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Sächsischer Landes-Anzeiger : 29.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188911296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18891129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18891129
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-11
- Tag1889-11-29
- Monat1889-11
- Jahr1889
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 29.11.1889
- Autor
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MWWWWWWUWWWWWW WWWWMWWM >» Messer, schnM >e,,de» Langklitz H aus die »echt, TL,, >l" »ud kehrte^ !c,che. dem, er »«^1 tönisch wurde I ich m, dar «»,1^1 igemessenen Th«t'« s° d"rz»s,elli„ mdessen «ein, ölklbereiett üu^arl»«» 4 ...d stärkere,,« aß der Such m„,s. D liedrnniie,, ist,„>» schnitte» h°( s, d,? nei„, sosort ärztllchi >ie ihne» vorgeim, erlchtcte Schuldst«»! ihm i», August d, st I 8 Mouaten BGz. Bachmanst. A„.I Obmai», der A<I ld-Chciiiuitz, ' e Carl Mat, ««,! c wegen einer H,. I auci (45 J«h« -,,c» Diebstahls >>, I eilt. I aeb. Fröhlig W» einer Diebstahl» ,u,I Hartmaunrdnsl „süchtige» tlrk„„dm>l ^ und erhielt dcShchl »uitz (S4 Jahre «hl „er au» Chemie! , oei iu GemeinschihI > wurde,, verarthuj,:» csä»a»ib u„d l Z«s' h (33 Jahre alt u«sl 's ösfeutlichrn «Wgl r beige,„esseneu««,! Jahre alt und ?U,3 des Ncich-strss.1 rhru rlust verurlheih I , Leuerccht Belt„I eilraft) hat sich ei,,n l GesängiiihzuerlaA! , Z3 Jahre alt,,,„! ig gemacht »,,d louhl 1 Hammel, als vor 8 Tage,, iul uchendem Mähe >„,»I fr ivar langsam che» Preise nur «it> Stück gröher als d« igene italienische a«d> eichäs, g staltete W Peoarss einen ch mittel,»ästiges tSe-I rltnißmästiger Ileiiiiil M. und lll. OM a per Stück K4-MN, l. Lämmer bis 32N,j Che,»„ist. sönlichkeiteiil afe Cure! ;ilr Heilungl uatrsnnlö Sahen,, in skiettl Gleiä»!i,!>> che Hilst I «es As d nach As >r »ach Ai ezengt dc«>! diesem l^I enden a«stl he», Bez. Trier. >afe Cure von „>»""! ich veranlaßt, me»»^ Stcinwaldstraße. Münchs. ,re bei ineinem b leistet. Anslntist ^ Bergerstrastc Lb. »kg. HauM ^ «?S. - 9. Jahrgang: LS'L.« ! ".m,ä glich eineit, Extra-Beiblatt: ' i-l,in- Botschaft ° Söchsischcr Erzähler . Mfische GerichtSzeitttttg ^ ' Sächsisches Allerlei »zitftr. ttnterhaltungsblatt g ssnntagSblatt 7. Lustiges Bilderbuch ^ h,j de» Ausgabestellen monatllch ,xsg., bei de» Post-Anstalten 7b Psg. MnelS: Na»», einer schnialcn CorvuSzeil« >5 Wnickimk " . meigcn GLchVtschee Miilks-Aireigkr. Unparteiische tägliche Zeitung fiir Sachse» und Thüringen. Dir vniiptblättrr de» „Sachs. LaudeS-NnzeigerS" erscheinen <oline dessen Ertra-Bciblütter) auch in einer billigere» Sonder-AuSgab- al»: „Chemnitzer General-Anzeiger" für Chemnitz monatlich 40 Psg.frei inS Hans l ansterhalb Chemnitz monailich SO Psg. mit Z>,trage». PostjtgspreiSliste: Nr. 1377(15 . Nachtrag). Freitag, 29. November 188S. Der Sächs. LandeS-Bnzelger ist elngttrag« in der Post-ZeitmigS-Preirliste: Nr. SlSS. FürAbonnenten erscheint je einmal >n> Jahr: Zllnstr. lkalende, des Sächsische» Landbrkeit. IllllstrirterJahresbuch de» LanLer-iliiieiittt. Verlags. Anstalt: Alexander Wiede Ehemnitz, Theaterstraße Nr. S. Fernsprech-Anschluß Nr. 13S. Telegr.-Adr.: LandeS-Anzeiger. Chemnitz. , — Bevorzugte Stelle (lspaltige Petitzeile) 30 Psg. — Bei Wiederholung großer Anzeigen Preisermäßigung. — Bei Bestellungen von AnSwärt- wolle man l Ämiicknngsbcirag (in Bri'csinarken) beisüge» tje 8 Silben CorpuSschnft bilde» ca. 1 Zeile.) — Anzeigen könne» nur bi» Vormittag angenommen werden, da Druck und Verbreitung der große» Auslage längere Zeit erfordern. — len M«igcn stude» ohne PreiSausschlag gleichzeitig Verbreitung durch den »Chemnitzer General-Anzeiger" (billigere Sonder-Ausgabe der Hauplblätter des „Sächsischen Landes-Anzeigers* ohne dessen tägliche Extra-Beiblätter. Tkichtnachrichtcu ttttseres Anzeigers. , > , Vom 28. November. Berlin. Fürst Bismarck trifft in de» nächsten Tagen , bn Sieichshanptstadt ein. Bttdapest. Der liberale Club beschloss, einen Nnfng er sich gestern gelegentlich der Sitzung des nngar- m, Parlamentes wieder abspielte, nicht mehr zu M und die Regierung anfznsordern, mit änherster stetige einzuschreiten, falls die Opposition wieder Stratzen- ffe iuscenire. London. Die Regierung verordnete, das; die an den Mern des Zambesi stationirten englischen Kriegs ffe jeden Versuch portugiesischer Nebergriffe sofort lästig verhindern möchten. Petersburg. Der Oberleutnant Piedra- ^bie hat ei» Repetirgewehr eonstrnirt, das dem Mann tergewehr wohl ähnlich, aber viel leichter als dieses Die italienische Regierung hat die nette Waffe «tpiirt. PolMfche Munds,stcku. Chemnitz, 23. November. Lettisches Reich. Kaiser Wilhelm traf sam Dienstag Abend seinei» JagdauSflnge »ach Schloß Liebenberg wieder in Berlin n, misprach einer Einladung des Kricgsministers zum Diner und Schic daraus mit der Kaiserin einer Schüler-Ausführung im Augusta- chmsium bei. Am Mittwoch Vormittag hörte der Monarch im «, Palais bei Potsdam zahlreiche Vorträge und arbeitete später hi dem Grafen Herbert Bismarck. - Staatssekretär Graf Bismarck gab am Dienstag Abend ein diplomatisches Diner, an welchem unter Anderen theilnahmcn cnglische und russische Botschafter, die Gesandten der Schweiz, ängals, der Niederlande, der argentinischen Republik, Schwedens, Ws, Rumäniens, der Bereinigten Staaten von Nordamerika und sidm Herren. -Das preußische Staalsnunisterinm wird sich bereits in einer Hm nächste» Sitzung mit der Angelegenheit der Berliner Schloß- Wt beschäftigen. Daß die Freilegung schließlich erfolgen wird, wird „>e schon als zweifellos angesehen. — Znm rrmpsange des Kaisers ilin die Stadtverordneten von Frankfurt a. Main die erhebliche »,„e von 60,000 Mark bewilligt. Vvn einigen Stadtverordneten ldc die Höhe der Summe angcfochtcn. - Herr Miguel scheidet aus dem Reichstage aus ! Das national i,rck „Franks. Journal" schreibt: Herr Miqnel habe sich erst rach '"scr Ueberlegung mit schwerem Herzen entschlossen, ein Neichs- iiMndat nicht wieder anzunehmcn. - Die Bndgetcommijsio» des Reichstages beendete am Mittwoch Dt Bcrathmig der lanfendcn Ausgaben des Militäretats und ging M zu den einmalige» Ausgabe» über. Gestrichen wurden 156,200 Bck zu Magazingebäudcn i» Magdeburg und Glciwitz. 400,000 Mit für eine Bäckerei »nS ei» Magazin in Stettin wurde» genehmigt. - Die lcmdwirthschaftlichc» Bcrnssgenvssenschaflcn habe» im ligc» Jahre znm Theil ihre Thäligkcit begonnen. Die Summe r gezahlten Entschädigungen war für 1888 »och gering, sie betrug M. 28 Pf. Tie indnstrietlen Bernfsgenvssenschaste» zahlten W säst 8^ Millionen Mark. - Eine große Bergarbeiter-Versammlung wird nächsten Sou» l i„ Esse» slattfindcn. Die angebliche Arbeitercntlassnngen sollen i desproche» werden. - Infolge der Ausbreitung der Klauenseuche ist bekanntlich >,«s Schweineeinfnhrverbot von Steinbruck) bei Pest nach Ober- ^I>l„ erlasst» worden. Wie von dort berichtet wird, dürfte das >dot etwa 4—6 Wochen dauern. - Sämmtliche Mannschaften des preußischen Gardecorps sind fordert, sich zu erklären, wer Lust hat, in Afrika Dienst z» Man legt besonders Gewicht darauf, daß die Mannschaften Die Amazone. Eine lustige Geschichte aus Berlin. Von Fritz Woldeck. Fortsetzung. Nachdruck verboten. >s Glück aber war ihm unverhofft hold. Gerade als er alle Wchkeilen hi» und her erwog, brachte Marie ein Nohrpostkarte gnädige Frau» bei deren Durchsicht diese, wie Vvn der Tarantel Mc„, ausfuhr. ^ »Eine schöne Geschichte das," rief sie zornig. „Da schreibt wir ^Schneiderin, daß sie nicht, wie versprochen, mein Reise-Cvstüui probe bringe» könne; sie habe sich gestern Abend auf dem Her-Kränzchen den Fuß vertreten, — was hat die Person übcr- zn tanzen und noch dazu mit Radfahrern? — und müsse mich > bitten, mich zu ihr zu bemühe», — und da wohnt das noch k m Grejsswalderstraße! Lieber Max, Dil mußt mich schon ent- «ige,,!" ^ entschuldigte sie sehr gern, denn er berechnete, daß die Hin- "Msahrt stwst per Droschke erster Klasse und die Costüm-Probe Merz zwei Stunden in Anspruch nähmen. Sein Schwager * >h» nicht, den» nach Tisch und besonders nach einer Bowle - sich aus anderthalb bis zwei Stunden in's Privatleben zurück, er das nannte. Id» hatte» schon bei Tisch den Wunsch ausgesprochen, , . Afrika mit seinen Cowboys, Indianern und Bnckinghorses süchtigen, und Max, der Plötzlich ei» stannenswerthes Talent für Erigue entwickelte, brachte, während !„>'»? .?''weiter ansgesprnngc» 'Ansich z„ jhrxr gz^se „«,«5 z» , >„n>. „,,, oiplomatischer Ge- an harte Arbeit gewöhnt sind. Die meisten Bewerber sollen sich im 4. Gardercgimcnt in Spandau gemeldet haben. Oesterreich-Ungarn. I» Krakau sind große Zollunterschleife entdeckt worden. Mehrere bedeutende Firmen haben im Einverständniß mit unteren Zollbeamten den Staat um erhebliche Summen betrogen. — Aus Prag wird gemeldet, daß die Jungtschechen eine Sammlung zur Errichtung einer Colossalstalue von Huß veranstalten. — Sechs alttschechische Abgeordnete berufen Versammlungen ihre Wähler ein, um deren Zustimmung zum Uebertritt zu der tPartci der Jungtschcchen zu verlangen. Belgien. Die schuldigen Urheber der furchtbaren Explosion in Antwerpen, die allein durch grenzenlose Leichtfertigkeit herbeigcführt ist, sind jetzt vom Zuchtpolizeigericht i» Antwerpen vcrurtheilt worden: Der französische Unternehmer und Eigeiithümer der in die Luft ge flogenen Pcilronenhülte erhielt 44/z Jahre Gefängniß, der von ihm eingesetzte Fabrikdircctor IV2 Jahre Gefängniß. Außerdem wurden beide Angeklagte zur Zahlung der Kosten und einer Entschädigungs summe von 15,000 Francs vcrurtheilt. Frankreich. Die republikanische Partei des Senates hat einen Aufruf erlasse», in dem nnier Bezugnahme auf das Wahlrcsnltat zur Vereinigung aller gemäßigten Republikaner im Lande aufgefordcrt wird. — 30 Blousenmänner wollten ans die Zuschauertribüne der Deputirtcnkcimmer dringen, wurden aber von den Thürhütern a» ihrem Vorhaben gehindert. — Bvulaugcr ist immer noch in Jersey. Rnchstcns will ihn eine Vertretung der Pariser Bvulcingisicn besuchen. — Ä» der Mesibahn in Paris ist ein Arbeiterstreik ausgebroche». — Ronvicr theilie dem Ministcrrath den Jahresabschluß für 1889 mit. Der Einnahmenüberschnß beträgt mindestens 10 Millionen. Spanien. Wie ans Madrid berichtet wird, erklärten der Minister des Inner» und der Albcitsminister in der Kammersitzung vom ver flossene» Dienstag, daß ans Cuba vollständige Ruhe herrsche. . England. Den neuesten Mitthcilnngcn zufolge wird Stanley erst Ende Januar in London erwartet und tritt dann definitiv i» den Dienst der britisch-ostafrikanischc» Gesellschaft, deren Leitung er später übernimmt, weshalb er vorher das britische Slaatsbürgerrecht er werben muß. — Bei dem englischen Emin-Pascha-Comitee in London ist ein Schreiben Emin's eingcgangen, in welchem dieser für die Ent sendung Stanley'« seinen herzlichen Dank ausspricht und dessen Thätigkeit in warme» Worte» lobt. Bcmcrkcnswerth ist besonders, daß Emin sich nach wie vor im Dienste der ägyptischen Negierung stehend betrachtet, deren Statthalter er in Wadclai war. Er hat also Stanlcy'S Anerbieten, in britische Dienste zu treten, abgelehnt. Zwischen beide» Männern herrsch! überhaupt, wie sich ans Stauley's Schreiben crgiebt, bezüglich der Behandlung der afrikanischen Ange legenheiten bedeutende Meinnngsvcrsthjcdenhcit. Orient. Im Aufträge des Sultans bcgicbt sich der General Hobe Pascha von Kvnstcinünopel »ach Berlin, um sechs arabische Pferde edelster Nasse nach dort zu bringen, von denen zwei für de» Kaiser, je eins für die Kaiserin, den Prinzen Heinrich, de» Herzog Friedrich Wilhelm vvn Mecklenburg und den Grafen Bismarck bestimmt sind. Afrika. Ans Zanzibar wird berichtet, daß am 24. d. Mts, eine 2000 Mann starke Karawane unter Führung des Freiherr» von Gravenrcuth Bagamojo verlassen hat, nm Stanley nnd Emin Pascha entgegen zn ziehen. Die Ankunft Beider a» der Küste ist in den Tagen von Sonnabend bis Dienstag zu erwarten. — Ein Gerücht, Major Wißmann werde seinen Posten als Neichscommissar »icderlegen, ist unbegründet. Die ganze südliche Hälfte des dentschcii Schutzgebietes ist ja noch in den Händen der Aufständischen. — Nach Privalbricfe», die in Kapstadt ans Damaralind eingegange» sind, ließ der Hanptmann von Franyvis die Effecte» des Abenteurers Lewis beschlagnahmen. Der Handel stockt in Damaraland, die Deutschen cUvarlen Verstärkungen, — Neichscommissar Wißmann ist von dcr Insel Zanzibar i» Bagamojo angskvniäien, nm dort Persönlich die Vorbereitungen für den Empfang von Stanley und Emin Pascha, tcrcn Ankunft in diese» Tagen zn erwarten steht, zn treffe». Bei Emin Pascha befinden sich noch zahlreiche Frauen und Kinder, und cs ist anznnehmcn, daß der ganze Trupp sich in Deutsch - Ostafrika ausiedel» wird. chicklichkeit das Gespräch wieder auf jene exotischen Productioncn, zog -ein Portemonnaie und überreichte seinem Steffen eine Summe, die stillst nach Abzug der Kosten für de» ersten Platz »vch einen reich liche» Ziest für jugendliche Extravaganzen übrig ließ. Er selbst heuchelte Müdigkeit und erklärte seinem Schwager, daß er das sehr bequeme Svpha im Speisezimmer in ganz besondere Affection genommen hätte. So waren alle lästigen Zeuge» entfernt, »nd ein ungestörtes Zusammensein mit Marie Ivar ihm gesichert, da diese doch die Tafel abräumen mußte. Aber das Herz klopfte ihm, als er allein war; was sollte er Marie sagen, wie sich zu ihr stellen? Er erwog alle erdenklichen Anreden und suchte sich die dadurch entstehende Situation klar zu legen. Er kam zu keinem Schluß, — und Marie kam auch nicht, wohl aber hörte er, daß Jemand sich auf dem Cvrridor bewegte und sich leise an der Thüre zu schaffen machte. Aha, dachte er, sie wagt sich nicht hinein! Ich werde mich auf das Sopha legen und mich lesend stellen. Gesagt, gethan! Das Mittel war Probat, aber erst, nachdem er eine Viertelstunde unnatür lich still gelegen hatte, schlüpfte Marie leise — ganz leise in's Zimmer. Dcr schwarze Heuchler that aber, als ob er im tiefsten Schlafe läge; erst als Marie mit vollem Präsentirbrctt das Speisezimmer verlassen wollte, sprang er auf und vertrat ihr de» Weg. Aber noch immer suchte er nach einer Anrede. — Marie kam ihm zuvor. „Machen Sie mich nicht unglücklich Herr Nahuow!" rief sie flehentlich, während ihre hübschen Augen voller Thränen standen; „erzählen Sie Ihrer Frau Schwester nichts von unser» Spazier ritte», — ich Hab« hier einen so guten Dienst und möchte gern hier bleiben!" Amerika. Amerikanische Blätter melden aus Rio de Janeiro, daß die Handelsstvcknng, welche ans Anlaß der Proclamatio» der Republik i» Brasilien eingetrcte» war, zahlreiche Verlegenheiten für Geschäftshäuser zur Folge gehabt hat. Man hofft aber den Ausbruch einer Krisis verhüten zu könne». Die fremden Vertreter in Rio erledigen nur die laufenden Angelegenheiten. In directen Verkehr mit der neuen Regierung ist »och Niemand getreten. Deutscher Reichstag. 24. Sitzung vom 27. November. IV, Uhr. Das Hans ist erträglich besetzt. Am Bundesraths- lische: Graf Bismarck, von Maltzahn und Coininissare. Dem Anträge der Geschäftsordnungs-Commission gemäß wird das Mandat des Abg. von Cnny (nat.-lib.) als durch dessen Eriieniiung zum ordentlichen Honorar-Professor bei der Berliner Universität für nicht erloschen erachtet. Hierauf wird die zweite Berathung des Etats des Aus wärtigen Amtes bei dem Titel „Gouverneur von Kamerun" fortgesetzt. Abg. Ri chter (freis.) hat den Antrag gestellt, die LecaletatS der Schutzgebiete in, künftigen Etat der Beschlußfassung des Hauses zu unterstellen. Er nimmt zuerst das Wort um zn cvnstatiren, daß er gestern auf seine» Antrag keine Antwort vom Regier,„igstische er halten habe. Es ist doch sehr erwünscht, bestimmte Date» über die Branntweiiicinfnhr nach Kamerun nnd dem Togo-Gebiet zu erhallen. Der Braniittvein-Constim soll dort, wie unsere eigenen deutschen Missions-Gesellschaften klage», in Folge der massenhaften Einfuhr überhand nehmen. Es empfiehlt sich vaher, den Zoll vvn 80 Pfennigen auf die Literflasche Branntwein zn erheben, wie ihn die Neu- Guinca-Compagnie auch erhebt. Staatssccretär von Maltzahn kann sich zn dem Nichter'schen Anträge nicht zustimmend äußern, weil er eine völlige Acndernng des Etat-Verfahrens herbeifnhrcn würde. Abg. vvn Bennigsen (nat.-lib.) beantragt, de» Antrag Richter dcr Bndgctcommission zur Vorprüfung zu überweisen. Abg. Ha mm ach er (nat.-lib.) kann sich mit dem Anträge Richter auch nicht recht befreunde,,. Die Schutzhcrrschaft über die Colvnial- Gebiete sei ausdrücklich dem Kaiser übertrage», andere Ländern über ließen die Elatsausstellung ausschließlich de» Cvlouial-Bcrwaltnngen. Das sind zwei Gesichtspunkte, die bei der Berathung des Antrages nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Abg. Richter (freist): Herr Ha»,wacher ist noch kaiserlicher, als der Herr Slaalssecrelär. Die Schntzhvhhcit des Kaisers collidirt nicht im Geringsten mit unserem Recht der Ansgabcnbewillignng. Abg. von Kardorff (freicons.) befürchtet von dem Anträge Richter eine zu große Complication des Etats. Abg. Baumbach (freist) bestreitet bas und erwartet von dem Anträge vielmehr die Wirkung, daß eine zuverlässigere Ausstell ung des Etats sich ermögliche» lassen werde. Dcr Antrag Richter wird der Bndgelcoinmission überwiesen, die Etatspositiv» genehmigt. Bei dem Titel „Schutzgebiet von Togo' führt Abg. Richter (freis.) Klage über die Zollvcrhnltnisse in Togo, welche lediglich den Schmuggel nach dem angrenzenden englischen Gebiet fördern. Auch finde iu Togo noch heute ungestraft Sclavcnhaudel statt. Geh. Rath Krauel meint, der Abg. Richter suche wohl Alles heraus, was aus die Colvnialpolilik ein schlechtes Licht werfen könne. Die Behauptungen des Herrn Vorredners üvec die Mißstände im Togo-Gebiet sind un begründet, es würde aber zu zcitra,ibens sein, alle die Lücken aus- znfüllc», die sich in dem colonialen Wissen des Avg. Richter befinden' Die Mitthcilnngcn über Sclavcre, sind durchaus unglaubwürdig. Nichtig ist et-, daß der deutsche Afrikareiscndc Krause aus dem Togo- Gebiet ausgcwiesen ist, das geschah aber, weil er durch sein Verhalten die Feindschaft der eingeborenen Häuptlinge ans sich lenkte. Der Tabnkhandel ist in Togo im Aufschwünge begriffen. Ter Aufschwung unserer Colonien hängt im Wesentlichen ab von dcr Consnmplio» und Production durch die Eingeborenen. Alle Jahre werde» nicht gleich sein. Ans dem Boden einer negativen Kritik gedeiht der Baum der Erkenutniß freilich überhaupt nicht. Abg. Wörman» (nat.-lib.) weist auf den Aufschwung des Handels in den Kamerun benachbarten englischen Colonien hin. Es ist doch nicht ausgeschlossen, daß sich auch in Kamerun der Handel »och in ähnlicher Weise hebt. Der Afrikahandcl hat für Hamburg bereits eine hohe Be- „Wozn die Komödie, mein gnädiges Fräulein?!" erwiderte Max mit einer Mischung von Pathos und Ironie. „Warum spiele» Sie mit mir? Zuerst verschwinden Sie ohne ein Wort des Abschiedes und da»» tauchen Sic Plötzlich in einer Nolle ans, die Ihrer wahrlich nicht würdig ist und für die Sie auch gar keinen Beruf haben." „Habe ich denn so schlecht bei Tisch bedient?" fragte Marie entsetzt. Jetzt mußte Max lache»; das naive Erschrecken der Kleinen war zu reizend. „Durchaus nicht, — meisterhaft, höchst elegant, als ob Sie jahrelang nichts Anderes gethan hätten, — aber es wird Mühe kosten, meine Schwester zu versöhnen." „Ich bat Sie aber doch, nichts zu sagen," flehte Marie. — „Ich habe nun einmal den leichtsinnigen Streich -begangen, und ich kann wirklich nichts dafür, daß ich Ihnen gerade in die Hände gelaufen bin, und ich wußte ja auch nicht, was die gnädige Frau mr eine Geborene ist." Max horchte auf; gut, daß er nicht recht zn Worte gekommen war! Da hatte ihn seine Eitelkeit hübsch genasführt! „Also Sie sind wirklich — wirklich — ein — ein — ein — Hausmädchen?" brachte er mit Mühe heraus. „Gewiß, Herr Rahnow!" „Und wie komme» Sie dazu, sich mir als Dame vvrznsielle», wie kommen Sie zn dem Pferde, zn dem Bedienten?" fragte Max nunmehr in strengem Tone, — „nnd wie konnten Sie mir einen ganzen Roman erzähle», an dem kein wahres Wort ist?" (Fortsetzung folgt )
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