Delete Search...
Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 16.11.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-11-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193511164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19351116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19351116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1935
- Monat1935-11
- Tag1935-11-16
- Monat1935-11
- Jahr1935
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Zeitung für die Orte: Krumhermersdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzfchdorf, Scharfenstein, Schlößchen - Porfchendorf Wochenblatt Lür Zschopau W und Umgegend Das „Wochenblatt für Zschopau und Umgegend, Zschopauer Tageblatt und Anzeiger", erscheint werktäglich. Mo natlicher Bezugspreis 1.70 Mk. Zu- stellgeb.20 Pfg. Bestellungen werden in ans.GeschästSst. von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen Anzeigenpreise: Die 46 mm breite Millimeterzeile 7 Pf.; die V3 mm breite Millimeterzeile im Textteil 2b Pf.; Nachlatzstaffel L; Ziffer- und Nachweisgebühr 25 Pf., zuzüglich Perto. gschopaner Tageblatt «. Anzeiger Das Wochenblatt für Zschopau und Umgegend tZfchopauer Tageblatt und Anzeiger) ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha, des Finanzamts und des Stadtrats zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt Bankkonten' Erzgebirgischc Handelsbank e. G. m. b. H. Zschopau. Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. 41 Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884 — Fernsprecher Nr. 712 tt». LS8 d«» 10. 1088 M DM M Ager der Kultur Dr. Goebbels über die LeWgen bes KMeßei Ausbaus In einem festlichen Rühmen begann die Neichskultur- kammer ihre dritte Jahreskundgebung in Anwesenheit des Führers und Reichskanzlers und der führenden Männer von Staat und Bewegung, der Wehrmacht, der Wirt schaft, der Künste und der Wissenschaften, des Diplomati schen Korps und der in- und ausländischen Presse. Der große Saal der Berliner Philharmonie hatte prächtigen Schmuck angelegt, über dem Podium der Musiker leuchtete das Hakenkreuz uud darüber stand der Spruch, der für alle Zeiten für deutsche Kultur und Kunst gilt: „Ehret eure deutschen Meister". Es war em glanzvolles Bild, feierlich und weihevoll und angepatzt der großen Bedeutung des Tages, an dem der Reichskultursenat gebildet worden ist. Die Kundgebung hat aller Welt einen neuen Beweis dafür geliefert, daß die Kultur im neuen Deutschland nicht etwa das Vorrecht einiger Weniger ist, sondern daß das ganze Volk Träger der Kultur ist. Des halb nehmen auch nicht wie früher an derartigen Ver anstaltungen Vertreter irgendwelcher sich berufenfühlender Kreise teil, sondern Vertreter aus dem ganzen Volke haben Teil an dieser Kultur im Reiche Adolf Hitlers. Als unter Heilrusen der Führer und Reichs kanzler das Haus betrat, wurde er von Reichsminister Dr. Goebbels, als dem Präsidenten der Neichskultur- kammer, und von Staatssekretär Funk, dem Vizepräsi denten, empfangen und zu seinem Platz geleitet, während die Teilnehmer der glanzvollen Kundgebung den Führer mit der hochgehobenen Rechten grüßten. Fanfaren leite ten die Kundgebung ein. Und nach einem „Vorspruch aus die Kunst" von Gerhard Schumann, den der Staats schauspieler Friedrich Kayßler meisterlich wiedergab, spielte das Philharmonische Orchester unter der Leitung des Präsidenten der Neichsmusikkammer, Generalmusik direktor Professor Dr. Peter Raabe, eine Komposi tion des jungen nationalsozialistischen Komponisten Karl Hover, die von den Anwesenden mit dankbarem und be geistertem Beifall ausgenommen wurde. Unter lautem Jubel trat dann der Präsident der Neichskulturkammer, Minister Dr. Goebbels, an das Rednerpult, um den Jahresbericht zu erstatten, der darin ausmündete, daß der nationalsozialistische Staat es ver standen habe, den Künstler wieder fruchtbringend und schaffenssreudig in die Volksgemeinschaft einzureihen. Der Reichskulturse.nat soll dem Werk einen neuen Rahmen geben, und die Männer, die in diesin Senat be rufen worden sind und deren Namen Dr. Goebbels, mehr fach vom Beifall unterbrochen, bekanntgab, sollen die Verbindung zwischen der nationalsozialistischen Welt anschauung und dem deutschen Kulturleben festigen und in allen Fragen deutschen Kulturwesens entscheiden. Dr. Goebbels führte in seiner Rede n. a. aus: Die Neichskulturkammer schaue nunmehr auf ein zwei jähriges Bestehen zurück, so begann Reichsminister Dr. Goebbels seine großangelegte Rede. Mit dem heutigen Tage sei ihr innerer Umriß und organisatorischer Aufbau beendet. Der Außenstehende mache sich keinen Begriff von den Schwierigkeiten, mit denen dieser Aufbau verbunden gewesen sei, aber auch nicht von der Größe des geistigen und künstlerischen Umbruchs, der sich hier vollzogen habe. Der Präsident der Neichskulturkammer verwalte in Per sonalunion zugleich das Amt des Reichspropagandaleiters der Partei wie auch das des Reichsministers für Volks aufklärung und Propaganda. In dieser Dreiheil sei die absolute Gewähr einer reibungslosen Zusammenarbeit zwischen ständischer Organisation, Partei und Staat ge geben. Die darauf fußende Personalpolitik biete nach jeder Richtung hin die Sicherheit dafür, daß nur Männer, die wirkliche Träger nationalsozialistischer Welt anschauung sind, in maßgebenden Funktionen unseres kulturellen Lebens tätig sein könnten. Die Neichskulturkammer sei heute judenrein. Es sei im Kulturleben unseres Volkes kein Jude mehr tätig. Ein Jude könne deshalb auch nicht Mitglied einer Kammer sein. Dagegen seien den aus dem' deutschen Kulturleben ausgeschiedenen Juden in großzügigster Weise Möglich keiten zur Pflege ihres kulturellen Eigenlebens gegeben worden. Der Reichsverband der jüdischen Kulturbünde umfasse 110 000 Mitglieder und unterhalte drei jüdische Theater sowie mehrere eigene Orchester mit dauernden Veranstaltungen jeder Art in fast allen Städten des Reiches. Nur die Pflege derdeutschen Kultur sei den Juden unterbunden, wie ja umgekehrt auch kein deutscher Künstler den Ehrgeiz habe, sich am jüdischen Kulturleben zu beteiligen. Neben dieser Tätigkeit rein organisatorischer Art stehe eine Fülle von praktischen, positiven Maßnahmen, die zur Tagung des Beirats der WWastskammer Echsen Ter Beirat der Wirtschaftskammcr Sachsen hielt i:i der Industrie- und Handelskammer Dresden eine Ar beitstagung ab. Außer Vertretern der gesamten sächsischen Wirtschaft sah man den sächsischen Minister für Wirtschaf! und Arbeit, Lenk, und Fiuanzminister Kamps, als Vertreter der Wehrmacht den Befehlshaber im Wehrkreis IV, General der Infanterie, List, uud den Befehlshaber im Luftkreis Hl, General der Flieger Wachcnfeld; auck die Reichs-, Landes- uud Gemeindebehörden sowie dir Partei und ihre Untergliederungen waren vertreten, u. a SA-Gruppenführer Schepmann, der Treuhänder der Ar beit für das Wirtschaftsgebiet Sachsen, Pg. Stiehler, uud der Gauwaller der deutschen Arbeitsfront, Pg. Peitsch Der Leiter der Wirtschaftskammer Sachsen und Prä sident der Industrie- und Handelskammer Dresden, Ne- gicrungsrat a. D. Dr. Zimmermann, führte u. a aus: Die neugcbildcte Wirtschaftskammer Sachsen sei in besonderem Maß dazu berufen, alte Gegensätze zwischen den Organisationen zu beseitigen und das vom National sozialismus erstrebte Ziel der Volksgemeinschaft und dei Volksverbundenheit auch in der gewerblichen Wirtschaft in die Tat umzusctzen. Den gemeinsamen Anstrengungen aller beteiligten Stellen sei es gelungen, die Zusammenarbeit in der gewerblichen Wirtschaft Sachsens zu sichern und zu vertiefen. Die Zweigstellen der Bezirksgruppe „Industrie" seien mi: den Handelskammern verbunden. Soweit die Präsidenten der Kammern Industrielle sind, seien sie zugleich auch Leiter der Zweigstelle der Bezirksgruppe „Industrie". Dadurch sei eine enge kameradschaftliche Zusammenarbeit in allen Gliederungen gewährleistet. Auch mit dem Hand werk sei die engste Zusammenarbeit gesichert. Der Einzel handel sei in die Kammern eingegliedert worden. Man kenne in Sachsen keine Sonderprobleme zwischen fachlicher und öffentlich-rechtlicher regionaler Organisation und wisse auch nichts von Sonderorganisationsproblemcu des Einzelhandels. Gute Beziehungen Pflege man auch zur Wehrmacht iu wchrwirtschaftlichen Belangen, ebenso lege man auf eine enge Verbindung mit der DAF den größten Wert; das gleiche gelte gegenüber allen Behörden und Gliederungen der Partei. Der Redner wandte sich hierauf an Reichsminister Dr. Schacht und teilte ihm mit, daß die Wirtschaftskammer Sachsen, die weit mehr als 300 000 unternehmerisch geleitete Betriebe umfaßt, dem Reichsminister zur Verfügung stehe und mit dem größten Vertrauen auf seine Führung blicke. Man sei sich dessen bewußt, welche schweren Aufgaben man in Sachsen zn bewältigen habe. Das dichtbevölkerte Sachsen habe nur eine verhältnismäßig kleine Land- und Forst wirtschaft, dagegen trete die Industrie uud das Handwerk um so stärker hervor. 13 Prozent der Jndustriearbeiter- schaft des Reiches entfielen auf Sachseu. Zwei Drittel der sächsischen Bevölkerung lebten von Industrie und Hand werk. Deshalb lägen hier alle die Probleme, die der Wirt schaftspolitik des Reiches gestellt seien, in besonderem Maß vor. Sachsen sei durch den Rückgang des Exports hart betroffen worden; auch habe es alle Nachteile eines Grenzlandes zu tragen. Sachsens besondere Notlage komme vor allem in der gegenüber dem Ncichsdurchschnitt höheren Erwerbslosenzahl zum Ausdruck. Nach mehreren Verträgen, in denen die Redner auf die wirtschaftliche Lage in Sachsen im allgemeinen oder auf die Lage bestimmter Produktionszweige im besondere» entgingen, sprach der kommissarische Reichswinschafts- minister Ncichsbaukpräsident Dr. Scha ch t. Förderung veS Nachwuchses in der Kunst, zur Durch setzung nationalsozialistischer Jugend in der Kultur führung, zur Anregung zum künstlerischen Schaffen aus allen Gebieten, zum Aussetzen von hohen Preisen, Auf gabenstellung und künstlerischen Ausschreibungen getroffen worden seien. Soeben befinde sich die Neichskulturkammer in Verhandlungen mit der Arbeitsfront, um die sozialen Grundlagen künstlerischen Schaffens endgültig festzulegen. Aus der Arbeit der Einzelkammern führte Dr. Goebbels eine Reihe eindrucksvoller Zahlen nnd Daten an. Aus der Neichskammer der bildenden Künste seien die Architekten in hervorragender Weise bei der Planung von bäuerlichen Siedlungen, bei Wohnungs- bauten der Wehrmacht, Fliegerlagern und Volks wohnungsbauten, die Gartengestalter bei der Anlage von Militärflugplätzen und Reichsautobahncn herangezogen worden. Bei allen Bauvorhaben der öffentlichen Hand wurden für die Zwecke der bildenden Kunst bedeutende Mittel zur Verfügung gestellt. Im Berichtsjahr seien 64 Wettbewerbe auf dem Gebiet der Baukunst und fünf Wettbewerbe für Gartengestalter ausgeschrieben worden. Die Sozialmaßnahmen der Kammer erstreckten sich auf die Gewährung von zwei- bis dreiwöchigen völlig kostenfreien Erholungsreisen an rund 1100 Künstler, aus Gewährung Mn Beihilfen zur Behebung der wirtschaftlichen Not und auf eine im Aufbau begriffene Alters- und Hinter- bliebcnenversorgung. Der Präsident der Neichspressekammer habe durch die Durchführung seiner Anordnung zur Wahrung der Unabhängigkeit der Presse alle von außen her an die Presse getragenen Einflüsse unterbunden. Der Dienst an der Volksgemeinschaft sei nunmehr einziger Zweck der deutschen Presse. Durch die Anordnung über Schließung von Zcitungsverlagen wurden die ungesunden Wettbcwerbsverhültnisse beseitigt. Das Ergebnis konnte der Reichsminister an folgenden erfreulichen Zahlen auszeigcn: „Die Gesamtdruckauflage der deutschen Zeitungen ist von 18,7 Millionen im ersten Quartal 1934 auf 19 Millionen im ersten Quartal 1935 gestiegen. Die Auflagenstcigerung bei den 1500 bedeutend sten Zeitschriften betrug 9 v. H. gegenüber 1934. Die Ge samtauflage der Nundfunkpresse stieg in einem Jahre von 3,5 Millionen aus 4,25 Millionen." Zur Schulung des Schriftleitcrnach- w u chses seien bereits zwei Lehrgänge in der neu ge gründeten Neichspresseschnle durchgeführt worden. Das soziale Kernwcrk der Neichspressekammer sei die Ver- sorgnngsanstalt der deutschen Presse. Hier seien im Jahre 1934 2,24 Millionen und im ersten Halbjahr 1935 1,16 Millionen Mark aufgebracht worden. Für die N e i ch s s ch r i f t t n m s k a m mcr seien Literntnrpreisc von insgesamt 250 000 Mark pro Jahr vom Reiche, von den Ländern, Kommunen und Privaten zur Verfügung gestellt worden. Daneben stünden noch direkte Beihilfen an not leidende Schriftsteller in Höhe von 100 000 Mark. Zur unmittelbaren Werbung und Förderung des Schrifttums seien 500 000 Mark zur Ausgabe gelangt. Die Neichsmusikkammer habe bis Dritte Juni 1935 in 21 Städten mit insgesamt 150 Einzelveranstal tungen und mit einer Besucherzahl von nahezu 200 000 die Bach-Händel-Schütz-Fcicrn begangen. Zahllose Stipen dien seien an mittellose Musikstüdicrende vermittelt, un bekannte junge Solisten durch Konzcrtveranstaltungcn her ausgestellt, wertvolle Kompositionen durch Druckkostcnzu- schüsse gefördert worden. Die Arbcitsloscnziffcr innerhalb der deutschen Bc- russmusikcrschaft habe allein im letzten Jahr um 50 v. H. gesenkt werden können, zum Teil durch umfangreiche Umschnlungcn. Insgesamt seien im Jahre 1935 für Förderungszwccke der deutschen Musik über 600 000 Mark verausgabt worden. Die Neichsrundfunkkammer habe in großen Zyklen Beethoven, Wagner, Mozart, Schiller und Cham berlain der Millioncnhörerschaft des deutschen Rundfunks nahegcsührt. Besonders die Förderung junger, un bekannter Dichter und Komponisten habe sich der deutsche Rundfunk angelegen sein lassen. Der Niggcrtanz, so stellte Dr. Goebbels fest, wurde für den gesamten deutschen Rundfunk verboten, dafür aber erfuhr die deutsche Tanzmusik besondere Pflege. Die Hörerzahl wuchs seit der Macbtübernabme von 4,2 Millionen auf 6,8 Millionen. Das Ansteigen der Be- sucberzahl der Nundsunkausstellungen voi. 971 ooo im Jahre l932 auf 1 888 000 im Jahr 1935 zeigt die wach-
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page