Delete Search...
Hohensteiner Tageblatt : 10.03.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-03-10
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188903105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18890310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18890310
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust. Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1889
- Monat1889-03
- Tag1889-03-10
- Monat1889-03
- Jahr1889
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 10.03.1889
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
HoheMemer Tageblatt. Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk ?50 A sowie für Auswärts alle Austräger, desgl. fiei in« Haus ' v alle Annoncen-Expeditionen zu Original- Preisen entgegen. sür Hvhensteiu-Grnstthal, Oberlungwitz, Abtei Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Fallen, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rutzdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleisza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhfchnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. f. w. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. Nr. 59. Sonntag, den 10. März 1889. 39. Jahrgang. Bekanntmachung. . Schuss ungestörter gründlicher Reinigung des Kirchenneubaues ist, nament lich bei den letzlgen Witterungsverhältnissen, das Betreten der Kirche Jedermann auf das Strengste untersagt. Hohenstein, 8. März 1889. Der Kirchenvorstand. Zimmermann, Pf, Vors. Bekanntmachung. Dienstag, den 12. März 1889, letzte Schulanlageneinnahme für das Schul jahr 1888 in der Expedition des Unterzeichneten. Gleichzeitig werden alle Schulanlagen- und Schulgeldrestanten aufgefordert, ihre dicsbez. Reste bis 30. März 1889 zu begleichen, andermalls die executivische Beitreibung unnachsichtlich erfolgt. Hermsdorf, den 4. März 1889. Götze, Gemeindevorstand. Deutsches Reich. Wie mau in Abgeordnetenkreisen an nimmt, wird die preußische Regierung in dieser Session kaum noch mit dem in der Thronrede angekündigten Gesetz über die Reform der directen Personalsteucrn hervorrreten. Ein Ent wurf war bekanntlich vorbereitet, stieß aber im Staatsministerium auf Schwierigkeiten, welche eine theilweisr Umarbeitung erfor derlich machten. Selbst wenn der Enrwur' noch erscheinen sollte, ist seine Erledigung in dieser Session nicht mehr wahr scheinlich. Inzwischen har das Eentrum Sie Struerwagc von einer anderen Seite angeschnitten. Die Überweisung der Hälfte der Grund- und Gebändefteuern an Sie GememSen ist an sich der Regierung durchaus sumyarhüch und hat seit zehn Jahren in den Lorschlägen über die Verwendung Ser Mehr überweifungen des Reiches eine Rolle gesmelt. Allein noch fehlen die Mittel, um den Ausfall mr Sie Staatskasse rund 36 Millionen Mark — vollständig zu decken und es bie ten, was vielleicht noch wichriger ist, Sie oerschleSenaitigen Ge meindeverhältnisse m Preußen dec Ueoerwersung so viele er schwerende Umstände, daß eine Verständigung nicht leicht zu erzielen sein wird. Wenn außerdem das Eencrum gleichzeitig die Communalzuschläge zu den Gemeindesteuern beseitigen will, so wird die Reform der Realsteuern unter Umwälzung der ganzen Finanzwirthschast der Gemeinoen m einer Weise mecha nisch complicirt-. welche die schwersten Bedenken herausiordern muß und eine Einigung der verschiedenen Kactoren der Ge setzgebung erst recht nicht in Aussicht stellt. Daß die von vornherein als unrichtig bezeichnete Meldung verschiedener Blätter von der Absendung des deutschen schul- qeschwadcrs nach Samoa eine irrige gewesen ist, duür liegt jetzt ein neuer Beweis vor. Während der Besthl, welcher das Schulgcschwadcc nach Porr Said Singm. schon am 20. Februar ergangen ist, wurde am 26 Februar vermgt. das ärztliche Per sonal,' welches sich au'' dem Schulgeschwader befinde, solle auf die Schiffe des neuen, im Mar m Dienst zu stellenden Ucbungs- gcschwaderS übergehen. Bis dahin wäre somit auf die Rück kehr des Schulgeschwaders ;u rechnen. Dasselbe würde also an der vstafrikämichen Küste nur kurze Feir verbleiben können. Für die letztere Ausnahme tt'nÄ: auch der Umstand, daß bis her für die Zurückbeorderung der Seeeadelten, welche dem nächst das Omeiersexamen zu machen haben, keine Bestimmung getroffen ist. Die angesehenste.' Panier Feuungen verschiedener Richtung betrachten den Besuch des deutschen Kaiserpaares bei dem fran zösischen Botsckaster m Bettln als einen Beweis dafür, daß die Beziehungen zwischen den beiderseitigen Regierungen sich eit dem letzten Mmisterwechiel >u Frankreich günstiger gestaltet haben. In der Umgebung des Präsidenten der Republik legt man dieser Dhalsache und den wohlwollenden Worten, die der Kaiser zu Herrn Herbette in Bezug auf Frankreich äußerte, und die so'ort amtlich nach Paris gemeldet wurden, hohe Wichtigkeit bei. Die „Merts" schreibt in gleichem Sinne: „Man kann mit Recht dieses Fest als ein Ercigniß betrachten, denn seit l^83 halte die französische Botschaft den Kaiser nicht empfangen. Eugesgeschichte. Hohenstein, 9. März. Es ist ein Harles Wort, das in Wien gegen den über- aschenden Schritt König Milans gefallen ist: Pflichtverletzung! bcr es ist nicht unberechtigt. Der Exkönig von Serbien ist l Oesterrcichern stark verpflichtet. Sie haben ihm ihre Unter- zung geliehen, wo sie nur konnten; sie haben ihn und sein d vor dem Untergange bewahrt, als die siegreichen Schaa- des Battenbergers der serbischen Herrlichkeit ein jähes Ende lachen drohten; sie haben dem König ihre Unterstützung bei dem Schritte geliehen, der vielleicht mit am meisten Erschütterung der Stellung des Königs beigetragcn, und der ihm doch so sehr am Herzen gelegen — bei der Trennung «einer Ehe. Angesichts des starken Hinterhaltes, den der König stets in Pest und Wien gehabt, durfte die Donaumonarchie wohl erwarten, daß Milan sich dankbar erweisen, daß er auf seinem Posten ausharren werde, daß er dadurch Oesterreich die zuverlässige Bürgschaft für Serbiens Haltung gebe. Darin liegt in der That das Bedenkliche, ja die Gefahr der gegenwärtigen Vorgänge, daß durch sie jede Gewißheit für eine Wetterführung der bisherigen serbischen Politik genommen wird. Ristitsch ist nicht der Mann, allzugroßes Vertrauen einzuflößen. Er hat sich in den letzten Jahren als einen ziem lich wetterwendischen Politiker gezeigt; er hat zwar, solange er Ministerpräsident war, leidlich vernünftige Wege eingeschlagen und sich ziemlich gut zu Oesterreich zu stellen gewußt. Als er aber seinen Einfluß verloren, da hat er sich in gekränktem Ehrgeiz ganz in die Arme Rußlands geworfen, und wenn er seitdem auch wieder Wasser in seinen russischen Wein gethan, so ist dieser häufige Coulissenwcchsel doch nicht dazu angethan, den Regenten Serbiens als einen Eckstein des Vertrauens er scheinen zu lassen. Ristitsch ist zweifellos hochbegabt, ein er fahrener und energischer Staatsmann, und er kennt die Russen genau, und weiß gerade deshalb, was sie eigentlich wollen. Ob das Alles aber hinreichen wird, um die Bahn des serbi schen Regenten auf die Dauer festznlegen, dafür fehlt jede zu verlässige Bürgschaft. Eben darum sind alle die schönen Worte von der Fort dauer der bisherigen serbischen Politik — Worte. Die hoch- officiöse „Politische Correspondenz" läßt sich beispielsweise aus Belgrad melden: „Bezüglich der äußeren Politik tritt keinerlei Veränderung ein." Anfänglich gewiß nicht; wie cs aber später wird — das kann erst die Zukunft lehren. Der Ernst, mit dem die Situation in Berlin allgemein aufgcfaßt wird, seil die volle Tragweite der Entschließungen König Milans bekannt geworden ist, beweist, wie wenig Vertrauen man allen diesen Versicherungen zubilligt. Es kommt dazu, daß man den Ein fluß der Königin Natalie auf ihren Sohn wie aus das serbische Volk nicht unterschützen darf. Auch dagegen hilft keine gesetz liche Vorschrift, kein Versprechen, weder die Verbannung der Königin, die ja aufgehoben werden kann, noch die Erziehung des Königs, der schon zu alt und verständig ist, um gewisse Eindrücke in seiner Jugend ganz vergessen szu können. Nur eine energische und machtreiche Persönlichkeit, wie cs Milan war, hätte alle diese Bedenken zerstreuen, alle Garantien bieten können — mit seiner Abdankung aber ist dem siegreichen Ein züge der russischen Politik in Serbien Thür und Thor geöffnet. Rußland wird sich zwar voraussichtlich seiner bisherigen Haltung getreu, vorläufig kaum offen in die serbischen Verhältnisse cm- mischcn, schon um das Volk nicht kopfscheu zu machen; Ruß land hat cs auch nicht nöthig, denn sein bisheriges System bat ja die besten Früchte gezeitigt. In diesem Sinne ist auch die äußerst diplomatische Erklärung des „Journals de st. Pctcrs- boura" gehalten. Aber im Geheimen wird Rußland nicht zögern, den Rubel rollen zu lassen. Es ist vielleicht kein Zu fall, daß gerade jetzt der alte Bulgarcnverschwörcr Zankow aus der Balkanhalbinscl angekommen ist. . „ . Jedenfalls ist, wie schon erwähnt, für die nächste Zeit cmc sichtliche Veränderung in der Haltung Serbiens kaum zu er warten. Dem gicbt auch das Organ Kalnokys, das Wiener werde freiwillig Bulgarien verlassen. Der Sturz Milan» werde das Ende des Koburgcrs beschleunigen. Wenn Milan vordem Willen der Nation weichen mußte, könne der Koburger, dessen Regime illegal sei, der sich im Widerspruche mit den mäch tigen Staaten befinde und weder durch seine Konfession noch durch seine Abkunft im Volke wurzele, sich noch weniger halten. Zankow glaubt, Ristic werde zwischen Rußland und Oester reich laviren. Die Wandlung der serbischen Dinge werde erst dann vollständig sein, wenn ein Führer der Radicalcn in die Regentschaft berufen werde. Die Abdankung Milan's sei für Oesterreich vortheilhaft; denn ein Schattenkönig wie Milan sei kein verläßlicher Verbündeter. Ob Milan auch seine Dynastie gerettet habe, werde von dem Verhalten der Regentschaft ab- hängev. Ueber seine Audienz beim Czaren erzählte Zankow, der Czar habe gesagt, Bulgarien sei der Gegenstand seiner unausgesetzten Fürsorge. Rußland könne jedoch nicht auf ge waltsame Weise in die Entwickelung der bulgarischen Ange legenheit eingreifen und würde in einer Politik der Enthalt samkeit und des Abwartens verharren, bis der bulgarische Thron nicht mehr illegal besetzt sein werde. Letzteres sei eine interne Angelegenheit Bulgariens. Kandidaten für den Thron habe der Czar nicht genannt. Italien. Rom, 8. März. Nachdem Finali die Ucber- nahme des Arbeiten-Ministeriums endlich zugesagt, ist das Cabinet gebildet. Die Officiösen nennen cs ein Cabinet der Linken, weil Crispi, Miceli, Zanardelli und Seismit-Doda demselben angehören, aber Finali, Brin, Bertold, Giolitti und Lacava sind von der Rechten und dem rechten Centrum. Je denfalls ist aber sicher, daß Crispi den Couservativen, welche ihn im Stiche ließen, den Krieg ankünvigt. Ein Leitartikel der Riiorma läßt diesbezüglich so tief blicken, daß derPopolo Romano heute das Cabmet eine „Fastcnregierung" oaer eine „Regierung der allgemeinen Wabl n" nennt, je nachdem ihr das Recht zur Ausschreibung von Wahl?» bew lligt werde oder nicht; ein ganz richtiges Ullyett, da Crispi's letzte Combination aus die gegenwärtige Kammer nicht rechnen kann. Frankreich. Paris, 8. März. Der Weberstrike in Ar mentieres ist durch Annahme der Ausgleichsvorschläge der Prinzipale seitens der Arbeiter beendet. Paris, 8. März. Es wird versichert, der gestrige Minister- rath hätte auf Antrag des Ministers des Acußeren, Spuller. die sofortige Annullirüng des Ausweisungs-Decretcs gegen den Duc d'Aumale beschlossen, sodaß dieser demnächst nach Frank reich wird zurückkehren können. — Gestern gab die Herzogin d'Uzds zu Ehren Boulanger'-- ein Diner mit darauffolgender Soiree. Sie trug ein mit Nelken geschmücktes Kleid. Als der General eintrat, wurde eines von den Boulanger-Liedern ge spielt. Unter den Anwesenden bemerkte man Prinz und Prin zessin Laon, Marquis d'Hervcy, Vicomte und Vicomtesse de Larochefoucauld, Prinz von Tarent, Graf und Gräfin Chevigne, Gras de Mareuil, Marquis de Breteuil, Graf Gramont, Mar quis Jnigne, Grafend Gräfin Jean de Montebello, Graf Fitz-James, Prinz dc'Wroglie rc.; ferner waren auch die bou- langistischen Abgeordneten Lagucrre und Le Hörisse anwesend. Die Herzogin hatte auch den grasen Mcnsdorf von der öster- „Fremdenblatt", Ausdruck, indem es schreibt: Oesterreich-Ungarn, welches die Selbstständigkeit der Balkanvölkcr achte und alle Entschließungen ihrer gesetzlichen Autoritäten rcspecrire, sehe die Regentschaft ausschließlich aus diesem Gesichtspunkte an. „Ristitsch wird in seiner Politik sicherlich nur von Rücksichten der Wohlfahrt und Sicherheit Serbiens geleitet sein. Ein freundliches Verhältniß zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien ist beiden Theilen nutzbringend, darf somit aus die Pflege auch der neuen Machthaber rechnen, und die Nachricht erscheint glaub würdig, die Regentschaft Alcxander's I. wird die politischen Wege Milan's wandeln!" Möge das Vertrauen des Wiener Blattes nicht getäuscht werden! Es steht mehr auf dem Spiele als der Einfluß Oesterreichs in Serbien — den Hintergrund zu dezn Ende Köniz Milans bildet der CulschcidungSkampf um die Balkanhalbinsel, ein Kamps, der ganz Europa in seinen Grundvesten erzittern machen würde. In Darmstadt sand gestern früh um 7 Uhr die Hinrich tung des Mörders Heinrich Müller aus Jödel statt. Derselbe hatte im verflossenen Herbst in Bessungen seinen Nebengeselle» Oppermann in scheußlicher Weise ermordet. Bei der Executw» war die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Zugegen waren nur eine Anzahl Gerichtspersonen und zwölf aus der Stadtverordneten- Versammlung gewählte Zeugen. Oesterreich-Ungarn. Wien, 8. März. Zankow weilt a«f der Rückreise von Petersburg noch in Wien, er wurde vom Botschafter Lobanow empfangen und begiebt sich zunächst nach Belgrad. Gegenüber einem Mitarbeiter der „Narodny Lisch" sprach er die feste Zuversicht auf einen baldigen Umschwung in Bulgarien aus. Die Lage des Koburgcrs sei prekär und erschüttert. Der Zerfall des Prinzen mit Stambulow sei ein vollständiger. Der Koburger werde allmählig selbst zu der Erkenntniß kommen, daß seine Stelle unhaltbar sei, und er
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview