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Deutsche allgemeine Zeitung : 09.01.1845
- Erscheinungsdatum
- 1845-01-09
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184501098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18450109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18450109
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1845
- Monat1845-01
- Tag1845-01-09
- Monat1845-01
- Jahr1845
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 09.01.1845
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Donnerstag Nr. 9. » Januar 184S. MM Deutsche ««gemeine Zeitung. Z-M «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Ueberblick. Deutschland. ckvon -er Saale- Die Kirche und die Laien- »Aus kranken- Der LandrathSabschicd für Mittelfranken. Der Gustav-Adolf- Verein. *Agchakkenburg- Hr. Moritz. Der König. Neujahrsvisiten. »Hannover. Die Militairpensioncn — Der Gustav-Adolf-Verein in Wöll stein. — Die katholisch-theologische Facultät zu Giessen- — Duell bei Mainz.— Die lauenburgische Ritter-und Landschaft. »Schwerin. Der Landtagsabschied. — Dre Geistlichen im Lippeschen. Preußen. »Vertin. Die Militairlast. Militair und Civil. Diebreslauer Untersuchung. sAus Preussen. Wahlrecht. »Aus Pommern. Reli quien. »Aus Westpreussen. Ein katholisches Wochenblatt. Die Juden in Elbing. — Wohlthätigkeit — Der Weihbischof von Trier. — Stu- identenhändel. Spanien. Amnestie. Der Congreß. Das Budget. Die Palastdame. Großbritannien. Die Limes über das verflossene Jahr. Die Vermächt- nißbill. »r. Coen. Schlägerei in Plymouth. Einsturz eines Tunnels. Lord Monteagle. Die amerikanische Botschaft. Der Plata. »London. DcrPu- seyiSmus und der Gegenkampf. Frankreich. Die Adrcßcommission. Das Ministerium. Selbstmord, »pa ri«. Die Neujahrsreden. DaS Ministerium. Admiral Dupetit-Thouars- Schweiz. Hr. v. Montenach. Volksversammlung. Lessin. Genf. Die Fels berger. Italien. Die Güter des Herzogs von Leuchtenberg. Schweden und srorwegen. Die Presse. Der König. Rußland und Polen. Baron Rennenkampf. Moldau und Walachei. * Aus den Donaufürstcnthümern. Rede- und Preßfreiheit. Die Bojaren. Dftinbie«. DaS Pendschab. Epidemie in Kabul. Die Mahratten- Personalnachrichten. Wissenschast und Kunst. »Vertin. Der wissenschaftliche Verein. »»Leipzig. Theater. Handel und Industrie. »Von der Oder. Der Sundzoll.— Das Ab winden der Seidencocons. »Leipzig. Börsenbericht »Nürnberg- Die Ludwig - Süd - Rordbahn. — Der Hafen von Warnemünde- — Berlin- sreneske Stachrichten. Sknkündtgungen. Deutschland. s Don der daale. 5. Jan, Gegen eine Theilnahme von Laien an Presbyterien und Synoden läßt sich nicht nur nichts Gegründetes cinwendcn, sondern es ist auch eine solche als eine mäßigende und erfri schende Gegenkraft gegen mögliche Einseitigkeiten und hierarchische Ten denzen unk zugleich als ein Mittel, den Sinn der Laien für kirchliche An- gel^enheilcn zu beleben und der Kirche jenes erhöhte Zutrauen und Jn- tereffe zuzuwenden, was am sichersten aus eignem Mitwirken bei der Sache erwächst, sehr zu wünschen. Dagegen stimmen wir im Betreff des Grades und' Maßes solcher Betheiligung ganz dem »-Korrespondenten aus Schle sien (Nr. 359v. I) bei, und können am wenigsten solche Vorschläge billi gen, welche den geistlichen Stand auS dem Kirchcnregimentc so gut wie ganz beseitigen mochten. Auch übersehen die Gegner, wenn sic behaup ten, daß jetzt die Kirchcnsachen lediglich m den Händen der Geistlichen, die Laien aber davon ausgeschlossen seien, ganz und gar, in wie starkem und bedeutungsvollem Maße schon jetzt die Laien bei dem Kirchenregiment und auch bei den, Verhandlungen der Synoden betheiligt sind, nämlich durch Vie große und gewaltige Macht des Staats, der "doch immer die Haupt instanz in der heutigen protestantischen Kirche bildet, der, auch wo er sich einen „christlichen" nennt, doch jedenfalls ein laienchristlicher ist und durch den eigentlich Juristen — und, wenn es gut geht, Staatsmänner — die Kirche regieren. Die Zeiten sind längst dahin, wo lutherische Oberhof prediger und reformirte Pröpste au der Stelle der katholischen Beichtvä ter die Herzen der Fürsten lenkten, und die Theologie ist nicht mehr maß gebend in Theorie und Praxis der Gesetzgebung, Staatsverwaltung und Politik. Im Ucbrigen würde, wenn die sogenannten Laien die Mehrzahl der Synodenglieder bildeten— sei es auch, daß sie unbewußt von einzel nen populairen Theologen gelenkt würden, und dann vielleicht noch mehr— sehr bald auch jene religiöse Halbheit, die sich Aufklärung nennt, aber «in Licht ist ohne Klarheit und Wärme, die Oberhand gewinnen über die tiefere Auffassung glaubensstarker Gcmüther. Eine wohlfahrtspolizei liche Religion, eine in das Gewand der Moral gekleidete Weltklughrit, «in schwächliches kapituliren mit seinen Thorheiten, Begierden, Leiden schaften und weltlichen Zwecken und als Staffage und Hintergrund ein paar Phrasen von Gott und Geist und Ewigkeit, die ohne Zusammenhang bleiben und ohne Nachwirkung auf daS Uebrige, während Gott und Ewigkeit doch das Alles beherrschende Sentrum sein müßten, DaS etwa wäre eS, worauf es bei dtt kairngemeindereligion Magdeburger Gebildeter heraus kommen möchte und überall herauskommen wird, wo man Menschengeist will und nicht Gottesgeist, wo nicht aus den Tiefen der Schrift die ewi gen Donnerworte herausschallen, die auch dem zweifelnden Weltmann und Wcisheitstrunkncn an das Herz pochen und in der ewigen Stimme der Kreatur ihre Antwort finden. Nun, sie tönen vowden Kanzeln, und waS fruchtet cs? Mag es sein, daß es so viel nicht fruchtet, als cS sollte. Et was thut es doch, und die Sache würde viel schlimmer stehen, wenn eS gar nicht geschähe. Aber behüte uns Gott, daß die Art von Religion, die sich „gebildete" Geschäftsleute, studirte und unstudirtc) so neben ih rem zuri«, ihrer Pharmakopoe und ihren Hauptbüchern zum Ge brauche bei feierlichen Gelegenheiten, wie eine Art religiöser Sonntags jäger, zulcgen, die Oberhand in der Kirche gewänne. Die Religion ist ein gar ernstes Ding und will mit andcrm Gcmüthc, mit ticfern Kräften erfaßt sein als Conccrt und Theater und Handwerk allerlei Art. Es han delt sich aber in Presbyterien und Synoden nicht blos um die Religion an sich, sondern auch um die Anstalten zu ihrer gemeinsamen Pflege, de ren Inbegriff die Kirche bildet, und auch hier müssen wir Denen trne stör- wiegende Stimme gönnen, die das Interesse, die Bedürfnisse ^Mc-Ver hältnisse der Kirche am genauesten kennen und, mit ihrem LkbensbcAtfe daraufgestcllt, den Dienst der Kirche und deren FörderürAvnd'Erhebung zu ihrer höchsten Bestimmung machen. Schaffe man GegeWstE Assen hierarchische Einseitigkeit so viel man will, aber schütte.^Mü ^ Kind nicht mit dem Bade aus, indem man anfhört, der KircheMewmr ihr geweihten Stand ihre nächste Unterlage zu geben. Wenn mcMÜMch sagt, eS liege im Wesen des Protestantismus, allen Unterschied zwischen Prie stern und Laien aufzuheben, so rathen wir, die Zitterer und' dergleichen Sekten cinzuführen, in denen in der That Männiglich salbadert, auf den der Geist kömmt. Schließlich bitten wir die Redaction, zu bezeugen, daß wir kein Geistlicher sind. (Geschieht andurch. D. Red.) » Aus Frantzen, 4. Jan. In dem durch unsere einheimischen Zei tungen bereits zur Oeffcntlichkeit gebrachten Landrathsabschiede für den Regierungsbezirk Mittelsrankcn befindet sich eine auf die finanziellenÄhr- hältniffe und Bedürfnisse von acht protestantischen KirchengeniMf den bezügliche Stelle. Cs wird darin ausgesprochen, daß fünf bckEWp, meinden einer Unterstützung durchaus nicht bedürfen, der GemeirEAlntex- altenbernheim eine solche (im Betrage von 1990 Fs.) aus der köniKl^'KM- netskasse zu Theil geworden, und was die beiden noch übrigen betreffe,M Deckung ihres Bedarfs bereits der Erwägung unterzogen sei. (Nr.35ckv/A) Der Paragraph schließt mit den Worten: „Wir finden daher in deck Htt- für bezüglichen Anträgen des Landraths die unangenehme Veranlassung, denselben einerseits an die Pflicht, sich vorher der Wahrheit vorzubrin- aendcr Thatsachcn zu versichern, andcrntheils an die gesetzlichen Grenzen seiner Zuständigkeit alles Ernstes zu erinnern." Die specicllcn Anträge, auf welche sich diese Verwarnung bezieht, sind, da die Protokolle des Landraths bis jetzt nicht zur Oeffcntlichkeit gelangten, notbwcndig ein Ge genstand der Vermuthungen und Hypothesen geblieben. Bei diesem An laß erlauben wir uns einige allgemcinc Bemerkungen über das Verhältnis des Gustav-Ad olf-Vcrei ns zu Baiern. Wie bekannt, ist das Schick sal dieses Vereins in unsern Landen durch einen Erlaß zu Anfang dieses Jahres entschieden, und die Gründe des Verbots in einem, dem An scheine nach aus guter Quelle geflossenen Artikel der augsburgcr Allgemei nen Zeitung erörtert worden. Zwei Einwände waren cS namentlich, welche damals vorangcstcllt und wodurch das Verbot zu erläutern und zu recht fertigen gesucht wurde: der Name und die angeblichen geheimen demokra tischen Tendenzen. Daß es mit den lehtcrn keine so große Gefahr haben könne, dafür möchte bürgen, daß mehre deutschen Fürsten dem Verein ihr Wohlgefallen ausgesprochen und ihren Schutz zugesagt, Einer sogar dessen Protektorat in seinem Land übernommen hat. Dadurch ist jeden falls der Weg angcdeutct, auf welchem die demokratische Richtung, wenn sie ja bestehen oder bestanden haben sollte, am sichersten ncutralisirt wer den kann. Es ist freilich in dem Artikel der augsburgcr Allgemeinen Zei tung gefragt worden: ob man denn etwa gar verlange, daß ein katholi scher Fürst sich an die Spitze eines protestantischen Vereins stellen solle? Wir fragen entgegen: Und warum nicht? Sofern nur der Verein gegen Andersgläubige nicht feindselig auftritt, sondern lediglich seinen eignen Confesfionsverwandten da, wo es noth thut, pecuniaire Hülfe leisten will, möchte darin gewiß mindestens eben so wenig Unstatthaftes liegen als in dem obersten Episkopat, welches katholische Fürsten über ihre pro testantischen Untcrthancn von Rechts wegen ausübcn. Dieser Einwand scheint uns demnach nicht länger haltbar, und es bliebe nur noch der Name übrig, in dem man katholischerseits etwas Anstößiges gefunden hat. Es ist zwar auch dieses Bedenken durch die Erklärung des groß- hcrzogl. hessischen Oberhofpredigers Zimmermann über die Entstehung des Namens hinlänglich widerlegt, indessen läßt sich doch nicht läugnen, daß Gustav Adolf ebenso wie Tilly eine Parteipersönlichkcit ist, und die Er innerung an seine Thaten auf deutschem Boden — mag man sonst darüber
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