Telegraphische Witterungsberichte. Inserate. Telegraphische Nachrichten Zara, Donnerstag, 1S. April, Mittags. (W. T. B.) Die Miriditen haben, einige von ihnen bisher besetzte Grenzpunkte anfgebend, sich vor der türkischen Uebermacht ins Innere des Landes zu- rückaezogrn. Dieselben erwarten die Zufuhr von Waffen aus Montenegro. Brüssel, Donnerstag, 19. April, Nachmit tags. lM T. B.) Vir hier auf Urlaub befind- Uchen und der hiesigen Kriegsschule überwiesenen rumänischen Offiziere Haden von Bukarest auS den Befehl erhalten, sofort zu ihreu heimischen Regi mentern zurückzukehren. London, Donnerstag, 19. April, Nacht». (Tel. d. Dresou. Jouru.) Zn der heutigen Sitzung drS Oberhauses lenkte der Lord Stratheden die Aufmerksamkeit des HauseS auf die jüngsten Ler- hältntsse in der Orientfrage und beantragte die Feuillttou. Redlßirl von Otto Banck. K. Hoftheater. — Altstadt. - Am 19. April: „Dors und Stadt", Schauspiel in fünf Acten nach Aurrbach'S Erzählung, „Die Frau Professorin" von Eharlotie Birch-Pfeiffer. (Frau Niemann-Naabe vom k. Hoflheater in Berlin als Gast.) Der Künstlerin schon erwähntes Lorle erwies im Altstädter Theater eine fast noch größere Anziehungs kraft und fand den gewohnten stürmischen Beifall. — Da unser Theater, uno zwar nicht eben mit Glück damit beschäftigt ist, neue Engagementsversuche zu machen, so mußte das Debüt eines jungen Schauspielers an diesem Abend ein sorgliches Interesse erwecken, und es mögen bei dieser Gelegenyrit einige allgemeine .Birkungen vergönnt sein. Das neue Schnellfeuerzeug des Ruhmes, die Theater- weisheit in der Westentasche, oder die Kunst, eine viel- begehrte Bühnentraft ungefähr in demselben Zeitverlauf zu werden, welchen die Ammen nöthig haben, um mit Hilfe eines Nutjchdrutels den Säugling zu entwöhnen und zu einem tüchtigen, selbstessendrn Menschen zu machen, — diese pressante Erfindung der modernen Zeit wird bald mehr und mehr anfangen, wieder in Mißkredit zu kommen. Noch immer wird zwar diese Methode freudig in Angriff genommen, da sie es so schön versteht, in der schwachen Menschensrrlr der Eitelkeit und der Kaulpelznetgung zu schmeicheln; doch die wirklichen vühnrnkenner bemerken mit weisem Unmuth, daß die Resultate jener Schnell- bleich« de» Talent» unsicher sind, oder auffallend rückgängig werden. In früheren Zeiten mußten Alle, Vorlegung aller türkischen Decrete, Capitulationen und Conventionen, welche England berechtigen, gegen Mißbräuche der türkischen Regierung und zu Gunsten der der Türkei unterthänigen Racen zu interveniren. Redner glaubt, der Krieg sei noch abwendbar. Der MarquiS v Roseberry bekämpft die An- sichten de» LordS Stratheden, während der Earl Houghton denselben unterstützt. Der StaatSsecretär des Aeußern, Earl Derby, glaubt nicht, daß Oesterreich und Frankreich von England die Erfüllung des Pariser Vertrages verlangen werden. Er (Derby) habe die Pforte wiederholt gewarnt und erklärt, daß diese keine Hilfe von England zu erwarten habe. Falls irgendwelche Aussicht sich zeige, daß eS einer di plomatischen Intervention noch glücken dürfte, den bevorstehenden Krieg abzuwenden, so würden keine Bemühungen gescheut werden, um ein solches Resultat zu erzielen. Da» gesammte Europa ist der Ansicht Derer, welche mit der diplomatischen Sachlage am besten vertraut sind, nicht Derer, welche sanguinische Hoffnungen auf Abwendung drS Krieges rechtfertigen. Betreffs Dessen, was die Regierung im Kalle des Krieges thun werde, erwarte daS HauS wohl keine Erklärung; allein obschon sie nicht wünsche, zu interveniren, behalte sich die Regierung doch das Recht vor, die eng lischen Interessen zu schützen, falls sie dieselben für bedroht hält. Der Lord Stratheden zog hierauf seinen An trag zurück. Bukarest, Freitag, 20. April. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Ein soeben erschienenes Decret dcS Für sten Karl befiehlt die Mobilisirung deS stehenden HeerrS und der Territorialarmee nebst ihren Re serven au. Auch die Milizen und die Bürger- garde werden activirt. Die Kammern find für den 26. d. Mtö. zu einer außerordentlichen Session einderufen. Für orientalischen /rage. -f* Wien, 18. April. Während Publicum, Börse und Zeitungen sich hauptsächlich mit dem bevorstehenden Kriege beschäftigen, ist es nur natürlich, daß ab und zu Gerüchte über angebliche militärische Rü stungen Oesterreichs auftauchcn. Oesterreich ist territorial dem künftigen Kriegsschauplätze so nahe, daß Conjecturpolitik und Sensationslust auf diesem Felde um reichlichen Stoff zu wechselnden Erfindungen nicht verlegen zu sein brauchen. Die Gerüchte von öster reichischen Rüstungen tauchen von Zeit zu Zeit immer wieder auf, werden eben so oft dementirt, und cs ist beinahe überflüssig, ihnen Aufmerksamkeit zuzuwenden. Wenn aber em ernstes Blatt, wie der Pariser „Moniteur universel", heute, nicht etwa gerüchtweise, sondern mit ganz bestimmten Worten, die Bereitstellung von nicht weniger als 150,000 Mann österreichischer Truppen an der türkischen Grenze meldet, so hat man wohl Anlaß, diese ganz und gar aus der Luft gegriffene Mittheilung als eine müssige Erfindung zu bezeichnen. Es sind nicht nur keine 150,000 Mann, sondern cs ist in den letzten Wochen und Monaten auch nicht ein einziges Regiment und eine einzige Batterie gegen unsere südliche Grenze zur Verstärkung der dortigen Garnisonen in Marsch gesetzt worden. Die Stärke dieser Garnisonen ist eine normale, ihr Stand an Mannschaft und Kriegs material seit anderthalb Jahren nicht geändert worden. Es wurde bei uns kein Beurlaubter, kein Reservist ein berufen, kein Pferdcankauf über den tiefsten Friedens stand hinaus vollzogen. Militärische Vorbereitungen Hal Oesterreich allerdings gemacht, aber nur auf dem Papier. Unseren Finanzen ist es sehr wohl bekommen, daß diese Vorbereitungen nicht verwirklicht werden mussten. die sich der Schauspielkunst widmeten, von unten herauf dienen, und zwar so langsam und kämpfend mit so vielen Hindernissen, daß man mit Recht die Ausartung dieses langsamen Weges getadelt und auf die Opfer hingewiesen hat, die auf demselben qualvoll gefallen waren; die Armen erinnerten an die Kamecllcichcn und Knochen auf dem Pfade durch die Wüste. Nicht Alle erreichten eine Oase, nur wenige Mekka. Abcr die an der Kaaba standen, durften getrost beim Barte des Pro pheten beschwören, daß diese Harle Laufbahn dann doch bei all ihren Mängeln eine Stärkung der Bescheidenheit, der Ausdauer, der Arbeitskraft war, daß sic ein techni sches Können ohne Gleichen förderte und ihren Mann rüstig und sattelfest machte für jeden Ritt. Jetzt sängt in Drama und Oper der Jünger der Darstellungskunst von oben an; es ist der kürzeste Pro- ceß, ist nicht der durch Reibung flammenglühcnd ge machte Jndianerstab, es ist die witzige Ueberraschung des Streichhölzchens, ist der Baubeginn eines Hauses bei der Dachzinne, während das Fundament fehlt und der Bau auf Notbstützen ruht. Dies Fundament kommt nach, es wird später gebaut! Nein, es wird niemals ge baut. Deswegen sind diese modern in die Höhe ge schossenen Helden, Liebhaber und Liebhaberinnen so ungeübt, technisch so unwissend; sie haben nur zumeist den Wunsch nach raschen, Erfolg in sich vervollkomm net. Aber nun möchte ich die Aufmerksamkeit auf ein höchst tristes Ergebniß lenken, das ich früher an natür lich erwachsenen, nicht durch das Mistbeet des Treib hauses gezüchtetcn Darstellern niemals bemerkt. Diese Letzteren fangen nämlich an, nachdem sie sich eine Zeit- lang ganz leidlich aufrecht erhalten haben, plötzlich im mer mangelhafter zu sprechen und zu spielen; sie haben keine Stützpunkte, keine Hilfsmittel in sich und verblassen eben und verkleinern sich, wenn ihnen der Zufall miß» * Wien, 19. April. Die „Pr." kann mit aller Bestimmtheit versichern, daß die russische Antwort note auf die Circnlardepesckc der Pforte, die allerdings in officiöscn St. Petersburger Enunciationen wiederholt signalisirt worden, bis zur Stunde weder in Wien, noch in Lonkon und Berlin, noch sonst wo mit- gctheilt worden ist. — Die „N. fr. Pr." schreibt: Gestern ist in Bukarest der Kriegsfahrplan für den Transport der russischen Truppen auf den rumänischen Bahnen festgestellt worden. Sobald der Transport beginnt, wird auf allen Linien der Frachtenverkchr eingestellt. Der Personenverkehr wird vorläufig von dieser Maßregel nicht betroffen. Man erwartet die Ankunft des Zaren in Kischenew, die ursprünglich für den 19. d. anberaumt war, am Montag. Dienstag oder Mittwoch soll die g-oße Truppcnrevue stattfindcn, nach welcher gewissermaßen unter den Augen des Zaren die Ueberschreitung des Pruth und der Transport der Truppen beginnen soll. Die österreichische Regierung hat schon vor längerer Zeit alle österreichischen Grenzbahnen angewiesen, den Ucbertritt österreichischer Waggons nach Rumänien genau zu überwachen, so daß sich nur eine äußerst geringe Zahl derselben in Rumänien befindet. St. Petersburg, l7. April. Ein Telegramm der Londoner „Daily News" meldet: Die Note an die Mächte ist verfaßt, wird aber erst am Donnerstag oder Freitag abgeschickt werden. Sie wird durch be sondere Gesandte in den verschiedenen Hauptstädten ab gegeben und so wahrscheinlich am Montag eintreffen. — Am Dienstag wird der Kaiser in Kischenew eine große Truppenschau halten. Die Kriegserklärung er folgt wohl an demselben Tage. — Der französische, österreichische und deutsche Militärattache sind mit nach Kischenew eingeladen, der britische bis jetzt noch nicht. Bukarest, 16. April. Wie man der neuesten „Polit. Corr." schreibt, wird in Negierungskreiscn die Concentrirung aller Truppen bei Kalafat in folgender Weise aufgeklärt: Rumänien ist und bleibt neutral; diese seine Neutralität auch mit bewaffneter Hand gegen Rußland und die Türkei zu verthei- dlgen, ist selbstbegrciflich nicht möglich. Mit Rußland war es möglich, bezüglich des friedlichen, das Land nicht schädigenden Durchzuges der Truppen sich zu ver ständigen; allein mit der Türkei war ein solches Ab kommen unmöglich, nachdem die Pforte schon bei der Einleitung der diesbezüglichen Unterhandlungen den Ton der souzcräncn Macht angeschlagen und diesen Unterhandlungen eine Form gegeben hatte, die in end- giltig maßgebender Sphäre als mit der Souveränetät Rumäniens durchaus nicht vereinbar angesehen wurde. Der Pruth wurde somit ohne jede Vertheidigung ge lassen; dagegen der für die türk,sehe Armee so höchst wichtige strategische Punkt Kalafat, aber auch nur zu dem Zwecke mit Aufwand aller Kräfte in Vertheidig- ungszustand gesetzt, um das ungezügelte, Verderben bringende Eindringen der Türken auf das neutrale Ge biet Rumäniens zu verhüten. — Daß die Regierung den hohen Ernst der Lage durchaus nicht unterschätzt, beweist die heute ergriffene Maßregel, nach welcher die Wahlcollegien für den neuen Senat, die auf den 2. Mai einbcrufen waren, schon am 21. dieses Monats zusammcntreten müssen, um, wie der Motiven- bericht des Ministeriums an den Fürsten ausdrücklich betont, angesichts des drohenden Krieges, „durch welchen die Neutralität Rumäniens gefährdet ist," die Regie rung mit der Nation durch die gesetzgebenden Kammern im engsten Contacte zu erhalten. * Konstantinopel, 13. April. Eine Originalcorre- spondcnz der „Pr." bringt die türkische Orci re cie b»t»iils nach authentischen Aufzeichnungen, die in soweit verläßlich sind, als überhaupt der officiellen Statistik der ottomanischen Verwaltungsorgane diese Bezeichnung zuerkannt werden kann. Im Seraskierat kennt man wohl die Anzahl der Unterabthcilungcn, über welche die Armee verfügt, kaum abcr den genauen Stand und die augenblickliche Dislocation derselben. günstig ist oder die Rolle und Stimmung nicht paßt. Das ist ein Schauspiel, mit Wehmuth zu genießen. Den Bühnen liegt es ob, gegen diese Hohlheit, die ihren Besitzern selbst nur Unglück bringt, ein wenig energisch aufzutreten, und sie sind das auch im Stande. Die Presse kann nicht für Alles die Initiative allein ergreifen. Thcaterjüngcr, die noch keine kleine Rolle genügend spielen, dürfen nie eine größere erhalten. Von diesem Gesichtspunkte aus mußte das Debüt des Herrn Maßkowsky, der guten Willen zeigt und noch nicht viel zu können scheint, sehr erfreulich berüh ren. Er bat eine angenehme Erscheinung und noch eine angenehmere Jugendlichkeit, und es war ihm die Partie des sich an Lorle hcrandrängenden Lieutenants v. Werder zugetheilt, an der sich wenig verderben läßt. Solche Vorsicht und solcher allmähliche Weg wird sich lohnen. O. B. Neue physiologische Beobachtungen *) Der officiellc Frühling ist da, aber Schnupfen und Husten wollen uns doch nicht verlassen. Februar, März und April, das sind die Wonnemonate des Hustens und des Apothekers. Welcher Rirsenvcrbrauch von verdicktem Süßholzsafte (vulgo Bcrrenzuckcr), Lrustsyrup, Gumou- zeltchen, Malzbonbons, I zube, Eibischteig, von Tränk- lein unv Säftchrn, inländischen und exotischen Ursprungs. Welche Sündfluth von Elbisch- und Lindendlüthenthce I Mit Ausnahme spccieller und genau umschriebener Fälle sollte man dem Husten, wie er in unserem freund lichen (l) Klima gedeiht, seinen freien Lauf lassen; er ist eine durch dir Umstände bedingte Assertion, welche mitunter sogar ihr Gutes haben kann. *) Au» der Beilage der.Wiener Abeudpoft" mit theilweiser Benutzung de» Journal de« Dsback." Aus diesem Grunde gicbt es euch keine in strenger Evidenz geführte Oräro dataills wie bei anderen europäischen Armeen, und die bezüglichen Daten sind darum auf die letzte Organisation der türkischen Armee in 7 Corps basirt, obwohl ein eigentlicher Corpsvcrband mit organischer Gliederung auf den verschiedenen Kriegs schauplätzen nicht festgehalten wird. Aus den beim Seraskierat zusammengcstellten Listen würde die ge lammte türkische Armee, wenn alle Militärpflichtigen einberufen werden könnten, 1,306,879 Mann, 24,15)0 Cavalerie- und 20,694 Artilleriepfcrde betragen, während der dermaligc Effectivstand der ganzen Armee nur 502,700 Combattanten zählt, und zwar 48.5,700 Mann, 17,000 Pferde, 644 Feld-, 88 Gcbirgs- und 2932 Festungsgeschützc beträgt. Konstantinopel, 18. April. (Tel.) Ein hoher türkischer Funktionär und der erste Dragoman der eng lischen Botschaft begaben sich in die Dardanellen zum Empfange Layard's, der morgen erwartet wird. — Hobart Pascha hat die Flotte im schwarzen Meere inspicirt und reiste heute zur Jnspicuung der Mittelmeer flotte ab. — Gerüchtweise verlautet, daß bei Niksic Kämpfe stattfinden. — Das Journal „Bassiret" nicldet: Die Pforte verständigte die Negierung dcs Fürsten Karl von Ru mänien telegraphisch, daß, wenn die Russen den Pruth überschreiten, die kaiserliche Armee sofort nach Kalafat übersetzen werde. Taqesgtschichte. Dresden, 20. April. Se. Majestät der König ist heute Vormittag von der königl. Villa zu Strehlen zur Stadt gekommen und hat die Vorträge der Herren Staatsminister entgegen genommen. Se. Hoheit der Erbprinz und Ihre königl. Hoheit die Frau Erbprinzcssin von Hohenzollern (Schwester Ihrer königl. Hoheit dcr Frau Prinzessin Georg) sind gestern Nachmittag zu einem mehrtägigen Besuche hier cingeiroffcn. In Höckstdcren Begleitung befinden sich die Hofdame Gräfin Bcroldingen und der Kammerherr v. Arnim. * Berlin, 19. April. Se. Maj. der Kaiser wird, dem Vernehmen der „N. Pr. Z." nach, morgen die Reise nach Wiesbaden antrcten, wo ein etwa 8tägiger Aufenthalt beabsichtigt ist. Am 28. April gedenkt Se. Majestät in Karlsruhe einzutreffen und von dort sich für mehrere Tage nach Elsaß-Lothringen zu begeben. Die Rückkehr des Kaisers nach Berlin dürfte bald nach dem 5. Mai erfolgen. — Der kaiserlich russische Gc sandte am großbritannischen Hofe, Graf Schuwalow wird auf dcr Reisc nach St. Petersburg morgen aus London hier erwartet. — Der Reichskanzler wird nach den bisherigen Bestimmungen seinen Aufenthalt im Lauenburgischcn bereits nach l4 Tagen abbrechen und sich alsdann nach einem ein- bis zweitägigen Aufent halt in Berlin mit seiner Familie nach Varzin begeben. — Staatsminister Delbrück, der Ende voriger Woche die Reise nach dem südlichen Frankreich angctretcn, bat, wie man der „Wes.-Ztg." schreibt, kurz vorher als Antwort auf seine Gratulation zu dem 80jährigen Ge burtstage dcs Kaisers ein eigenhändiges Dankschreiben erhalten, welches noch einmal dem tiefen Bedauern des Kaisers über den Austritt dcs Herrn Delbrück aus dem Reichsdicnste Ausdruck gab, — In dcr Kanteck i- Affaire erklärt der heutige officiellc „D. R.-A ", daß es dcr von der Postverwaltnng unablässig fortgesetzten Untersuchung nunmehr gelungen ist, den schuldigen Beamten zu ermitteln. Derselbe, ein Postagent v. W. in O. im Bezirk der kaiserl. Obcrpostdirection Brom berg, war bereits vor einiger Zeit einmal vernommen worden, hatte dabei jedoch ein Bekenntniß nickt abge legt. Durch Mitteilungen, welche in den letzten Tagen dem Generalpostmeistcr von 'Vosen aus zugingcn, wurde dcr Verdacht gegen v. W. in verstärkter Weise rege, und den von Neuem schleunigst ergriffenen um fassenden Maßreg ln gelang es, am 18 das Gcständ- Was ist denn dieser Husten? Eine Nervrncrsckei- nung, welche im Allgemeinen von einer Reizung der Schleimhaut dcs Kehlkopfes, der Luftröhre und der Bronchien hcrrührt. Manchmal kann er allerdings auch von spccicllen Affectionen verursacht werden, die schein bar mit dem Kehlkopfe und mit der Lunge gar nichts zu schaffen haben; zuweilen wird er sogar durch Ein geweidewürmer veranlaßt. Nichtsdestoweniger rührt der Husten in sechzehn unter zwanzig Fällen von einer durch Verkühlung veranlaßten Affection des Kehlkopfes her. Die in die Luftwege eingcdrungene kalte Atmosphäre bat eine Reizung dcr Schleimhäute hervorgebracht. Wenn sich der Husten als ein Brustleiden äußert, kann man bezüglich desselben nicht vorsichtig genug sein; wenn es sich aber um eine Reizung handelt, die sich nickt weiter als bis zu den großen Luftröhrcnästen erstreckt, heilt dieselbe, wie Jeder weiß, sehr leicht, ohne daß man etwas dagegen thut. Höchstens kann man sich zum Tröste das alte Sprüchlein vorsagen: „Menn man den Schnupfen vernacklässigt, dauert er einen Monat, wenn man ihn pflegt, sechs Wochen." Wozu also Zeltchen und Säftchen, um den Schnupfen zu heilen? Dw „gebildete Welt" ist gleich mit ihrer Antwort bei dcr Hand und bescheidet uns: WeilGummi- zcltchen und schleimige Flüssig! iten einen schützenden Ueberzug über die gereizten Schleimhäute ausbreiten, welche dadurch vor der Berührung mit der kalten Lust bewahrt werden, sich schneller beruhigen und ihre nor male Spannkraft wieder erlangen. Welche Täuschung! Nicht ein Gramm aller dieser Syrupr gelangt in die Schleimhäute der AthmungSwcrkzcuge; nicht ein Tropfen eines MedicamenteS passirt den Kehlkopf (lnrzrnx), Alles geht anderswohin: durch den und nicht durch den Urr^nx, durch die Spriscröhrr und nicht durch die Luströhrr. Man wird leicht einsehen,
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