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Dresdner Nachrichten : 19.06.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-06-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187706199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-06
- Tag1877-06-19
- Monat1877-06
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.06.1877
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Skr. 17« WHE dlkttkliähr» »ich 2 M,r, LOP,-«.. Our» »t« «oft 2 Marl .L Vier. Mottl. Kummer» IÜPl,k. »ukla,e 33000 a»»l. >tr dir «Üiliade »in««» soodter Ma„»Icri»te »acht Ilch die Redactio» nicht »rrdtudUch. 8n1traIk>l-«o„t>-m« ail»- »öri« > Oaalensiti» an» Wogitri» Hamburg, Brr- Kn, itüicn. Lriptig. Balrl. »«»lau, Nranisurt a. M, -Mnd.MoN« in Berit». Lelpga. L!>»», tzamduiL Mrunkinrt o. M., Mün« che« — 2nud« » <l». «n Nraniturt a. M. — l»r.Bota«inllhemnttz.— Lar»', l.»»lti>, Ilullle» ch Ho. in Paris. Dienstag, den 19. Jtlni. Tageblatt fürMlitilr, Unterhaltung, Heschüflsverkehr.j Aörsenvericht und Iremdenlijie. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Aepsch §r Rcilhnrdt in Dresden. Verantw. Nedacteur: Elllst Lltpsch in Dresden. Aaierat« »erde» Marte» «l,»d« I» »i»A».G u« ,n,«n»n!Mk». Sonntaaa »i« Milt»,« »2 Nbr. I» üeuitadt: aroße Ülaiirr' Galt« » d>» «achm. a Uiir. — Lee Raum einer rin- tuailigoi Pelitzeile kauet lo Pige. ^mgeiand« dt» steile so Pige. tiine iLaraiitik )ür d«H » ach lila «ige Eriche'««» der 2>-ierale wird nicht «c geben. AutwarNge ilnnonccir» Auurage von uns und«» Innnleugirnien und Per» ione» mierilin Wik nur ae,en Pränumerando» stailluiio durch Bries» Marien oder Po>Iein,zaI,- lung. Acht Ciidril Ionen 15 Pige. Inieraie iür die Montage. Niumurer oder «ach eincm Jeiiiag« die Peiiigriic 2» Dige. XXll. Jahrgang. Für das Feuilleton Milredactcur U»n,>tvlk I»r. I ,»ll Ltiorez. Dresden. 1877 A banne m e n t. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" bitten wir, das Abonnement für das dritte Quartal 1877 baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung rveiter liefern können. Sämmtliche Postanstalten des deutschen Reichs und Aus landes nehmen Bestellungen auf unser Blatt au. In Dresden abomrirt man (incl. Briirgcrlohu) vierteljährlich mit 2 Mark 50 Psg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen mit 2 Mark 75> Pfg. Extra-Abonnement auf die Abends 5 Uhr erscheinende Bötsen-Beilage 1 Mark. Expedition der Dresdner Nachrichten, Maricnstr. R». Politisches. Binnen Kurzem wird das parlamentarische Zwischenspiel in Frankreich zu Ende sein. Mac Mnhon hat sein Land auch noch in sofern überrascht, als er die der Auflösung der Deputirtenkammer vorangehenden Stadien abkürzte. Alle Parteien der letzteren wäre» entschlossen, den für die Reorganisation des Heeres und der Flotte geforderten 525-Millionen-Credit zu verivilligcn; nachher aber bc absichtigten die Republikaner, dem Labinet Broglic-Fourton die Steuern zu verweigern. Mac Mahon läßt es aber gar nicht so wen kommen. Er verlangt von der republikanischen Kammer gar kein Budget, sondern wendet sich direct am Tage der Wicdcreröfsmma des Parlaments mit einer Botschaft an den Senat, in welcher er die Zustimmung desselben zu der sofortigen Auflösung des Abgeoid netenhauseü begehrt. Motivirt wird diese Taetil in dem Aetcusiiicli damit, daß die republikanischen Abgeordneten nach der Vertagung der Kammer in einem Manifeste an das Land appellir t hätten, theil weise in ciner Form, welche das Einschreiten der Gerichte gegen du Partei-Journale herausgefordert habe. Eine solche Agitation könac nicht länger dauern, man werde begreifen, das; er, der Marschall. seine Gegner nun ebenfalls unverzüglich vor das Lano rufe, ohne sich erst mit ihnen in ein Budget-Rencontre einzulasscn. Die Bot schast fährt dann fort: „Ich beschränke mich daraus. Ne Depulirteittainmer auszn- lordern, einige dringende Geseke u> bcratbcn, welche der Pa tiiotisinuö aller Parteien sicherlich nicht wird in Frage sieller wollen. Die alsdann unverzüglich verkündete Auflösung wird ermöglichen, daß die neue, in den gesetzliche» Fritten cinberuiene Dcpuiirtcukgmiiier sich zeitig genug vereinige, i»n die Bctüri nissc des nächste» Fiiianziabrco sicherzustellc». Ich werde mich mit Vertrauen cm die Nation wende». Frankreich will wie ich die intacte Auirechierbaltung der Insittnlionc», welche uns regieren. Frankreich will ebenso wenig wie i h, daß diese Insii tnlionen emslcllt werde» durch eine Aclion des Radica- liSmnö. Frankreich will auch nicht, daß ii» Jahre 1880 an dem Tage. wo dle VcrigssnngSgcsctze werden revikirt werden können, SllleS bereits vorbereitet ist zur Auflösung der moralischen mu materiellen Kralle tcS Landes. Frankreich wird, bei Zelte» ge- warnt und geschützt gegen ieteS Mißverständnis; und gegen jede Zweideutigkeit, des; bin ich sicher, meine» Absichten Gcrcchtig. keit widerfahren lassen und wird die Mandatare wäbien, welche versprechen werde», mich zn unterstützen." Während der Senat sofort diese Botschaft in Arbeit nahm und wahrscheinlich bis zum Dienstag dem Präsidenten die Bcfugniß zur Auslösung der Deputirtenkammer crthcilt, platzten in der letzteren die Geister auf einander. Einem Mißtrauensvotum wird das Eabinct nicht entgehen, die schleunige Antwort darauf wird die Auf lösung sein. Welches Resultat die Neuwahlen ergeben, das zu pro phezeien ist nicht unseres Amtes. So viel liest man aber aus Allem heraus, daß die Republikaner keineswegs mit der Zuversicht in den Kampf treten, welche einen Sieg verbürgt. Eine Stimme genügte, um der Republik einen Stoß zu geben, eine zweite, sie niedcrzuwcr- sen. So äußerte sich neulich der Herzog von Broglie. Frankreich geht dem Ungewissen, der dunklen Zukunft entgegen. Es ist viel leicht philiströs, aber es steckt eine hausbackene, practische Wahrheit darin, wenn wir Deutschen aus guten Gründen eine constitutionell gemäßigte Monarchie den unaufhörlichen, unabsehbaren Schwank ungen und Conslictcn einer republikanischen Verfassung verziehen. Nördlich der Donau wechseln Fnrstenbesuche, Paraden und Fest lichkeiten ununterbrochen ab. Klein-Milan ist vom Gernegroß Earol wieder abgcreist, der Zar, den die slavischcn Blätter jetzt schon nicht mehr den russischen Kaiser, sondern den „Kaiser aller Slaven" tituliren, hat die Zwietracht zwischen beiden Duodez Fürstchen mit seiner niederbeugendcn Autorität geschlichtet und jedem der Donau- User-Staatcn seine Rolle angewiesen. Die Donau hat ihren Willen für sich, sie gehorcht dein zarischen Willen so wenig, daß sic in einer Höhe von 15 Fuß über dem Normalslandc ihre Wassermassen dem Schwarzen Meere zuführt. Dieser ungewöhnlich hohe Wasscrstand, verbunden mit einer verstärkten Stromgeschwindigkeit, schieben den Brückenschlag, der nachgerade zur Sceschlange wird, auf mindestens 10 Tage, vermuthlich bis zum Ende des Juni Diese elementaren Ereignisse verdecken zugleich die Mängel der russischen Armee-Orga nisation. Der Zar ist außer sich über die Wahrnehmung, daß es scincin energischen Kriegsminister Miljutin zwar gelungen ist, ein mit allen Erfordernissen moderner Kricgsfnhrung ivohlausgcstattetes Heer, wie Rußland noch kein ziveites sah, auf die Beine zu bringen, aber das; cs doch an einer Administration gebricht, die fähig ist, über eine halbe Million Soldaten und 200,000 Pferde pünktlich und ordnungsmäßig zu verfügen. In Böhmen greift der dcutsch-czcchische Konflikt immer weiter um sich. Die Czechen, bisher die allezeit getreuen Schildknappen der katholischen Geistlichkeit und immerdar von hcifienLoyalitätSbcthcue- rnngen gegen das Kaiserhaus nberströmcnd, werfen immer ungenirier die Maske ab und gcberdcn sich als offene Rebellen gegen Papst und Kaiser. Sie vollziehen gleichzeitig einen doppelten Abfall. Auch diescu Slaven sind nicht mehr die Habsburger, sondern die Romanows die geborenen Herren. Es ist ein offener Hochverrath, den Zaren an Stelle des Kaisers Franz Joseph als böhmischen König zu be trachten und zu feiern. Was aber ihren Abfall vom katholischen Glauben anlaugt, die Beschimpfung des Papstes, das Verbrennen seines Bildes, so ist cs begreiflich, ivenn die gutgläubigen Katholiken anher sich gcrathen. In der Rüger'schen Adresse an die Russen heißt eS: „Die den Türken gespendeten ScgenSsprüche tcS unfehl bare» heilige» Vatcrö fürchten wir nicht: im Gegcillöeil, wir fühlen Mitleid mit ihm, der, die Wirkung seiner Segnungen aus Napoleon III. und die Earlisten wohl kcnnend, trotzdem nniclghar weiter segnet. Nur und, heiliger Vater, wolle nicht segnen!" Nun veranstalten die Studenten Prags am 5., 0. und 8. Juli eine großartige Huß-Feier. Daß mit dieser ganzen 'Bewegung nicht eine innere Befreiung von den Satzungen Roms verbunden und be absichtigt wird, sondern daß es nur auf ein russisches Speltakelstnck ankommt, erhellt daraus, daß jetzt dieselben Leute, die vor wenig Jahren „Huß" als einen Schandfleck in der Geschichte Böhmens priesen, davon sprechen, die römische Religion mit der griechisch- katholischen zu vertauschen. Kaiser Wilhelm fährt fort, gegenüber den auslöscndcu Tendenzen des protcstcmtenvereinerlichen Liberalismus, den unerschütterlichen Boden des evangelischen Glaubens-Bekenntnisses zu betonen. Dem Präsidenten des Berliner Ober-Eonsistorinms, Herrn Hegel, einer Zäule der Orthodoxie, hat der König, als oberster Bischos Preußens die nachgesuchte Entlassung mit folgendem Hand schreiben verweigert: „Aid ich nach Erlaß der Gcneral-Shnodal-Ortnnng den Vorstand der Gcncral-ShnoLe empfing, habe ick' mich vor dem selben mit de» Worten: „Vor Allem kommt cS daraus an, daß die Kirche ani dem rechte» Grunde sieben bleibt, auf dem Grunde des apostolische» Glaubens-Bekenntnisses. Ich siebe ani diesem Grunde, aus dem Glauben, aus welchem ick' gclcinll lind confirmirt diu und Nichts kann mit, bewege», davon ab- zuweichcn: werten mir hiergegen Eimvürie gemacht, io werde ich sic jederzeit ziirückwciscn", öffentlich und nachdrücklich zum Apostolikum bekannt, aus wclckics nicht allein ich iür meine Person, sondern auch die Vorfahren »nd Angehörigen meines Hauses Taufe und Eonfirmation cmpsangen bade». In dein Augenblicke, in welchem, wie kürzlich gcichehcn, bei ciner zu den Organen der evangelische» Kirche gehörenden Shnodalvcr- sammlnng der Hauptstadt tlc Svmpiomc deö Unglaubens um. der GIaubcnö-Fäisck'»ng in einem bis z»m Anträge aus Vcsci tigling deS apostolischen Gla»bcno-Bckciiiil»issed gctteigcrlc» Grade anitrete» nno an der Ocssentlichkcit erscheinen, kann ich Beamte, deren Festhalten am Menge» Gianben bekannt ist, nick't entlaßen, ohne ln den Begriffen meines Volkes Vcr Wirrung zu erzeugen. Aus diesem Grunde weise ich Ihr Ge such um Entlassung aus Ihrem Amte hiermit zurück. Ich spreche dabei die Erwartung anS. daß Sie taS Vertrauen, welches ich Ihnen dnrck) diese Entscheidung beweise, durch treue Befolgung der von mir für die evangelische Kirche gegebenen Gesetze rechtiertigcn und sich der höheren Entscheidung auch dann fügen werden, wenn Ihre abweichende Ansicht, die auSzn- sprcchen Ihne» gleich ledcm StaatSbülgcr unbenommen ist, nicht berücksichtigt werden könnte." Diese feste Willenskundgebung des glaubenstreuen Kaisers be darf keines Cominentars. Den Christenthums-Vermässerern in Preußen wird damit ein dicker Strich durch die Rechnung gemacht und ihren Gesinnungsgenossen in Sachsen und anderwärts wird ein Wenig das Handwerk gelegt. Wer in der Kirche steht, verleugne ihre Grundlage nicht und daß evangelisches Christenthum kein Feind der freien Forschung ist, dafür giebt eine mehrjahrhundertige Ge schichte vollgiltigeS Zeugniß. Neneste Telegramme der „TreSdner Nachrichten." Berlin, 18. Juni. Der „Rcichsanzeigcr" publicirt einen vom Reichskanzler Fürsten Bismarck gegengezcichnetcn kaiserlichen Erlaß, betreffend die Aufnahme einerRcichsanleihe von 77,731,821 Mark. Die vicrprocentige Verzinsung erfolgt am 1. April und l. Oktober. Die Schuldverschreibungen lauten auf 1000, 2000 und 5000 Mark. Locale- oud Sächsisches. — DaS Hoflagcr I. Maj. der Königin dürfte in den näch sten Tagen von Strehlen nach Pillnitz verlegt werden. Pillnitz ist weniger heiß und schattiger als Strehlen: von diesen günstigeren Tcmperaturverhältniffen verspricht man sich ein rascheres Fortschritt tcn in der Besserung des Prinzen Wasa. — Se. K. H. Prinz Georg ist in Begleitung seines Adju tanten v. d. Planitz am Sonntag Abend zur Beisetzung der Weiche des verewigten Großhcrzogs Ludwig l ll. von Hessen nach Darm stadt abgereist. - Die Batecur Sr. Majestät deö Königs nimmt, Mit- theilnugcn deS „Dr. I." auS Ragatz zufolge, ungestört ihren günstigen Verlaus. Der Gebrauch der Bäder wird regelmäßig fortgesetzt und ebenso die Unternehmung größerer oder kleinerer Touren in die an Natnrschönhcitcn so reiche Umgebung. Die ersten Vormittagösinndc» widmet Se. Majestät der Erledigung von NegicrungSangclegciiheitc». um sich alsdann einen großen Tbcii tcS TagcS über im Freien zu ergeben. Von weiteren Aus flügen. die letzthin durch die mich dort vorherrschende große Hitze unterbrochen wurden, ist noch einer mit tcn Herren des aller höchste» Gefolges unternommene» Fahrt in das am Fuße des Glärnisch gelegene wild-romantische Klönibal zu erwähnen. - Der ordentliche Proicssor an der Universität Straßburg De. pliil., Ernst Windiich ist zum ordentlichen Proicssor des Sanökrlt in der philosophischen Facultät der Universität Leipzig ernannt worden. — Den Söhnen tcS EommerzlenratheS Zlmmerinann in Ebemnitz, dem Direktor der Ebemnitzcr Werkzcugmaichinc»- Fabrik, Sccondelientenant d. R. Mar Zlinmermaim und dem Vice-Feldwebel d. N. Johannes Ziminerwann daselbst, ist die Führung des ihrem Vater verliehenen ösicrrcichiichc» AdclStitclS in hiesige» Lande» gestaltet worden. Dem Vater Zimmerman» scheint eine solche Vergünstigung nicht gewährt worden zu sei». - Im Lause dieser Woche tritt in Berlin eine Commission zusammen, um einen bereits fertig vorliegende» Eniivurf einer Militairstrafproceßordnung zu prüfen. Den Vorsitz der Commission führt General v. Schwartzhoff; sächsischer SeitS wird sich Geh. Kriegsrath Teucher nach Berlin begeben, um an den Arbeiten dieser Eommission thcilzunehmen. — Der Stadtrath läßt genaue Ermittelungen darüber an stellen, ob und wieviel die subalternen städtischen Beamten mehr Beiträge zu ihrer Pensio » Skasse gezahlt l aben, als das StaatödicnerpcnsionSgcsetz verschreibt. Die Nathsbcamtcn erblicken in dieser Maßregel ei» Einlcnkcn dcd NathS und den Vorbote» tcS Zurückzahlens der von ihnen zu viel bezahlten Pcnsiondbciträge. — DaS königl. Kunstgewerve - Muse u m ist kürzlich um eine vcr bctcuteudslcn neueren Erscheinungen aui dem be treffenden Gebiete bereichert worden, indem cS die große vom Indischen Amt zu London veröffentlichte, von I. Fordes Wation besorgte Sammlung von M u stcrn lndi s ch er Weberei: Oollvetion oi Ki>oejnio»8 onck iII>i8lr3.tion8 vt Ikv toxtilo manukooturos ot luuia, seinen Sammlungen elnvcrleibt hat. Dieselbe bezweckt nichts Geringeres alö eine vollständige Dar- sleilung dieses wichtigen Zweiges der orientalischen Industrie in Original-Probe», welche nur da, wo die Muslcrung der Stoffe über den angenommene» Umiang der Publikation hinausgehl, durch Abbildungen zu ergänzen. Die bis jetzt her.iuvgegcbene Abtbcilung süllt bereits eine Reihe ansehnlicher Quarianten, so wie die größeren Taicln eincö sogenannten Revolvergesteücö. Sie sind, vereinigt mit den sonst tm Museum befindlichen asia tischen Industrie-Erzeugnissen, in eincm neu eingerichteten Zim mer auigcckt, während der Raum, welchen bis dahin die chinesischen und japanischen Webereien, Lackproben u. s. w. einnabmcn, der crweiterien Sammlung von Lcder-Tapeicn, Buch-Eindänben und Bunlpapier-Mustcrn neben den dort bereits befindlichen Gläsern übergeben ist. — Bereits mit 25 d. kann man bei dcrStaatöschulden-Buch, haltere! zu Dresden und beziehentlich durch Vermittlung der Filiale der Eisenbahn-Hcuiptcasse aus dem Dresdner Bahnhose zu Leipzig den Umtausch dcr Acticn der Leipzig-Dresdner Eisenbahn- compagnie gegen tiproc. sächs. Rente bewirken. Mit den Aktien >i»d die dazu gehörigen Talonö, Coupons und Dividendenschelne abzullcfcrn. — Wohl kaum giebt es einen noch älteren Oificicr in der deutschen Armee, als den, welcher im Jahre 1802 in Torgau in die königl. sächs. Armee eintrat. Dieser hochverehrte, würdige Veteran wohnt jetzt in Kötzichcnbroda, hat das 05. Jahr bereits zurückaelcgi und ist körperlich, bcsontclö aber geistig bewunde rungswürdig gesund. - Das vorgestrige letzte Ncnz' sche Wettrennen ver lier wie die vorbcrgcgangencn ohne Umall, nur ein Schimmel stolperte während dcö flachen DamcnrenncnS unter seiner an-. »uitbigc» Last so, daß er, obschon während des Rennend tapier mikiauscnd, dann beim ruhigen Schritt ziemlich bedenklich hinkte. Große Heiterkeit riefe» wieder die Ponicö hervor. Diele kleinen hübsche», aber störrischen Tblere wollten durchaus nichts von ciiicm Wctklaui wisse», sie setzten sich sichtlich sehr mißmuthig in Lrab und jcdeSmal, anstatt vor dem Eingänge zum Stalle vorbei zu sausen, brach die Hälsie ans und stürmte mit iolcher Ent schiedenheit in den Stall, daß die kleinen Hände der jugendlichen Jockeys nicht im Stande waren, sic zu beherrschen und auf dem rechten Wege zu erhallen, vielmehr Leute hinzuspriugcn und vie Pforte dcö Stalles mit Faust und Peitsche vcrtheidigcn mußten. Indessen lief auch hierbei Alles gut ab, zwar stürzte einer der Ponicö bei seinem Eiicr in den Stall zu kommen, war aber mit icnmnt seinem Reiter im Augenblick wieder auf tcn Füs-cn. Herr Gustav gewann wieder drei Preise mit verschiedenen Pferden und in dem Schlußrennen, dem Wettiahrcn mit tcn römischen Bigen, auSgcsührt von den Herren F. Renz und Ackermann, siegte dies, mal Herr Renz. Höchst schwierig gestaltete sich die Auitichrt der Frau Securius! Ter Wind, der o,t ziemlich kräitig wehte, warf den Ballon „Deutsches Reich" nach allen Seiten hin und her und je höher der Ballon sich in Folge der vorschreitenden Füllung anireckle. je unsanitcr blies der Wind i» seine Seiten. Die Füllung der vier kleine» Ballons, die an den großen gekoppelt, programmmäßig mit aussteigen sollten, ward dadurch auch etwas verzögert und cö drohte bci ihrer Befestigung, bei der Unruhe der Lust eine so bedenkliche Verwirrung des Netzwerkes, daß cs gcrathen erschien, sie nicht mitzunebmen. Sie wurden denn auch schnell wieder lokgebundcn und blieben zurück. Als die Gondel unter tcn Ballon gebracht ward, vermochten die zablreicben Menschenhände nur mit höchster Anstrengung denselben zu Halten, denn seine gewaltige Masse ward vom Winde mäck'tig nach Oden gerissen und in Folge dcS Wider standes zeitweilig seitwärts fast bis ani die Erde nicder- gclcgt. Ein längerer Auicntvalt war nicht mcbr möglich, wenn man nicht die gänzliche Erschöpfung der Haltenden riökiren und den Ballon völlig iührcrloS in die Lütte entführt sehen wollte. Das waren sicher unangenehme Augenblicke für die Luttschifferin, die sie aber mit Unerschrockenheit endlich dadurch endete, daß sie ohne weiteres Besinnen in die Gondel sprang und — wiederum begleitet von tcmGeschästSgcbilien - auistieg. Sowie dcrBallon die fesselnden Hände nicht mehr fühlte, ward er pfeilschnell empor getragen; nun hörte natürlich das Schwanken ans, da dcrBallon der Strömung des Windes seinen Widerstand mehr entgegensetzte. Anscheinend rulug sck'wcbte er über die Stadt weg nach Wetten und dock' haben ihm die Luftströmungen arg zugesetzt, denn nicht weniger als seckS Mal hat derselbe die Elbe passirt, also zeitweilig die Richtung des Fluges verändert. Nach sünsvicrtel- siündigcr hockxicgangencr Fahrt ließ sich Frau SecnriuS bei Löb- ick'ütz, weit bintcr Meißen, herab. DaS Landen ist bci den Luft fahrten überhaupt der bedenklichste Punkt und cö ging auch dies mal nicht eben ruhig ab. Der ausgeworscne Sinker konnte bci dem lockeren Erdboden und den gewaltigen Stößen, mit denen der Wind den Ballon weiter schob, nicht grellen und die Land- lente. welche zusammcnliefcn. gaben längere Zeit den Ritten der Lmtschlffer. die herabhäiigcnkcn Taue zu erfassen und fcstzubalten, a»S irgend welchen, allerdings nicht recht begreiflichen Gründen, kein Gehör. So schleifte denn die Gondel etwa eine Viertelstunde weit an der Erde und durch Kornfelder hin, und dcrBallon selbst, noch immer mit einer großen Quantität GaS versehen, wälzte sich halb auf der Erde liegend unter unheimlichen Zuckungen über die Felder hin, biö dann endlich ciniac verständige Männer mit aittaßten und Ballon und Gondel ietthicltcn. Nach 8 Uhr endlich war die völlige Ausleerung dcS Ballons und seine vorsichtige Verpackung beendet und mittelst Baucrwageus ward vie Rückfahrt zunächst nach Meißen angetrcten. — Ans dem Fischhäuser Forstrevier ist am 17. d. SR. früh die Leiche dcö seit dem NO. v. M. vermißte» Realschülers G. auö Riesa auigettmtcn worden. G. hat sich erschossen. Die Ver wesung der Leiche war schon sehr weit vorgeschritten; dieselbe wird ani Wunsch der tiei bcklaacnSwcrtbcn Eltern nach Riesa gebracht unb in der dort'gcn Gruft der Familie G. bcigeietzt werden-
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