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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 20.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-187905203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18790520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18790520
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-20
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iS 58. ochtiMaü 1879. für Zschopau und Amgegend. Amtsblatt für die Königl. Alntshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königl. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Zschopau Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend früh. Vierteljährlicher Abonnementsprei- bei Abholung in der Expedition 1 M., bei Zusendung durch den Boten 1.1b M. 47. Jahrgang. Dienstag den 20. Mai. ^ ^ Inserate von 3 feilen ^au^dle ü^paltene Zeile 8 Pf. Verordnung, die Revision der Wahllisten für die Landtagswahlen betreffend. Da im Laufe dieses Jahres die erforderlichen Ergäuzungswahlen für die Ständeversammlung vorziiiichiiieii sind, so werden alle nach Z 23 des Wahlgesetzes vom 3. Dccember 1868 (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 1369) mit Führung der Listen der Stimmberechtigten beauftragten Organe hierdurch noch besonders darauf hingewiese», daß diese Listen im Laufe des Monats Juni dieses Jahres einer Revision zu unterwerfen sind und sofort im Anfänge des genannten Monats die in Z 11 der Ausführungs-Verordnung zu dem gedachten Wahlgesetze, von, 4. Decembcr 1868 (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 1378) vorgeschriebene Bekanntmachung zu erlassen ist. Zugleich wird ans die Best!,Innungen unter I, 1, 2 und 3 des Gesetzes, einige durch die Reform der direkten Stenern bedingte Abänderungen gesetzlicher Vorschriften betreffend, vom 2. August 1878 (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 211) Bezug genommen. Auch werden alle Obrigkeiten ans die Vorschrift in K 9 der angezogcnen Ausführungsverordnung vom 4. Decembcr 1868, wonach sic von allen ihnen bekannt gewordenen Fällen einer Entziehung der Stimmberechtigung den mit Führung der Wahllisten beauftragten Organen Nachricht zu geben haben, hiermit ausdrücklich aufmerksam gemacht. Dresden, am 14. Mai 1879. - Ministerium des Inner n. v. Nostitz-Wallwitz.Forwerg. Bekanntmachung. Im Lieferungsvcrbande der Unterzeichneten Alntshauptmannschaft (Hanptmarktort: Frankcubrrg) betrug im Monat April 1379 der Durchschnittspreis für 1 Centner Hafer 6 M. 25 Pf., für 1 Centner Heu 2 M. 75 Pf. und für 1 Ccntner Stroh 2 M. 75 Pf. Königliche Amtshaupt Mannschaft Flöha, am 15. Mai 1879. vo» Weissrubach. Dich. Wochenschau. Mitten in die Zoll- und Steuerwirrcn fiel als erfreulicher Licht- und Sammelpunkt für alle nationalgcsinnten Deutschen der im Laufe der vorigen Woche bekannt gewordene Gesetzentwurf über die Verfassung und Verwaltung Elsaß- Lothringens. Derselbe regelt, entsprechend den aus dem Neichslande und im Reichstage laut gewordene» Wünschen, die Verwaltung auf neuen Grundlagen und im Sinne größerer Selbststän digkeit; er verlegt den Schwerpunkt der Regierung von Berlin nach Straßburg, schafft eine Statt halterschaft und ein Ministerium für Elsaß- Lothringen, dem es einen Staatsrath zur Seite stellt, verstärkt die Landcsvertrctung, indem es die Mitgliederzahl des seither bestandenen Landesaus- schusscs auf 58 erhöht und giebt dem Neichslande einen Sitz im Bundcsrathc, wenn auch nur mit Lerathender Stimme. Das Ganze ist ein Ver such, der, wenn er sich nicht bewähren sollte, jeder zeit rückgängig gemacht werden könnte, indem der Statthalter zurückberufcn und damit die ganze Neuerung hinfällig würde. Wir wollen hoffen, daß das nicht nothwcndig werden wird, wollen vielmehr der Verständigkeit der elsässischen Bevöl kerung, soweit der Thatkraft und dem Takte des Statthalters vertrauen, als welcher der General- seldniarschall v. Manteuffel in Aussicht genommen ist. Der Gesetzentwurf ist dem Buudcsrathe zu gegangen, dürfte bald im Reichstage berathen und angenommen werden und wird dann wohl noch in diesem Sommer in Kraft treten. Wieder ein Ehrenblatt in unserer nationalen Geschichte, für das wir dankbar sein wollen! — Im Reichstage hat die Specialberathung des Zolltarifs be gonnen, der, wie sich schon aus den bisherigen Abstimmungen entnehmen läßt, in der Hauptsache — wenn auch mit mancherlei Streichungen und Kürzungen — durchgehen wird. Die Berathung geht alphabetisch vor und ist ziemlich rasch von den „Abfällen" bis zu den Eiscnzöllen vorge- drungcn, die einen längeren Kampf erregten — nicht nur zwischen Schutzzöllnern und Freihändlern, sondern auch zwischen Eisenzöllnern und Agrariern. Letztere verlangen eine Ermäßigung der Eisen zölle, welche dicLandwirthschaft durch Vcrtheuerung ihrer nothwendigsten Werkzeuge schädigen. Ein ähnlicher Zwischenkampf wird bei den Getrcidczölleu wicderkehrcn, deren Erhöhung die Vertreter der Landwirthschaft fordern, die der Industrie wegen Vcrtheuerung der Arbeitskräfte abwehren möchten. Beide Theilc müssen Und werden sich Zugeständ nisse machen, da sonst die ganze Reform scheitern könnte. Eine Anzahl von Tarifpositioncn ist der Borberathung durch eine besondere Commission überwiesen, die bereits zusammengetreteu und in der die Schutzzollpartei mit großer Mehrheit ver treten ist. — Während bei uns die Ultraconser- vativcn und die Ultramontancn einen Sturm gegen die Civilehe eröffnet haben, hat sich die italie nische Deputirtcnkammer in der vorigen Woche mit einer Vorlage zu beschäftigen gehabt, welche die Einführung der obligatorischen Civilehe vor der kirchlichen Trauung zum Gegenstände hat. — Aus Oesterreich verlautete in der letzten Woche wenig Neues. Von Interesse war der von Wien aus veröffentlichte Vertrag zwischen Oesterreich und der Türkei über die Besetzung Bosniens und der Herzegowina. Es geht daraus hervor, daß Oesterreich sich alle Mittel gesichert hat, um in diesen Provinzen provisorisch regieren und Ord nung halten zu können, während andererseits die Pforte ihre Eigcnthumsrechte nicht aufgegebcn und so etwaigen Annexionsgelüsten wenigstens einen — papierenen Riegel vorgeschoben hat. Ob der aber Wohl im entscheidenden Augenblicke halten wird? — In Rußland verging fast kein Tag ohne eine größere Feucrsbrunst. Sollten da nicht wieder die Nihilisten dahinter stecken? Diese machen sich nach wie vor durch Drohbriefe, Schreck schüsse, Uebcrfälle u. s. w. bemerklich. Hertliches und Sächsisches. — Aus Leipzig, 16. Mai, berichtet man dem „Dr. I." über den Verlauf der diesjährigen Ostermeffe: In Seidenwaaren ist die Messe außer ordentlich still verlaufen. Sie beschränkte sich auf wenige Tage und hatte nur eine kleine Anzahl Käufer des In- und Auslandes herangezogen. Glatte Taffete und Taffetbäuder waren ganz ver nachlässigt. In Cachemirs zeigte sich etwas mehr Begehr. Sammete, namentlich Velours, ßures und roz-ös, waren gesucht, und Sammetbändcr fanden reichlichen Absatz. Diese Artikel scheinen einer besseren Zukunft entgegen zu gehen. Wahr scheinlich werden sic eine Preiserhöhung erfahren. — In Leinen-, Halbleinen-, Baumwollcnwaaren, sowie in Bettzeug, Drcll, Tischzeug und Hand tüchern war die Messe wiederum recht flau. Der Grund dürfte darin zu suchen sein, daß Käufer, welche hauptsächlich wieder schwerere Waare suchten, niedrigere Preise als bisher anlcgen wollten, welche indeß von den Fabrikanten nicht bewilligt werden konnten, da eben die gebotenen Preise mit dem um 5—10 Procent thcurer gewordenen Rohmaterial nicht in Einklang zu bringen sind. Fabrikanten behielten daher bedeutende Lager, welche indeß, wenn ein Schutzzoll gegen die Ein fuhr ausländischer Wollwaaren vom deutschen Reichstage beschlossen wird, den Fabrikanten keinen Nachtheil bringen werden. — Der in letzterer Zeit mehrfach genannte früher beliebte Tenorist unsrer Hofoper, Franz Diener, ist am 15. d. unerwartet schnell in Dessau verschieden. — Der Stadtrath zu Freiberg hat auf die Eingabe dortiger Cigarren- und Cigarrettenfabri- kanten folgende Antwort ertheilt: „So wenig wir cs den Tabaksintcrcssenten verargen können, daß sie gegenüber der Tabaksstcuergesetzvorlage im Reichstage ihre Interessen thunlichst wahrnehmen, so wenig vermögen wir den Zweck der an uns gerichteten Eingabe von den Herren A. Collen busch und Gen. vom 13. d. M., worin dem Stadtrathe die Fürsorge für ihre Arbeiter im Falle deren Brotlosigkeit empfohlen wird, zu be greifen. Es liegt darin für uns nicht blos eine völlig überflüssige und ungeziemende Mahnung, sondern auch eine sehr bedenkliche und gefährliche Demonstration, die um so aufregender wirken muß, als jene Eingabe auch bereits wortgetreu und zwar sogar noch, bevor uns solche zugegangen, durch den Druck veröffentlicht worden ist. Wir müssen daher dieses Vorgehen unter Zurück- reichung jener Eingabe, welche anbei zurückfolgt, entschieden mißbilligen und erwarten, daß ähnliche beunruhigende Schritte in Zukunft unterlassen werden." — Der beabsichtigte telephonische Verkehr zwischen Zittau und Oybin soll demnächst Wirk lichkeit werden. — Im nächsten Monat wird in Chemnitz die Ucbersiedelung der Stadtverwaltung in das neue Rathhaus stattfinden. In das alte Rath haus sollen die Sparkasse, das 'Standesamt und die Stadtbibliothck gebracht werden. Für die
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