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Dresdner Journal : 21.03.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-03-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186103216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18610321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18610321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1861
- Monat1861-03
- Tag1861-03-21
- Monat1861-03
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Journal : 21.03.1861
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3voniiemr»t,prrtst: 3lU»rIi°b: ü I-Nlr. 10 dt-r. in »«A-a.) I» ,. 10 „ ,. „ ttrM kni-n»< »oonUieN lo vi«S«: 1b Kxr. I Linnnin« li<uoo>«ru: 1 tiUr. ) Ninnn. rnftratrupretst: leitr a»n Nnn» «io«r E«»p»Ir*n«a 2Gils: 1 1«Ur. l-'lltchr „Lin^«»»n»t" Ni« 2«»I«: 2 It^r. skrschrtimr: 'riiEUoN, mit Xa»o»i>ll>e ä«r Sonn- un6 kninrinU», akd.L<t» Nir <i«n tolU«nä«n 7»ss. Dres-nerAurml. Verantwortlicher Redacterr: I. G. Hartmann. Lllstralruinaahmr auswärts: LntpntU! k». , OoiaialsiloaAe 6«, 1>r«»6u«r 3ouiw»l»; «dsaässelblt: 11. Ur)»»»«; ^1t»a»: llnsssivsm -1 Vool.»«; Asrlla: O»osiv,',cke vuckk., Nirinmi'» Lurenu; Arswsa: L. 8cnr.ov^s; Vrinilkort ». IE.: 3^ro««'»odv Luctrdsoäliiiix; Kvla: ^ool.i Liioilllli; ksris: v. l-ürrssssr.» (28, ru« 6e» Non» «nkin»); kr»A: t'i. Ln»l.,cn'» Luobbsaäluax. Herausgeber: Käuixt. Lipeäition 6s» Vreiäusr 3oura»l», Orssäsa, bl»riea»tr»s»o Ar. 7. Amtlicher Theil. Dresden, 18. Mürz. E->. Majestät der König ha« b«a geruht, den Leutnant v. Durch ar di von der Bri gade reitender Artilleiie und den, al- Lehrer beim Ea- dettrn-Eorp» und bei der Artillerie-Schule commandirten Leutnant vr. Kahl vom Fuß-Artillerie-Regimente, zu Oberleutnant- allergnSdigst zu ernennen. Bekanntmachung. die Au-gabe neuer Zinöbogen zu den Landrenten« briefen betr. Da die zu den noch unauSgeloosten Landrrntenbrie- feu gehörigen Zin-bogen nur noch die zu Ostern 1881 etnzulösendea ZinSschriae (Coupons) enthalten und des halb mit Ausgabe neuer Ainsbogen zu verfahren ist, so wird den Inhabern solcher Landrentenbrirfc hierdurch zur Nachachtung bekannt gemacht, daß diese Ausgabe den 2. April 1881 ihre« Anfang nehmen soll und daß die auszugrbenden Atnsbogrn wiederum 20 Zin-termtne, von Michael 1861 bi- mit Ostern 1871, in sich fassen werden. Die Aushändigung dieser Zia»docu«ente erfolgt bei der vnchhalteret der Königlichen Landrrnteu- Hank-Verwaltung — in dem nach der Laudhau-straße und der inneren Stadt zu gelegenen Parterre-Viertel de» Landhauses — gegen Zurückgabe der alten ZinSleisten (Talons) allwochentäglich von früh S bi» Mittag» 1 Uhr, während mit Zahlung der zu Ostern 1861 fälligen Land- rrntenbrief-Zinsen Seiten der Landrentenbank- Casse nach der zrither üblichen Weise schon am 18. März 1881 begonnen werden wird. Die Empfangnahme der neuen AinSbogen ist persön lich, beziehentlich durch hierortige Beauftragte zu bewirken. Sollten gleichwohl aufUmtausch vonZins- bogen gerichtete schriftliche Anträge der König lichen Londrentenbank-Verwaltung zugehkn, so werden dergleichen Zusendungen ausnahmSloS den Antragstellern auf deren Gefahr und Kosten mittel» der Post unerledigt, nach Befinden so gar uueröffnet zurückgeschickt werden. Zu Erleichterung de» Geschäftsgänge» wird es übri gen» unerläßlich, die abzugrbenden ZinSleisten (Talons), sobald sich deren mehr al» sechs in Einer Hand be- staden, nach den Appointgattungen gesondert und nach der Nummrrfolge geordnet, auch von einer die Stückzahl »schwatsende» Speetfieatio» begleitet, an Ort und Stelle zu bringen. Dresden, am 4. März 1861. Königliche Landrentenbank - Verwaltung. ve. Schaarschmidt. Richter. Nichtamtlicher MM. Urstrttchi. Telegraphische Nachrichten. Tagesgrschichte. Dresden: Vom Landtage. Eabt- netSmtnister Traf Einst idel s. — Wien: Einrich tungen für den Kaiferaufenthalt in Ofen. Bildung eine» StenographenbüreauS. — Prag: Landtagswahl. Triest: Orffentlichkeit für-die StadtrathSsihungen be antragt. — Agram: Landtagseinberufung. Ungarische Wahlschlägeret. — München: König und Königin von Neapel erwartet. — Lindau: Der versunkene Dampfer aufgefunden. — Stuttgart: StaatSmini- ster v. Herdegen -s. — Gotha: Der gemein schaftliche Landtag eröffnet. — — — — — Frankfurt: BundeStagSsihung. — Itzehoe: Der Ausschußbericht über die VerfaffungSvorlagen. — Pari-: Vcm gesetzgebenden Körper. — Bern: Li quidation der Ostwrstbahn. — London: Krvnprin- zrsfin von Preußen. Ministererklärung bezüglich dc» deutsch-dänischen Streite-. — Neu-Bork: Einzieh ung der Kirchcngüter in Merico. Laudtag-verbandlungen. Feuilleton. 2- Dresden. Montag den 18. März fand unter dem Vorsitze des Hofcath» vr. G. Klemm die Hauptver sammlung deS k. Alterthum-vereinS statt. Der Vor sitzende thrilte zunächst den neuesten Bericht de- Frei berger ZweigvrreinS über dessen Bemühungen für die Freilegung der berühmten „goldnen Pforte'' am Dome von Freiberg mit. Darauf erfolgte die statutenmäßige Wahl eine- neuen Direktorium». Es wurden ernannt durch Stimmzettel: zum ersten Director Herr Hofrath Vr. Gustav Klemm, zum zweiten Director Herr GeneralTraf v.Baudtssin, zumEecrrtärHerrApprllationS- ra:h Noßky, zum Cassirer Herr Advocat Schmidt; durch Acclamattoa: zum Bibliothekar Herr Prof. vr. Löwe und zum Maseum-vorstand Herr Baurath Stapel. Hierauf erfolgte die Feststellung de» Budget» für da» nächste Ver- ein»jahr (März 1861 bi- Februar 1862). Se. Ercellenz Herr wirkt. Geh. Rath vr. v. Langenn machte sodann auf die Gefahren aufmerksam, welche die Feuchtigkeit auf die im hiesigen k. historischen Museum aufbewahrten kostbaren Gewebe und Stickereien, namentlich auf die Waffenröcke, Schärpen, Gürtel, Wehrgehenke sowie auf da» türkische Zelt hrrvorbrtngt. Herr Inspektor Büttner gab über dies« Angelegenheit nähere Gtnzelnhriten, und der Ver ein, beschloß, dieselbe näher in» Auge zu fassen und ge eigneten O te» deshalb sich zu verwenden. Nachdem der Verein Herrn Bürgermeister Nrubrrt und Herrn Kammer musikus Rühlmana durch einstimmige Wahl zu ordent lichen Mitgliedern ernannt hatte, wurde die Sitzung um 7 Uhr geschlossen. n- Leipzig, 16. März. Am letztrrrflossenea Dienstage hat der hiesige Mufikvrretn „Euterpe" dir Reihe sei ner für diesen Winter bestimmten Eoncerte geschlossen. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichtru. (Leipzig. Zittau.) SingesaudteS. Aenilleton. TageSkalevder Inserate. Börsen nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Ä-ram, DievStag, 1- März. Nach einer (Korrespondenz der diesigen Zeitung an« Srrajevo vom 12. d. waren die Nachrichten anS Mostar srhr beunruhigend. In der ganzen Herzegowina war der Aufstand der Rajah zum Ausbruch ge- komm n. Utberall waren Montenegriner zahlreich erschienen. Der Kampf war größtentheiis zum Nachtbeil der Türken. Sämmtliche Türkendörsrr an der montenegrinischen Grenze sind eingeäschrrt und wurden den Türken Kriegs- und Proviant transporte weggenommkn. Sämmtliche- reguläre Militär warnachdemKriegSschauplatzeabgegangrn. Die Zahl der auSgrhobenru Baschibozukö belief sich auf 7000. Marseille, Dienstag, IS. März. Hier ein gegangene Nachrichten aus Neapel vom gestrigen. Tage melden: Liborio Romano hat vor seiner Ent«, laffung im ganzen Königreiche einen an den Statt halter, Prinzen v Carignan, gerichteten Bericht avschlagen lassen, in welchem er erklärt, das Land sei unzufrieden und biere nicht mehr die bei der Volksabstimmung kundgegebenr Majorität. Der selbe kündigt sodann Maßregeln für daS öffent liche Wohl an, besonders umfassende Subsidirn. Weiter hat Liborio Romano zum IS. März noch ein Fest zu Ehren Garibaldi's im ganzen König reiche angeordnet. (Liborio Romano war in Neapel bekanntlich Minister deS Jnnrrn unter König Franz >l.; unter Garibaldi und unter Victor Emanuel, und ist jetzt Mitglied deS Turiner Parlament-.) Tarin, IS. März. (Tel. d.Jnd.) Die heutige ,^Opinione" bestätigt, daß di« Garnison von Civi- della-del-Tronto sich weigert, der idr vom König Kranz ll. gesandten Ordre, die Krstung zu über geben, zu gehorchen. In der gestngru Senatssitzung brachte der Minister Lassinis einen Gesetzentwurf ein, wo nach die Formel bei Verkündung öffentlicher Acte lauten soll: „Viktor Emanuel >>., König von Ita lien durch die Gnade Gottes und den Willen der Ration." Dieser Entwurf erregte einhelligen Bei fall und wurde die Dringlichkeit desselben für die Berathuvg erklärt. Rom, Dienstag, IS. März, Vormittag-. Bei einem heute Morgen abgehaltenen Eonsistorium sagte der Papst in seiner Allocution ungefähr: DaS Papstthum sei nicht unvereinbar mit der Ci- vilisation; daS gegenwärtige Papstthum habe immer die wahre Civilisation beschützt. Der Papst er klärte sich demnächst gegen die vorgebliche moderne Civilisation, w.lche die Kirche verfolge, ihre Mit glieder riukerk.re, die religiösen Orden unterdrücke und die Kirche beraube. Weiter beklagte er die Verletzung deS Concordats und sagte sodann: Neapel würde freiwillig Coneessionen gemacht ha ben, welche ihm von den katholischen Fürsten rin- gegeben worden wären. Der Papst könne nicht die Rathschläge und ungerechten Forderungen einer usurpatorischen Regierung annrhmen. Schließlich beklagte Sr. Heiligkeit den Umsturz jeder Autori tät, versprach den Getäuschten Verzeihung und sagte, er vertraue die Kirche dem rächenden Gotte, der Gerechtigkeit und dem Rechte. St. Petersburg, Dienstag. IS. März, Mit tag- Unter dem Präsidium de- Großfürsten Kon- Wenn wir uns rin allgemeines Urthrrl über dieselben erlauben, so müssen wir zuvörderst den außerordentlichen Fleiß anerkennrn, mit welchem der erwähl'c Dirigent der Eoncerte, Herr v. Bronsart, der ihm gestelllen oder sich selbst gestellten Aufgabe nachgekommcn ist. Es zeigte sich die» namentlich bei Ausführung der verschiedenen Orchesterwerke, die zum Theil zu den schwierigsten ge hörten und doch nach wenig Proben mrt nicht durch gängig gleichgebildetcn Kräslen zu befriedigender Auf führung gelangten. Ander» gestaltet sich unser Urtheil, wenn wir auf den Inhalt dieser Eoncerte sehen. Die un» annoch vorliegenden Programme zeigen un» zwar die NamenS.Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Weberrc.; merkwürdigerweise drenten die Eompositioncn dieser Meister aber gleichsam nur al- Staffage für die vorzuführenden Bilder der sogenannten Zukunft-Musik, bei der besonder- Liszt mit seinen Schülern zahlreich vertreten war. Da man Zukunftsmusik namentlich der letztcrn Art da, wo man noch Geschmack sür gute Musik besitzt und pflegt, wohl kaum zur Aufführung bringen wird, so hatte man mözlichcrweise erstere dem Eutcrpe-Eoncert-Publicum des wegen zu^dacht, weil man au» Erfahrung wußte, daß dasselbe auch bei nur mittelmäßigen Produktionen sich immer al- ein „sehr dankbares" bewiesen hatte und sich auch jetzt wieder al» solche» beweisen würde. Und in der That war auch der Applau», wenn eS im Orchester oder auf dem Piävoso te so recht geschwirrt, geklirrt und gedonnert hatte, wenn e» so recht durcheinander ober drunter und drüber gegangen war, vnistens «in außcr- orventlicher. Freilich wußte man immer nicht recht, ob «r der Arbeit der Erecutirendcn oder der Arbeit de» Componisten galt. In ersterer Beziehung war er jeden falls reichlich verdient, in letzterer Beziehung wird cr natürlich von gewissen Leuten gern al» ein günstige» Zeugniß für die Zukunftsmusik gedeutet. Wir glauben, -antin ist bebuf- einheitlich,r Organisation der die Befreiung der Bauern betreffenden Angelegenheiten em Comit» gebildet worden. Da- kaiserliche Ma nifest hat hrer und in Moskau einen guten Ein druck gemacht. Tagesgeschichte. Dresden, 20. März. Die Zweite Kammer hat heute nach langer Debatte, in deren Verlauf «ine Menge Anträge gestellt worden, die Brrathung über die Ver pflichtung zum EchneeauSwersen beendigt und dabei in der Hauptsache folgende Punkte zur Erwägung an die Regierung zu bringen beschlossen: DaS SchneeauSwcrfen seweit thunlich durch frei gedungene Arbriter besorgen zu lassen; diesen den Lohn bi» auf 8 Pfennige pro Stunde z» erhöhen; diese Vergünstigung auf nichtchausstrtc fi-- cslische Poststraßen auözudehnrn; sür nichifi-calische eben falls eine Beihilfe zu gewähren und die Vertheilung der Last unter den Gemeinden nach einem angemessenern Maß stabe anzuordnrn. Sodann begann die Berathung deS Departements dc» Innern und zwar fand heute di« all gemeine Debatte statt. — Der von der dritten Deputation der Zweiten Kam mer über die Petition der Abgg. CichoriuS und Genos sen in der kurhessisLen VerfassungSangelegen- h eit erstattete Bericht (Referent der Vorstand der Drp., Abg. Koch aus Buchholz) wird demnächst im Druck erschei nen. Die Deputation, welche an früherer Berichterstat tung lediglich durch die in der Zwischenzeit nach Einreichung der Petition, erfolg'e längere Erkrankung zweier Mitglieder, unter diesen de» Referenten, sich behindert sah, schlägt zunächst einstimmig folgende Verwahrung vor: „die Zweite Kammer wolle im Verein mit der Ersten Kammer gkien die von der deutschen Bundesversammlung durch den Bundesb.fchruß vom 27. März l8e>2 in Anspruch genommene Berechtigung, eine in anerkannter Wirksamkeit bestehende V.rfaffung eine« deutschen Bundesstaate« außer Wirksamkeit zu letzen, Verwahrung einlegen." Hieran knüpfen die Mitglieder der Deputation: Cicho- riu», Jungnickel, Riedel und der Referent den Antrag: „die geehrt« Kammer wolle im Verein mit der Ersten Kam mer in G>mäßhrrt der ausgesprochenen Verwahrung die Staatt- re^i rung ersuchrn, auf geeignete Weise dadia zu wirken, daß der verletz e Rechrszustand >n Kurhesten, unter Festhalrung der Skech'ebrstLndlgkeit der Verfassung von I83>, scweit dieselbe den Bundesgesttzrn nicht widerlprtcht, wiederhrrg,stellt wrrde", während die übrigen DeputationSmitglieder: Falcke, vr. Baumann, vr. Hermann und v. Nostiz - Wallwitz statt diese- Antrag- folgenden allgemeinem, Antrag empfehlen: „die Zweite Kammer wolle dir Sraatsregierung ersuchen, in geeig neter Weile auf dir beschleunig e Wirte,Heist.llung v .fassungs mäßiger Zustände im Nurfücst.nthum Hessen hinjuwirkrn." — Heute Morgen ist hier Se. Ercvllenz der k. Ea« binetsmtnister a. D. und Domprobst Le- Hochstifte» Melßen, Herr Graf Detlev v. Ern siedel nach kurzem Krankenlager verschieden. Der Verewigte, geboren 12. Oktober 1773 zu Wolkenburg, b.kfiidrle den hohen Posten eine» k. Cabineteminrst rS und Staatssekretärs für die innrrn Angelegenheiten vom 14 Mai 1813 bis Mitte September 1830 und war (seit 18IS) Ritter de» k. HauSordenS der Rautenkrone und Großkreuz deS k. Verdien störten». W en, 19. März. (O- P.) Au» der k. k. Hofburg sind gestern ve>schiedcne Effecten und AuSstattungSgrgen- stände nach Ofen abgegangcn, die zur Einrichtung jener Gemächer der k. Burg dienen, welche Se. Majestät der Kaiser anfangs April beziehen wird. — Prof.ssor Conn, Vorstand dc» hiesigen Stenozraphencentralverein», wurde von dem SlaalSministcrium mit der Bildung und Leitung des StenographenbüreauS sür die beiden Häuser der Neichsvcrtretung beauftragt. Desgleichen wurde dem selben die Besorgung der stenographischen Aufnahme der Landtaqsverhandlungen in Wien, Brünn, Salzburg, Lai bach, Klagenfurt und Troppau von den bctrrffenden Land ständen übertragen. Prag, 19. März. Die „Boh." schreibt: Unter den 29 bisher in den Landgemeinbebezirkcn stattgrfundenen sie inen sich. — Zur großen Freute aller Verehrer echt dramatischer Kunst hat Herr Dawison gestern Abend auf hiesiger Bühne «inen Cyklus von Gastvor stellungen begonnen und mit der Darstellung dc» Hamlet daS außerordentlich gefüllte HauS entzückt. st Chemnitz. Am 4. März gab ein hier aufhältlicher junger Techniker, Herr Albert Gruner, der sich al» einen tüchtigen Pianisten bereits bei andern Gelegen heiten vorlheithafl bekannt gemacht hat, ein sehr gut be suchtes Concert, in welchem er in dem Trio (V-äur) für Pianoforte, Violine und Crllo von Beethoven, sowie Ballade 6-mvII von Chopin und l.'apnee beroique von A. v. Konsky ipiclte. Herr Gruner hat sich bereits einen bedeutenden Grad technischer Fertigkeit zu eigen gemacht und zeigte, daß er zumeist die Salonmusik mit gutem Erfolg pflegt, während in dem Beethoven'schen Trio etwa- Mangel der liefern geistigen Auffassung hervor trat. Seine über de« Dilettantismus hinauögehenden Leistungen sanden übrigens vielen Beifall, der ihn am Schluss« de» EonccrtS noch zu einer Zugabe veranlaßte. Unterstützt wurde er vom Musikdirector Schneider, wel cher noch im Vereine mit hiesigen Olchcsterkräften da» Streichquartett V-öur von Haydn vortrug, sowie durch eine hiesige Dame, welche durch einige äußerst gelungene, mit großem Applaus aufgenommene Gesang-vorträge die Zuhörer erfreute. — Die fünfte Matinee deS Musik direktor- Schncidcr am 10. März zeichnete sich durch die Ausiührung dc» Septett» für Violine, Viola, Horn, Clarinettr, Fagctt, Violoncell und Kontrabaß von Beetho ven ganz besonders auS, und eS verfehlte diese herrliche Eompcfltion ihren tiefergrrifendrn Eindruck auf die Zu hörer auch diesmal nicht. Außerdem wurde da» Trio sür Pianoforte, Violine und Violoncello von E. Reinecke zu Gehör gebracht und dazwischen von einem hiesigen Wahlen zum böhmischen Landtage wird, da Ur. Rieger in zwei Bezirken gewählt wurde, eine Nachwahl nothweudig. Von den gewählten 28 Abgeordneten waren 12 vom tschechischen, 3 vom deutschen Wahlcomit«, 13 von keinem dieser beiden Eomitö» als Candidaten auf gestellt worden. Triest, 18. März. (W. Bl.) Der neue Stadtrath hat tu seiner heutigen ersten Sitzung beschlossen, die Re gierung um Gestattung der Orffentlichkeit der Sitz ungen zu ersuchen. Agram. Die „Agramer Zeitung" bringt folgende Kundmachung, die Landtagseröffnung betieffend: Nachdem der dalmatinische Landtag auf den 6. April d. I. einberufen ist und auf demselben zufolge ollerbdchsten Handschrei bens vom 2l. Februar d. I. vor allem Abgeo dnetr zu wählen find, welche mit dem Landtage des dreieinigen Königreich« wegen der Berrimgung Dalmatien« mit Kroatien und Slavonien zu verhandeln haben werden, har Se. Excellenz der Ban sich be stimmt gefunden, dieErdffaungdesLandtages des dreieini gen Königreich« auf den 13 April d. I. festzusetzen, wodurch di« dalmatinischen Brüder hinlänglich Zeit gewinnen, ihre Abge ordneten zu wählen und zu unserm Landtage zu entsenden- — Dem Landtage geht am 13. April d- I. der feierliche Einzug de« Banus voraus- — Ueber einige traurige Ereignisse, die während der Deputtrtenwahl zu Tath (Grancr Comitat) vor- ficlen, bringt „P. N " eine lebhafte Schilderung, der wir Folgendes entnehmen: Als sich der Wahlpiäse» dcm Wahlorte näherte, begegnete er schon der flüchtenden Partei Ertl'S, welche mit einem Hagel von Steinen, Knütteln und andern Holzstücken von der ZSitvay'schen Paitei ver folgt wurde. Nur einer günstigen Fügung der Vor sehung ist zu danken, daß der WahlpräseS selbst nicht auch zu Tod getroffen wurde. Unter solchen Umständen wendete sich Karl Etil mit einer Rede an da» Volk und an den Wählpräse», worin er erklärte, daß ihm jeder Blutstropfen seiner Mitbürger viel theurer sei, al» daß er um seiner Person willen Blut fließen sehen sollte. Die Aufregung und Bewaffnung der G.genpartci berück sichtigend, trete er, um weitcrm Blutvergießen vorzu beugen, zurück. Damit aber nicht die Mehrzahl der Wähler ihre- freien Wahlrechles, von einer durch Miß brauch des AmiSanschenS aufgrstach Ilen Minoiilät be raubt werde, bat er, daß die Wahl vom Wadipräs.» vertagt werden möze, worauf auch die von ber Verfolgung zurückgebliebenen Wähler der Ertr'ichen Partei verlang ten, daß ihr Proust gegen die Gesetzlichkeit, der Wahl zu Protokoll genommen w.rde. Trotz ber traurigen Er eignisse jedoch, welchen 17 Verwundete, ron welchen zwei schon gestorben sein sollen, zum Opfer fielen, und trotzdem, daß ein großer Theil der vertriebenen Partei wegen jene» Vorfälle» nicht zmückzukehren wagte, erklärte der Wah'präse», daß er im Sinne der G.setze von 1848 die W«hl nicht vertagen könne (!!) sondern verwies die Protcstirenden, nachdem er erklärt halte, daß der Protest zu Protokcll genommen werdrn solle, auf den PelitionS- weg. AiS sich hiermit ein großer Theil der Erll'ichen Partei vom Schauplatz entfernt hatte, die Zurückgeblie benen ater wegen ter Aufregung der Gegenpartei, welche noch immer in hitzige Aeußerungen und Drohungen auS« brach, nicht stimmen wollirn, so erklärte der WahlpräseS, daß Joseph Asitray zum Repräsentanten deS Tather Wahl bezirke» erwählt sei. München, 18. März. (A. Z.) ES kann nunmehr mit Bestimmtheit versichert werden. Laß II. kk. MM. von Neapel demnächst nach Bayern, und zunächst nach München kommen, und im Schloß Bieberstein einige Zeit zubringen werden. Lindau, 17. März. (A. Z.) Nach den heute vom jenseitigen schweizerischen Gestade hierher überkammcnen Berichten wurLe gestern das Dampfboot „Ludwig" auf dem Seegrund aufgesunden. Nach etwa 4 bi» 5 Minuten Fahrzeit hätte daS Boot fisten Grund ge troffen. Die M.ssung-n der Scetiese ergeben etwas über 60 Fuß- Die Stelle ist jene der gcwöhnlrchen Ab schwenkung der Dampsboote unweit Rorschach bei Allen- Rhein. Mehrere unbed ulende Gegenstände wurden vom Boot heraufgebracht. Von Leichen ergaben sich kerne weitern Spuren. Dilcttanten zwei Lieder gesungen. — Der seit einigen Jahren hier befindliche Thcaterdircctor Ahrendt wird auch für den nächsten Sommer da» Tivolrtheater über- nchmcn. Für die Wintersaison sind noch einige Gast spiele, darunter Emil Devrient's in Aussicht gestellt. f Die Gebeine Kaiser Karl's dc» Großen. Von dcm Wunsche geleitet, den sterblichen Uebcrrcsten Kaiser Karl'S deS Großen eine zweckmäßigere und sorg fältigere Aufbewahrung, al» bisher, zu fiebern, hat da» SiistScapttcl zu AaLen am 27. und 28. Februar d. I. eine Eröffnung de» Reliquicnschrein S vorgenommen, rn Welchem seit den Tagen der Hohenstaufen die Gebcine de» großen Kaisers ruhen. Es ist diese Eröffnung die fünfte, welche seit der ersten Beisetzung vorgenommen wurde. Die erste Eröffnung der „eurvslura «epulelrrr" wurde durch Kaiser Otto III. im Jahre 1000 veranstaltet, die zweite darauf im Jahre 1166 im Beisein Kaiser Friedrich Barbarossa'». Die dritte Eröffnung geschah im Jahre 1481. Einer mündlichen Ueberlieferung nach soll auch zu Anfang dieses Jahrhundert» eine Besichtigung vorgenommen worden sein. Die vierte Eröffnung fand zuletzt im Jahr« 1843 statt. Ueber die jetzt sorge- nommene fünfte Eröffnung bringt die „Wiener Z>g." einen interessanten Bericht, dem wir nachstehende Notizen entnehmen: Die Erschließung der kostbaren Truhe wurde am 27. Februar unter Beobachtung der vorgcschriebenen liturgischen Feierlichkeiten und im Beisein der Slist-- gristlichkett und der eingeladenen Acrzte von dem Gold schmied der Münsterkrrche bewerkstelligt. Nach Eröffnung der „nrea" sand sich eine auf Pergament geschriebene Urkunde vom Jahre 1481 und ein zweite» Schriftstück vom Jahre 1843 vor. Die Uebrrreste de» großen Kaiser» waren in einem prachtvollen figurirten Seidengewebe einzewickelt, da» in seinen merkwürdigen Musterungen
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