Delete Search...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-03-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191303085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19130308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19130308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1913
- Monat1913-03
- Tag1913-03-08
- Monat1913-03
- Jahr1913
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1913
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Riesaer O Tageblatt «Md A«;eiger (Llbeblatt tl«r Anzeiger). TelegrammAdress« O I! FernsprechstkUe r-, »la t Rt.s» Nr.LL für die König!. ArntshaupLmannschafL Großenhain, das König!. Amtsgericht und dm Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba. SS. Sonnabend, 8. Mürz 1V3, abends. er«. Jahr«. Das Niesaer Tageblatt erscheint jede» Tag abends »,1t Ausnahme der Cvnn- und Festtage. Vierteljährlicher VezugSprciS bei Abholung i» der v-pcdltlon in Riesa I Mark 50 Pfg., durch unsere Tröger irri ins HauS I Mark 65 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Poslanslalten I Mark 65 Pfg., durch den Briestrüger frei inS Haus 2 Mark 7 Psg. Auch MouatSabonncmeutS werden angenommen. Auzeigen-Slnuahme j!ir die Rnmmer dcS Ausgabetages bis vormittag v Uhr ohue Gewübr. Preis Itlr die kleingespaltene 43 rnm breite KorpuSzcilc 18 Pfg. (LlokalpreiS 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer LWInterlich in Mies a. — EeschüstSslelle: Gorthestrassr 5S. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hühnel in Ntesa. ----------------------- ' - ---NH—. Kohlenlteferung. Für die städtischen Anstalten und Gebäude werden 15000 Ztr. böhmische Braun» kohlen und 650 Ztr. Briketts gebraucht. Näher« Auskunft wird im Rathaus, Zimmer Nr. 4, erteilt. Angebote mit Angabe des GewinnungSortS werden bi» 15. März 1913 erbeten. Der Rat -er Stadt Riesa, am 8. März 1913. Kr. Bekanntmachung. Dom 1. April bi» Ende September ds. Jahres ist der Bedarf au Kartoffel» und Ärüntvareu für das unterzeichnete Regiment zu vergeben. Bewerber wollen bis 19. ds. Mts. mit der Zentral-Verkaufsstelle in Verbindung treten und Preisangebote mit entsprechender Aufschrift bis dahin an genannte Stelle einreichen. , Ries °, am 8. März 1913. 3. Feldartillerie-Regimeut Nr. 32. Bekanntmachung. Montag, den 10. März 1913, abends 8 Uhr, findet im Jugendheim (unterer Saal) ein öffentlicher Vortragsabend statt, in dem Herr Schlachthofdirektor Meißner über das Thema: „1813/1913 — eine nationale und kulturgeschichtliche Parallele" sprechen wird. Die Glieder der Kirchgemeinde — Männer und Frauen — werden dazu herzlich eingeladen. Auch Gäste find willkommen. Der Eintritt ist frei. , Die Hausviitervereinignng der Kirchgemeinde Riesa. kk. Friedrich, B. Oertliches mW SSchsisches. Riesa, 8. März 1913. —* Platzmustk spielt bei günstigem Wetter am Sonntag, den 9. März 1913 von 1130 bis 1230 mittags auf dem Kaiser Wilhelm-Platz das Hornistenkorps des 2. Pionier-BataillonS Nr. 22 nach folgendem Programm: 1. Mit Bomben und Granaten, Marsch von Bilse. 2. Ouver türe z. Op. „Hunyady Lazio" von Erkel. 3. Ueber'n großen Teich, Walzer von Philippe 4. 3 Stücke aüS „Sigurd Jorsalfar" von Grieg: ») Vorspiel, b) Intermezzo, o) Hul- dkgungSmarsch. 5. Paraphrase über da» Lied: „Heute scheid' ich" von Löhrl. —* Wir werden gebeten, auf den Vortragsabend der Hausvätervereinigung (siehe die Einladung auf Seite 1 dieser Nummer) noch besonders aufmerksam zu machen. Das für den Vortrag gewählte Thema soll zugleich dem 10. März als wichtigem Gedenktag Rechnung tragen. —* Das Sächsische Städtebundtheater bringt Sonntag abend, wie schon mitgeteilt, JbensenS „Gespenster" zur Aufführung. Wir wollen heute der Vor stellung eine Inhaltsangabe vorausschicken, um das Ver ständnis mehr zu erleichtern. Helene Alving weiß, daß ihr verstorbener Mann ohne Skrupel das Leben in vollen Zügen genoffen hat. War sie ihm ja sogar einmal davongelaufen, weil sie ihn mit ihrem Dienstmädchen überraschte. Ihr Freund, Pastor ManderS, hat sie damals ins HauS, zur Pflicht zurückgeführt. Oswald, ihr Sohn, weilt zur Boll- endung seiner Studien in Paris. Der Welt gegenüber will sie daS Andenken ihres Manne» wahren. Sie läßt in seinem Namen ein Asyl bauen, da» Pfarrer Manders ein- weihen soll. Das Kind jenes Dienstmädchen» — letztere» hatte man in aller Eile mit dem Tischler Engstrand ver mählt — Regina, ist von Frau Alving in» Haus ge nommen, um e» den verderblichen Einflüssen ihres Stief vaters zu entziehen. Einige Tage vor der Einweihung de» Asyl» kehrte Oswald nach Hause zurück. Auch er glaubt, wie alle Welt, daß sein Vater ein frommer Mann war, der sich in seiner Lebensweise tadellos geführt habe. Daß er da» glauben muß, ist Oswalds Unglück, denn er ist krank, und bet den Untersuchungen der berühmtesten Aerzte in Pari» war die erste Frage nach der Lebensart seines Vaters. Die Aerzte konstatieren bei ihm die ersten Zeichen der Gehirnerweichung, als Folge de» liederlichen Lebens seine» Vater». Da er fest und bestimmt erklärte, sein Vater habe ein musterhaftes Dasein geführt, gab man achsel- zuckend zu, daß dann sein eigener Lebenswandel dazu ge- führt haben müsse. Mit Entsetzen steht Oswald die nicht mehr ferne Zett kommen, wo die Krankheit ihn zum blöd- sinnigen Kinde machen wird. Dem will er vorbeugen, darum hat er sich nach und nach von dem ärztlich ver- schrieben«» Morphium Dosis auf Dost» gespart und besitzt jetzt soviel, um sich im gegebenen Moment damit töten zu können. Gr braucht nur einen Menschen, der ihm im letzten Augenblick seiner Vernunft mit göttlichem Leichtsinn oder au» inniger Liebe da» Morphium gibt, denn früher will er nicht sterben, da er die kurze Spanne Zeit bewußten Leben» noch genießen möchte. Sr denkt, seine Mutter wird ihm diesen Liebesdienst erweisen, darum erzählt er ihr alle». Frau Alving ist entsetz», daß ihr« Lüge über den Vater dem Söhne nicht einmal die Qual spart, daß er sein Leiden Vvutsedvr lloroLä. nicht selbst verschuldet hat. Wie sie zögert, das schreckliche Begehren ihres Sohnes zu erfüllen, wendet sich Oswald an Regina, von ihrem Leichtsinn erhoffend, wa» die Mutter liebe zurückweisen mußte. Er tändelt au» diesem Grunde mit dem Mädchen und will eS als seine Geliebte mit nach Paris nehmen. In dem Neste hier mag er nicht weilen. Hier würde das eintönige Leben ihn nur verführen gerade daS zu tun, was die Aerzte als Ursache seines Leiden» an nehmen. Diese Erklärung öffnet Frau Alving zugleich die Augen, warum ihr Mann in jene» unselig« Leben verfiel; sie zögert nun nicht mehr, sowohl dem Pastor ManderS, wie auch Oswald und Regina die volle Wahrheit zu sagen. Nachdem Regina erfahren, daß sie AlvingS natürliches Kind, Oswalds Halbschwester sei, verschwindet sie ohne weitere Skrupel, um mit ihrem Stiefvater Engstrand in die Hafen stadt zu ziehen und dort ein zweideutiges Haue für See leute zu gründen. Oswalds Zustand verschlimmert sich. In dem Moment, in dem der Kranke in eintretendem Blödsinn nach der Sonne ruft, die er in der letzten regnerischen Zeit schon immer ersehnte, greift Frau Alving mit Schaudern in die Brusttasche des so sehr geliebten Sohne», wo die Morphiumpuloer aufbewahrt sind, die letzte Tat der Liebe zu tun. — Wir hoffen mit diesen knappen Erläuterungen zum allgemeinen Verständnis beigetragen zu haben, und verweisen noch darauf hin, daß auch die Besetzung der Hauptrollen in guten Händen liegt und die Aufführung, zumal sie wiederum unter Mitwirkung deS Direktor» statt- findet, sicher eine abgerundete Leistung und einen genuß reichen Abend verspricht. —i. —* Die engere Vereinigung de» Kreisverein Riesa im Verbände deutscher HandlungSgehülfen zu Leipzig bot gestern im Hotel Höpfner seinen Mitgliedern und Gästen ein W i n- ter-Vergnügen, verbunden mit einem populär-wissen schaftlichen Experimental-Dortrage des Herrn Chefredakteur Han» Rhaue, Charlottenburg über „Rätsel der Seele". Zahlreich waren Damen und Herren erschienen, um erwar tungsvoll die Rätsel der Seele und deren Lösung kennen zu lernen, und wenn e» auch im voraus gewagt erschien, einen derartig seltsamen Vortrag mit einem VereinS-Der- gnügen zu verbinden, so kann man doch wohl unstreitig behaupten, daß jeder der Anwesenden auf seine Rechnung gekommen ist und sich in seinen Erwartungen nicht ge- täuscht hat. Mit wahrhaft meisterhafter Vortragsweise verstand Herr Rhaue seine Zuhörer zu fesseln und sie in da» Reich der Seelenrätsel mit sich fortzureisen. Die über- au» belehrenden und unterhaltenden Ausführungen deS Redner» über Suggestion, Spiritismus und Hypnotismus und namentlich die vorzüglich gelungenen Experimente ver- setzten die Zuhörer in rech» angenehme Stimmung und lösten oft starke Lachsalven au». Gar mancher kluge Ge- schäftSmann oder Beamte, der viel mit Zahlen zu rechnen hat, wird versuchen, sich die gediegenen Winke zur Erzie lung einer SchnellrechnungSmethode oder wirksamen Reklame zu eigen zu machen. Dem Vortragenden wurden laute Beifallskundgebungen als Dank für seine Ausführungen zu teil, und man kann wohl ohne Uebrrlreibung sagen, daß der Seelenrätselkünstler sich einen guten Namen in Riesa zu machen verstanden hat. In dem anschließenden Tänz chen, dem jung und alt sich reichlich widmeten, setzte sich die auSgelöste heitere Stimmung fort und eS wird wohl niemand von den Teilnehmern unbefriedigt von dem wohl gelungenen Abend nach Hause gegangen sein. X. —Z Die Oekonomische Gesellschaft imKgc. Sachsen hielt gestern in Dresden eine aus dem ganzen Lande sehr stark besuchte Versammlung ab, auf deren Tages- ordnung das für die Fleischverssrgnng der Bevölkerung durch die einheimische Biehproduktion bedeutsame Thema der Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche stand. Die Stadtverwaltungen von Dresden und Leipzig, sowie der Landeskulturrat und einige Behörden hatten Ver treter zu der Versammlung geschickt. Referent war Herr Geheimrat Professor Dr. Loesfler aus Greifswald, ein ehe maliger Mitarbeiter Robert Kochs beim Kampfe gegen die schädlichen und gefährlichen Bakterien. Er wies einleitend auf die nach Hunderten von Millionen zählenden Verluste durch die Maul- und Klauenseuche hin und bezeichnete als Wege zu deren Bekämpfung die Tötung erkrankter Tiere, mit der man aber nicht erfolgreich hat durchdringen können, ferner scharfe veterinärpolizeiliche Vorschriften, womit ganz vorzügliche Erfolge erzielt, die aber doch andrerseits aus Böswilligkeit oder Unverstand übertreten worden sind, und schließlich die Arbeit der Wissenschaft, die heute soweit vor geschritten ist, daß sie die Serumbehandlung im Kampfe gegen die verheerende Seuche als einzige sichere Maßnahme bezeichnen kann. Leider aber ist diese Bekämpfungsmethode unter Anwendung des Serums noch nicht allgemein durch führbar, weil sie zu teuer ist und das Serum zunächst nur in einem vom preußischen LandwirtschaftSministcr auf der Insel RiemS bet Greifswald errichteten Forschungsin stitut hergestellt wird. Das Serum kann nur von lebenden Schweinen und in sehr kleinen Mengen gewonnen werden. Die Lösung de» Problems der künstlichen Herstellung des Serums durch Züchtung deS Seuchenerregers, die erst die allgemeine Durchführung der Schutzimpfung zu einem billi- geren Preise /ermöglichen würde, ist leider trotz vieler Mühen noch nicht gelungen. Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche auf chemotherapeutischem Wege hat Er folge nicht gebracht. Den Erreger der Maul- und Klauen seuche kennt man nicht, man weiß nur, daß er sehr winzig ist, durch die feinsten Filter hindurch geht und unter dem Einflüsse von Wärme außerhalb des TierkörperS sehr bald ertötet wird. Der Preis des Serums stellt sich gegenwärtig auf 100 Mark für daS Liter. Außerdem ist das Heil mittel nicht jederzeit und nicht für jedermann zu haben. Ein Ferkel zu impfen würde jetzt 50 Pfg. kosten, ein er wachsene» Rind 20 Mark. Der Vortrag fand lebhaften Beifall und zeitigte eine lange Debatte, aus der hervor ging, wie sehr man in Landwirtschaftskreisen nach einem im Preise erschwinglichen, allgemein zugängigen Heilmittel gegen die Maul- und Klauenseuche verlangt und daß die Wissenschaft endgültige Erfolge in dieser Richtung wohl er hoffen kann. — Lebensgefährlicher Unfug mit soge nannten „Bierkäfern" und dergleichen Scherzartikeln. Unter dieser Spitzmarke Hellt dem „Chemn. Tagebl." „zur Warnung" ein Chemmtzer Arzt folgenden Fall mit: In der Nacht vom 6. zum 7. Mär sucht« bet mir ein Mann dringliche Hilfe, weil ihm ein „Bierkäfer im Halse stecken geblieben sei. Gute Freunde hätten den Käfer heimlich „zum Scherz" in ein Gla« dunkle» Bier geworfen, er habe da» vier nicht» ahnend getrunken. Bei der Spiegeluntersuchung fand ich einen schwarzen Körper, der aus dem Speiseröhrcneingang hervor ragte und mit seinem frei überhängenden Teil den Kehl- Ledls Mors. — Vslos errM. — ?rlws LMM. Vorr. pr-lsAsrlsr Mlssrlked. VoiVgßm dsdögtteds ^LrttNiNM. — ^vMebmsi' rsmlllsnvöi'Icsdi'. Murvrstubon.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page