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Dresdner Journal : 18.12.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-12-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186212188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18621218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18621218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1862
- Monat1862-12
- Tag1862-12-18
- Monat1862-12
- Jahr1862
- Titel
- Dresdner Journal : 18.12.1862
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1862 Donnerstag, den 18. Decemver: svsss Dres-nerImmml Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann IM tri« ?<>»t uock 8«,n>p«I»u — rnskrattnanaahmr auvwätt«: t-eipetb: k'«. 6ommi«»ionitr <t«» Oroiänsr cko»r»»I»; fl. L. Ii.l.o»»; Luodur^-AIWa»: Huxriorri» L V»»i.xn; L«rlio: (»iloi'ivi'slikv tiucb- iirrxNivri,', ii<ire»u; Lrewov: 8cm.<»rrri >r,»I»0! 8r^»or»! ^r»nllkllrt ». .fxror«',<:I>e tiocilll.; «öw: Xovl.» 8-tl>r»>l»; k»rti! V. I,<>Msxrrl.i <28, r«» <t« öoo» kr»^: t ». Lucilti.; Vi«: Lowptoir 6. Ic. >Vieosr Leitiuix, 8t«k»ll»pl. 867. Hrrauogrbrr: Lepsäliivn <is» Orciäoer ^ouro»!», vre,«t«!0, Ll»r»eu»tr»»»« ri». 7. Adomlemeitopreist: IttkrUeb: 5 l'klr. 10 K»r. ü» I««8—».i ^Mrl.1 „ 10 l ölonetlieb io Vr»«ä«v: IS K^r. Lun»!»« Kiu»w»ro: 1 K<sr. 1 riserateipreift: k'iir äso 8»uoi «io«r »»»p»It«o«o 2«il«: 1 ölge. 1/oter „Liox«»»oat" <tl« L«U«: 2 kkxr. «rschri«»: VLffli-v, vUt Xo»o»kil>« ck«r 8<roo ooä koiort»^«, Nir ä,o iolx«o<t«o ÄmtLicher Theil. Dresden, IS. December. Se. Majestät der König Haden allrrgnädigst geruhet, dem Dirrctor der Forstaca- demie z« Tharand, Oberforstrath« Earl Heinrich Edmund »on Berg zu Tharand, und dem Obrrforstmrister Carl Heinrich Wilhelm Zinkernagel zu «Verm-dorf da» Ritterkreuz de» Verdienstorden» zu verleihen. Bekanntmachung, die Einfuhr von Schafwolle au- Böhmen betr. Einer im diplomatischen Wege eingegangrnen Mitthei lung der Königlich Preußischen Regierung zufolge ist die Einfuhr roher Schafwolle aus Oesterreich nach Preußen mit Rücksicht auf die Ausbreitung und Jntensivität der Rinderpest in dem k. k. österreichischen Landesgebiete bis auf Weitere» nur mittelst der Eisenbahn und unter fol genden Bedingungen gestattet: 1) E» muß in glaubhafter Weise darüber Nachweis beigedracht werden, daß die einzuführenden Wollen nicht au» Orten, welch« von der Rinderpest inficirt sind, her stammen, resp. dort gekauft sind. 2) Der Transportunternehmer muß sich protokolla risch verpflichten, den Transport auf der Eisenbahn durch einen zuverlässigen, von ihm zu remunrrirendrn Aufsichts beamten begleiten zu lassen, welcher dafür verantwortlich ist, daß die zum Transpott bestimmten Güterwagen vor dem Grenzeintritte versiegelt werden und daß eine Um ladung der Wolle auf ihrem Wege zu dem Orte ihrer Bestimmung nicht ftattflnde. Zur Nachachtung für alle hierbei Beteiligte wird dieß andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Zugleich hat daS Ministerium d«S Innern beschlos sen, ähnliche Bestimmungen auch für die Wolleinfuhr auS den k. k. österreichischen Ländern nach Sachsen bi» auf Weiteres in Kraft treten zu lassen, eS bedarf jedoch wegen der für Sachsen bestimmten Wolltransporte der obigen protokollarischen Erklärung nicht, vielmehr ist dem Transporte von den an den sächsisch-böhmischen Grenzstationen befindlichen Polizeicommissariaten je ein Polizeibeamtrr zur Begleitung zu geben, welcher darüber zu wachen hat, daß den sonstigen Bestimmungen unter 2 genau entsprochen werde. Der durch diese Polizeibe- gleitung entstehend« Kostenaufwand ist vor Zulassung de» Transports von dem Transportunternehmer zu be richtigen. Auch bei den zur Durchfuhr nach den Kö niglich Preußischen Staaten bestimmten Transporten ist für die Polizeibrgleitung durch Sachsen der Kostenbetrag sofort an der sächsisch-böhmischen Grenze zu erheben, dem BegleitSbeamten aber die König!. Preußischer Seit» geforderte protokollarische Erklärung zur Aushändigung an die nächste König!. Preußische Polizeibehörde mitzu geben. Zuwiderhandlungen werden nach den Bestimmungen in S. 3 der Allerhöchsten Verordnung vom 16. Januar 1860 geahndet werden. Gegenwärtige Bekanntmachung ist in allen tz. 14 de» Prrßgesehes vom 14. März 1851 gedachten Zeitschriften zum Abdruck zu bringen. Dresden, 15. December 1862. Ministerium des Innern. Frhr. von Beust. Schmiedel, S. Nichtamtlicher THE. UeLerslHt. releM»»tis«be Nachrichte«. Laaetßeschichte. Wien: Besuch de» Kronprinzen von Preußen. Aerzte ausgezeichnet. — Berlin: Vom Hofe Besetzung vacanter Gesandtschaft-Posten. An- trittSrundschreiden deS Grasen zu Eulenburg. Ver mischte». — Memel: Großes Legat. — Hanno ver; Die Mission der neuen Ministeriums. — Mals chin: Vom Landtage. — Darmstadt: Budget. — Frankfurt: Großdeutsche Zeitungsfrage. — Paris: Au» Mexico. Telegraphie von HauS zu HauS. Vermischte-. — Au» dem Haag: Colonial budget. — Turin: Lage de» neuen Ministerium». Budget genehmigt. — St. Petersburg: Anleihe für Finnland. — Warschau: Adresse au» Minsk. Grenzsperregrrücht. Palast Potocki feil. — Ostindien: Neueste Post. — New-Bork: Von Frrdericksburg. Vermischtes. Drrtdner Nachricht««. Provivzialvachrichtea. (Leipzig. Roßwein.) Gerichtsverhandlungen. (Dresden.) Eingesandtes. Statistik u«d Lolktwirthsckaft. Ke«illrton. Inserate. TageSkalender. Börsmt- nachrichten. . . ,.l Telegraphische Nachrichten. Wie«, DievStag, 16. December, Nachmittags. Beide Häuser deS ReichsrathS Haden heute tdre Schlußsitzungen gehalten. Das Herrenhaus bat die Bankacte, wie dieselbe aus den gestrigen Be schlüssen deS Abgeordnetenhauses hervorgegangen, e> bl«: angenommen. Kassel, Dienstag, 16. December. Rach der heutigen „Kasseler Zeitung" find selten der Re gierung der Ständeversammlung Entwürfe zu einem Kinavzgesetz und zu einem Gesetz wegen einstweiliger Fortrrhebung der Steuern zugegangrn. Turin, Dienstag, 16. December. Die Depu- tirtrnkammer hat tu geheimer Sitzung beschlossen, eine Commission von 9 Mitgliedern zu eruenueu, die sich mit der Krage des Brigantaggio beschäf tigen und Maßregeln zu dessen Ausrottung Vor schlägen soll. Loudon, Mittwoch, 17. Decbr. Die „Times" hat folgende Depesche aus Athen vom 16 : Die Gesandten der Gchutzmächte haben eine Note unter zeichnet, welche Mitglieder ihrer respectiven Für- stenhäuser vom Throne Griechenlands ausschließt. Die Volksabstimmung hier ist geschloffen. Boa 16,187 Stimmgedern stimmen 9889 Athenirnsrr für den Prinzen Alfred. „Moruiag-Post" schreibt, König Kerdiuand von Portugal schlage die griechische Krone auS; das Blatt hofft aber auf dessen schließliche günstige Sinnesänderung. Loudon, Dienstag, 16. December, Mittags. Mit dem Dampfer „Iura" sind Berichte auS Rrw- Uork vom 8. d. eingetroffen. Nach denselben hat bei Hrartsville in Tennessee eine Schlacht stattge- fuaden, in welcher dieConföderirten unter Morgan von einem uaionistischen CorpS geschlagen und gefangen genommen worden find. Die Unionisten griffen darauf Sallattin au, wurden aber mit großem Verluste zurückgeworfen. — Bet Fredericks- bürg verschanzten sich die Unionisten und die Con- söderirten. — Die Südjournale versichern, daß 80,006 Unionisten von Suffolk na ch Petersburg, südlich von Richmond, marschirrn wr rdev, »ährend ei« unionistisches CorpS von Newbe rn ans gegen Weldon südlich von Petersburg oper irt. In Neu» Kork war am 8. der CourS auf Lon F e «illet o «. Weihuachts - Plaudereien. (Fortsetzung au» Nr. 2S1.) - -f Bon zarter Hand sind un» folgende Beobachtungen, al- Frucht einer Studienreise durch die in unseren letzten Artikel genannten Modewaarenhandlungrn, mitgrtheilt worden, die wir unser» Lesern zur Orientirung im Irr gatten der Mode nicht glauben vorenthalten zu dürfen. In diesem, von einer Autorität herrührenden wissen schaftlichen Berichte heißt e»: „Die Mode hat in diesem Jahre keinen merklichen Umschwung erlitten; höchsten» nur eine Veränderung in Bezug auf die Farben, und e» läßt sich nicht läugnen, daß, wenngleich mit Gefahr der Unechtheit, jetzt doch Farbe« hergestellt werden, von deren Lebhaftigkeit, Brillanz und Feuer »ran früher keine Ahnung hatte. Dieser Fortschritt kommt vor allen Dingen den glattfarbigen Seidenstoffen zu Gute; man vernachlässigt nicht mit Unrecht die carrirtrn, gestreiften und Jacquardstoffe. Ein schwere» kvroan, Xrmvr« «tc.. am in Nlou 4« bxo», 8Ieu 6« merigv«, bavaoaal», violet oder samm« hat keine Concurrenz eine» imititten Phan- tastestoffe» zu fürchten; nur da» 6Kins, der Liebling Frankreich», darf sich ihnen ohne Gefahr an die Seite stellen. Dem Klridrrumfang« sich am besten anpafsrnd, hat sich der kopolia» loino am meisten bewährt und be herrscht daher mit seinen hundert Varietäten fast aus schließlich den Wollverbrauch. Der Langstreif, welcher im Augenblick« an der Spitz« de« Modeministerium» steht, hat kein« groß« Majorität für sich und wird trotz mancher ErgebenheitSadreffe doch sehr von der Opposition der Loo»»«», gedrängt, die sich wenigrr durch Neuheit de« Geschmack» in, Muster, al» durch Schönheit der Farbe auszeichnrn; in broschittr« kopoline lein« sieht man einige schöne drtachirte t I» Srev Muster. Da» Eleganteste bietet un» jedoch dieser Stoff in abgepaßten Kob«, t bsucke« eie. Unsre sächsischen weißen Kammgarng^-webe, wenn auch jetzt weniger gekauft, behaupten Sachkennern gegenüber immer noch ihren alten Ruf. England .hat un» auf diesem Gebiete einen praktischen Promrnadr,.'- artikel, den Westen«!, gebracht. Für Bälle und Soireen haben Orgsnäx», Konsseline«, Oeoneckiae.-i und lerle- t«ae» die Oberhand, man findet bei letzter» vorherr schend architektonische Muster; beim Anblicke der reizen den, leichten, mit Gold und Silber besäten lerloiene» kann man eher glauben, daß da» Material dazu Spinn webe sei, denn Baumwolle, und doch ist e» Baumwolle; Baumwolle, deren Mangel jetzt Tausenden Thränen er preßt, die bittersten NahrungSsorgen verursacht; Baum wolle, von deren Erlangung da» Geschick von Millionen Menschen abhängt. Keine der jungen Damen wird daran denken, wenn sie bei R. Poppe (RoSmaringaffe) diese duftigen Stoffe bewundert. Eie denken dabei an Bälle uns Eroberungen; oder weiterschreitend weilen ihre Ge danken bei den herrlichen ShawlS, Vie gegenüber bei Müggenburg u. BarteldeS liegen, oder bei den Con- fection», unter deren reicher Auswahl e» einige hübsche kleine Artikel giebt, wie die anmuthigen Ool, »ierriir, Cepote», Lepuebon Tücher u. s. w. Die Leichtigkeit der Sammetmäntel und besonder- der seidenen Mäntel ver schafft denselben mit jedem Jahre mehr Liebhaber. Große Erfolge auch haben die kleinen Paletot-, Matelüt oder 8»uiv en derqus in feinem Wollsammet oder peou <io innuioo; rbenso kleidsam ist eine einfache Rotond« von Hellem Ketin- oder Oaäolö. Obgleich man anfängt, für den 8otti» rt« bat hell« »Farbe«, wie gr», porl«, tleinme, poaeeau, zu benutzen, um sie mit gekettelten reichen Spitzenmustern oder farbigen Stickereien zu besetze«, so dominirrn doch die weißen Beduinen mit schwarzen Spitze« oder gestickten Mustern. Noch ist zu bemerken, daß die Echarpesoem der Mantille den Rang abzulaufen scheint; rbenso sind schließlich noch die Leglet», ei« von von 146, Goldagio 32, Baumvolle träge 66'/-, Mehl fester, Weizen gefragt, Roggen 1 höher. Tagesgeschichte. Wien, 15. December. (W. Z.) Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin wohnte» mit Sr. k. Hoheit dem Kronprinzen von Preußen und Ihren k. k. Hoheiten den durchlauchtigsten Erzherzogen Albrecht, Rei ner u. Wilhelm der heutigen Aufführung im Hofopern- theater — „Gräfin Egmont" — vom großen Ballabile d«S ersten Actes ab bei. Se. k. Hoheit der Kronprinz saß neben Ihrer Majestät der Kaiserin. — Der gefeierte Augenarzt, Herr Prof. vr. Friedrich Jäger v. Jart- thal, hat am l2. d. M. sein 50jähriges Doctorjubi- läum gefeiert und dabei eine warme Theilnahme erfah ren, die dem Koryphäen der Wiener Hochschule im vollen Maße gebührte. — Der Kaiser hat dem Professor der prakiischcn Chirurgie an der Wiener medicinischen Fa kultät und Vorstand deS Operateurinstitutes, vr. Jo hann Dumreicher Edeln v. Oesterreicher, in An erkennung seines vieljährigen verdienstlichen Wirkens den Titel eines Rrgierungsrathes verliehen. Berlin, 16. December. I. Maj. die Königin Elisabeth hat nunmehr ihr Hoflager von Sanssouci nach Charlottenburg verlegt und gedenkt daselbst bis zum Frühjahr zu verweilen. — Se. Maj. der König nahm heute Mittag im Beisein des Ministerpräsidenten v. Bis marck aus den Händen des neuernannten großbritanni schen Botschafters, Sir Buchanan, dessen Accreditive entgegen. — Die Ihnen von anderer Seite gemeldete Besetzung der vacanten Gesandtschafts posten findet vollkommene Bestätigung. Zu bemerken ist nur noch, daß die Wiederaufnahme der diplomatischen Be ziehungen mit dem kurfürstlich hessischen Cabinet be schlossen und zum Gesandten in Kassel Herr Harry v. Arnim ernannt wurde. Der bisherige Gesandte in Konstantinopel, Herr v. Werthern, welcher dem Grafen Brassier de St. Simon Platz macht, geht nach Lissabon, Herr v. Usedom ist für Rom in Aussicht genommen, wo er bis zum Jahre 1848 den diesseitigen Hof vertrat. Wie inzwischen verlautet, soll der genannte Diplomat keine Neigung zur Annahme dieses Postens haben; es ist daher wahrscheinlich, daß er zur Disposition gestellt werden wird. Herr v. Savigny, gegenwärtig Gesandter in Dresden, wird dem Vernehmen nach den Gesandt- schastSposten in Brüssel einnehmen. Als seinen Nach folger bezeichnet man den Grafen v. Rantzau im Mi», General v. Willisen, der schon nach Weihnachten auf seinen 6 neuen Posten in Turin abgeht, scheint auf demselben nicht all zulange verweilen zu sollen, wenigstens ist beschlossen, ihm die Stelle eines Oberstallmcisters Sr. Maj. des Kö nigs rin Jahr lang offen zu halten und einstweilen com- missarisch zu besetzen. — (A. Pr. Z.) Der Minister deS Innern, Hr. Graf zu Eulenburg, hat folgenden Circularerlaß an sämmtliche Oberpräsidenten, Regierungspräsidenten rc. gerichtet: „Ew. rc. beehre ich mich ganz ergebens! davon in Kenntniß zu setzen, d/rh ich da» von des König» Majestät mir allergnSdigst übertragene Ministerium des Innern heute übernommen habe. Durchdrungen von der Bedeutung der mir zugewresenen Aufgabe, bin ich mir des ernsten Willens bewußt, die Lösung derselben mit vollem Eifer und mit aller mir verliehenen Kraft zu erstreben Soll dieses Streben jedoch von Erfolg begleitet sein, so darf mir die kräftige Hilfe der Organe der köuigl. Verwaltung nicht feh len. Ich erbitte mir daher Ew. rc. wrllige und freudige Unter stützung als ein Zeichen persönlichen Vertrauens, aber ich darf zugleich Ew. rc. rückhaltlose und energische Mitwirkung bei Aus führung der allerböchsten Intentionen, sowie eine entsprechend« Einwirkung aus die Ihnen untergebenen Behörden und Beamten, al» eine Pflicht in Anspruch nehmen, deren Erfüllung zu verlan gen der an mich ergangene Rus Sr. Maj. des Königs mir ein Recht giebt. Die treue und ausopfernde Hingebung der königl. Beamten an di« Krone ist einer der Grundpseiler, aus wrlchen drr preußisch« Staat ruhmvoll ausgerichtet ist. Aus diese rück haltlose Hingebung muß die Regierung Sr. Maj. des König» um so unbedingter rechnen dürfen, seitdem die Einführung freier Institutionen dem Beamtenstande wesentlich die Aufgabe zuge- wirsen ha», eine Stütze der verfassungsmäßigen Rechte de» Thro- England herübergekommener praktischer Modeartikel zu nennen, welcher die schöne Bestimmung hat, die Damen vor Erkältung ihrer Füße zu schützen. Bänder in jeder Form und Qualität bilden heutzutage den universellen Artikel zum Ausputz eines jeden TheileS der Damen toilette, und zwar zuweilen in solcher Ucberfüllr, daß sie nicht der Ausputz, sondern oft die Hauptsache zu sein, scheinen. Besonders können Sie die oben mitgcthriltr Beobachtung in Bezug auf die Schönheit der Farben, welche gegenwärtig erzielt wird, bestätigen. Man be trachte nur die prächtigen Bänder, welche in den Schau fenstern von Schüttel u. Lömpe auf der Wilsdruffer Straße oder in den am Altmarkte befindlichen Magazinen von Schroter, Schurig und C. Hesse auslirgen. Diese Farben in ihrer Brillanz machen unfern Damen da» Studium der Farbenharmonie in ihrer Anwendung auf die Toilette zur besonder» Pflicht. Die richtige, ästhetische Bertheilunz der Farben in Ihrer Toilette, meine Damen, kann sie allein schön und auch schöner machen. Leider sieht man aber in dieser Beziehung nur zu häufig die gröbsten Verstöße gegen die Gesetze der Harmonie, und nicht zu ost findet man Damen, denen sich die Geheimnisse der Farbenwirkung in ihrem vollen Umfange enthüllt haben. Doch wandern wir weiter, rin ebenso wichtiger Thril, al» die Bänder für die Damentoilette, ist da» Weißzeug, der Spitzen- und Kanten- attikel; in den Schaufenstern der Magazine von August Renner, F. A. Simon und F. L. Simon am Alt markte ist derselbe reich vertreten. Di« Schaufenster mit den köstlichen Arbeiten der Klöppel, mit den zierlichen und kostbaren Artikeln von der einfachen Manschette bi» zur theuersten Spitzen-Mantille »«gefüllt, fesseln in gr- 'schmackvollrn Zusammenstellungen da» Krnnerauge der Damen. Besonder- auch reich und schön finden sich diese duftigen Unerläßlichkeiten der feinen Damentoilette bei S. Klinkhardt (Schöffergaffe). Man findet hier «in ne» zu sein. Dazu ist es aber unerläßlich, daß in der Vermal' tung überall Einheit de» Geiste» und Willen», Entschiedenheit und Energie hervortrete. Dir Autorität de» königl. Regiment» tarf-ntchl durch Zwiespalt seiner Organe in der öffentlichen Mei nung geschwächt und rrschüttert werden, und königl. Beamte dür fen das Ansehen, welches ihnen ihre Stellung veneiht, nicht zur Förderung politischer Bestrebungen mißbrauchen, welche den An schauungen und dem Willen der StaatSregicrung entgegenlaufm. Mein Bestreben wird c» sein, unter gewissenhafter Beachtung von Verfassung, Gesetz und Recht die Einheit und Kraft der königl. Verwaltung zu wahren, oder, wo es nöthig sein sollte, wieder- herzustellen, und ich werl^ e» mir zur angenehmen Pflicht machen, Beamte, welche mich in diesem Streben unterstützen, gegen unge rechtfertigte Angriffe und Verfolgungen in Schutz zu nehmen. Ew. rc. ersuche ich ganz eraebcnst, allen Ihren Untergebenen von dem Inhalte diese» Älasscs auf geeignete Weise Kenntniß zu geben. Berlin, lv. December 1862. Der Minister des Innern, (gez.) Eulenburg." — Die „N. Pr. A." bemerkt zu dem gestern mit- getheilten Erlasse deS Justizminister»: „Schon seit eini ger Zeit war in juristischen Kreisen die Rede davon, daß die im Jahre 1860 durch den Justizminister Simons auf das Andringen der liberalen Partei ertrahirte allerhöchste Ordre, nach welcher die Richter lediglich nach der An- cirnnität avancircn, eine Modifikation erfahren solle. Neuerdings ist dies in Abrede gestellt worden, doch dürfte der vorstehende Cicularerlaß des Herrn Ju- stizministerS mit obigem Gegenstände in Verbindung stehen." —Das Amtsblatt der königl. Regierung in Frankfurt a. d. O. enthält folgende Polizeive'r- ordnung: Auf den Grund der tztz. 6 l-it. e., 11 und 12 de- Gesetzes über die Polizriverwaltung vom 11. März 1850 verordnen wir Nachstehendes: §. 1. Keine außeramtliche Zeitschrift darf den Titel „Krrisblatt" füh rten. tz. 2. Contravenienten verfallen in eine Geldbuße von 10 Thlr. oder verhältnißmäßige Gefängnißstrafe. Diese Verordnung ist offenbar durch die bekannte Wei gerung des „Spremberger KreisblatteS", den Titel zu ändern, hervorgerufen. Memel, 12. December. (N. Pr. Z.) Durch die te stamentarische Bestimmung des im Februar d. Js. hier verstorbenen jüdischen Kaufmanns Wiener ist der Rest seine- bedeutenden Vermögens nach der Auszahlung sämmtlicher Legate und Erbantheile der Verwandten im Betrage von 120,000 Thalern den städtischen Behörden zu „milden Zwecken" überwiesen worden. Der Magistrat hat nunmehr in Uebereinstimmung mit dem Vorsteher amt der Kaufmannschaft, welchen Behörden die Verfü gung über die Benutzung des Capitals von dem Erb lasser anheimgestellt worden ist, den Beschluß gefaßt, 6000 Thaler vor Allem zur Wiederherstellung des durch daS Brandunglück im Jahre 1854 zerstörten ThurmeS unsrrr Stadtkirch« zu verweudcn. Hannover, 15. December. Die officielle „N. Hann. Ztg." bringt heute einen Artikel, der, freilich nur in weiten Umriffen, die Mission deS neuen Ministe riums zu zeichnen bestimmt ist. DaS Wichtigste möchte in den folgenden Sätzen enthalten sein: „Wir glauben eS mit voller Bestimmtheit versichern zu können, daß namentlich die neu eingetrctrnen Minister mit den im Amte gebliebenen Mitgliedern des CabinetS sich durchweg in innigster Uebereinstimmung befinden, und daß alle Räthe der Krone mit vereinter Kraft und Thätigkrit die landesväterlichen Absichten und Anordnungen Er. Maj. des Königs ausführen werden. So wird das Ministe rium, über Mißtrauen und Uneinigkeit hoch erhaben, kraftvoll und festen Muthes sich der Erfüllung seiner ernsten und verantwortungsvollen Aufgabe unterziehen. Daß diese Aufgabe eine dankbare werde, das wird aber wesentlich von dem Entgegenkommen des Landes auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens abhängen. Sol ches Entgegenkommen zu erwarten, ist das Ministerium wohl berechtigt und darf demselben um so zuversichtlicher entgegensetzen, als es in seinen Mitgliedern die Bürg schaft bietet, daß es die Regierung auf der unerschütter lichen Grundlage strengster Gerechtigkeit im Geiste der wohlwollendstenVersöhnlichkeit führen werde. DaS Ministerium wird, davon sind wir überzeugt, eben so unwandelbar wohlbegründrte Rechte schützen, als die selben unverbrüchlich achten; es wird sich in seinen Maß- Lager echter Brüsseler Point» und Chantilly-Spitzen rc. in Garnituren oder bereits zu Kragen, Aermeln und Volants geformt und zu den elegantesten Fichus und Pellerinrn verwendet. Besonders auch könnten die ge nannten Magazine einem sinnigen Gemüthe Anlaß geben zu einer Betrachtung über die Poesie der Schnupftücher; ach, fast in jede» Menschen Leben hat irgend einmal ein solches Ding eine beziehungsweise Bedeutung gehabt. Die Männer erinnern sich hierbei sicherlich der Weichen, durchsichtigen, süß oder stark duftenden Eremplare mit an muthigen, geheimnißvollen Araberkenmustrrn auf ätherisch luftigem Epitzrngrund« oder mit zierlichen NamrnSzügen zwischen allerhand Hinweisungen auf die Blumrnsprache ; denkt man sie sich noch dazu in einer weißen, feinen, schlanken Hand, oder wenigstens einer solchen angehörig, so wird man nicht mehr zweifeln, daß es eine Poesie deS Schnupftuches geben kann. Heutzutage wird diese Poesie nur noch durch daS weibliche Schnupftuch vertreten; die männlichen Schnupftücher sprechen nur durch den Stoff, und e» will Etwa» heißen, ob Jemand rin seidene-, gar ein ostindisches, ei« leinene- oder ein baum wollenes schwenkt. Einst war eS ander». ES gab eine Zeit, wo man nicht blo» Hand- und Tischtücher, Kaffee servietten, wo man auch die Schnupftücher der Männer mit einer Bildersprache versah, eingewebt oder aufge druckt. Alle wichtigen Zeitereignisse spiegelten sich damals vor den Rasen ab. Man wurde ernst, erheitert oder gelangweilt, wenn man jene hervorzog. Man konnte sich dadurch zerstreuen oder in einer Verlegenheit sich sammeln, etwa wie wenn man sich heute eine Cigarre anzündet oder eine Prise nimmt. Rur auf den Jahr märkten in kleinen und größer» Städten werden solche redende Schnupftücher, solch« für die Nase bestimmte Bilderbogen noch au-geboten, mit grausigen Räuber geschichten oder LiebeSassairen; auch hier zeigt sich da» „Volk" al- Brwahrerin einer Sitte, welcher einst di«
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