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Dresdner Journal : 08.08.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-08-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187708085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18770808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18770808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1877
- Monat1877-08
- Tag1877-08-08
- Monat1877-08
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Journal : 08.08.1877
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MIMvoch, dm 8. Auguü PI8I 187? V. Ires-nerIourlml rat» 7. Verantwortlicher Redacteur: Hoftath I. G. Hartmann in Dresden. tg, 8 August. (W. » Kürükdara, den N>Mai»tIi»tr TI>eil- »ult Bei einer Kuud der Conservativen in rGiNti » es, 7. Plevna und Lofts cha sind durch ist vorzüglich. 6935» >70 85173 n eintreffen, um einige Wochen dort in W ichte» für immer »v Lrcotn «6« «3711 98 4883t 173 87 i,9 >38 1«-S3 3«O37 15778 9313» I. 80. ». 74. ITdrliod: . . II Z4jlt»rliod: « bturd IO kt. lüiuiolooKummoru: 10 ?1. Adal — Müssen wir denn scheiden scheiden?" — -136 -133 sanfte Wesen der jungen Frau verbot die Sprache der Leidenschaft; der Prinz mußte — er fühlte das — schweigen, wollte er nicht für immer und unwieder bringlich eine trennende Schranke zwischen sich und ihr anfthürmen. Aufgeregt ging Prinz Hermann in seinem Zimmer auf und ab. Ein offener Brief lag auf dem Tisch — er war von seiner Mutter. In wenigen Tagen schon — so schrieb sie ihm — würde sie mit seiner Braut «l« tritt koot »<i 8t«up«t»u»ot>I», lümn». Ein kurzer Traum de» Glück». Novellen« au- dem Badelebe». Vou Theodor Küster. (Fortsetzung zu Nr. 180.) t»l»Uttit l 1877. richten.) 1. St. Petersburg, Montag, 6 August. (W. T. B.) Dem „GoloS^ wird auS Kürükdara, dru Feuilleton. Redi-irl vou -Vito Vanek. Oetdr. M :ische »ahn- ion. >wäld«r bärtige and im ist der nüber« en uud Gesäte, «affende bedeutende türkische Truppenabtheilungen besetzt und stark befestigt. — General Gurko zerstörte die Eisen bahn von Jamboli nach Philippopel. Derselbe schlug Er hatte leidenschaftlich gesprochen. Nun sprang er auf und bedeckte ihre Hände mit Küssen. Ada versuchte sich von ihm abzuwenden. „O wenden Sie sich nicht von mir Ada!" rief der Prinz. „Ich kann den Gedanken nicht ertragen, Sie nicht mehr zu sehen, nicht mehr mit Ihnen im Reich des Idealen und Schönen zu schwärmen. Ada, hören Sie mich an: ich kann die Schranken zertrümmern, die sich zwischen unS erheben; wollen Sie nur mir allein leben, mein angebetetrs, vergöttertes Weib werden? — Ein liebend Wort von Ihnen giebt mir die Kraft, sür Sie und für mich zu handeln; ich bin bereit, mit alle» Borurtheilen zu brechen, nur unserm Glück und unserer Liede zu leben. Wir können unS nicht gesund n, die Vorsehung kann un» nicht zusammengesühit haben, um unS so wieder zu trennens" »ähreud ist br- en und kige. iev, n Gardt- »ervolle de-Ber- >er) hat nenade- ersten 89. >. 89. !. 81. >. 86. ). —. 1. 31. Ada noch einmal sehen, ein Wort der nie erlöschenden Erinnerung von ihren Lippen hören. Sich selbst kaum bewußt, was er that, stand er wenige Augenblicke später in der Grotte, wo er sie zu rrst gesehen. Im Hellen Mondschein sah er ihre schlanke Gestalt die Allee heraufkommcn; ihr Gang war wankend, ihre Haltung wie gebrochen, das Gesicht hatte sie mit dem Taschentuch bedeckt — Ada weinte. — Als sie ihm bis auf Schrittesweite nahe gekommen war, ließ er sich vor ihr auf ein Knie nieder, zog ihre Hände sanft vom Gesicht fort und sagte wiederum mit schmerzlich zitterndem Ton nur: „Ada!" — Die junge Frau schrak zusammen. Vorwurfsvoll klang ihre Antwort: „Durchlaucht, warum haben Sie das gethan?!" — „Weil ich so nicht von Ihnen scheiden konnte, Als er eine Stunde später mit Ada und deren Gatten auf der Promenade zusammentraf, theilte er Beiden seine Absicht mit. Mit tiefer Liebe hing sein Blick an Ada's Zügen: er sah sie erbleichen, sah, wie ihre schönen Augen voll Wehmuth und doch so voll Liebe an ihm hingen. Die Unterhaliung stockte oft, sie konnte nicht recht in Fluß kommen; sie waren Beide zu sehr von ihren Gefiihlen ergriffen. Man trennte sich bald. Mit kräf tigem Händedruck verabschiedete der Prinz sich von dem Bankier; dann ergriff er Ada's Hand und führte sie voller Ehrerbietung an seine Lippen. Mit zitternder Stimme, nur ihr verständlich, hauchte er blos das eine Wort: „Ada!" — Es war ein Ausruf schmerz voller Liebe. Ihre Hand bebte in der seinen, ihre Blicke wagten nicht, denen des Prinzen zu begegnen. Mühsam nur stammelte sie: „Leben Sie wohl!" > bi« ücke) . W .... »8 .... rsde». >. 37. >. —. >.35. zu bleiben. Der so lange gefürchtete Augenblick der Trennung von Ada war nun gekommen. Sollte er die Besuchenden hier erwarten? — Konnte er seiner verlobten Braut entgegentreten mit einer fremden Liebe im Herzen, die dieses mit Zaubergewalt erfüllte? — Nein, er konnte es nicht; er mußte fort, weit weg von dem Orte, wo er eine kurze Zeit so glücklich gewesen war. Unmöglich schien es ihm jetzt, der ungeliebten, ihm so fremden Braut gegenüber zu treten. Ada und Jene an einem Orte?! — Jeder Augen blick fähig, sie alle Drei auf engbegrenztem Raume zusammenzubringen?! — UnmöAich! — Unmöglich auch würde es ihm sein, seine Liebe zu Ada zu verbergen; und daß man diese Liebe, welche er so heilig hielt, so sehr vor profanen Augen zu verbergen trachtete, antasten könnte durch ein Wort nur, durch einen Blick — der Gedanke schon an eine solche Möglichkeit hätte ihm eine Entweihung seines heiligsten Gefühls gedünkt. Und es war auch besser so — es mußte geschieden sein! — Warum auch langer ein Glück genießen, daß so viele und so herbe Schmerzen im Gefolgt habrn mußtr? Stin Entschluß war gefaßt: am nächsten Morgen schon wollte er abreisen. Hatfieldpark äußerte Salisbury: Die Regierung hoffe die Schwierigkeiten der Situation überwäl tigen zu können ohne Gefährdung der Interessen und der Ehre deS Landes und ohne Störung dcS KriedenS. Ein Telegramm der „TimeS" auS Konstan tinopel meidet: Kadry Bey erklärte dem öster reichischen Botschafter, Grafen Zichy, die Pforte sei gewillt, Frieden zu schließen, wenn Rußland nur die Autonomie Bulgariens unter einem christlichen Gouverneur fordere. HA Wie der „Kölnischen Zeitung" auS Konstan- tinopel vom 6 d M. gemeldet wird, würde sich Mukhtar Pascha hauptsächlich auf die Defensive beschränken und würde 25 Bataillone an die auf dem europäischen Kriegsschauplätze operirenden Armeen abgeben. b'Ue äsa k»um «Uwe ^««p»Itsu»u tw kk. Ootor „8iu^»o(tt" <U» Lott« bO kt. 8r,«üolo«>r VLgliov mit ^ummbm» Souu- uoä S'mortt^o »bouck, kür äm> kol^ouckou Duz. »streite utimeteru Jur orientalischen /rage Wien, 6. August. Der „Köln. Ztg." wird von ihrem hiesigen Korrespondenten unter dem heutigen l^tovt»: /«V Aranttotvtter, t.'owmi»»iovLr <j«« Oroocluor ^ouruul»; ck Vi«» S»wdui^ - Lotpttu ». M. Nülltd«» , S Loe'—ot, , »romoo. /i Urool»»: StanAee,'» ttürsuu, cv-mnit» : /<> rroulttllrt ». H.. u. 1,'. 1l/«rrmae»»»'»odo ttuobb.,' ObrUl«: /nv - /)., t,'. II. Daab« L tÄ.,' «omdurg: Vi«» Fj. k-pp-liä. Ksr»i,vff«d«r: König!. Lrp«iitioo üv» vroociuer lonrn»!,, Orsiäsn, Zviogerstrnmv Ao. 30. Tage gemeldet, daß die dortige türkische Botschaft ihn ermächtigt habe, die vom Pariser „Figaro" jüngst ver öffentlichten Depeschen Aarifi Paschas an Aleko Pascha für apokryph zu erklären. — Die „N. fr. Pr." enthält folgende Meldungen aus Schumla und Bukarest vom 4. August: Su leiman meldet weitere gräßliche Gräuelthaten, die von den Bulgaren in Zaigula Kanovoza an Muhame- dancrn, an Frauen und Kindern, verübt wurden. In Besulka wurde der Ches des Telegraphenamtes von Bulgaren an einen Baum gebunden und nach 3 Tagen durch Zufall vom Hungektode errettet. Bei Kalofer unv Karsatli wurden bulgarische Banden von türkischen Reitern versprengt. — Die Telegraphenverbindung zwischen Rustschuk und Schumla wurde heute wieder- bergestellt. Die Bahn verkehrt bis Czerwenawoda. — Jeni-Saghra ist noch von den Russen besetzt. — In dem Dienstag zu Biela abgehaltenen Kriegsrathe wurde beschlossen, einen neuen Angriff auf Plevna erst nach Eintreffen neuer Truppen zu versuchen. — Die Lieferanten der russischen Armee haben den Be fehl erhalten, sür 1b,<AX) Mann neue Truppen Lebens mittel bereit zu halten. Agram, 6. August. (W- T. B.) In einer gestern hier stattgehabten Versammlung, an welcher ca. 1200 Personen theilnahmen, wurde nach längerer Dis- cussion durch Kompromiß eine Resolution ange nommen, in welcher die Ueberzeugung ausgesprochen wird, daß dir barbarische und grausame Unterdrückung der christlichen Völker des Orients so lange dauern werde, als die Türkei bestehen werde. Deshalb müsse das türkische Reich in Europa zu Grunde gerichtet werden, wenn ein menschenwürdiges Dasein der christ lichen Nationen des Orients gesichert werde solle. Die Versammlung spricht weiter ihre wärmsten Sympathien für jene um die Freiheit kämpfenden Stationen und für Rußland, den Alliirten Oesterreich-Ungarns, aus. Schließlich wird der Ueberzeugung Ausdruck gegeben, daß Oesterreich-Ungarn nicht die Türkei, sondern seine eigene Grenze vertheidigen, ferner Dalmatien mit Kroatien vereinigen und Bosnien und die Herzegowina occupiren werde. St. Petersburg, 5. August. (Tel. d. Pr.) Die Nach richten von dem Abrücken des Gardecorps nachdem Kriegsschauplätze sind verfrüht. Dagegen werden außer der Landwehr folgende Truppen mobilisirt: Das 15. Armcecorps, aus der 2. und 3. Infanteriedivision -unter Gcnerallieutenant Kostanda; das 16. Armeekorps »uS der 37. und 27. Infanteriedivision bestehend, welche bisher als dritte Divisionen beim 1. und 2. Armeecorps eingetheilt waren, unter Generallieutenant Rschewuski. Das 17. Armeecorps aus der 23. und neugebildeten 12. Infanteriedivision unter Gcnerallieute- nant Krjschanowskij. Das 18. Armcecorps aus den neugebildeten 43. und 44. Infanteriedivisionen unter Generallieuteuant Grabbe. Jedes der Corps erhält eine Cavalleriedivision, 108 Geschütze und einen Soll stand von 36,000 Mann, die Nichtcombattanten einge rechnet. St. Petersburg, 6. August. Officiclles Telegramm aus Tschagrimachala: Details über den Kampf bet Plevna am 30. Juli fehlen noch. Unsere Truppen blieben in den Positionen, welche sie vor dem Angriff inne hatten. Unsere Verluste sind bedeutend und betragen über 5000 Mann. Der Kommandant des Schuiski'schen Regiments, Baron Kaulbars, ist ge fallen; der Kommandant des Koslow'schen Regiments, Stcpanoff ist schwer verwundet. Leichte Verwundungen erhielten der Generalmajor Bosherjanow und der Kom mandant des Rylski'schen Regimentes, Sarantschow. Die Truppen kämpften mit großer Bravour. Der linke Flügel derselben nahm 2 Reihen Verschanzungen und ging erst am Abend zurück. Der Geist der Truppen Amtlicher Theil. DreSdeu, 31. Juli. Sc. Königliche Majestät hat dem Finanzcalculator Heinrich Richter das Verdienst- krcuz allergnädigst zu verleihen geruht. Dresden, 3. August. Mit allerhöchster Genehmigung ist dem bisherigen Director an der K. K. Staatsge- werbeschule zu Reichenberg, Professor Gustav Martin Wunder, Or. pbil., die Stelle des Direktors der böhcrrn Gewerbeschule, Baugewrrkenschule, Werkmeister schule und Gewcrbczeichenschule zu Chemnitz übertragen norden. Dresden, 4. August. Seine Majestät der König hat zu genehmigen geruht, daß der Hostheater Gardero- bcn-Jnspector Frenzel das von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzoge von Mecklenburg-Strelitz ihm verliehene goldene Verdienstkreuz des Hausordens drr Wendischen Krone annrhme und trage. Telegraphische Nachrichten. Wien, Montag, S. August. Die „Polit. Corr." enthält folgende» Telegramm au» Zara vom 5. August: Gestern fand ein sehr heftige» fitbenstündigeS Gefecht zwischen den Insurgenten unter Führung De»potovic» und den Türken bei Cernipotok Statt. Die Insurgenten wurden ge- schlagen, verloren viele Todte und Lerwundete und ließen eine Menge Proviant auf dem Schlacht- felde zurück. Infolge dieses für die Insurgenten unglücklichen Gefechte» mußte DeSpotovic sammt 300 Mann den österreichischen Bodeu betreten und wurden dieselben von der Gendarmerie in Plavno entwaffnet und internirt. AuS Cetinje wird der „Polit. Corr." un- term 5 August telegraphirt: ES verlautet hier gerüchtweise, daß Nikfic mit den Montenegrinern wegen der Uebergabe der Festnng verhandle. Der Fürst, welcher arstern hier ringciroffen ist, kehrt wahrscheinlich übermorgen wieder in das Haupt- quartier zurück. In drr Nähe vou Trebtnje kommt e» fast täglich zu kleinen Zusammenstößen zwischen den Insurgenten uud den türkischen Sol- datrn. Zwei Compagnien Türken begalmv sich von Trebinje »ach Lvrjanietz, welche» von de» Moatenegrivrra bedroht wird. Wien, DirnStag, 7. August. (Tel. d. Dresdn. Journ) Die Meldung einiger hiesiger Blätter von drr angeblichen Einstellung deS ArachtenverkrhrS auf den russischen Anschlußbahnen wird authen- tischrrseitS für unrichtig erklärt. Telegramm de» „N. W. Tageblatt" au» Bu- kareft, den 6. d. M.: Die Russen befestigen Hirsowa, Matschiu und Tultscha. Diese Städte sollen besetzt bleiben, während die übrige Do- brutsch» von drn russischen Truppen geräumt wird. Der Ministerpräsident Bratiano ist heute in da» rumänische Hauptquartier in Pojaua zurückgekehrt. AuS Kilia wird von einem Seegefecht im schwarzen Meere berichtet. Wien, Dienstag, 7. August. Telegramme der „Presse". AuS Bukarest, deu 6. d.: Der Kaiser verlegt morgeu sein Hauptquartier nach Zare- witza. — Der Großfürst Rikolau» ist in der Rich- tung auf Plevna zum rechten Flügel der Armee, welcher unter General Krüdener bei Tscherke»kiöi auf der Straße nach Biela steht, abgegangen. — Au» Konstantinopel: Die drohende Haltung Griechenland» veranlaßt die Pforte, einen Theil der Truppen Suleiman Pascha» nach Thessalien und Epiru» zu dirtgiren. Drr Abend war lau, kein Lüstchen regte sich und im Curpark herrschte tiefe Stille. Prinz Hermann lehnte am Fenster der Villa, welche er bewohnte und von der aus er einen großen Theil des Curparkes übersrhen konnte. In dumpfes Träumen versenkt, er blickte er plötzlich die Gestalt Ada's — er kannte sie nur zu gut zwischen den Bäumen der Allee. Schon öfter hatte er beobachtet, daß sie, wenn Alles still und leer dort geworden, allein einen Abendspazier gang unter den hohen Bäumen machte; doch nie hatte er es gewagt, ihre selbstgewähltr Einsamkeit zu störcn, obwohl rS ihn oft getrieben, noch eine kurze Spanne Zeit mit ihr zu verplaudern, während der Bankier im Fremdenzimmer dcs großen Hotels bei der Flasche saß und finanzielle Fragen mit anderen Herren debattirtr. Jetzt aber brannte seine Stirn fieberheiß — er mußte Da fand er Ada Er liebte sie mit glühender Leidenschaft, obschon es ihm klar war, daß er sie nie werde besitzen können. Auch sie «ar gefesselt! — Und hätte der Prinz eS viel leicht auch schließlich durchsetzen können, alle Hinder« niste zu beseitigen, selbst mit seinen dynastischen Inter essen und Traditionen um ihretwillen zu brechen: er hätte es nicht vermocht, ihr einen dahin zielenden An trag zu machen, von ihr zu fordern, daß sie die Seine werde. — Stand er ihr gegenüber, blickte er in ihr sanft-ruhige-, edles Antlitz, dann vermochte er nicht von dem Sturme zu sprechen, der in ihm tobte. Ada hatte nie an die Möglichkeit gedacht, dem Prin zen anzugrhörrn; sie ehrte und achtete ihn, doch sie kämpfte gegen eine Leidenschaft, welche sie für sträflich hielt. Sir glaubte sich und ihn gebunden. ES kam aber auch der Tag, an dem sie selbst die Leidenschaft erkannte, dir str für drn Prinzrn fühltr. Gleichzritig battr sich ihr aber auch dir Nothwrndigkett der Entsagung Überzeugend aufgedrängt und diese Erkenntniß war ihr zur schmnchchrn Gewißheit geworden. Kein Wort von Dem, was ihre Herzen bewegst, war noch über Beider Appen gekommen. Da» ruhige, 4. d. gemeldet: In den Sümpfen de» oberen Tschelfluffe», bei den AulS Saisala und Jdyschtar, ereilte Overst Komarow eine Abtheilung de» be rüchtigten Räuber» Michrali. Nachdem noch 2 Gchützenbataillone unter BariatinSky herbeigeeilt waren, wurde der Feind vollständig in die Flucht geschlafen. Lon den Einwohnern der Aul» wurde auf die Russen geschossen Der Lerlnft der Russen bettug 2 Todte und 4 Lerwundete. Der Feind verlor 3V Todte. Bukarest, Montag, 6. August. (Tel. d. P C.) Wie hier versichert wird, behaupten die Russen gute Positionen, 7 Kilometer dieSsrit» vou Plevna. Großfürst Nikolaus hat sich behuf» RecognoScirung der türkischen Position bei Plevna zu den Vorposten begeben. Nach verbürgten, wenn auch noch nicht offi- ciellen Nachrichten, haben die Türken Kustendsche beseht. Die türkische Flotte beabsichtigt, größere Abtheilungen daselbst auSzuschiffen, um im Rücke« der russischen Ostarmre zu operiren. Die Arbeiten zur Herstellung der Eisenbahn Galacz-Bender werden sehr eifrig betrieben. Aus Athen wird der „ PC " unterm 6 August telegraphirt: Die sowohl hier als in Konstanti- nopel verbreitete Nachricht, daß die Pforte ihren hiesigen Gesandten Photiade» Bey zur Erklärung ermächtigt habe, daß die Türkei jede Erhebung in den benachbarten griechischen Provinzen alS einen <:»8U8 k«IIl betrachten würde, wird in griechischen RegierungSkreisen als unbegründet bezeichnet. Belgrad, Montag, 6. August. (C-B.) Die Skupschtiua ist gestern Abend nach Vollendung ihrer Arbeiten geschlossen worden. Fürst Milan kehrte heute nach Belgrad zurück. London, Montag, k. August, AbendS. (W. TB.) Unterhaus. Auf eine bezügliche An frage Ditke'S erk ärte UnterstaatSsecretär Bourke, die Pforte halte ihre Behauptung, daß die Blokade der russischen Häfen deS schwarzen MerreS eine cffectivr sei, aufrecht. Sie gebe zu, daß einige Unregelmäßigkeiten vorgekommen seien, habe aber versprochen, eine Wiederholung derselben zu vrr- hindern. Die englische Regierung könne daher nicht erklären, daß dir Blokade nicht wirksam sei. London, DirnStag, 7. August. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der „Standard" dementirt die ZeitungS- Nachricht von der Absendung weiterer 3000 Mann Truppen nach Malta. am 30. Juli cine Abteilung der Armee Suleiman Paschas, welche Jeni Saghra besetzt hielt, zerstreute die selbe und eroberte 2 Geschütze. Am 31. Juli kämpfte Gurko siegreich gegen eine andere Abtheilung derselbe» Armee bei Dschuganli, in der 'Nähe von Eski- Saghra. Bei Annäherung der gesammten Streitkräfte des Corps Suleiman Paschas, welcher die bulgarische Miliz aus Eski-Saghra verdrängte, mußte Gurko indessen sich zurückzirhen. Lei Schumla herrscht vollständige Ruhe. Bukarest, 6. August. (W. T. B.) Folgende E r- klärung ist von den unterzeichneten Korrespon denten auswärtiger Zeitungen am 21. Juli in Ka- sanlyk zu Protokoll gegeben worden: „Wir outerzeichuete fremde Staatsaogeyvrige, denen es gestattet wurde, den Operationen der russischen Armee als Repräsentanten einiger der Hauplorgane der europäischen Presse zu folgen, hallen es siir unsere Pflicht, öffentlich die Acte der Barbarei zu constatireo, welche die regulären tür kischen Truppen, die den Schipkapaß zu vertheidlgcn hatten, begangen haben Am 17. und 18. Juli wurden bei deu mörderischen Kämpfen, welche der Räumung der von den Türken errichteten Verschon,nngen vorausgingeu, verschiedene Positionen von den Kämpfenden der beiden Armeen nach einander besetzt und ver lassen, ohne daß der eine oder der andere Theil Zeil gehabt hätte, seine Verwundeten nnd Tobten mit sich z» nehmen. Al« der Kampf beendet war. wurde eine grobe Anzahl der zu- rückgelaffenen türkischen Verwundeten ausgcsammelt und von den Aerzten der gegnerischen Armee auf dem Plateau gepflegt. Hiuaegeu war keiner der verwundeten Russen, welche daS Un glück hatten, auf einem Punkte zu fallen, der sür einen Augen blick von türkischen Truppen besetzt wnrde, am Leben geblieben. Zwanzig bi- dreißig dieser Unoflücklichen waren enthauptet; mehreren waren die Ohren, die Nale und die Geschlechtstheile abgeschnitten und die Brust durch Nalaganhiebe zersetzt. Ihre Köpfe waren in das türkische Lager geschafft worden, wo die russischen Soldaten dieselben nach der Besetzung der Bec- schauzungen gefunden haben. Wir haben mit unseren eigenen Augen diese abgeschnitteneu Köpfe und diese verstümmelten Körper gesehen Bei manchen von ihnen waren durch die Kon- traction der Muskeln und durch die Verdrehung der Glieder die schrecklichen Qualen zu erkennen, welche eine Verstümme lung bei lebendigem Leibe hervorbringt Wir haben einen enthaupteten und verstümmelte» Leichnam gesehen, welcher noch hingeftreckt lag über die Tragbahre einer Ambulau,, aus die er als Verwundeter von den Seinigen gelegt war. Nicht weit davon lagen ebenfalls enthauptet die Leichname der beiden Krankenträger, am Arme die Binde deS rothen KreureS. Indem wir uns streng au DaS halten, was wir gesehen haben uud Deneu, welche Zeugen deS Kampfes selbst gewrfen sind. eS überlassen, die Verletzung deS KriegSrechts auszu- decken, welche die Türken begangen haben, indem sie zwei Parlamentärfahnen auspflanzten, um saft gleichzeitig daS Feuer auf die »u Ruhe befindlichen russischeu Truppen wieder »» «öffnen, stellen wir de« Urtheile der civilisirteo Welt d u Gegensatz vor Augen, welcher am Tage noch dem Kampfe in einer Entfernung von einigen hnndert Metern sich darbol: Auf der einen Seite mehr als 60 muselmännische Verwundete. « pflegt durch Aerzte der russischen Armee nach den Vor schriften der Humanität und auf der anderen Seite der Hause abgeschnitteuer Köpfe, die scheußlichen Trophäen der Barbarei der regulären türkischen Truppen " Folgen die Unterschriften: E- B. Brackenburg, Oberst lieutenant, Kriegscorrespondent der „Times" Dick de Loul :l» Specialcorresponbcot deS „Monde illustr«" und des „Moniteur universel". H de Lamothe. Korrespondent des „Temps". I. L- Tellier, Korrespondent der „lluotraoion / Lmorir»»»." Cane», 26. Juli. Der „Polit. Corr." wird von hicr geschrieben: In der letzten Woche l aben die Dinge auf Kreta eine Wendung genommen, welche darauf hin- deutet, daß man nunmehr an entscheidender Stelle ent schlossen zu sein scheint, die unfruchtbaren Verhandln«- gen mit der Pforte fallen zu lassen und in die Action zu treten. Was sich zugetragen hat, ist zwar noch kein Pronunciamento der Kretenser oder eine offene Auf lehnung gegen die ottomanische Regierung, kann aber immerhin als der sichere Vorbote solcher Ereignisse angesehen werden. Wie bei allen frühcrn Ausständen auf Kreta waren es auch diesmal die Sphakioten, von welchen der erste Anstoß ausgegangen ist. Die zwei anerkannten militärischen Führer derselben, Anagnostis Kavros und Andreas Kukulas, haben sich nämlich, ge folgt von der Schaar ihrer Kampfgefährten, ans die Berge von Sphakia zurückgezogen. Die vier sphakio- tischen Deputirtrn in der krrtensischcn Nationalversamm-
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