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Deutsche allgemeine Zeitung : 24.07.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-07-24
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184407247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440724
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-07
- Tag1844-07-24
- Monat1844-07
- Jahr1844
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 24.07.1844
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Mittwoch —- Nr. 2«6. 24. Julius 1844. Leimig. Di» S-itung «rscb«!nr läglich Abends. Au bezieh«» durch alle PoftLniter de- In- und Auslandes. Deutsche Allgemeine Zeitung. Preis iür daS Vi»rlis- >ahr r Tdlr. — Jnftrlionsgedühr für de» Raum einer Zeile r Ngr. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» U-berblick. Deutschland, s s München. Entlarvung eines Verleumders, s-Nürnberg. Der süddeutsche Buchhandel. Nr. Schlemmer. * Dresden. Demonstration der Eisenbahnarbeiter. — Die Gustav-Adolf-Stiftung in Kudissin. Die Stadtverordneten daselbst. dem Hannoverschen. Partcigeist bei einer Predigerwahl. — vr. Zimmermann in Hannover. — Brandschaden in Goslar. Hamburg. Bischof Eylcrt- Preußen. "Kerim. Der märkische Pastoralverein. SUo» der Spree. Die außerordentlichen Strafen. Z Posen. Die Verhaftungen. — Litur gische Commission. — Bischof Dammers. — Die Stadtverordneten zu Landsberg. — Lehrer Wander. Desterreich. * Presburg. Der Zllyrismus. Die Städtcreform- Das Han delsgesetz. Portugal. * Lissabon. Das Finanzwesen. Mordthaten- Große Hitze. Tabackscultur. Ertrag der Zölle. Die Oppositionsblättcr. Festfeier. Spanien. * Paris- Rundschreiben an die Finanzintendanten. Die Mör der des Generals Estellcr. Bewegungen- Die Gewcrbausstcllung in Barcelona. Großbritannien. Die Schuldgefangenen. London. Das Armengesctz. Frankreich. Ein preußischer Rcchtsfall im Moniteur. Das Verfahren gegen die Legitimisten. Französische Justizpflege. Proceß Lacoste. -I- Paris- Das Verfahren gegen die Legitimisten. Marokko. Niederlande. Die Anleihe. Schweiz. st Kern- Die Gemäßigten in Bern- Wallis. Professor Vogt- Albrecht aus Altenburg. Siebenpfeiffer. — Veränderte Richtungen in Bern- Excessc in Schaffhausen- Felsberg- Italien. Bedrückungen der Waldenser in Piemont. — Ankunft der „Ama zone" in Neapel. — Der König von Baiern in Palermo. Rußland und Polen. "Non der polnischen Grenze- Das Ein fangen der Rekruten. Die Branntweinsteuer. Warschau. Ein edler Grundbesitzer. Bereinigte Staaten. Vermählung des Präsidenten Tyler. Personalnachrichten. Handel und Industrie. *Kerlm. Blumenausstellung. Juden dürfen das Apothekergewerbe betreiben. * Aus Schlesien Die schlesische Lcin- wandfabrikation. * Lübeck. Walfischfang. Eisenbahn. * Nürnberg. Ka nal und Eisenbahn. Das Volksfest. * Frankfurt a. M. Börsenbericht. * Leipzig. Baubcricht der Sächsisch-Baierschcn Eisenbahn. — Lucca- Pisa-Eisenbahn. — Berlin. Neueste Nachrichten. Paris. Marokko- Die Dcputirtenkammcr. Ankündigungen. Deutschland. München, 19. Jul. Schon seit länger als Monatsfrist hat man sich hier viel mit öincr alten, aber nie erwiesenen Angabe getragen, nach welcher hiesige Korrespondenten für auswärtige Blätter angeblich unserer Polizei Lurch die Indiskretion der Redactionen selbst namentlich bezeich net werden sollten. Die Gestattung des PostdebitS sollte der vermeint liche Lockvogel sein. Wie wenig glaublich an sich, dennoch sand die ge flissentlich verbreitete Angabe um die Zeit der heftigsten Gustav-Adolf- Bereins-Artikel mehr und mehr Eingang, bis die londoner Briefcröffnungs- scandale zuletzt Veranlassung zu weitern, noch pikantem Tageslügen ga ben. Darum muß es als erfreulich erscheinen, daß sich sichern, Verneh men nach der Urheber all dieser Gerüchte endlich in der eignen Grube ge fangen hat. Es ist dies ein noch junger Mensch, ein israelitischer ver dorbener Lehrbursche, den jüdische Zudringlichkeit und Unermüdlichkeit da hier gewerblich und literarisch (?) eingeschmuggelt hat, und dem cs zum Vergnügen oder zum Miternährungsmittcl gedient haben soll, junge un- vorsichtige Gelehrte bei der Polizei mit sammt den Redactionen beim Pu blicum zu verdächtigen, während er selbst als Colportcur und Ncuigkcits- licferant für hiesige und einige auswärtige Blätter galt, und so grade in den Kreisen, wo er seine L)pfer suchte, am wenigsten gemieden wurde. An sich wenig verfängliche Sottisen, die sich derselbe in seinen Corrc- spondcnzen über die Dienstverhältnisse unscrs Regierungspräsidenten er laubt hat, sollen zuerst auf ihn aufmerksam gemacht und dann zu seiner völligen Entlarvung geführt haben. Ob er aus der Stadt gebracht wer den, ob er sein schändliches Handwerk forttreibcn dürfen wird, kann da hingestellt bleiben. Dem Einsender dieser Zeilen genügt, durch das Vor ausgeschickte zur Widerlegung der Eingangs erwähnten Gerüchte so viel beigetragen zu haben, als ihm seine Stellung zu gestatten schien. 's Nürnberg, 20. Jul. Die alte Sage von der Bildung eines süd deutschen Buchhändlcrstapelplatzes wird also immer ernstlicher der Verwirklichung nahe zu bringen gesucht. Bekanntlich hat es eine Zeit gegeben, wo in dieser Beziehung vorzugsweise unsere gute Stadt genannt wurde. Um Baiern bei den neuen Vorschlägen nicht ungenannt zu las sen, denn ein anderer Grund läßt sich kaum denken, wird dermalen Augs burg unter den zu. beglückenden Städten aufgcführt. Lediglich die Lage eines Ortes sollte entscheiden? Hier meint man, gewichtigere Gründe dürften in der gegebenen Blüte des Druck- und Äerlagsgcschäfts liegen, und eben weil man dieser Ansicht ist, bcschcidet man sich auch gern mit der Nichtbevorzugung; nur glaubt man, da unsere Buchhändler und Drucker im ganzen Lande klagen, möchten anderwärts in Baiern jene vorwiegen den Gründe eben so wenig gegeben sein wie hier. In Stuttgart und Frankfurt a. M. mag cs etwas Anderes sein. Die Censur für literari sche Werke ist bei uns keine andere als jene in Württemberg oder in Sachsen, ja sie existirt für solche in der Regel nur dem Namen nach, und da in deren Verlag, nicht in Eintagsfliegen und hcftweisen Produc- tcn die Solidität des buchhändlcrischcn Verkehrs zu suchen sein dürfte, so fühlt sich der Laie wol versucht, an der Wahrheit der häufig erhobe nen Behauptung zu zweifeln, daß einzig und allein in den schwierigen Censurvcrhältnisscn der von den Bethciligtcn immer lauter beklagte Ver fall des bairischen Buchhandels zu suchen sei. Die schwierigen Lebcns- vcrhältnissc des Gelehrten- und Bcamtenstandes, und im großen Publicum die immer allgemeiner werdende Vorliebe für Zcitungs- und Feuilletons- lecture, endlich der von Tag zu Tag in allen Kreisen steigende Luxus, dies Alles zusammengcnommen dürste am Ende die bedauerliche Erschei nung, wenn sie anders wirklich eine ganz begründete ist, sehr leicht er klären. — Nach brieflichen Mitteilungen aus München ist dort in diesen Tagen ein hiesiges Stadtkind, der bekannte vr. Schlemmer, von der evangelischen zur katholischen Kirche übergetreren und hat dort in einer Sacristci oder Kapelle das neue Glaubcnsbckenntniß in die Hände des päpstlichen Nuntius abgelegt. Darauf vorbereitet waren seine Angehöri gen und Freunde längst. * Dresden, 22. Jul. Am 29. Jul. Abends 7 Uhr hatten auch wir hier eine Demonstration der Eisenbahnarbeiter. Die Strecke der schlesischen Bahn, zu der sie sich contractlich verpflichtet hatten, war vollendet, die Leute aber unzufrieden mit dem ihnen ausgczahlten Lohne. Etwa N>9 M. stark zogen sie herein in die Stadt und vor die Woh nung ihres Arbeitsherrn, doch ging Alles ohne Störung der öffentlichen Ruhe ab. Gestern aber haben sich diese Scencn etwas tumultuarisch erneuert, die Wirthschaft an der Königsbrücker Straße, der Schcnkhübel genannt, soll im Innern zerstört worden sein. Nach der am 8. Jul. abgeschlossenen Rechnung der Gustav-Adolf- Stiftung in Bubisßn über das erste Rechnungsjahr kann der Verein über 349 Thlr. verfügen.— Die Sitzungen der dortigen Stadtverord neten werden vom 7. Aug. an öffentlich gehalten werden. A Aus dem Hannoverschen, 19. Jul. Osnabrück ist während des letzten Jahrzchnds von den geistigen Interessen unserer Zeit mächtig bewegt worden. Zuerst war cs ein Herd der Opposition in politischer Hinsicht, sodann folgten religiöse Streitigkeiten. Den Anlaß zu ihnen gab die dreihundertjährige Jubelfeier der Reformation. Es wechselten nicht allein Streitschriften zwischen Protestanten und Katholiken, sondern der meuchclmörderische Anfall eines Mannes scheint sogar eine blutige Spur des blindesten Fanatismus zu bezeichnen. Seit etwa einem Jahr aber droht noch Schlimmeres. Im Schosse der protestantischen Gemeinde der Katharinenkirche selbst entzweite und feindete man sich aufs heftigste an, Haß und Verfolgung wüthcten. Die vielstimmige Wahl eines neuen Pre digers in dem Kandidaten Schröter war der Zankapfel. Mit den ver schiedensten Waffengattungen wurde der Mann freier, ordnungsmäßig, aber mit seltener Tycilnabmc vollzogener Wahl angegriffen, im offenen Feld und hinterrücks — mit Unrecht, aber auch mit Recht, wenigstens unter dessen Scheine. Besonders die pietistisch Orthodoxen schossen die giftigen Pfeile der Verketzerung und Verdächtigung jeder Art auf den gewählten Prediger ab. Selten ist Jemand so vieler Sünden und Laster, auf Ein Mal beschuldigt worden. Endlich wurde er auch noch für des Amtes un tüchtig erklärt, als die Wahl desselben bestätigt und die förmliche Beru fung erfolgt war. Die Unbefangenheit, Lcidcnschaftlosigkeit, Ruhe und Besonnenheit solcher Erklärung bleibt indessen immer zweifelhaft, wenn auch nicht das Kultusministerium, auf amtliche Erkundigungen und glaub hafte Zeugnisse sich stützend, die Kenntnisse und Fähigkeiten des Gewähl ten für gut befunden hätte, und Behörden wie Gemeinden für dessen Tüchtigkeit in die Schranken getreten wären, wie wirklich geschehen ist. Allein schon seine Gastpredigt: „Die rechte Stillung des Scclcndurstes", kann jeden Unbefangenen vom bessern Gegcntheil überzeugen. Sic be weist mit beredter Sprache, wie ihr Verfasser seine Zeit kennt, wie wahr und vielseitig und geläutert er das Christcnthum auffaßt, wie er dem Historischen und Nationalen gleiche Rechte cinrämnc, wie er mit Geist und Gemüth in seine Zuhörer dringt. Aber trotz seiner eignen und vieler Gcmeindeglicder und des Magistrats Appellationen an d.ie höhere und» höchste Instanz auf Ernennung einer unparteiischen Examinationscommis sion mußte er fallen — gewiß al? ein Opfer der Parteien. Der eine und zwar größte Theil der Gemeinde beklagt den Verlust dieses Kanzclred- ners innig und laut, während ein anderer jubelt. So spiegelt sich die
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