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Sächsische Dorfzeitung : 18.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-18
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189911187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18991118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18991118
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-11
- Tag1899-11-18
- Monat1899-11
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 18.11.1899
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Exped. «t. Redaktion Dresden-Neustadt I. Meißner Basse 4. Die Zeitung erscheint rteufta», Dannerftau und Ganuadeud früh. «dsnuemeut»- Pret»: »terteljährl. M. 1^0. Zu beziehen durch die kaiserlichen Post- «stalten und durch unsere Boten. kei freier Lieferung ins HauS erhebt die Post noch eine Ge bühr von 85 Pj. Sächsische McheitilG Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und (andmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neusta , für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. »erde» bis Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: die 1 spalt. Zelle 15 Ps. Unter Eingesandt: « Pf. Inseraten- Aanahmestelcnr Jnvalidendank, Haas«,stein L Bögler, Rudolf Moste, G. L. Daube L llo. in Drc-den, Leipzig, Frankfurt a/M., ». 1tohl, «esselSdorf, Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müler in Dresden. Ar. 136. Sonnabend, den 18. Wovemöer 1899. 61. Jahrgang. Politische Weltscha«. De«ts<be< SReied. Zur Kaiserretse nach England wird auS Berlin geschrieben: „Der Hofbericht theilt «it, daß sich auch Graf Bülow im Gefolge de- Kaiser aus der Reise nach England befinden wird. Die An sicht, daß infolge dessen ein Gedankenaustausch über die politische Lage in England vorauSzusehen ist, kann nicht ohne Weiteres von der Hand gewiesen werden. Immerhin wird hier betont, daß die Initiative dazu nicht von Herrn v. Bülow auSgehen würde, welcher sich in England, wie ein drastischer Ausdruck lautet, gewissermaaßen al- „Gast im Quadrat" sühlen muß, da er nur Gast de- Kaiser- und dieser wieder Gast der Königin Viktoria wLre. Sollten indessen politische Fragen von anderer Leite angeschnitten werden, so wäre Graf Bülow, so meint man hier, gerade der rechte Mann, um die Unterredung in den richtigen Grenzen zu halten." — Au-London wird berichtet: .Unmittelbar nach dem Besuche de- Kaiser- bei dem Prinzen von Wale- findet die Rückkehr nach Deutsch land statt." Der Reichstag nahm am Mittwoch in der zweiten Lesung der Vorlage über da» Posttax wesen von den drei Nummern des Artikel- 1 die beiden ersten — Erhöhung de- Mindestgewicht- de- einfachen Briefe- auf 20 Gramm und Ermächtigung der Post verwaltung zu Erleichterungen im Verkehre mit Nach barorten — unverändert an. Auf diese beiden Nummern bezog sich die Debatte, welche vorausging, nicht; sie betras vielmehr ausschließlich die Nummer 3 deS Artikel» 1, welche den neuen PostzeitungStarif enthält. Sie wurde mit zwei geringen Aenderungen angenommen, von denen die eine die Gebühr pro Monat der Bezug», zeit im Interesse der kleinen Blätter von 3 Psg. de» SommtsfionSantrage» auf 2 Pfg. herabsetzt. Im Uebrigen wurden auch hier die, mit der Regierungsvorlage im Wesentlichen übereinstimmenden Anträge der Kommission angenommen, so daß mit dem verderblichen Princip gebrochen wird, die Postgebühr nach dem Bezugspreise der Zeitungen festzustellen, welches die Post zum fast unbezahlten Handlanger der Generalanzeiger. Presse gemacht und dadurch deren Emporkommen ganz wesent lich gefördert hat. ES waren verschiedene eingreifende SbänderungSanträge gestellt, die vom Staatssekretär v. Podbi el Ski, der wiederholt da- Wort nahm, über zeugend bekämpft und von der Mehrheit abgelehnt wurden. Der Staatssekretär vertheidigte die Kommission-. Vorschläge u. A. mit der Begründung, daß sie die kleine Presse erstarken lassen würden und daß die Mehr einnahmen zur Aufbesserung der Gehälter für die Unter- Keuilteton. Bergkönigs Töchter. Roman von Ä. Linden. (Nachdruck verboten.) (2. Fortsetzrng.) „Sein Geld kann er auch behalten! Die Gertrud St mir die Hand gegeben, hast Du'S gesehen?" .Ja, aber ihre Mutter hat nit mal „Danke" ge sagt, die hat au-gesckaut, al» wenn sie von Stein wär'. Ob do- auch der Schrecken gemacht hat?" Sie kamen jetzt dorthin, wo die letzten Häuschen des Dorfe- sich an die aufsteigende, haidebewachsene Halde lehnten. Hier wohnte Karl mit seiner Groß mutter. Sin niedrige» Gebäude mit schiefen, weißge- Exchtrn Wänden und schrägem Strohdach lag noch etwa- mehr abseits. ES mußte schon sehr alt sein, davon zeugten die unregelmäßig angebrachten Fenster mit den kleinen Scheiben auS grünlichem Gla», da- Mrwitterte Balkenwerk und die braune, vermorschte, m der Mitte gespaltene Hansthür. Von all den kleinen Häusern und Hütten de» Dorfe» sah e- am meiste« bnsaüen auS. Dora wollte eintreten, doch schaute sie vorher bähenden Blickes den Weg hinauf, der zu den nahe- karren Halden de» Bergwerks führte. Ein einzelner «°un kam dorther, langsamen, müden Schritte» und * gebeugter Haltung zu Boden schauend, al» suche er "n etwas. Dora lief auf ihn zu und faßte seine beamten nothwendtg wären. Der nationalltberale Ab geordnete Horn hielt unter Anderem die von der Kommission beschlossenen Sätze darum für bedenklich, weil sie die Zeitungen veranlassen würden, dünnere- Papier zu nehmen, wodurch auch die Papierindustrie ge schädigt würde. (?) Gegen die Beschlüsse der Kommission wandten sich insbesondere die Lentrum-abgeordoete» vr. Marcour und Da-bach sowie Abgeordneter Pachnicke von der Freisinnigen Vereinigung. Ein Antrag de» Abgeordneten Da-bach, die Angelegenheit nochmals an die Kommission zurückzuverweisen, wurde mit großer Majorität abgelehnt, dergleichen ein Antrag deS Abgeordneten Marcour, betreffend Einführung eine» ZonentarisS. Der angenommene Tarif setzt sich au- einer Grundgebühr für die Bezug»zeit und au» Ge bühren nach der Häufigkeit de» Erscheine-, sowie nach dem zu befördernden Gewichte zusammen; er beruht i sonach auf dem richtigen Princip von Leistung und Gegen leistung. — In der DonnerstagSfitzung kam da» Hau- mit der Beruthung von Artikel 2 und 3 der Post - Novelle zu Ende. Abg. Singer hatte den Stand punkt der Socialdemokraten zu vertreten, welche bekannt lich die Aufhebung der Prtvatpostanstalten billigen. Er that die» u. A mit der Begründung, daß sich die Lage der Beamten der Privatpost durch die Uebernahme in den ReichSdienst wesentlich bessern werde. Artikel 2 tmrrde unter Ablehnung aller SbänderungSanträge gegen die Stimmen der freisinnigen Parteien und einiger EentrumSmitglieder in der Kommisfion-faffung ange. nommen. Danach dürfen also künftig verschlossene Briefe am Orte nur von der Reich-post befördert werden. Da- vollkommene Ende der Privatposten besiegelte so dann die Abstimmung über Artikel 3. Nach der Regie rungsvorlage, dürfen Privatpostanstalten nur mit Ge nehmigung deS Reichskanzler-, in Baiern und Württem berg nur mit Genehmigung der LandeScentralbehörde errichtet oder weiter betrieben werden. Die Kommission hat diese Bestimmung dahin verschärft, daß Privat, Postanstalten zur gewerbsmäßigen Einsammlung, Be förderung oder Verlheilung von unverschlossenen Briefen, Karten, Drucksachen und Waarenproben mit der Aufschrift bestimmter Empfänger vom 1. April 1900 ab überhaupt nicht mehr hetrieben werden dürfen. Dieser KommisfionSantrag wurde angenommen und zwar mit dem von den Socialdemokraten eingebrachten, vom Staatssekretär v. PodbielSki und den Abgg. Pach nicke und Marcour vorläufig beanstandeten, vom Abg. Büsing aber befürworteten Zusatzantrage: „Abgesehen von Privatpostanstalten ist die gewerbs mäßige oder nicht gewerbsmäßige Beförderung von I unverschlossenen politischen Zeitungen innerhalb der ! Gemeindegrenzen eine- OrteS, insbesondere auch, wenn Hind; sie wußte, daß der Vater nicht gut spreche« konnte während deS Gehen-, deshalb redete sie ihn nicht an. Als sie durch die niedere HauSthür getreten waren, blieb er aufathm^nd stehen. Ec nahm Vie Kappe ab und strich mit dem roth-baumwollene« Taschentuch über da» hagere, von dünnem, schwarzem Bart umgebene, jetzt schweißbedeckte Gesicht. In dem stillen, milden Blick der tiefen, grauen Augen lag ein« innige Zärtlichkeit, al- er nun statt de» Gruße» seiner Tochter zunickte und ihr taS wirre Haar au-der Stirn strich. Ein scharser Tabaksqualm, verwischt mit dem Dust von gedämpften Kartoffeln und gebratenen Zwiebeln quoll au» der geöffneten Stubenthür. Barn» warf einen gleichgiltigen Blick auf die Männer und jungen Burschen, die dort rauchend, plaudernd, Kaffee und Bier trinkend, um den rohgezrmmerten Tisch saßen. Da kam au- der Hinterthür de- Borflur-, welcher zu gleich als Küche diente, eine ältliche Frau mit ver grämten Gesicht auf ihn zu. „Bist wieder so lang auSgeblirben und ich sitz' hier in Sorg' und weiß nit mal, roa» e» gegeben hat!" sagte sie vorwursSvoll. „Hast Du ihn denn nit getroffen heul' Nachmittag? Bist Du bei ihm gewesen und wa» hat er gesagt?" suhr sie hastig fragend fort. Barn» schwieg zuerst, sichtlich nach Athem ringend. „Wart' doch, ich will Dir schon Alle» erzählen!" entgegnete er dann, an ihr vorübergehend in die kleine, dunkle Schlaskammer, die link» an d.n Flur stieß. Dort setzte er sich müde auf einen Stuhl, stützte den Arm auf den Bettraud und legte den Kopf darauf. n, vi- Vost dorthin befördert wurden, Jeder, l-t" - «uf der Tagesordnung der Frei. Nanden der Rest deS Postgesetze», da» Tele. ... in seiner am Dienstag stattg.habten Sitzung auch auf die mebrerwähnte »enderung in der stenographische« Nachschrift einiger Worte de» Präsidenten Grasen Balle- Krem »u sprechen, die kur, vor der Vertagung ersolat war Graf Ballestrem erklärte jetzt, daß seiner Ansicht nach di- »L-nMdurch di-v-n chu. Rüg- für die unbefugte «enderung und die nachsolaeude Richtiakelluna der Korrektur erledigt sei Dem Hause gegmüber trage er die Verantwortlichkeit sür den Bor- U Der Präsident iügte auf Anfrage de^Abg. Bebel noch hinzu, daß die «enderung de« Stenogramms nicht etwa auf Anregung von außen her sondern durch die allerdings unberechtigt^ vom Präsidenten nicht kontro- lirte Initiative de- ReichStagS-Bureau- erfolgt sei. Der Seniorenkonvent trat der Auffassung de- Präsi denten bei und erklärte die Angelegenheit al» erledigt. — Die »enderung betraf bekanntlich eine Bemerkung de» Präsidenten über die Grenzen, innerhalb deren er im Reichstage eine Debatte über Reden oder «euße- rungen deS Kaisers zulaffen würde. . Neber die Lage in Kamerun wrrd geschrieben: Neuere Nachrichten, die auS Wrstafrika emgetroffen find, gestatten keine Zweifel mehr an der beklagen», werthen Thatsache, daß der Aufstand in Kamerun im Wachsen begriffen ist und einen bedrohlichen Umfang angenommen hat. Die wiederholten Kämpfe bei «ribt in den Tagen vom 22. bi» 25. September haben, trotzdem die Aufständischen schließlich vertrieben wurden, die Buli-Stämme nicht zu entmuthigen vermocht. Daß ferner über da- Schicksal der in da- Hinterland von Kamerun entsandten Expedition deS Leutnant» von QueiS die größten Besorgnisse am Platze find, braucht nach der nunmehr amtlich bestätigten Ermordung de» ExpeditionSsührerS kaum gesagt zu werden. In diesem Falle haben sich leider die englischen Privatnachrtchten zuverlässiger erwiesen, als die vom deutschen Kolonial amt ausgegangenen beruhigenden Erklärungen. Dem- gemäß dürften auch die neuesten Unglücktmeldungen deS Reuter'schen Bureau» den Thatsachen im All gemeinen leider entsprechen. Bi» jetzt liegt nach- stehende Mittheilung au» London vor: Bureau Reuter verbreitet wieder au» Liverpool beunruhigende Nach, richten über Deutsch-Westafrika. Liverpooler Kaufleute, welche Fabriken in den deutschen Distrikten Batanga und Kridi haben, erklärten, der Aufstand dort sei all gemein und Hochernst. Die Rebellen gehörten zum Die Frau war ihm gefolgt. „Wa» hat er denn ge sagt?" wiederholte sie ungeduldig. „Ec könnt sich nicht d'rum kümmern, ich thäi'» mir bloß einbilden mit dem Erz im Johannisthal, da» Geld dafür wär' doch fortgeworfen und er hätte mehr damit zu thun, al- e- auszugeben für meine dummen Pläne!" entgegnete der Mann, ohne sich auf zurichten. „Da hat er nit Unrecht. Dein' dumm' Geschichte« mit dem Erzfuchen sind ja auch ganz allein Schuld, daß Du Dich um kein ander' Arbeit gekümmert hast und daß wir so 'runtergekommen find. Aber Haft Du ihm denn nit gesagt, daß er Dir wa- leihe» lollr' für den Hau-Halt und wir ein bi-chen au- der Verlegen heit kommen? Hast ihm doch auch dazumal m t ver- Holfen zu seinem Reichthum, da kann er unS auch mal au» der Not reißen." »Ich — ich — mocht' nicht da» Alle- sagen, daß die «ndern e» hörten, wie'» un» so schlecht geht." „ da» ist nun wieder Dein' Hofsart l Dav« gehst Du jetzt aber gleich 'rüber in sein Hau»." „Nochmal!" rief der Mann, erschrocken sich auf- richtend, „ich glaub', er ist gar nicht daheim, eben diu ich aus sernem Komptoir gewesen, da war er noch nicht h'"gekommen, ich wollt' versuchen, ob ich da allein mit ihm sprechen könnte." "'k helfen! Du mußt ihn suchen überall und zuseh'o, daß Du da» Geld kriegst, sonst weiß ,ch mt, wa» werden soll. Mieth' und Kohlen sind wir dem Ningelwtyer schuldig, Kartoffeln und Speck muß ich kaufen, sonst geh'« un- die paar Kost gänger auch noch all' fort und mit meinem Verdienst
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