Delete Search...
Dresdner Nachrichten : 13.08.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190108139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19010813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-13
- Monat1901-08
- Jahr1901
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.08.1901
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Rückgabe etnaetandter EckZrtft MR« vM.l>LKu7 »«rulvreRanIchlub: »M l«r.0 undRr.ro»«. Lelegramm-Rbrette: «»chrlch«»» LreSde«. St-röitztl 1856 v«kk»,f iv Nr«»L»» . <d«mn1t»»T»tr. 2«, r, 4L iLio« 5tn^»^oEl8U'.), m L^kt«u: tzed»1»1r. 18 >mä t>>, tt-»i-nr U»L v«um»»o, Öresäeo-1 7>«u»t»ät, sn DrpjI»ouii;»Iür' 8. kritr KUdvr«, lHArrreiiliLMiiiiK, SS LLÜulUNdnäelcel ditr»»«« 8V. rmsis ä«r „llsörünsi' liävlii'ielltsn" ewpüshlt 8iek rur L.m>adws von uock ^dvonowent« ll!r oblxa /oituu^. I Vrüiit«» L»S«rI VorrV^Uctlit« tzusNtLter» ru ksbrilrprel»«» d» »edvsr» «ier rolk Quwnri, »ucd 1« ttsak uvä ttsok UvwmteL. b?.,.,.. SvMsuoke ire!nkar6r l^eupolt, O resäen Lckols S»vl>wsi8tor, voMoar ckoll»ala«6--(lle«, im Ost« Lsinlx. UHIe^snIv 8aton8 Liirn t r isiren "BW Mg für ldsmeii uoä lleniva. » ^meriknoiaelr« KopkrvLaods. — IlLnrpkvx«. » lioelifsinsi' llülitselisi' II. snglkel,. Llsgsntül' Anrug-, »088N- li. KIMM» Uviniaun PKrselivl, L UK,LL»»»L VLL. ^ zllgn ^vllüsNüN fSptlSll llvll pl'iML-^SlltStSN III KilügLtSN kl'klSSN. ^ 8vkv«vl«t^8v IS. Nr. 223. Spiegel: TZ. Hosnachrichten, Große Hitze. Eine Verhaftung, Beduinentruppe. . ., .. ... a^-r-D' " htSverbandlungen »Tristan und Isolde". Meßchaler-Euscmble. Muthniaßi. Witterung: Kühler, veränderlich. Gewitterneigung. Tieiistag. 13. August 1S61 brispl Einen Mann der Abstürze und Sprünge, „uowo äa balri" nannten seine Landsleute den Staatsmann, der jetzt in Neapel auf der Todtenbahre liegt, nachdem er Tage lang gegen den Würger Tod einen verzweifelten Kampf mit der ganzen gewaltigen Energie seiner urwüchsigen Kraftnatur gelänipft hat. Es steckt ein gutes Theil Wahrheit in jener Bezeichnung, denn in der That hat Crispl, der leidenschaftliche Sizilianer, stets etwas Unberechen bares an sich gehabt. Das zeigt schon sein eigenartiger Sicherer Entwickelungsgang. Francesco Crispi wurde am l. Oktober l8>6 zu Ribera auf Sizilien als der Sohn des Advokaten Tomniaso EriSpi geboren. Schon mit 15 Jahren bezog er die Hochschule zu Palermo, um die Rechte zu studiren, und 3 Jahre später bestand er das Doktor examen. Crispi ließ sich nun zunächst in Palermo als Advokat nieder, vertauschte aber sehr bald den advokatorischen Beruf mit der Rolle eines enragirten politischen Parteigängers gegen die Bourbonen, deren Gewaltherrschaft über Sizilien den freiheit- begeisterten Jüngling schon früh mit verzehrendem Hasse erfüllt hatte. Er schloß sich dem Aufstande an, durch den 1848 die Bourbonen endgiltig aus Sizilien vertrieben werden sollten. Die Erhebung mißlang mid für Crispi galt cs nun. sich vor der Rache Ferdinands II., des Königs beider Sizilien, in Sicherheit zn bringen. Crispi führte über ein Jahrzehnt das mühselige und aufreibende Leben eines politischen Flüchtlings. in Piemont, Malta, London. Paris stand er. vielfach unter den größten materiellen Entbehrungen, im Verkehr mit revolutionären Geistern, die Italien zu einer einheitlichen großen Republik zusaoiuumschli«ßen wollten. Das Jahr 1853 bedeutet den ersten großen Sprung in seinen Ueberzeugungen: der Republikaner und Demokrat Crispi verzichtete auf seine Jugendideole und kehrte nach Piemont zurück, um dem König Victor Emonuel zu huldigen und ihn bei der Aufrichtung eines einigen Italiens zu unterstützen. Er war einer der Führer auf dem Zuge der Tausend, an deren Spitze Garibaldi 1860 Sizilien und Neapel von den Bourbonen befreite. ES war ein tollkühnes Unterfangen. Fast ohne Waffe», di« sie sich erst unterwegs durch einen Handstreich Garibaldi'- verschaffte, fuhr die kleine muthigc Schaar auf zwei Dampfern mitten durch die bourbonischen Kriegsschiffe hindurch und landete am 11. Mai 1860 in Marsala in einer Stärke von nur etwa 860 Mann, während Ferdinands Truppen auf Sizilien gegen 30660 Mann betrugen. Was fast unmöglich schien, gelang: die 866 Mann drangen siegreich in Sizilien vor, Crispi erklärte nach dem Einzüge in Palermo die Bourbonen als des Thrones verlustig, am 7. November rückte Garibaldi mit Crispi an der Seite Victor Emanuels II. unter dem Jubel des Volkes in Neapel ein und am S. November legte Garibaldi die Diktatur nicker und übergab die befreiten Lande dem .Edelmann König". Damit hatten Crispi's Sturm- und Brauicjahre ihr Ende er reicht. Als sich im Jahre 1861, den 18. Februar, das erste italienische Parlament zu Turin versammelte, da befand sich auch Crispi unter den Gewählten. Seitdem gehörte er der Kammer ununterbrochen an und entwickelte sich aus den radikalen Anschau ungen heraus immer mehr zu einem wannen Anhänger des ver fassungsmäßigen Königthums und konservativer Grundsätze, die er in seiner späteren Regierungsthätigkeit zum Heile seines Vater landes »ach Kräften zu verwirklichen bestrebt war. Seine letzte große Wandlung machte Crispi im Jahre 1883 durch, als der ursprüngliche Franzosenfreund, in seinen Svmpathien für das republikanische Frankreich durch besten kaltherzige und eigennützige Politik gegenüber Italien ernüchtert, den Anschluß seines Vater landes an den Dreibund vollzog und damit den realen Interessen Italien- wahrhaft diente. So führte der logische Zwang der Er eignisse in Verbindung mit realpolitischer Erkenntniß und aufrich tiger reiner Vaterlandsliebe den ehemaligen Revolutionär und Republikaner CriSpl an die Seite des größten nationalen und staatserhaltenden Geistes des ganzen vorigen Jahrhunderts. Crispi blieb auch bis an sein Ende ein loyaler Bewunderer Bismarck's. llcber- schwängliche Lobredner Crispi's haben Ihn sogar zu einem italienischen BiSmarck selbst machen wollen. Mit einem solchen Vergleich thut mmr aber den wirklichen Verdiensten Crispi's nur Abbruch, denn was immer CriSvi für sein Vaterland geleistet hoben mag, an die geistige, sittliche und politische Riescngrößc eines Bismarck reicht er nicht entfernt heran. Man kann nicht einmal sagen, daß Crispi die Stellung Cavour'S erreicht Hütte; vielmehr niuß Cavour nach wie vor als der größte Staatsmann Italiens seit Jahrhunderten und als der eigentliche .geistige Schöpfer der nationalen Einheit Italiens betrachtet werden. Unter den übrigen Staatsmännern Italiens aber ist Crispi neben Garibaldi wohl der hervorragendste. Das Wesen deS ManneS bildete eine tief eingewurzelte, reine glühende Vaterlandsliebe und dieser ordnete er unbedenklich alle anderen Seiten seine- Charakter- unter. Seine innere Politik trüg dementsprechend einen energischen staatserhaltenden Zug und selbst vor den radikalsten Maßregeln schreckte der Staatsmann Crispi nicht zurück, wenn es galt, daS schwer errungene Gut der nationalen Einheit gegen seine radikale» unp sozialrevolutionären Widersacher zu schützen. Ins besondere die Sozialisten und. Anarchisten haben die schwere unbarmherzige Hand Crispi s unerbittlich fühlen müssen -, das Gesetz über die Zwangsdomizilirung der Anarchisten war Crispi's ureigenes Werk. Daneben ging Crispi auch den Ausschreitungen des bürgerlichen Radikalismus scharf zu Leibe, und was er in der Vertheidigung der Krone und der allgemeinen Ordnung gegen die Excessc des Parlamentarismus geleistet hat, gereicht seinem Muthc, seiner Kaltblütigkeit und seiner persönlichen Ausdauer zur höchsten Ehre. Ebenso war Crispi ein zielbewusster Gegner des antlnationalcn Klerikalismus, ohne >edoch die Möglichkeit eines mit den Staatsintercssen verträglichen Kompromisses mit der geist lichen Gewalt bedingungslos von der Hand zu weisen. Alles in Allem hat Crispi seine Pflicht gegenüber seinem geeinten Vaterlands mit klugem realpvlitischcm Verständnis; und kraftvoller Energie in hervorragendem Maße erfüll! und ein voll gerüttelt und geschüttelt Maß an patriotischer Hingebung zu der Befestigung der schwierigen inncrpolitischcn Verhältnisse Italiens beigetragen. Wie sehr das besonnene und ruhebedürstigc Italien seine feste Hand allemal vermißte, wenn er den Kabalen seiner Feinde und Neider hatte weichen müssen, beweist seine mehrfache Wiederberufung an die Spitze der Regierung. Als er im Jahre 1863 abermals die Leitung der Geichäste übernahm, da glaubte man allgemein, daß er unentbehrlich geworden sei und die Zügel bis an sein Ende in der Hand behalten werde, unr die ver fahrenen Zustände des Landes zu meistern. Indessen das Schicksal wollte Italien nicht wohl genug, um ihm eine solche gründliche Erholung zu gönnen. So brach denn im Jahre 1866 die ver- hängnißvolle Katastrophe des italienischen Heeres bei Adua herein, die Tausenden tapferer Landeskindcr den Tod von der Hand eines unbarmherzigen afrikanischen Feindes und dem Staatsmannc Crispi den endgiltigen Abschluß seiner öffentlichen Lausbahn brachte. Crispi's Feinde waren aber auch setzt noch von der Sorge erfüllt, daß der Gefürchtete und Verhaßte doch noch einmal wieder aus dem Grabe der Vergessenheit emporsteigen könnte, und um dieser Möglichkeit vorzubeugcn, griffen sic zu einem gemeinen und verächtlichen Mittel: sie «öffneten gegen CriSpi einen schmählichen Verleumdungsfeldzug, in dem die Privatverhältnisse des uni das öffentliche Wohl so hochverdienten Mannes in der abscheulichsten Weise in den Schmutz gezogen wurden. Die formelle Handhabe zu diesem Vorgehen bot eine unglückliche Ehestandgeschichtc. indem Crispi sich frühzeitig mit einem ungebildeten Mädchen in nur halbgiltigcr Form verheirathet und später <1860) die vorhandenen Fehler be nutzt hatte, um das erste Band zu lösen und eine zweite Ehe ein zugehen. Femer mußten Geldgeschäfte Crispi's mit einer ver krachten Bank Verhalten, die zwar in keiner Weise über da-S in solchen Dingen bei vielen italienischen Würdenträgem landesübliche Maß hinausgingen und auch zum strafrechtlichen Einschreiten keinen Anlaß boten, deren Turchhechelung aber doch von den Verfolgern Crispi's nach dem Grundsatz betrieben wurde: .Es bleibt immer etwas hängen!" Tic finanziellen Schwierigkeiten deS Verewigten wurden übrigens zum guten Theil durch die maßlose Verschwendungs sucht seines total verkommenen Sohnes verursacht. Thatsächlich wurde Crispi durch olle diese Dinge zum politisch totsten Manne gemacht, so daß er den Rest seiner Tage in der stillen Zurück gezogenheit des Privatlebens verbringen mußte. Jetzt ruht er in noch stillerer Zurückgezogenheit, im Schatten des Todes a»S von einem harten, arbeitsreichen und wcchsclvollen Leben, dessen Bilanz ihm einen achtunggebietenden Platz in der Geschichte seines Landes und Volkes sichert. Seiner Jrrlhümcr waren wenige, seiner Vorzüge viele, und unter diesen leuchtet seine Vaterlandsliebe, die seinem ganzen Thun mid Lassen die Nicht schnür gab, als edelster Demant hervor. Auch Deutschland wird des Entschlafenen mit ehrender Erinnerung gedenken und sein Gedächtnis bewahren. schaff vertreten sind, bürgt dafür, daß der Kongreß sowohl aus idealem, als auf praktischem Gebiete gleiche Ergebnisse erreichen werde, und legt in beredter Weise Zeugniß ab für die gemeinsamen Ziele, welche die wissemchaftlichc Forschung zum Nutzen der ge lammten Menschheit verfolgt. Diese wissenschaftliche Forschung und die aus ihr reiultirende wissenschaftliche Erkenntniß ist inter national und benlscil, dermaleinst um alle Nationen das einigende Band wahrer Menschlichkeit zu schließen. Berlin. Mittheilnng des KriegsmiuisteriumS über die Fahrt der Trup p c» transp orAsch i f fc: Aus Dampfer .König Alber!" kehren heim: der Stab des Korpskommandos. Stab l. und 1. Theil. 3. Eskadron und 2. Pionier-Kompagnie. Transport von 18 Lssichercn und 125 Unteroffizieren und Mann schäften am 6. August von Taku nach Shanghai abgcgangen. Wildpark. <Priv.-Tel.) Reichskanzler Graf Bülvw. der heute früh aus Homburg hier ciiigetrosscn ist, hatte eine längere Besprechung mit dem russischen Botschafter Grafen v. d Osten-Sacken. Nachmittags empfing er den Präsidenten des Neueste Drahtmeldungen vom 12. August (Nachts e'mgeüende Teveschen befinden sich Seite ck.) Berlin. tPriv.-Tel.) In Folge des Todes der Kaiserin Friedrich, durchweiche alle bevorstehende» Besuche fremder Fürstlich keiten gelegentlich der Kaisermanövcr aufgcgeben sind, wird, wie ver- lautet, auch die Begegnung des Kaisers mit dem Kaiser von Rußland in den Tanziger Gewässern für Heuer entfallen.— Die Berliner Börse, sowie fämmtttchc deutsche Börsen bleiben morgen anläßlich der Beisetzung der Kaiserin Friedrich geschlossen. — Die Sitzungen des 5. Internationalen ZoologcnkongrcsscS dauem bis 16. August: daran schließt sich ein Ausflug nach Hom burg und Helgoland. Es sind 125 Vorträge angemeldet, doch sollen davon snur 8 in den 1 allgemeinen Sitzungen gehalten wechen. DaS Telegramm an den Kaiser bat folgenden Wortlaut: .Eurer Kakierl. und König!. Majestät bitten die aus den Kulturstaaten der ganzen Erde hier versammelten Mitglieder deS Internationalen Zoologenkongreffes den Ausdruck tiefempfundener schmerzlicher Tbeilnahme an dem Heimgänge Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Friedrich annehmen zu wollen. Der Präsi- dept deS 5. Internationalen Zoologenkongreffes, aez. MöbiuS." — Da» Antworttelegramm des Kronprinzen spricht das Bedauern desselben auS, den Kongreß nicht in Person haben eröffnen zu können, wie eS ihm seiner Zeit zur aufrichtigen Freude gereichte. " Rektion de« Kongresses übertrug. In , Jn- Wiffen- kmide ist nun leider eiugetreten. Die verbündete italienische! Nation, für die erst gestern die schmerzlich» Erinnerung an den Todestag des edlen Königs Umberto wtederkehrte, steht heute an der Bahre eines Staatsmannes, dessen Name unter den großen Patrioten der italienischen Wiedergeburt unsterblich fortlebcn wird. Was Francesco Crispi seinem Königshauie. seinem Lande und seinem Volke gewesen ist. steht in den Blättern der italienischen Geschichte rühmsichst verzeichnet. Uns geziemt, an dieser Stelle dankbar das Gedächtnis; des Mannes zu ehren, der ein großer Italiener, ein treuer Diener seines Königs, ein eifriger Förderer! des mitteleuropäischen Friedeusbundes und ein überzeugter Freunds Deutschlands war. Unseren italienischen Verbündeten jprechen wir bei dem Heimgänge ilsrcs nationalen Staatsmannes unsere herz lichste Lhcilnahmc aus " — Die Gerüchte über den angeblich be voüteheuden Rücktritt deS Kaiser!. Statthalters in Elsaß- Lothringen werden von zuständiaer Seite als jeder Be gründung entbehrend bezeichnet. — Der Handelsvertrag zwischen demReiche und der Republik So» Salvador ist seitens der, letzteren gekündigt worden und tritt demgemäß am AN Mai nächsten! Jahres außer Kraft. — Der .Reichsanzeiger" giebt bekannt, daß in Ausnahme von 4, Abs. 1 der Bekanntmachung vom 28. Juni 1868 nach Beschluß des Vorstandes der Dresdner Börse die an dieser Börse im Handel zugclassencn Aktien der Aktien gesellschaft für elektrische Anlagen und Bahnen franko Zinsen zu berechnen sind. Hannover. Feldmarschall Gras Waldcrsee wurde beute vom Ossizicrkorps und von den Spitzen der Verwaltungs behörden bei seiner 'Ankunft auf dem Bahnhose feierlichst begrüßt. In dcnr Fürstenzimmer, durch welches Gras Waldcrsee seinen Weg »ahm, war ein herrliches Blumenarrangement ausgestellt, das die Stadt ihrem Ehrenbürger darreichcu ließ. Ter Bahnhof selbst war reich mit Blumen geschmückt. Gras Waldersce wurde beim Ein fahren deS Zuges mit lautem Jubel und brausenden Hurrnhrufen willkommen geheißen. Einen herrlichen Blumenstrauß in der Hand, begrüßte er zunächst seine Gemahlin und trat dann an das OsffzierkorpS heran. Generalleutnant v. Rothenberg hieß ihn Namens des ganzen Oisizierkorps herzlich willkommen und sühne auS, daß die großen militärischen und politischen Erfolge, welche der Gencralfeldmarschall im fernen Osten und unter deutbar schwierigsten Verhältnissen errungen habe, mit besonderem Jntcreffe nnd Stolz von den Ossizicrcn in Hannover verfolgt worden sind. Sie seien erstellt über die Errettung deS Feldmanchalls a» höchster Lebensgefahr nnd über die ruhmvolle Lösung der an ihn gestellten Hoden Aufgabe Gras Waldevec dankte für die lieber raschliiigen, die ihm bereitet wurde». .Mir ist es ausgezeichnet gn: gegangen: ich bin frisch an die Arbeit gegangen nnd gestillt wiedcrgekehrt. Wenn mir Einiges gelungen ist. so ist e§ allem dem Uinstandc zilznschrcibcn. das; rch Se. Majestät den Kaiser hinter mir gehabt habe und nach seinen Intentionen habe handeil: können. WaS da geschahen worden ist in China, wird honent!,-! recht bald an den Tag kommen. Wir danke» Alles Sr. Majestät Nochmals herzlichsten Dank, meine Herren, siir die überaus schöne Begrüßung. Unsere Truppen haben sich ausgezeichnet gehalten bei allen Gelegenheiten. Es ist viel von ihnen verlangt worden: cs hat zwar keine großen Schlachten gegeben, ober es war doch wc! zu Ihn» unter schwierige» Umständen. 'Nie hat Einer vcriagt. Die lungeil Herren von der berittenen 'Artillerie haben Leistungen vollbracht, wie solche noch nicht dagewesen sind : Potrouillenritlc sind ansgesübrt worden, wie solche im letzten Kriege kanm vorgckcnmnen sind. Wir können sicher sein, daß unsere Freunde uns setzt noch mein achten gelernt haben, als vorher. Unsere Feinde aber lenncu uns jetzt ganz genau, denen haben wir 'Achtung gründlich bcigebraclff. uird sie wissen, daß mit Deutschland schlecht anzubinden ist nnd daß der Kaiser, eine starke Macht hinter sich bat". Bei dem Betreten des Fürstenzimmers wurde Graf Walderiee von den Verwaltung: bchörden begrüßt. Oberpräsident Graf zu Stolberg nahm das Wort zu einer kurzen 'Ansprache, auf weiche der Feldmarichall ec widerte. .Wir danken eS dem Kaiser allein", sagte er. „daß nur Deutschland große Bahnen eröffnet haben für unseren Handel und für unsere Industrie. Ich bi» überzeug!, daß die dcustche Unter- nehmungslust sich lebhafter letzt dort entwickeln wird, und daß der deutsche Name bald einen ganz anderen Klang bekommt. Andere Namen sind verblaßt, der deutsche Name ist hoch gegangen". Vor dem Bahnhose hatte sich eine gewaltige Menschenmenge cingcfilnden. die dem Feldmarschall. als er mit seiner Gemahlin den Wagen de stieg, mit lautem Jubel begrüßte. Gegen 2 Uhr langte der WwM vor der Villa des Grafen an. vor welcher die Stadt eine Ekrcm vforte hatte errichten lassen, deren vier Pfeiler von Vclaricn in den Stadtfarben überragt waren. Hannover <Priv.-Gelcgr.). An der Ehrenpforte vorder Villa Waldcrsee's batten sich der Magistrat und die Stadt verordneten mit ihren Damen versammelt. Als der Graf mit seiner Gemahlin den Wagen verlassen hatte, wurden ihm vräcbt.g Blumensträuße überreicht Stadtdircktur Tramm richtete eine An spräche an den Feldmarschall. welche dieser erwiderte, indem er 'aate, er freue sich herzlich, wieder in der Heimoth zu min. Er 'e: rcher gewesen, hier freundlich empfangen zu werden, aber der ihm itetc Willkomm übersteige jede Erwartung. —^ ly
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page