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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 15.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192410152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19241015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19241015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-10
- Tag1924-10-15
- Monat1924-10
- Jahr1924
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Frankenberger Tageblatt Bezirks Anzeiger Mittwoch den 15. Oktober 1924 nachmittags 83 Jahrgang Ar kleinere Anzeigen: Freitag avend, Dieser Blatt enthält dl« amttichen Bekanntmachungen der Amtrhauptmannschast Flöha, der Amtsgerichts und de« Stadtrates zu Frankenberg und der Gemeinde Niederwiesa Rotationsdruck und Verlag: T. G. Roßberg (Inhaber Ernst Roßberg jun.) in Frankenberg. — Verantwortlich für die Redaktion: Karl Liegerl, Frankenberg für Familieu-Avzeigeu: Sonnabend vormittag 9 Uhr. ' —MW—, >> > " l, W—WW--WWWM»-M Die Jahrmarkts Uuwmer unseres „Frankenberger Tageblattes" erscheint am Sonnabend nachmittag und bietet unseren Inserenten Gelegenheit z« wirkungsvollen Empfehlungen. Schlitz de« Anzeigen-Annahme: für größere Anzeige»: Freitag vormittag 9 Uhr, s»,elg«npr«w: Der menndjirel» fite die g« mm »reite e<nsp«lUZe PetU»-lI« betrügt 20 Bollchs««ntg. für die 1tt mm breit« tmttkche g,Ne 80 -oldphnn'g, für dl« da mm irekte Aelle t« Nedaktkn» teile «0 «oldpsrnntg. M«In- A '-el^en find del klufgab« zu tezublen. Aür Ra<->öch und iSermlttlung l A« le Sunderxriühr. — Für schlottrig« «latzarte« W» del Platzvorschriften «ufschlgg. «el grdßeren «uftrügen «:ch tm Mitter- holungdaddruck lkmützlgung nach seüüebender ««asset. N 242 K WWWWWW? Da, 2-q-«ia,i erscheint an I-dem Werktag: Monata.^elunaveel» ad >. Avril: «e! «Sbolung In den rln«gabeü-üen der «tadt 1.80 in den Auggabeüellen de? L-nddezlrle« 1.00 Ml.. d-I Zutragung Im Stadtgebiet Mk., »el Zutrogung lm vandgedlet 2.00 l"d Wochenkarten »a Pfg. »lnzelnumm. >0Pfa., «onnadendnumm. »»Psg. VostscheMonto» Leiv.tg iiroi. «nemeiudesirnkONta: Frankenderg r. Fernlpr »>. Hlekearammei Tageblatt Frünkeniergsachsen Die Siegesfahrt -es deutschen Zeppelin Heller Jubel in Amerika — Gespannte Aufmerksamkeit in England Blinde Zerstörungswut in Frankreich Z. R. 3, Ist nach de« bisherigen Berkaus der Fahrt zu ichnen, bei Ausgabe unseres heutigen Blattes, über die Bermudas- Inseln an seinem Bestimmungsort Lakehurst, gelandet. Eine kühn» xahrt, «in Meisterstück deutschen Könnens, eine Meisterprobe votl :er Führung Deutschlands in der Beherrschung der Lust. Und Frankreich sinnt derweilen in blinder Wut Ober deutschen Geist und deutsches Können puf Zerstörung und Vernichtung. Darum nennt sich auch Frankreich selbst eine Kulturnation, und uns nennt es — Barbaren! sein Lustschiff von 70 OVO Kubikmetern dort erbauen z« lassen. Aber jetzt muß der Vertrag von Versailles, was Kiedrichs- Hafen ««betrifft, unverzüglich ausaeführt werben. Die ge samte« dortige« Einrichtungen, Hallen usw. müssen vernichtet aerde«. Wöchrscheiullch wnd der Unterstaatssekretär Ennae »sm Ministerpräsidenten Herriot eine diesbezügliche Mittet- Lung zugehen lassen, so daß Hsrrtot dann seinerseits die «rage der Botschafterkoukerenz unterbreiten kann zur stritten Durchführung des Versailler Vertrage». Das istverbtttereWermutstropfenin diesem "chcri Amerika ist außer Rand und Band. Sämtlich« Zeitungen bringen Extrablätter in großer Aufmachung mit Dahütberichten und Bildern der Besatzung. Alle Hotels in wer Nähe -es Flugplatzes Lakehur st sind überfüllt. Der Hfl rin» von Wales, der sich zurzeit in Amerika aushält, traf «m Dienstag im Auto in Lakehurst ein. Die amerikanische W.-rwaltung bat dreihundert Haltemannschasten und sechs- Hundert Marinesoldaten zur Absperrung des Platzes abkom- ^andiert. Zeichen Funksprüche, bi« mit Atemklopfen und lichtttchem Stolz« von der gesamten deutschen Bevölkerung ln diesen Tagen erwartet und entgegengenonnnen wurden, L« gab«r,Deutschland in jeder Meldung einen Beleg von der Sauberkeit der Ausführung dieses Luftriesen, einen Beleg ührung Deutschlands in der Beherrschung der iüfi«. Man kann wohl mit gutem Recht behaupten, daß in Tagen ganz Deutschland mit angchaltenem Atem auf >le MeDungen des Rundfunks harrte. Im mittelatlantischen hatte g. R. III Stur m zu überwinden, aber deutsche rrSztsionsarbeit, deutsches Grfindergenie meisterte mit Gottes «jtz auch diesen Sturm- Nun ist dieses Meisterstück eutschsr Kunst drüben in Amerika; uns bleibt nur der au hm, es der Wett geschenkt zu haben. Es selbst zu be- Wen, rin zweites für sich zu haben, hindert uns der Gewalt, 'pruch von Versailles. Deutscher, vergiß das nichts l Noch hallt die Wett wider von dem Iubelschrei über diese deutsche Tat, und schon zieht die Sorge um di« Erhaltung der Zeppelin-Werke in Friedrichshafen die wet« Lesten Kreise. Während die Welt von dem Triumph voll ist, den hier deutsch« Arbeit, deutsches Können feiert, erklärt im Pariser „Matin" der französische Unterstaatssekretär für ruftschiffahrtswesen, Eynae: .Wenn die deutsche Werst von Zriedrichshafen für di« deutsche Luftschiffahrt Ms jetzt provk- arisch von der Botschafterkonferenz bestehen gelassen wurde, a geschah die« einzig und allein auf den ausdrücklichen Kunsch der amerikanischen Regierung, auf Reparationskonto sein Lustschiff von 7V 000 Kubikmetern dort erbauen z« lassen. Die Fahrt am Dienstag Btrlia, 14. 10. Di« Funkstelle der Telegraphen-Union ick Berlin nahm soeben folgenden Funkspruch aus Neuyork, der vom K. R. 3 dort eingegangen ist, auf: L. I. 126 g Uhr vormittags, mitteleuropäische Zeit: 41,10 West, 38 Nord, Schiff, Maschinen in Ordnung, an Bord alles wohl, Wetter gut. UM 10 Uhr vormittag« ging bei der Telegraphen-Union! V0ii der Radiostation Neuyork folgender Telegramm des Kapliän- seutnantr Flemming ein: Funkspruch voN Z. R. 3 an T.-U. Berlin 9 Uhr norm., mittel» Mnpäische Zelt: Stehen nach zwei Tagen Fahrt etwa 3000 Kilometer vor amerikanischer Küste, Schiff, Maschinen, Besatzung kn Form. Sparsamer Materialverbrauch Mit S Maschinen 65 Kilometer. — Kein Maschinendefett. Washington, 14. 10. Kapitän Steel« hat vom Luftschiff »B- A. über d«n Kreuzer „Detroit" und di- Marinewerft in s Boston dem Staatsdepartement durch Funkspruch gemeldet, daß ' M. R. 3" von den Azoren in direktem Kurs nach Lakehurst steuert«. Der Funlspruch, der keine Zeitangabe enthält, besagt weiter, daß dar Luftschiff nach Passieren der Azoren, um Brennstoff zu sparen, llur nrit 3 Maschinen fahr« und 48 Knoten in der Stunde zurücklege. 48 Knoten entsprechen 65 Kilometer Stmidengeschwindigkeit. Au« dieser vorübergebenden Verlangsamung, die sich später miß über 140 Kilometern längst wieder ausgeglichen hat, Habeck „NeU- york Times", offenbar, um den deutschen Erfolg herabzuwürdigen, sensationssüchiig sofort einen „Maschinendefekt" des Zeppelin ge macht. In Wirklichkeit handelt er sich lediglich vorübergehend M sparsamen Materialverbrauch. 141 Kilometer In der Stunde. Berlin, 14. 10. In . einein Funkfpruch voll 8 Uhr nach mittags mitteleuropäischer Zeit meldet Neuyork: Z. R. 3 befindet sich zur Zeit 47 Grad 20 Minuten West 42 Grad 30 Minuten Nord, es fährt mit 75 Seemeü«ck Ge schwindigkeit. (75 Seemeilen entsprechen 141 Kilometer Geschwindig keit in der Stunde.) 6 Uhr abend« 2411 Kilometer vom Ziel. Neuyork, 14. 10. Nach einer Meldung au« Chatham be richtete das Luftschiff „Z. R. 3" UM 6 Uhr abends mitteleuropäisches Zett, daß «s sich 1300 Seemeilen von Lakehurst befind« und mit «tn«r Geschwindigkeit von 7» Se«M«il«n fahre. (Das Luftschiff war plso um 6 Uhr abends noch 8411 Kilometer vom Ziel entfernt.) Petlversnch« Im Rebel. Berlin, 14. 10. In einem Funkspruch von 9 Uhr abend« mitteleuropäischer Zeit meldet Neuyork: Das Luftschiff „Z. R. 3" versucht, in dichtem Nebel zu peilen. i Wie die Besatzung sich die Zeit vertreibt Berlin. 14. 10. Die Blätter veröffentlichen «In« Reihe weiterer Funksprüche von „Z. R 3", die teils von amerikanischen, teil« von deutschen Funkstationen aufgefangen worden find. Di« Funk station Norddeich teilt mit, daß si« heut« früh um 4 Uhr 40 Minuten Meldungen erhalten hat, wonach da» Luftschiff in den ersten Morgenstunden mit den deutschen Dampfern „Stuttgart" Und „München" in funkentelegraphischer Verbindung gestanden hat. Die amerikanische Grotzfunkstation Marion verkehrt seit heut« früh 8 Uhr 20 Minuten dauernd mit dem Luftschiff und über mittelte Ihm u. a. herzliche Grütze der amerikanischen -Press«. Der Staatssekretär des Marineamtes in Washington erhielt von Bor des „Z. R. 3" folgend« offizielle Meldung des amerikanisch«:! Kapitäns Steel«: Wir machen gute Fortschritt«. Durchschntttsgrschwindigkeit 67Hs.. Mellen. Luftschiff wird direkten Kurs Lakehurst verfolgen. Hatten ausgezeichnetes Abendessen: Suppe, gekochten Schinken, Bohnen und Pudding. Mannschaft gewöhnt sich daran, ohne Schlaf zu leben, läßt Grammophon spielen, schreibt Brief«. Kartenspiel haben sie aber noch nicht angefangen. An Bord alles Wohl Berlin, 18. 10. (Funkdienst der Telunion.) Z. N. 3 meldet um 5 Ahr nachmittag, (da, ist 11 Uhr nacht» nach mitteleuropäischer Zeit): 'ONOMellen östlich de« Greff S An Bord alle, wohl, nur Waschwasser aufgebraucht. Wir hoffen, Mittwoch vormittag 10 Uhr (da, ist nach mittel europäischer Zeit 4 Uhr nachmittag«) zu landen. Ein deutscher Flieger begrüßt Z. N. 3 Hamburg, 14. 10. Zum Empfang -»« deutschen Zeppelin« in Amerika hat sich auch ein deutscher F ieger und »war dei Sohn des Kukumer Pastors Nilnau mit der „Deutschland' nach Amerika beoeben. Er wird dort auf seinem Dietrich .Cobiet', der ebenfalls mit der „Deutschland* nach Amerika befördert wurde, »um Begrüßunasflua starten. Die Teilnahme an der Begrüßung sollt« dem Deutschen merkwürdigerweise versagt bleiben. Der Z. N. 3 und die englische Presse Berlin, 14.10. (Funkdienst der Tstunlon). Der „Berliner Lokalanzeiaer* m«ld»t an« Londonl Man kann sich de, Ein drucks nicht erwehren, -aß der Zeppelinflug «In» wahr« An. Näherung »wischen England und Deutschland mehr als all« Kon ferenzen oder sogenannt« günstige Athmosphären geförderi hat. Neben den unvermeidlichen spalienlangcn Berichten über den Wahlf«ldzua »eigt -I« Press« in erst« Linie Interesse für diese» grandiose Fl»gunt«rn«hmen. Di« Berliner Korrespondenten der englischen Zeitungen schreiben: Deutschland scheine neuge boren »u sein. — Di« London« Blätter selbst verfol j-d, Phas« des Fluge« mit gespannt«ster Aufmerlsamlett. Amerika und A ankreich zur Zeppelins DI« in Paris erscheinenden amerikanischen Zeitungen veröffentlichen inmiec längere Berichte Uber die Reise des Z N. III, während di« französische Presse sich darüber so gut wie ausschmeigt oder die Ameriknfahrt des Z. St. III nur zu Hetzartikeln gegen Deutschland benutzt. Die amerikanischen Zeitungen bezeichnen die Reise des Zevvelins als das arilkie Ereignis des Tages und berichten söälten- und settenlänn unter gleichzeitiger Veröffentlichung vieler AbbiLungett, Pa« „Echo de Paris" und ander« nationale Blätter bs» Mühen sich krampfhaft, bk berechtigt« deutsche Begeisterung über die uebevssefahrt des Schiffes zu dämpfen, indem sie immer wieder in d«n Vordergrund rücken, daß schon ins Jahre 1919 ein englisches VustsMff den Ozean von London! nach Skew Poick überflogen hat. Die nationale Presse Frank« reich« kann es nicht verstehen, daß dl« Ueberfahrt des g. R. Ilk für Deutschland ein« Episode des nationalen Ruhmes ist- Dabei entschlüpft ihr aber bas Zugeständnis, daß ,d e rt Zeppelin dem deutschen Volke wieder Ver trauen gegeben hat in seine Stärke und Iff das Genie seiner Ingenieurs". Das „Echo d< Paris" schreibt weiter, daß es di« Begeisterung des deutschen Polke» völlig anormal finde. Damit wUÄ« es nichts andere« bezwecken wollen, als sich aufstacheln zu lassen, gegeff die Bestimmungen des Versailler Vertrages zu protestieren, nach denen der Bau von Zeppelinen etnzustellen und di« Werst von Friedrichshafen zu zerstöven ist. VorgunwesenundSarlehnsschwindel Anleihen, Kredite, Zahlungsfristen und wie alle di« schön«) Ausdrücke für di« verschiedenen Formen de» Borgens heißen, beherrschen heute das wirtschaftliche und politische Leben. Mr Deutschen haben gelernt, was Kreditnot eigentlich be-i ! deutet, aber viele von uns habe« leider noch nicht elnseheN gelernt, daß Krsditnot in erster Linie daraus entsteht, vag eben nicht nur kein flüssiges Geld, sondern überhaupt kein Kapital da ist und daß Geld nicht einfach beschafft oder hert gestellt werden kann. Nach letzterer Richtung war uns dis Inflationszeit mkt den rasenden Notsnpressen ein guten Lehrmeister. Aber die Weisheiten und Lehren dieser Zeus und dl« Erkenntnis uns«r«r Armut sind so bitter, daß Matz nur zu gern die Augen davor verschließt, daß man gern Kredit benutzt und daß man sich viel zu wenig vor Augetz hält, welch« Folgen und Gefahren in der staatliche« und privaten Pumpfreudigkeit liegen. Inanspruchnahme von Kredit und Anleihen bedeutet off momentane Entlastung, aber immer die Aufbüvdung votz Zinsverpflichtungen. Wie hoch in Wirklichkeit diese Zins- Verpflichtungen sind und welche Rolle sie für die Wirtschaft und den einzelnen spielen, ist aber ost nicht bekannt oder aus den veröffentlichten Angaben nicht klar zu ersehens Sicher aber ist, daß eine hohe Verschuldung des Reichs odell der Länder ebenso wie hohe Verschuldung vor Industrie, de» Gnmdbefltzes oder der Landwirtschaft sich für jeden eint zelnen in erhöhten Steuerlasten und den erhöhten Preiseff amswirkt, daß die Verpflichtung, direkt oder Ardivekt zu große« Zinsbeträgen betzutragen, die Möglichkeit zn Ersvarnissetz und zur Kapitalneubildung verringert und daß allem dem. entsprechenden Anleihen und Kredite durchaus nicht tmmeü einen Schritt auf dem Wege zu gesunden Verhältnissen zü bedeuten brauchen. Für uns all« ist augenblicklich die Repavationsanleiha am wichtigsten. Deutschland soll durch st« achthundert Mil« lionen Goldmark erhalte«, die i« die Kassen der ReichsvanH fließen und mit als Notendeckung für di« neu« Reichsmark« Währung dienen sowie die Durchführung der an die Gntenttz auf das Konto des Neparattonsagenteu zu leistenden Zah» lungen.ermöglichen soll. Ueber dem lebhaften Interesse fü< das Zustanderomnien dieser Anleihe und di« mit ihrem Ab-' schluß verbundenen politischen Folgen und über einer ge wissen, fast hypnotisch wirkenden Hoffnung darauf, daß dieses Goldstrom ein« Besserung unserer wirtschaftlichen uns sozial len Verhältnisse bangen werde, haben sich wohl nur dit wenigsten ein Bild davon gemacht, wekhe Zinslasten unZ diese Anleihe auferlegt und welche Verluste schon allein ihrtz Unterbringung bedeutet. Zunächst sei festgcstellt, daß mit gar keine 800 Millionen Mark bekommen, daß wir aber 800 Millionen Mark verzinsen müssen. Die Auflegung der An» leihe erfolgt zu 92 Prozent, v. h., für jode hundert Mnrf Nennwert hat der Erwerber nur 92 Mark zu zahlen, das be deutet von vornherein, daß wir statt 800 Millioiren de reff nur 736 Millionen Mark erhalten — würden, wenn nicht noch wettere Abzüge in Frage käEN. Es gehen aber votz diesem Betrage noch die den ausländischen Banken für di« Emission zu vergütenden Provisionen und sonstigen Spesetz ab, die nach den bekanntgewordenen Sähen der amerika nischen Banken insgesamt selbst tm günstigsten Fall« auf etiva 16 Millionen Mark zu schätzen sind. Wir bekommetz affo etwa nur 720 Millionen Mark oder sieben Zehntel voll dem, was in G«ld und Sachwerten allein schon in den« seit End« September laufenden ersten Jahre der Geltmeg des Dawesplan« an di« Entente zu zahlen, und wir haben füll diese 720 Millioiwn außerdem an die Entente zu leistendes Zahlungen, die in den nächsten Jahren bis auf das Zweieini Halbfache steigen, jährlich an Zinsen 86 Millionen Mark auk zubringen; trotz dieser glänzenden Verzinsung und trotz de« fast beispiellosen Sicherung der Anleihe müssen mir Hel bei Rückzahlung später noch weiter« Beträge aufbriugen, dentz mir haben uns verpflichten müssen, den Amerikanern dlt Rückzahlung zu hundertfünf Prozent zu leisten, mit andere«
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