Delete Search...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189708045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-04
- Monat1897-08
- Jahr1897
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Riesaer K Tageblatt und Anzeiger sElbetlakt Md Anzeiger). rn»sr°mm.«dr-q« HKG -1- FL 6 I* FU 's r-g blatt R .s« «r. so. !>rr Königl. AmtShauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und de» Btadtraths z« ir -s i 178. Mittwoch, 4. Angnft 1897, MendS. SO. JGr§. -vm Riesa« Tageblatt erscheint lebe» La, Abend« mit «»«nahm» der Eon«, und Festtage. Biertelsührlichrr SezngSpreiS bei «bholmrg in dw «xpeditton« dl Riesa Mld Etrchla ob« d-^tch ».»' < rrSger srei in« Hau« 1 Mark bv Psg., bei Abholung am Schalt« d« lais«l. Postanstalten 1 Mart 2S Psg., durch dm BrirstrSger frei iu« Hau« 1 «art M Psg. Aazeigm-AmiM», ftk di, »-< Au«gabetage« bi« vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Dm« und ««lag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle «astanienstraße SS. — Fli- di, Redaktion »«antwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Bekanntmachung. Die auf den 5. diese- Monats, Vormittags 11 Uhr im Grundstücke Meißner straße 3 hier anberaumte Versteigerung ist aufgehoben. Riesa, 3. August 1897. Der Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgerichte. Sek. Eidam. Die auf Donnerstag, den 5. dies. Mon., Vor«. 10 Uhr im „Kronprinz" hier anberaumte Versteigerung eines Fahrrades ist aufgehoben. Riesa, 4. August 1897. Der Ger.-Vollz. des Kgl. Amtsgerichts. Sekr. Eidam. Ueber den Güterandrang i im Riesaer Hafen j (und Elbquai) im vorigen Jahre läßt der soeben erschienene Bericht der Dresdner Handels- und Gewerbekammer sich folgen- j dermaßen aus: i In den letzten Jahren hatten sich zu Zeiten gesteigerten j Verkehres, also besonders im Herbst und im Frühjahr, in Riesa i sowohl die Hasenanlagen wie die Einrichtungen der Staatseisenbahnen als unzulänglich für die Bewältigung des Güterverkehrs erwiesen; es mangelte gewöhnlich an Lösch plätzen für die Schiffe wie an Eisenbahnwagen zur Verfrachtung der Güter. Im Herbst des Berichtsjahres, wo die infolge der günstigen wirthschaftlichen Lage aufs Aeußerste angespannte Thätigkeit der Industrie, der beschleunigte Umsatz im Handel und große Getreidezufuhren, welche sich wegen der ungenügen den inländischen Ernte nothwendig mochten, den Güterandrang in Riesa außerordentlich gesteigert hatten, führte diese Unzu länglichkeit zu ganz unhaltbaren Zuständen. Wochenlang mußten die Kähne auf Entladung warten, wobei große Verluste durch Liegegelder und versäumte Lieferfristen entstanden, die Indu striellen konnten ihre Rohstoffe nicht zur rechten Zeit erlangen, Mengen von entlöschtem Getreide mußten auf dem Kai schutz los der Unbill des Wetters ausgesetzt werden und endlich waren die Schiffe durch den Eintritt des Winters bedroht, da die Riesaer Hafenanlagen nicht entfernt ausrekchten, um einer so großen Zahl von Fahrzeugen Schutz zu gewähren. Von verschiedenen Seiten wurden wir unter Hinweis auf diese Mißstände ersucht, bei der Generaldirektion der sächsischen Staatsbahnen um Abhilfe vorstellig zu werden. Wir erbaten daher von letzterer vermehrte Beistellung von Güterwagen. Die Generaldirektion antwortete uns, sie habe dem im Sep tember und Oktober herrschenden Mangel an Güterwagen stete Aufmerksamkeit zugewendet, eine der außerordentlichen Verkehrs- j zunahme entsprechende Vermehrung des Wagenparkes sei jedoch nicht möglich gewesen. In den letzten Wochen des Oktobers sei es dann aber gelungen, die Station Riesa mit Wagen ge nügend zu versorgen. Obwohl nun die Eisenbahnverwaltung durch reichliche Wagenstellung und Nachtarbeit in dankenswerthem Entgegen kommen Abhilfe versuchte, gelang cs im November dennoch nicht, j den Güterandrang zu bewältigen, da nunmehr die bestehenden ; Löschplätze nicht ausreichtcn. Die Kähne, deren Anzahl sich bis auf 100 belief, mußten wochenlang auf Entlöschung warten. Da außerdem bei der Unzulänglichkeit der Riesaer Hafenan lagen ein etwa eintretendes Frostwetter den Schiffen Gefahr bringen konnte, nahmen sämmtliche Elbschifffahrts-Gesellschaften vom 11. November an die Verladung von Gütern nach Riesa nur noch für Eilschlcpper an. Infolge dessen mußten große Gütermengen anstatt in Riesa im Albertshafen in Dresden ge löscht werden, waS, abgesehen von dem Zeitverlust, bei vielen Sendungen wiederum starke Mehrausgaben für Eisenbahn- Frachten mit sich brachte. Die Eisenbahnverwaltung trat diesen Uebelständen zum Theil entgegen, indem sie alle Güter, die in Riesa nicht gelöscht werden konnten und nach Stationen an oder südlich von der Linie DreSden-Chemnitz-Glauchau-Gera bestimmt waren, von Dresden nach den Bestimmungsorten zu gleichen Frachten beförderte, wie von Riesa auS. Einem unS zugegangenen Wunsche entsprechend, baten wir nun, diese Ver günstigung auch auf Sendungen nach Stationen nördlich der erwähnten Eisenbahnlinie auSzudehnen, erhielten aber einen ab schlägigen Bescheid, weil der Unterschied in den Entfernungen der nördlich gelegenen Stationen von Dresden und Riesa zu groß sei und die Staatsbahnen daher bei Einführung der be antragten Vergünstigung ganz wesentliche Frachtverluste erleiden würden. Bei den Anstrengungen der Eisenbahnverwaltung, den Ansprüchen in Riesa zu genügen, war eS unumgänglich ge- ' wesen, daß zuweilen Güter, die sonst in bedeckten Güterwagen befördert werden, in offenen Wagen versendet werden mußten. Eine Riesaer Firma bat unS daher, bei der Eisenbahn-Ver waltung neben der Neuanschaffung von Güterwagen auch die Beschaffung von Decken (Planen) für letztere zu befürworten. Dieser Wunsch erledigte sich durch die allgemeine Zusage unserer Staatsbahn-Verwaltung auf Abhilfe. Da mit Rücksicht auf die bedeutende alljährliche Steigerung der Erzeugung und des Verbrauchs von Gütern in Sachsen ein Güterandrang, wie er im Herbste des Berichtsjahres auf trat, künftig wahrscheinlich periodisch wiederkehren wird, so hatten wir zu erwägen, durch welche Maßnahmen künftighin der Wieder kehr der oben geschilderten Uebelstände vorgebeugt werden könne. Es hat sich nun gezeigt, daß auch die reichlichste Stellung von Güterwagen allein nicht im Stande ist, Abhilfe zu schaffen, sondern daß vor Allem auch die Löscheinrichtungen vergrößert und vermehrt werden müssen. Zwei Firmen in Wurzen wünschten als ein weiteres geeignetes Mittel zur Erleichterung der Güter abfertigung die Anlage von Güterschuppen und freien Lagerplätzen, die dem allgeyreinen Güterverkehre dienen und bei starkem Andrange von Gütern durch zeitweise Lagerung der letzteren eine bessere zeitliche Vertheilung der Verfrachtung ermöglichen sollten. Mit Rücksicht darauf, daß in Riesa bis her überhaupt Mangel an Lagerplätzen geherrscht hat und da zugleich verlautete, daß von der Gsenbahn-Verwaltung neue Kaianlagen in Riesa ausgebaut werden sollen, entsprachen wir dem Ersuchen der Wurzener Firmen und richteten demgemäß eine Eingabe an das Königliche Finanzministerium, dahingehend, daß bei dem Ausbau von neuen Kaianlagen in Riesa die Er richtung von Güterschuppen und die Anlage von freien Lager plätzen für Güter berücksichtigt werde. Wir haben begründeten Anlaß, zu glauben, daß die Re gierung bestrebt ist, Maßnahmen zu treffen, welche in Riesa ähnliche Mißstände wie im Vorjahre unmöglich machen und daß auch insbesondere die von uns geäußerten Wünsche Be rücksichtigung finden werden. Im laufenden Jahr hatten wir nochmals Veranlassung, uns mit den Riesaer Zuständen zu befassen. Auch das Mi nisterium des Innern wünschte nämlich infolge von Klagen der Handels- und Gewerbe-Kammer Plauen zu wissen, welche Erfahrungen die Betheiligten unseres Bezirks hinsichtlich der Uebelstände im Riesaer Hafenverkehr gemacht haben. Wir erstatteten dem Ministerium über alle hier geschilderten Vor gänge einen ausführlichen Bericht. Von dem Stadtgemeinderath und 6 Firmen in Strehla wurde die Kammer gebeten, ihr Gesuch an die sächsische Re gierung um Errichtung eines Schisfsentladeplatzes in Strehla und Einlegung eines Schienenstranges in die Bahnstrecke Oschatz-Strehla zur Benutzung für normalspurige Wagen zu unterstützen. Begründet wurde das Gesuch in der Hauptsache mit der Unzulänglichkeit der Riesaer Hafenanlagen und damit, daß in Strehla der Bau von Kai anlagen sich billiger stellen würde wie in Riesa. Wir konnten aber (wie vom R. T. bereits mitgetheilt), dieses Gesuch nicht befürworten, da eine Nutzbarmachung der Strehlaer Elbufer für die Schifffahrt den Umbau der Ofchatz-Strehlaer Schmal spur-Bahn zur Voraussetzung haben müßte, letzteres aber nur mit großen Kosten zu bewerkstelligen wäre, wodurch eine Ver zinsung deS Anlagekapitals dieser Bahn, die bisher große Zu schüsse erfordert habe, noch mehr in Frage gestellt würde. Riesa würde auch, da eS die Vortheile des größeren HasenS besitzt, durch derartige Anlagen in Strehla kaum entlastet werden und außerdem ist die Erweiterung der Hafenanlagen in Riesa sicher zu erwarten. Nach alledem ließe sich die Anlage von ElbkatS in Strehla nur durch daS Bedürfniß der Stadt selbst und deren Umgebung begründen, waS indessen nicht geschehen war. Die Gesuchsteller wurden von diesen Gründen gegen eine Unterstützung des Gesuches in Kenntniß gesetzt, der Stadtgemeinderath in Strehla richtete aber ein erneutes Gesuch um Unterstützung an die Kammer. Wir Katen in eine nochmalige Erörterung der Angelegenheit ein, vermochten indessen auch diesmal nicht, dem Wunsche des Stadtrathes zu entsprechen, zumal auch in diesem Gesuche ein örtliches Bedürsniß für die gewünschten Anlagen nicht nachge wiesen wurde. Dagegen dürfte eine Normalspurbahn zwischen Riesa und Strehla den jetzt bestehenden Schwierig keiten weit besser abhelfen. Wir hoffen, daß die Bemühungen, eine solche Bahn zu erhalten, bald Erfolg haben werden. Oertliches «ud Sächsisches. Riesa, 4. August 1897. — Für die schwer heimgesuchten Wassercalamitosen gingen uns heute bis Nachmittag 4 Uhr folgende Beiträge zu: K. Klein gärtner, Neugröba 5 M., A. Engelmann, Riesa 2 M., G. M. j 5 Di., M. B. 1 M., E. R. 10 M., Ww. F. Schmidt, Riesa 2 M., Geschäftsf. Walther, Riesa 3 M., Kuffenhaus Riesa 5 M. Ungenannt 2 M. — Zur Annahme und Weiterbeförderung weiterer Geldspenden erklärt sich die Geschäftsstelle d. Bl. gern bereit. Ueber die Gaben wird nach Wunsch mit Namensangabe oder unter Chiffre öffentlich quittirt, auch die Quittung des Commitees bez. der Bankstelle zur Einsicht ausgelegt werden. Die erste Rate der Sammlung soll baldmöglichst an die zuständige Stelle abgeführt werden. „Doppelt giebt, wer schnell giebt." — Das Hochwasser geht nur langsam zurück, so daß gegenwärtig noch nicht abzusehen ist, wann der Schifffahrts- r verkehr und der Verkehr auf dem Elbkai in vollem Umfange l wird wieder ausgenommen werden können. Wie man uns in- t deß aus Dresden schreibt, gedenkt die Sächs. Böhm. Dampf- schifffahrts-Gesellschaft bereits morgen ihre Landungsbrücken ( wieder aufzustellen. ' — Arg verschlämmt worden ist durch das Hochwasser j auch unser Stadlpark und es wird viel Arbeit tosten, um ihn bald wieder in Stand zu setzen. Zum Opfer gefallen sind den Fluthen auch zwei große Rüstern und eine Silber pappel. In großer Menge wurde von dem Wasser auf den ; Feldern entführter Weizen angeschwemmt. — Man schreibt uns: Wenn auch die Bewohner der ; Elbdörfer zwischen Meißen-Riesa-Strehla Gott danken, daß sie vor solchen furchtbaren Katastrophen, wie sie die Bewohner der kleinen Flußthäler betroffen haben, bewahrt worden sind, so war und ist doch auch ihre Lage keine beneidenSwerthe. Unvergeßlich wird Allen der vorige Sonntag bleiben. Eine Schreckensnachricht nach der andern traf ein, und allgemein wurde auf Grund von Privatdepeschen die bei den spärlich einlaufenden Wasserdepeschen wenig controlirbare Meldung verbreitet, die zu erwartende Hochfluth würde die des Jahre« 1890 noch bedeutend übersteigen. An ein Abmähen de« schönen, vielversprechenden Grummetes und an ein Ausmachen der im üppigsten Wüchse befindlichen Kartoffeln war natür lich nicht zu denken. Aber Alles, wa« Hände und Füße hatte, eilte, wenigstens da» in den Auefeldern anstehende Ge treide womöglich noch zu bergen. Ein wahrhaft mitleider regender Anblick war e«, zu sehen, wie unter strömenden Regengüssen da» Getreide, der Hafer zum Theil noch gelb grün, abgrmäht wurde, wie die trtefendea, ihre keimenden Körner massenhaft verlierenden Garben auf die Erntewagen geworfen wurden, und wie die letzteren, obwohl nur mit wenigen Schichten belade« und zum Thell mit vier Pferden bespannt, in den aufgeweichten schlammigen Boden tief ein sanken. Groß ist ja der Schaden auch bet «n»: da» schöne Getreide ist zu« Theil so ««»gewachsen, daß e» fast allen Werth verloren hat, und da» schöne Grummet und die Kar toffeln werden zum großen Theile verfaulen. Wäre die
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview