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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.03.1909
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-03-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090303028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909030302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19090303
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909030302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-03
- Tag1909-03-03
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Di»!r» Blatt wird d»n Lesrrn von Dr«»d«n und Umgrbuy, am Lag« vorher brrelt« als -Ivena-Mrgabe »»gestellt. während e» di» PostAbonncnten am VIurg«u ,n einer Grlamlaudgabe erhalte«. 53. Jahrgang, ^ir 62. v,»„»gebühr »t»r»»I,<»,rt lUr r-1- d«» v»t loflluh t»X" «aligrrZuiragun, lan G»»>>- m>» 1II»nu>,rn »u» ,mm»p L KU Pt»., durch au«u>ern»eL>>m» ü<ä Ptt, Ivel rinm.ligrr ßu» ltrUuua durch «>« P.ft !> tä.!»>>»« -PräkUzeldt. Di« dr„ lirlrr» nun Drr«»»„ u. limurdu», »»> Doge vorder ,u- acsieUlrn Äd>«d-ilu»» eadrii »rhailr» dir auch» >uariig»n »ieuedrr mit der Morgen - Äu«aad» ruiLiavren rüge sie Ul. Sluchdeuirnui »lir deui- licher QueUenangud« s„Dlttd. sSiachr "s »u- lolslg. — Unoerlanglo Linuuskrivle werden nicht auidewadrt. Mittwoch, z. März ISO». Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von ticpsch öc Rcichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstraste 38/40. Fernsprecher: u . . 2601 Anzeigen-Tarif Annahme von Anküni dtgunqen Vlv nit»m. 3 Uhr. Sonntags nur Mancnslratze 38 von I» b,s >/,1 Uhr Tu einspalttge Grunl,<e»!e Ita. 8 LUHenf 2ü Ps . Kamillen-Hachnällo, aug Dresden 20 L' . VeschtHltzrAineigen aus der Pttvatkilc .^rile 30 Pf.: dte Hveisvalti,^- HeUe a. TertselleOOP- — Nnimmrn noa» So»lN u Keicrtagcu die einspellige Otlunb ».'tle itOPf. aufPlivSl fette 40Pf., ^amilieiik Nachricht« ii n. DreSdcit die OU undzeUe 2h Pf. — Auswärtige -lusltage nur gegei» Nolaushe- legt-latt tostet 10 P,. Sei Wstemeir, Vvri-oklsimunx, Reissrkvit, stimwUck' r Inält-positiou lvistav Lron- etiimontllnl-?a8tillvn, ü Olas 1 )l»rlc, nnü Lrouckimentdol- Iloobons kür liintisr, Sckaciitol 40 vorrii^Iiedv Dicrmto, iinjoin 816 Ü6N iLitizron Illnckonroir 8ofork 8till6» Ullil Ü6N Heßloim IÜ86N. V«i«l»n«t ntttl» »««vürttt. Lvl»t »itt HVappvn. "MG LSmn-UpMIre llrvstlvn, Leks /tltmsrkt unü Msltrulfsr Ltrsssv. ^LtT7 orkiczo Le(ev. Die Finanzkommission des Reichstags ist heute wieder zu sammengetreten: die N a ch l a tzft e u e r und der nationalliberale Antrag auf Einführung der Reichsvcrmögenssteuer wurden abgc lehnt. Die banrischen Handelskammern sind heute zum ersten bäurischen Handelskammertage zusainniengctreicn, um über die bayrische Steuerreform zu berate». Aus Leipzig, München und Südtirol werden große Schnee fälle gemeldet. In Berlin wurden drei Personen wegen Verdachts der schwarzen Pocken ins Mrchow-Krankenhaus eingeliesert. Auf dem Bahnhof Koblenz-Lützel wurden durch einen Zug - zusammen st oß 7 Personen schwer verletzt. Eine Kaiser-Schützen Abteilung, 25 Mann und 6 Ossiziere, wurde auf dem Marsch von Trient durch das Valsuganatal nach Lavaronc von einer Lawine verschüttet. Neueste Drahtmeldnngen vom 2. Mälz. Nachlab- und NeichsvrrmögcnSftcuer abgclehut. Berlin. !Priv.-Tel.> Tie Finanzkommision des Reichstages trat heute vormittag 1l Uhr wieder zusammen, obschon eine Einigung unter den Blockparteien über daS Steuerkompromiß vis heute vormittag nicht zu stande gekommen war. Tie Komnnssivn stimmte sofort über die Nach labst euer ab. Der grundlegende Paragraph 1 wurde abge lehnt. Tafür stimmten nur die Freisinnigen und Sozialdemokraten, dagegen alle anderen Parteien. Nach der Abstimmung gab Tr. Weber für die N a t i o na l l i b e r a l c n und Tr. Arendt für die Neichspartci die Erklärung ab, das, sie die Nach, labstener zurzeit ablchnten, sich aber ihre Stellung nahme für später vorbehicltcn. Tic Freisinnigen erklärten, das, sie an der N a ch i a st st e u c r fcsthicItcn. ES entspann sich dann eine Geschüsrsordnungsdcbatte dar- über, ob der Antrag der Nationalliberalcn ' über die Reichsvermügcnssteucr, der alS Antrag Weber der letzten Sitzung der Finanztommi'sivn vorlag, zur Diskussion ge stellt werden soll. Tie Verhandlung über diesen Antrag wurde beschlossen. Abg. N anb erklärte snr die Wirtschaft liche Bereinigung, die sich in der vorigen Sitzung in erster Linie für die Reichsvcrmögeiissieucr erklärt hatten das, sie den Antrag jetzt ablchnc, in der Ermgrtung, das, eS auf anderem Wege gelinge, sich über eine Bcsitzsteucr zu ver ständigen. Abg. Tavi d sLoz.s trat iür progressive ReichS- ctnkommen- und Vermögenssteuer ein. Er bezeichnet? die Gegner einer N c i ch ö v e r m ög c n s st e u c r als einen Schutzverband der groben Vermögen gegen deren Heran ziehung auf Kosten der breiten Massen. Tic sogenannten staatserhaltcndcn Parteien fürchteten für ihren Geldbeutel. DaS habe die Agrarier zur Ablehnung der Nachlabstcucr veranlatzt. Ein Mitglied der Neichspart ei trat für deren Antrag ein und erklärte sich nochmals gegen eine Reichsvermügenssteucr wegen der Eiesahr für die Einzel staaten, zumal der von seiner Partei vorgeschlagene Weg dieses Hindernis nicht habe und auch für die verbündeten Regierungen gangbar sei. Ein Mitglied des Zentrn in s sprach sich gegen die NcichSvermögciiSstcucr o»S. ebenso die konservative Partei, während der nativnallibcralc An trag nochmals für sie eintrat. Staatssekretär S l> d o w be gründete iufvlgc der von nationalliberaler Seite aus gesprochenen Bemängelung die Richtigkeit der vom prc.i- bischcn Finanzminister tu der vorigen Sitzung abgegebe nen Zahlen hinsichtlich der Mehrbelastung Preußens durch eine NcichSvermögenSstcuer und verwahrte sich gegen die von einem Freisinnigen auSgcsprochcncAiinahmc. als würden die verbündeten Negierungen, falls der Reichskanzler es wünsche, sich doch noch einer Reichsvcrmögenssteuer ge neigt zeigen. Wenn er einmal „unannehmbar" sage, so habe er sich das überlegt. Er könne nur wiederholen, dab die verbündete» Regierungen für eine solche Steuer niemals zu haben seien. Auch der bäurische BuiidcsratSbenollmächtigtc trat der svzialdemokra tischen Behauptung entgegen, als hätten die verbündeten Regierungen ohne weiteres aus die Nachlabstcucr verzichtet. Sie würden ans diese Steuer wieder zurückkommcn, falls ihnen ein anderer gangbarer Weg nicht gezeigt würde Nach weiterer Debatte wurde in der Abstimmung der n a t i o » a l l i b e r a l c Antrag Weber ans Einfüh. rnng der N e i ch s v e r m ö g e » s st e u c r mit 18 gegen 9 Stimmen der Nationalliberalcn, Freisinnigen und Sozialdemokraten aügelchnt. Weiterberatung morgen. Berlin. iPriv.-Tcl-t Zur Erläuterung der heutigen K o m m i s s i o n S v e r h a n d l u n g c n ist noch zu bemer ken: Das Vicrmänncr-Kompromiß hatte gestern die Zu stimmung der Nativnnllibcralen und der Reichspartci ge sunden. Auch in der Fraktivnsleitnn« der Koniervativen fand sich nach lehr heftigem Widerstande zum Schluß eine schwache Mehrheit dafür. Dagegen gelang cS nicht, in Ser Sitzung der linkslibcralcn F>raktivliSgcmcinfchast eine positive Mehrheit snr das Kompromiß zu gewinnen. In folgedessen konnte das Kompromiß heute der Finanzkom- missivn noch nicht vvrgclegt werden. - Aus den Neichstagskommisstonen. Berlin. iPriv.-Tel.j Die Kommission für die große tVewcrbcnovelle beschloß, daß für jeden Be trieb «in ständiger ArbeiterauSschus, errichtet werden muß. Dieser soll u. a. auch die Aufgabe haben, Anträge, Wünsche und Beschwerden der Arbeiter, die sich aus die BctriebS- und ArbcitSvcrhältnissc, Arbeitsbedingungen und Wohl- sahrtseinrichtnngcn im Betriebe beziehen, zur Kenntnis des BctricbSinhavcrS zu bringen und sich darüber zu äußern. Durch die Arbeitsordnung oder die Satzungen können dem ständigen ArbeitcranSschus, »och weitere Auf- abcn zugewiesen werden. Am Donnerstag beginnen die crhandlungcn über die Kinderarbeit. Bayerischer Handelskammertag. München. Tic bayerilchcn Handelskammern lraten heute znm ersten bayerischen HandelSkammer- tagc zusammen, dem auch Prinz Ludwig beiwohnte. Mi nisterpräsident Freiherr v. Podewils begrüßte die Ver sammlung namens der Regierung und erklärte u. a.: Tie Hauptaufgabe dcS bayerischen HandclSkammertagcS sei iie Stellungnahme zur bayerischen Steuerreform, di sich nur in einem gewissen Zusammenhänge mit der Reichs- sinanzreform lösen lasse. Ter Minister schloß: Tic uner läßliche Stärkung der NcichSiinanzen, der wir bis an die äußerste Grenze der Opfcr>wig!gkcit unsere Mitarbeit weihen, birgt die Sicherung der bundesstaatlichen Budgct- gcbarung in sich. Darauf wurde die Beratung der baye rischen Steuerreform begonnen. 2? Zum österreichisch-serbischen Konflikt. Paris. Hiesigen Blättern ging aus Petersburg die Meldung zu. die Tignatarmächte des Berliner Vertrages wurden heute eine serbische Note des Inhalts erhal len, daß Serbien sich in Gemäßheit des russischen Vor schlages aller territorialen Forderungen Oesterreichs gegen über enthülle und seine Interessen dem Konzert der Mächte anvertraue. Tas „Echo de Paris" will hierzu ans der hiesigen deutschen Botichait erfahren haben, Serbien werde eine in diesem Sinne gehaltene Note an Oesterreich richten und seine Bereitwilligkeit ansdrücken, alle FrieüenSgara» tien zu geben, die man von ihm verlangen könnte. Tarauj hin werde sich Oesterreich soivri mit Belgrad in direkte Verbindung setzen, nm mit Serbien die diesem Lande zu gewährende» wirtschaftlichen Kvmvcniationcn zu beraten. Infolgedessen würden die Mächte auf den nun gegen standstoS gewordenen gemeinsamen Schritt in Belgrad verzichten. Eine damit übereinstimmende Nachricht verzeichnet der „Figaro", und andere Blätter berichte», gestützt auf angebliche Acußerungcn Milowano mitschs und anderer serbischer Politiicr, aus Belgrad, das, die ursprünglich ablehnende Haltung Serbiens angesichts der russischen Note mit großer Plötzlichkeit einer über raschenden Bereitwilligkeit gewichen sei, sich dem einstimmi gen Wunsche der Mächte zu fügen. Eine etwa befürchtete Aufhebung in Serbien sei nicht zu gewärtigen, da die Re gierung Sorge tragen werde, das Volk ausznklärcn, und da dieses während der nun beendeten fünfmonatlichen Krise bereit? Gelegenheit gehabt habe, da? Kräftemißverhälttiis zwischen Serbien und der Tonniniionarchie richtiger einzn- schätzcn. Mit alledem sei freilich nicht gesagt, daß Serbien seine Aspirationen aus Bosnien und die Herzegowina für alle Zeit fallen lasse. K o n st a n t i n o p c l. sPriv.-Tel.j Tie türkische Re gierung hat von Saloniki aus zwei Kanonenboote nach Santi Quaranta abgesanöt mit dem Aufträge, den serbi schen W a sf e n sch m u gg c l an der albancsischen Küste zu verhindern. « Schneefakl. Leipzig. kPriv.-Tel-t Seit heute früh k Uhr herrsch: anhaltend starker Schneesall. M ünchc n. Seit gestern abend herrscht hier starker Schneefall, der vormittag- lll Uhr noch anhält. Tic Temperatur beträgt wenige Grade unter Null. Ter starke Schnecfall hat im Straßenbahnverkchr in mehreren Fällen große Störungen verursacht. München. Tic „Münchener Zeitung" meldet aus Innsbruck: Gestern begab sich eine Kaiscrschützen-Abtei- liing von 25 Mann und 9 Offizieren, darunter 2 Obersten, non Trient durch das Valsuganatal nach Lavaronc. Heute nacht ist min in Trient die Nachricht cingegangen, daß die ganze Abteiluna von einer Lawine verschüttet wurde. Einzelheiten fehlen noch. Ein HilfSzug ist abge gangen. Tic Höhe dcS neu gekallenen Schnees beträgt 1,-19 Meter. Bozen. Große Sch neesälle haben in Südtirol Verkehrsstörungen hervorgrrusen. Jetzt ist Ta uw etter cingctrcten. Oldenburg. Ter Kaiser tras heute früh 8^4 Uhr hier ein und wurde am Vahnhosc vom Grotzhcrzog und dem Erbgroßherzog begrüßt. Ter Kaiser fuhr mit dem Groß Herzog nach dem großherzoglichen Palais, wo das Früh stück eingenommen wurde. Nach dem frühstück fuhr der Kaiser nach Wilhelmshaven weiter. Wilhelmshaven. Ter Kaiser ist kurz vor 12 Uhr im Sondcrznge hier cingetrosfen. Am Bahnhofe waren zur Begrüßung Prii^z Heinrich, StationSchcs Bizc- «SW Z >L Rss? S!. Kunst nnv Winennlrnft. 'f* Der Königs. Hosschanspicler Willi Frodüse ist nach erfolgtem Gastspiel an das „Lcssing-Theatcr" in Berlin engagiert wurden. Herr Frobösc wird in dem Rollenfach beschäftigt werden, das durch Ucbergang des Herrn Basscr- mann an das „Deutsche Theater" erledigt wird. s* Literarischer Vortragsabend im Kiinstlcrhans. Zu den zeitgenössischen Autoren, denen sich die Gunst des lesen den Publikums während des letzten Jahrzehnts in über raschender Weise zugeivandt, gehört Rudolf Herzog, der rheinische Poet. Die Wandlung des literarischen Ge schmacks Ende der neunziger Jahre, der von herbem Realis mus nicht mehr viel wissen wollte, kam Herzog zugute, der im Grunde seines Wesens zu den Romantikern, wenn auch nicht zu den träumenden und versonnenen, gehört. Seiner Arische, seinem gesunden, d»rcl>a»s nicht differenziertem Wesen, seiner lebhaften Einbildungskraft und der Gabe, plastisch zu gestalten, dankt er die lebhaften und mohlbc- rcchtigten Erfolge. Tie Wurzeln seiner Kraft ruhen im Epos, im breit angelegten und auSgcsponncnc» Roman, vom ,-Graf von Gleichen" bis zu dem „Abenteurer" ist feine Linie eine ausstetgendc. Er verblüfft nicht durch Scl- tenheit seiner Probleme oder überraschende pfychvlogische Detatlmalerci, aber er hat etwas, das den Leser packt und zur Anteilnahme zwingt: die fröhliche lebcnbcjahende Energie, ein frisches, ungebrochenes, aller Dekadenz fernes Temperament. Tas blitzt auf und gibt seinen Arbeiten Farbe und Glanz, an dem man sich ehrlich erfreut — hell äugige Männer, die das Leben lieben mtt klammernden Organen und die Kraft haben. eS zu zwingen. Frauen, die Liesen helläugigen Männern sich selbst in einer einzigen Empfindung weihen, daS sind so Herzogs LicblingSgestaltcn. Einen Epiker, wie ihn, kann man natürlich nicht voll an einem andrrthalbstiindigcn Vortragsabend kennen lernen. Er laS gestern eine Novelle aus seinem Bande „Der alten Sehnfucht Lied", in der er einem alten Thema nicht gerade neue beunruhigende Klänge abgcwonncn hgttc, dgs aber sein, liebenswürdig und mit manch delikater Stimmung gestaltet ivar. Ter jungen, an einen älteren, nur seinen Sammlungen lebenden Mann gefesselten Frau bringt ein helläugiger Forschungsrcisendcr durch seine jäh hervor- brcchende Neigung einen „Lebcnsgruß", des Zauber nun für ein ganzes Leben ausreichcn muß. Frau Maria bleibt Eiatten und Pflichten treu, aber über ihrem Leben liegt ein Rvsenzauber. Rudolf -Herzog las außer dieser beifällig aui- gcnoulineneii Novelle noch eine Reihe von gedruckten und i!»gedruckten Gedichten, die reich an sprachlichen und lyri schen Schönheiten waren — namentlich „Ostern", „Ma donna rcdiviva", „Frauenhände". „Ter Fuchsmajor vom Rhein" erschien etwas breit auSgesponncn. Feurig un- voll starken Gefühls für Größe waren die BiSmarcklieder. Der Saal deS KünstlerhauseS schien ausvcrkanft. hg. -f* Der Dresdner Orpheus beschloß am Sonntag mit einem sehr gut besuchten und glänzend verlansenen Ge sell s cha f t oa b c n d in den Sälen des Nciistädtcr Kasino feine WintcrveranHaltungen, deren Zahl im Hin- blick auf die nahen Inbiläumssestlichkeiten des Vereins mehr denn je beschränkt worden war. Der wohlgelungene AbcnL wnrüe durch ein interessantes S 0 l i st c n k 0 n z c r t eingeleitet, das znm großen Teil von vorgeschritteneren Studierenden des Königl. Konservatoriums auSgeführt wurde und dank der künstlerischen Leitung des Herrn Direktors Albert Kluge aparte Genüsse bot. Fräulein Clara Schubert saus der Schule Otto ttrbachS) spielte LisztS „Franctöevs-Legcnde" und später die G-Moll-Balla-c von Choptn ans einem klangsattcn Blüthncr technisch vor trefflich und mit so viel Verständnis für den Stil, daß cs ihrem anwesenden Lehrer alle Ehre machte. Mit Liedern von Schubert erfreute Fräulein Johanna Sammler iAlO. Lebhaften Beifall fand Herr Max FeicrciS. der in einer Kvnzert-Fantafic für Flöte von de Mcrsscmann sich durchaus als Herr aller Lage» seines Instruments zeigte. Ein besonderer Ohrenschmaus war die brillante Wiedergabe der heiklen Manischen Bravour - Variationen über ein Mozartschcs Thema, für eine Singstimme (fran zösisch!, Flöte und Klavier bearbeitet von G. Schmidt, zu der sich F-ränlein Salka Falk sSopran, Schule Fräulein Professor Orgenis, der schon genannte Herr Fei er eis, sowie Herr Direktor Kluge vereinigten: sic verdiente und fand die höchste Anerkennung. Der Männcrgesang war durch die beiden Q11 a r t c t t v c r e i n i g u n g e n des Ver eins ehrenvoll vUtrctcn. Sowohl das lyrische, wie das humoristische Genre kam durch sie bestens zur Geltung. Das aus den Herren Loos. Krahl, Wilke, Bernhardt, Gaedt, Peters, Gödan, Wirthgcn bestehende Doppelgnar tctt sang tonschön zwei Werkchcn von Rnd. Wagner und E. Hansen, das letztere („Die Biene und die Hummel"! ans Verlangen zweimal. Die Herren Finke, Nötzolö, Rvtz'ch und Zimmer hatten den „Krokodillcrich" von Vcrnay lmit Flöte, Fagott und Klavier» gewählt und erzielten durch gut pointierten Vortrag die beabsichtigte Wirkung, so daß auch sie mit einer Zugabe für den Beifall danken konnten. Die nötigen Klavierbegleitungen waren in den erfahrenen Händen des Herrn Albert Kluge wvhlgcborgcn. — Vor Beginn des Tanzes begrüßten der stellvertretende Vor sitzende, Herr Kaufmann Roßberg, und die Sängcrschasi ihren jüngsten Jubilar, Herrn Bürgerschullchrer Heyne, Schatzmeister des Vereins, dem am Morgen durch eine Ausschnßabordnnng, mit dem Vorsitzenden, Herrn Rechts anmalt Biencngrübcr, an der Spitze, die silberne Verdienst mcdaillc für 25jährige Treue zum Verein überreicht «vor den war. z Der Männerzesanznerei« „Liederzrnh" ftibt am lS.März i», Palmknaaricn erstmalig unter der Leitung seines neuen Tirige» len, Herrn Walther Richter, ein Konzert. Der Chor bring« Kompositionen » cappella von Eckert, Weber, de la Haie. Ltlchcr. Kremser, Jüngst un» Rietz zu Gehör, mährend Herr Opernsänger G. I-r i ck e „Prometheus" von Hugo Wolf und vier Lieder ans dem „Trompeter von Läkkingcn" von Hugo Vritcklcr vortrügi. Außerdem Hai die Violinvirtuosin Frl. Gertrud Matthacs Dresden ihre Mitwirkung zugejagt, und »war mit „Fantasia
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