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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 06.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188010068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18801006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18801006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-06
- Monat1880-10
- Jahr1880
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Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Amtsgerichts und -es Stadlraths M Frankenberg. Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, Abends für den folgenden Tag, — Jnseraten-Annahme für die jeweilige Abend-Nummer bis Vormittags 10 Uhr, Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis vicrteljährl. 1 50 o), Einzelne Nummern 5 H. Inserate werden mit S Pf, für die. gespaltene Corpuszeile oder deren Raum berechnet, Geringster Jnseratcnbetrag 20 Pf, Com- plictrte oder tabellarische Inserate nach Ueberemlommem Bekanntmachung. Alle diejenigen Lieferanten und Gewerbtreiben- den, welche im Laufe des verflossenen Vierteljahres für die hiesige städti sche Verwaltung Lieferungen und Arbeiten ausgeführt, darüber aber Rechnungen noch nicht abgegeben haben, werden hierdurch zur alsbaldi gen Einreichung derselben veranlaßt, Frankenberg, den 5. October 1880. Der Stadtrat h. Kuhn, Brgrmstr, Bekanntmachung. Die Rathsexpeditionen und Kaffenzimmer bleiben wegen Reinigung derselben nächsten Freitag und Sonnabend, den 8. und 9. ds. Mts., geschloffen und werden nur dringliche Angelegenheiten expedirt werden. Frankenberg, am 5. October 1880. Der S t a d t r a t h. Kubn, Brgrmstr. So bezeigen also die Ultramontanen ihre Ehr erbietung und Loyalität dem Staatsoberhaupt» genüber! — Mit Häuserschmuck und Fackelzug feierte die Bürgerschaft Geithains dieser Tage die frohe Kunde, daß statt der jetzt dort garnisonirenden 2 Batterien reitender Artillerie vom 1. Juli 1881 ab 2 Escadronen Ulanen (die Roßweiner) kommen werden. Besondere Verdienste hat sich in dieser Angelegenheit Brgrmstr. Bauer erwor ben, was denn auch durch verschiedene ehrende Ovationen anerkannt wurde. Von Roßwein aus sind bei den obersten Staatsbehörden Schritt» gethan worden, um der Stadt die Garnison zu erhalten. — Der Verein Dresdner Gastwirthe macht bekannt, daß das Colportiren von Flugblättern in den Localen der Vereinsmitglieder nicht mehr gestattet werde. Mit dieser Maßregel wird der Schmutz- und Revolverpresse ein wesentlicher Riegel vorgeschoben. — Die Einschätzungscommission für die Ein kommensteuer in Blasewitz hat gegen circa 70 dortige Einwohner das Verfahren wegen zu niedriger Declaration eingeleitet, infolgedessen, wie verlautet, außer den Strafen noch ohngesähr 7000 M. Einkommensteuer nachzuzahlen sein werden. — Einem verheiratheten Mann zu Striesen, der im 66er Kriege einen Schuß durch die rechte Brustseite erhalten hatte und dadurch Ganz-In valid geworden war, ist das schwere Geschick be- Menktage aus großer Zeil. 5. October. Das Hauptquartier des Bundesoberfeldherrn wird nach Versailles verlegt. 6, October. Siegreicher Kamps badischer Truppen in den Vogesen gegen Linientruppen und Mobilgarden der Armee von Lyon, die nach Süden zurückgeworfen werden. — Gefecht sächsischer Truppen bei Bondy vor Paris. — Expedition sächsischer Cavallerie und reitender Artillerie gegen Heri- court. OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 5. October 1880. -f Freunde des früheren hiesigen Technikum, das vor 2 Jahren nach Rheydt in der Rhein- provinz übersiedelte, wird die Nachricht interes- siren, daß das Preisrichter-Collegium der Düssel dorfer Kunst- und Gewerbe-Ausstellung der ge dachten Anstalt die silberne Medaille, die höchste in Gruppe „Schulwesen" erlheilte Auszeichnung, zuerkannt hat. — Se. Maj. der König hat, wie das neueste Dr. I. mittheilt, am 1. d. bei der Gemsjagd am Karlgraben in Steiermark durch das Herab fallen eines Steines eine leichte Verletzung an der linken Seite des Kopfes erlitten, die ihn aber an der Fortsetzung der Jagd, nach den einge gangenen Nachrichten, nicht behindert hat. Nach einem inzwischen eingegangenen Telegramm aus Mürzsteg läßt das Befinden Sr. Maj. nichts zu wünschen übrig. — Staatsminister v. Nostitz-Wallwitz ist von seinem Urlaub nach Dresden zurückgekehrt. — Aus Dresden wird dem Lpz. Tgbl. vom 4. d. geschrieben: Daß der Entschluß Sr. Maj. des Königs, an den Feierlichkeiten der Einwei hung des Domes zu Köln Theil zu nehmen, die allgemeinste Befriedigung hervorgerufen hat, be darf wohl kaum erst besonderer Versicherung, zu mal man recht wohl weiß, welche Hebel von ka tholisch-geistlicher Seite angesetzt worden sind, um Se. Maj. von der Reise nach dem Rheine zu rückzuhalten. Wenn der verehrte Monarch trotz aller Gegenströmungen nicht zauderte, der freund lichen Einladung des Kaisers Folge zu leisten, so hätte man von dem Tacte und dem Anstands gefühl der dadurch allerdings in ihren Hoffnun gen bitter getäuschten Partei wohl erwarten dür fen, daß es ihr fern liegen werde, nachträglich noch Kundgebungen zu veröffentlichen, welche, wenn auch nicht unmittelbar, so doch in sehr verständlicher Weise eine abfällige Kritik des kö niglichen Entschlusses enthalten. Solche Rück sicht ist aber — ein bedeutsamer Beitrag zur Characteristik unserer Ultramontanen! — nicht genommen worden, vielmehr warnt das „Benno- Blatt", das Organ unserer Hofgeistlichkeit, alle guten Katholiken vor der Theilnahme an dem Kölner Feste, welches „durch die liberale Ver giftung aller darauf bezüglichen Vorrichtungen" auf gutem Wege sei, „eins der traurigsten Zei chen der Zeit zu werden", und ermahnt sie zur „Zurückhaltung von allem liberalen Festlärm". Gin Ionäoner MrenülebstM. (Schluß.) „Das ist ein teuflischer Plan," rief der Nach bar; „ich mache aber einen Strich durch die Rech nung. Verzeihen Sie, Mr. B., aber preisen Sie sich glücklich, daß Sie mich zur Hand haben." Er faßte dann den noblen Kunden bei der Schulter und während Mr. B. ganz erstaunt und überrascht dastand, sagte er zu diesem: „Du kennst mich, Daniel Carstang; schneive keine Grimassen, mach' dich nicht häßlicher, als du bist. Viele Leute sind begierig dich wiederzusehen. Betrachte dich als meinen Gefangenen." „Mann," sagte der Andere mit eisiger Kälte, „Sie sind mir ein Fremder; ich kenne Sie nicht." „O ja, du kennst mich, Daniel, du kennst Port- land auch, dein Haar, das man dir dort zuschnitt, ist ja noch nicht einmal nachgewachsen." Bei diesen Worten fuhr der Nachbar Herrn B.'s blitzschnell nach dem Kopfe des noblen Kunden und was dem Kaufmanne das Silber des Alters-zu sein schien, fiel nun als Verrücke zu Boden. Der alte Scekapitän war nun ein beiläufig dreißigjäh riger Mann mit ausgesprochenem Verbrecherlypus, so daß Mr. B. unwillkürlich die Noten zu prüfen begann, die noch immer vor ihm lagen. „Schauen Sie sie nur genau an, Mr. B. — Alle sind falsch, nehmen Sie mein Wort dafür — Falsifieate sind es, nichts weiter. Dieser Bursche hat Ihnen wahrscheinlich erzählt, daß er ein Prä sent zu machen hat. Nicht wahr? Ich dachte mir's. Wieder die alte Geschichte. Carstang, schlauer Fuchs, diesmal aber bist du in der Falle. Es wird unter 20 Jahren nicht abgehen. Seien Sie nicht so überrascht, Mr. B. — ich kenne diesen alten Galgenvogel sehr genau." Der Perrückenlose sah nach der Thüre. Dem Er-Polizeiinspector entging aber sein Blick nicht: „Du willst wohl an die frische Luft? Jetzt horch, — setz' dich nieder." Er faßte den Mann zugleich unsanft beim Kragen, drückte ihn auf einen Stuhl nieder und zog schnell ein Paar Handschellen auS der Tasche, die er dem vorgeblichen Kunden im nächsten Augenblick angelegt hatte. „Ich thue dies auf meine Verantwortung, Mr. B. Ich bin wohl nicht mehr im Dienste der Po lizei; allein ich weiß, wa» ich thun darf, und dieses Präsent wird man gern von mir annehmen." Mit dem Gefangenen war inzwischen eine furcht bare Veränderung vorgegangen; seine Augen blickten stier, seine Lippen zitterten, die Hände schloffen und öffneten sich krampfhaft. „Ich bin noch nie so insultirt worden," keuchte er. „Et ist «ine Mißhandlung; ich bin nicht der Daniel — Daniel, waS war doch der andere Name?" „Horch auf, Daniel Carstang! Aendere deinen Ton. Wenn du nicht gestehst, so werde ich eS dir recht warm machen. Bemmmst du dich aber, wie eS einem Abgestraften geziemt, so werde ich es dir leichter machen." „Ich sehe, ich muß nachgeben," sagte der An- dere mit Resignation. „Ihnen kann ich nicht- vormachen. Sie find Einer zu viel für mich; aber wie um Alles in der Welt, haben Sie erfahren, daß ich hier operiren will? Ich bitte Sie, Mr. Rushton, machen Sie eS nicht zu schlimm für mich." „DaS hängt davon ab, ob du alle gewünschte Information geben wirst, bezüglich der anderen
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