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Weißeritz-Zeitung : 20.05.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191105202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19110520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19110520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1911
- Monat1911-05
- Tag1911-05-20
- Monat1911-05
- Jahr1911
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 20.05.1911
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WHeritz-Mimg Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. für die Königliche Umtshauxtmannfchast, das Königliche Amtsgericht und den Stadlrat zu Dippoldiswalde. 77. Jahrgang. Sonnabend, den 20. Mai 1911. Nr. 59. Inserate werden mit If Pfg-, solche aus unsere! Amtshauptmannschast mit 12Pfg. die Spaltzell« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nm von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pfg. - Tabellarisch« und komplizierte Inserat» mit entsprechendem Aus schlag. - Eingesandt, i» redaktionellen Telle, di Spaltenzeile 30 Pfg DK. Uschelnt wöchentlich drei mal : Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird anden vorhergehen- denAbenden ausgegeben. PrelsvIerteljShrlichlM. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern K Pfg. - Alle Postan- Kalten, Postboten, sowie xnsereAusträger nehmen Bestellungen an. Amtsblatt Mit achtseitigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt«. Mit land- und hauswirtschastlicher Monats-Beilage. Sür die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verankvorllicher Redakteur: Paul Irhne. - Druck und Verlag von Carl Irhne in Dippoldiswalde. Diphtherie-Serum mit den Kontrollnummern 253, 256 und Nuete-Enoch in Hamburg ist wegen Abschwächung zur Einziehung bestimmt worden. Dresden, am 16 Mai 1911. Ministerium des Innern, ll. Abteilung. Gesperrt wird" von) 22. bis mit 27. d. M. die Dorfstraße in Ober-Höckendorf unter Verweisung des Verkehrs durch die Höckendorfer Heide 744 ä. Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am l 5. Mai 19 N. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Bäckers Albert Paul Wallter, früher in Dippoldiswalde, jetzt in Sebnitz wohnhaft, wird nach Abhaltung des Schluß termins hierdurch aufgehoben. Dippoldiswalde, den 16. Mai 19 ll. Das Königliche Amtsgericht. Die Ende April fällig gewesenen Staatssteuern, sowie der 1. Termin Gemeinde- anlagen sind bis 22. d. M. an die Stadtsteuereinnahme zu bezahlen. Stadtrat Dippoldiswalde, am 19. Mai 1911. Das Ende der Standard Oil Company. Das transatlantische Kabel bringt die Sensationskunde von der seitens des obersten Gerichtshofes der Union in New York verfügten Auflösung der mächtigen Standard Oil Company. Seit 1906 schwebte der von der Unions regierung gegen diesen einflußreichsten aller Trusts ein- geleitete Prozeß, welcher der Company auf Grund des Shermangesetzes gemacht worden ist, wonach jeder Ver trag und jede Verbindung in Gestalt eines Trusts oder in einer anderen Weise zur Erschwerung von Handel und Verkehr zwischen den einzelnen Unionsstaaien oder zwischen der Union und fremden Ländern für ungesetzlich erklärt wird. Bereits in der ersten Instanz, welche das Bundes kreisgericht zu St. Paul darstcllte, war dann die verklagte Gesellschaft zur Auslösung verurteilt worden, sie hatte je doch Rekurs bei der höchsten Instanz cingeleitet, welcher nun durch die abermalige Verurteilung der Gesellschaft zur Auflösung seitens des New Yorker Gerichtshofes definitiv zurückgewiesen worden ist. Allerdings gestaltet der letztere Beschluß der Standard Oil Company sechs Monale Zeit zu der Schlußabwickelung ihrer Geschäfte, während ihr hierzu von dem Gerichtshof zu St. Paul nur eine dreißigtägige Frist gesetzt worden war. Ueber- haupt läßt das New Parker Urteil in seiner Fassung das Bemühen des obersten Gerichtshofes nicht verkennen, den Gerichtsbeschluß mit möglichster Schonung von Kapital und Geschäftswelt zur Vollstreckung zu bringen, was ja auch den Usansen bei den amerikanischen Behörden eigent lich nur entspricht. Die gesetzgeberische Campagne nicht nur gegen die Standard Oil Company, sondern auch gegen alle großen wirtschaftlichen Vereinigungen der Union überhaupi war noch von Theodore Roosevelt während seiner Präsidentschaft begonnen worden, ohne daß sie bislang einen sonderlichen Erfolg zu verzeichnen gehabt hätte. Umso bemerkenswerter erscheint jetzt gerade der gegen die Standard Oil Company erzielte Erfolg, wie er sich in dem Beschlusse des obersten amerikanischen Gerichtshofes ausprägt. Natürlich ist hiermit der von Roosevelt ins Werk gesetzte und von seinem Amtsnachfolger Taft weiter geführte Kampf gegen die Allmacht der amerikanischen Trusts noch lange nicht zu Ende, und es wird einer ebenso konsequenten wie klugen Durchführung der Antitrustgesetzgebung bedürfen, um einen vollen Sieg über die für die Interessen der Allgemeinheit so schäd lichen Truste zu erringen. Auch liegt die Gefahr nahe, daß eine allzu scharfe Anwendung der Antitrustgesetze eine bedenkliche Erschütterung des amerikanischen Wirt schaftslebens nach sich ziehen könnte, von welcher dann auch Europa zweifellos mitberührt werden würde. Ander seits wird hie und da schon der Befürchtung Ausdruck verliehen, daß das die Auflösung der Standard Oil Company verfügende New Yorker Gerichtsurteil die mächtige Gesellschaft keineswegs in ihrem Lebensnerv, sondern höchstens nur in ihren äußerlichen Formen treffen werde, und daß darum mit der Wiedererstehung des Petroleum-Ringes in anderer Geftalt gerechnet werden müsse. Hoffentlich wird aber die Anionsregierung einer solchen Umgehung des zum Schutze der wirtschaftlichen Interessen des großen Publikums erlassenen Sherman gesetzes rechtzeitig zu verhindern wissen. Die Standard Oil Company ist der größte Petroleumtrust der Welt, er war 1872 von einer amerikanischen Kapitalistengruppe gegründet worden, an deren Spige John D. Rockefeller, der „Petroleumkönig", stand. Die Company hat heute die gesamte Petroleumproduktion der Vereinigten Staaten an sich gerissen und den Vertrieb des Petroleums dort vollständig monopolisiert; jedoch auch in Europa, und zwar in Galizien und Rußland, sind von ihr zahlreiche Petroleumquellen angekaust worden. Natürlich hat es die Gesellschaft bis jetzt in der Hand gehabt, die Preise für Petrolenm im Welthandel ganz nach Belieben festzustellen, was ihr selbstverständlich ungeheure finanzielle Vorteile auf Kosten der Geldbeutel der Konsumenten eingebracht hat. Man darf aber wohl erwarten, daß dieses schöne Spiel mit der Auflösung der Standard Oil Company zu Ende kommt und daß dann eine Verbilligung des Preises des für weite Bevölkerungskreise so wichtigen Artikels Petroleum eintritt. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Vom nächsten Sonntag, 21. Mai, ab tritt der Sommerfahrplan auf der Eisenbahnstrecke Hainsberg—Kipsdorf in seinem vollen Umfange in Kraft. Bis zum 10. September verkehren nunmehr auch sämt liche Sonntags-Ertrazüge. — Mit Ausnahme eines Falles in der Stadt Dippol diswalde, in der die Maul- und Klauenseuche in einem Gehöfte auftrat, war der gesamte Verwaltungsbezirk Dippol- diswalde von ansteckenden Tierkrankheiten frei. — Die Hauptbezirksversammlung der K. S. Mililär- vereine des Bundesbezirks Dippoldiswalde findet nicht am 11, sondern am 18. Juni in Frauenstein statt. Die Ansprache in der Kirche hält Herr Pastor Ruppel, während die Festrede (über Jugendpflege) Herr vr. Stresemann, Mitglied des Reichstag, übernommen hat. — Vorsicht beim Unterschreiben von Bestell scheinen! Die Zeitschrift für allgemeine Rechtskunde, Gesetz und Recht in Breslau veröffentlicht folgende recht angebrachte Warnung: Kaufe und bestelle nichts, was du nicht nötig hast! Laß dich von keinem Reisenden be reden, etwas zu bestellen, was du vorher nicht entbehrt hast! Bestelle nichts bei Reisenden, was du am Ort im Laden kaufen kannst. Du kaufst beim Reisenden nicht billiger. Im Laden hast du die Auswahl und siehst, was du bekommst — beim Reisenden kaufst du die Katze im Sack! Unterschreibe keinen Bestellschein, den du nicht ganz gelesen und ganz verstanden halt! Unterschreibe nie, ehe der Bestellschein nicht ganz ausgesüllt und Un zutreffendes durchgestrichcn ist! Sieh zu, ob die Zahlen und Preise stimmen! Lies auch die klein gedruckten Stellen, sie sind manchmal die wichtigsten! Verstehst du etwas nicht, so laß dich auf keine Erklärungen ein, sondern verlange, daß es gestrichen wird. Unterschreibe nicht, wenn man nicht streichen will. Dresden. Es steht nunmehr fest, daß der Kaiser nicht zum Geburtstag des Königs, sondern an einem späteren Tage in Dresden eintreffen wird. Leipzig, 18. Mai. Da die Leipziger Freie Studenten schaft der von den Leipziger Universitütsbehörden ge stellten Forderungen auf Aenderung ihrer Grundsatzungen nicht nachgekommen ist, wurde sie heute vom Akademi schen Senat der Universität ausgelöst. Die Organisation bestand seit 1896 und ist die älteste aller freistudentischen Organisationen im Deutschen Reiche. Taucha, 16. Mai. Hier versuchte gestern ein Arbeiter seinen Vorarbeiter zu vergiften, indem er die Salzbüchse desselben mit Zyankali füllte. Als sein Opfer sich sein Brot mit dem vermeintlichen Salze bestreut hatte, be merkte es beim Hineinbeißen sofort den merkwürdigen Geschmack und entging so den Folgen des verbrecherischen Anschlages. Der Täter wurde bald ermittelt und den hiesigen Gerichten zugeführt. Limbach, 17. Mai. Unsere beiden städtischen Kollegien tagten gestern in geheimer Sitzung. Wie verlautet, ist der Ankauf des hiesigen Rittergutes in derselben be schlossen worden. Es wird sich wohl nun in Kürze eine össentliche Sitzung mit dieser die gesamte Bürgerschaft selbstverständlich aufs lebhasteste interessierende Angelegen heit beschäftigen. Oberlichtenau. Der vor 14 Tagen hier verstorbene Privatmann Hermann Dittrich hat, nachdem er etwa 13 000 Mark an einzelne Personen vermacht hat, die hiesige Gemeinde als Universalerbin bestimmt. Wie ver lautet, hat der Verstorbene bestimmt, daß von dem Gelde em Volksbad errichtet werden soll. Zwickau. Vor dem hiesigen Schwurgericht fand I am Mittwoch Verhandlung gegen den Kassenassistenten Friedrich Seidel aus Schedewitz statt, der in den Jahren 1908 bis 1910 als Beamter der Gemeindeverwaltung zu Schedewitz etwa 3400 Mark veruntreut und diese Unter schlagungen durch falsche Buchungen verdeckt hatte. Ferner hat er in Oberhohndorf, wo er eine Zeitlang den er krankten Gemeindevorsteher vertrat, auf die gleiche Weise etwa 2700 Mark veruntreut und die Kasse der freiwilligen Feuerwehr in Sch. um etwa 168 Mark geschädigt. Im Dezember v. I. war er geflüchtet und wurde einige Wochen später in Hof i. B. festgenommen. Das Gericht verurteilte den geständigen Angeklagten zu 1 Jahr 8 Monate Gefängnis, wovon 5 Monate auf die Unter suchungshaft angerechnet wurden, und 2 Jahren Ehr verlust. Wildenfels. Die Errichtung einer Ortskranken kasse und Aufhebung der jetzigen Gemeindekrankenversiche rung hat die hiesige Stadtverwaltung beschlossen. Tagesgeschichte. Berlin. Die elsaß-lothringischen Reichstagsabgeord- nelen haben sich mit Ausnahme von Hoen und Vander- scheer an die dem Zentrum angehörenden Mitglieder der elsaß-lothringischen Verfassungskommission mit der Bitte gewandt, der Verfassungsreoiston für Llsaß-Lothringen ihre Zustimmung zu versagen. — 18. Mai. Das preußische Abgeordnetenhaus nahm heute mit 176 gegen 158 Stimmen bei einer Enthaltung den grundlegenden^ 1 der Feuerbestattungsvorlage nebst den dazu gestellten Anträgen an. — Ucber die Maul- und Klauenseuche in Deutsch land wird mitgeteilt, daß eine weitere bedeutende Zu nahme der verseuchten Gehöfte stattgefunden hat. Am 30. April d. I. waren bereits 12505 Gehöfte von der Seuche befallen, während am 15. Februar d. I nur 5994 Gehöfte verseucht waren. Ganz besonders hat die Seuche zugenommen in den Provinzen Pommern, Schlesien, Sachsen, Schleswig-Holstein, Hannover, Westfalen und in der Rheinprovinz, während die Verseuchung in Branden burg und Hessen-Nassau hin- und herschwankt. Ein stetes Zurückgehen der Maul- und Klauenseuche ist in den Provinzen Ostpreußen, Westpreußen und Posen zu kon statieren. In den anderen deutschen Bundesstaaten, namentlich in Bayern, Baden und im Großherzogtum Hessen hat sich die Seuche weiter ausgebreitet, wenn auch in bedeutend geringerem Maße als in den preußischen Provinzen. Im Königreich Sachsen, in Württemberg» Braunschweig und Elsaß-Lothringen schwankt der Seuchen- beftand. Ganz frei sind bisher nur die Regierungsbezirke Aurich (der einzige preußische Bezirk) und Unterfranken, dann die oldenburgischen Enklaven Lübeck und Birkenfeld, ferner Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, die beiden Fürstentümer Reuß und die freien Städte Lübeck und Hamburg geblieben. — Wie aus Gera gemeldet wird, hat der Landtag des Fürstentums Reuß jüngere Linie am Donnerstag in namentlicher Abstimmung mit 10 gegen 3 Stimmen den Anschluß des Fürstentums an das sächsische Oberverwal tungsgericht in Dresden beschlossen, nachdem ein Antrag, sich dem thüringischen Oberverwaltungsgericht anzuschließen, mit 7 gegen 6 Stimmen abgelehnt worden war. Münster (Westfalen), 18. Mai. In Sette nrade bei Lüdinghausen badete gestern nachmittag ein Lehrer mit sechs Schulknaben im Alter von 13 bis 14 Jahren in einer Mergelgrube. Dabei gerieten sie in eine tiefe Stelle und ertranken sämtlich. Sedan. Der Gemeinderat beschloß, zurückzutreten, falls die zur Aufrechterhaltung der Ordnung in das Champangegebiet entsandten Truppen der Sedaner Garnison nicht bis Sonnabend zurückgekehrt seien, da durch die lange Abwesenheit der Truppen den Sedaner Kaufleuten großer Schaden zugesügt werbe.
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