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Dresdner Nachrichten : 19.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189603193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-03
- Tag1896-03-19
- Monat1896-03
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.03.1896
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dl» ALL »non«Ä,w »Mtllch» Rlr -vlL^«HckSq!>ter Ockktst. F»»ultz>»«dft»u» N». 11. 41. Jahrgang. Uvrp«N-^nrügv von iS ^ ao. I I UllIlllll »E^ftzn-pLlvIotS von iS an. SvkItttrovLa-ALv^vr, ffsusnstnasLS V Dresden. 188« kpß»r»1e in rsiebster ^usvrLdf d«. ^ Lvü1^M5eLek. Ml«e1t»»tn. L« I i (Nid» <«r LoiMLrljvk.r »»-, -"1 Vtz. >u Nri«lw»i1»». ldrl Xiilililgukli (rM»r Ull-dm.iäor <»r 5tr»>» 8»a>»»L» » s»k» VWltgMMö ZS »wpü.dlr «iok r»r LoforUguvz ckvilLem-kMlmI»! I»I»r« uaä varstt» kür kastorvn und ckuristsn. IVvakvItsi» in- und imslltudi», Iwr 8to§o. ^rnÄt, I»«>,t»u«r»tn. 4«, vmpüvlüt. reiedsto .Vusvvubl diiinnitlielisr »«dz-Srltte«!. S«I»^-^u»»I«1ti>u<»n ru lö, 25. 50, 75. 100 Ulk. u. k>. cc. 8,»ukGI»rItvI»vl Ikatala« -SM kdotoxraplüv o« UM dpocnclitlite-n: ILIi»«I«r- und vrappeu- ^»knnliinv», Visiticarten - küotoxrapdien 12 8tiwk 6 äinrlc, Ven^nÄ»»«no«treu nach jedem Lild in Kiüi8tl. ^uMkrunj?. «r. 78. t»ic«<l: «» die ,«ehrten Leser! Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten" ist es nothwendig, die AesteKunge« auf das zweite Vierteljahr L8V« bei dem betreffenden Postamtc sofort bewirken zu wollen, da andernfalls auf ungestörte Fortlieferung bez^ rechtzeitige im . Ungarn A Al. 5R Kr. und'im AuSlandc - Mark 75 Pf. mit cntsprcchcndcm Postzuschlage. Alle PostanstaUen im Deutschen Reiche, in Oesterreich-Ungarn und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während der DIcnststundcn Bestellungen zum Preise von 2 Mark 5V Pf. (cinschlies,- lich Bringcrlvbn) entgegen. Neu- und Abbestellungen, sowie die Anzeigen über «folgte Woh- »UlUßSderindernuaeu in Dresden, walle inan entweder ticrsöliltch anbringen oder schriftlich — nicht durch Fernsprecher — an die Geschäfts stelle gelangen lasten. Geschäft «stelle der »Dresdner Nachrichten", Marienstratzc 88. Hrdgeschost. PotttischeS. Der englische Vormarsch im Mlthale. diele neiicffe Entwickel ung-Phase der internationalen Politik, ist au, Dienstag im lon doner Parlament znr Sprache gekommen. Die über den Gegen stand Geführte» Verhandlungen zeichnen ein so lebenswahres Bild de» Vollblut^ktqMnderchnmS, daß sie allgemeine Beachtungaus dem Kontinent verdienen. Den Mittelpunkt der Erörterungen bildete die Rede des NnterstaatSsekretärs des Auswärtigen, Mr. Curzon, der alle dialektischen Künste aufbot, um die nackte That- sachr, daß «S sich bei der ganzen Expedition nur um ein Manöver zur weitere» Hinausschiebung der Räumung EgliptenS handelt, in einigermaßen passabler Verhüllung vorder Oefsentllchkeit erscheinen zu lassen. Herr Curzon sah sich zu seinem rhetorischen Eiertanz gezwungen infolge der wißbegierigen Anfrage des Oppositionellen Harcourt. durch welche Thatsachen und zu welchem Zwecke das plötzliche Vorgehen Englands in Egypten veranlaßt worden sei. Zur Begründung des Verhaltens der Negierung führte Herr Eurzvn zunächst einige vage „Gerüchte" in's Feld, uns denen die Militär behörden auf einen „ernsten" Vormarsch der Derwische zunächst gegen Kassola geschlossen hätten. Nun liegt aber der Punkt, von den, aus die englische Expedition den Kriegsofad beschreiten soll, etwa 1000 Kilometer von Kassala entfernt, also jedenfalls so weit, daß die Engländer in Egypten unter normalen Verhältnissen wohl einstweilen noch keine Ursache gehabt hätten, sich bedroht zu fühlen Solchen Zweifeln der kritischen Vernunft gab denn auch die Opposition im Hause reichlichen und kräftigen Ausdruck. Ins besondere die langgezogenen, kräftigen ironischen Oh! Oh! der Irländer tönten dem Minister unausgesetzt entgegen nnd brachten ihn einmal sogar ein wenig aus dem Konzept. Alsbald verließ aber Herr Curzon daS heikle Gebiet der Thatsachen und Beweis gründe nnd erging sich in einer Gefühlsschwelgerei, wie sie bei den trockenen Briten nur dann vorzukommen pflegt, wenn ein fremdes Volk von England dazu auSersehen ist. den Retter Albions zu spielen. In dieser Lage befindet sich augenblicklich das König reich Italien. Die italienischen Verlegenheiten in Afrika sollen für England der Rettungsanker Waben, mit Hilfe dessen das britische Staatsschiff den egyptischen Sturm bezwingen kann. So kalkulirt man an der Themse und Herr Curzon gab dm Italienern im Voraus die Quittvng über ihre Dienstleistung, Indenv er die „de srenndete italienische Nation" mit einem wahren Schwall von sympathisch«« Erklärungen überschüttete nnd das große britische Herz in seinem wärmsten „selbstlosen" Mitgefühl für das Ungemach der italienischen Brüder offenbarte. Es war wirklich rührend. In diesem Zusammenhang kam dann auch noch zu Tage, daß es sich bei dm augenblicklichen Vorgängen in Afrika nicht etwa bloß um eine Gesahr für Italien, Egypten und die Stellung Englands in Egypten handle, sondern um eine Bedrohung der gesammtcn europäischen Civiiisation in Afrika Das ist wieder echt englisch. Sobald irgendwo in irgmd einem Winkel der Erde irgend welches englische Interesse in Gefahr geräth. ist sofort die ganze Civili sation bedroht! Zum Schluß behandelte Herr Curzon in dunkeln Wendungen die Frage, weiches Ziel der angebliche Feldzugspian im Auge habe. Nachdem er über diesen Punkt zuerst allerlei Andeutungen gemacht hatte, meinte er zuletzt, eS sei nicht diplo matisch, einen Feldzugspian zu veröffentlichen, auch müsse, fügt« er vorsichtig hinzu, die weitere Aktion nicht blo- von militärischen, sondern auch von politischen und sinanztellen Rücksichten beeinflußt werden. DaS dürfte wohl um so nöthiger sein, als die Engländer da? Nilabenteuer — ein solche- ist die Expedition nach scher Richtung — nicht etwa mir eigenen Hilfskräften unternehmen wollen, sondern sich dazu der Strettkräfte und de- Säckel- der Egypter zu bedienen gchenken. Rach Herrn Curzon entwickelt« die Opposition ihren Stand punkt, ohne dabet ein Blatt vor dm Mund zu nehmen. Der Radikal« LabouchSrr erklärte rnnd heraus, daß die ganze Expedition nm ein Vorwand sei. daniit die Regierung die Räumung Egyp tens noch länger hinauSschlebm könne. Herr Harcourt legte ent- schieden« Verwahrung ein gegen eine Politik des wetteren Vor dringen- in Egypten. Jedem Versuch, dm Sudan cngsischersettS st. Ve'ulix, VllMilditiiWtr. 31. Ör05868 sstiLAsr voll ^ «sudelte» vIvLLLt eerlltrtvr vLwevdüte. 5 Ii6«eimii«8ij?e, vvrrÄulieko Linkitute '' uvd Aodor-tudikll m Lettin. I'si l» und ZVnn «kSlLl: V»18«nl>rui88ll'. Id». Tü§6Uü1mr clvm klioluülj^oo VietonL-stlotos. Englands Vorgehen in Egypten. Hofnachrichtrn. LandtaaSverhnndluiigm. Jahrmarklsbazar. Hand- ' Muthmußlichc Witterung:l e» H werkerverein. Ntcklaß-Kempner-Eoncert, Kgl. Consnvatorii»», Krrchenconcnt. s Trvcken. heiter, wann. Angaben geknüpft über einen Kanzlerwechsel u. s. w. Ter Slaa!- sekretär habe die Verantwortung für diese Pläne entschieden el-a- lehnt, so entschieden, daß er es sogar kür unverschämt crkiäu lwv.-. einm hohen Marineoffizier in Gegcnsah zu dem Herrn Reich? kanzler zu bringen. Staatssekretär v. Marschnll Halle sich dirsci Emärung angeschlossen und gesagt, der betreffende Beamte weide zur Verantwortung gezogen werden. Auch Kollege Hane Halle als Vorsitzender des Alldeutichen Verbandes jeden Zmammciillang mit jenen Dingen abgelehnt, nachdem er hierfür ais Quelle angegcllen worden sei. Neuerdings nun habe die „Köln. Ztg." und die „Post" die demnächstige Forderung von 150 Millionen Mark «u, die Marine angekündigt. Schon in der Kommission sei aber dw Schivim'gkeit, die Unmöglichkeit eines jo schnellen Vorgehens ich gestellt worden angesichts der LeisningSuntühiakeit unserer Wertteil und des Mangels an entsprechenden Besatzungslräften. Die Kommissionsmehcheit habe ihn anSdrücklich beauftragt, ihren Widerspruch gegen die sog. uferlosen Flottenpläne hier im Plenum onszusprechen. Zugleich sei die Kommission der Meinung, daß sie. indem sic die Heivilligung der Nmfordeninge» in diesem Etat empfehle, dadurch zum Ausdruck bringe, daß durch eine llcwinw»: planmäßige schrittweise Ergänzung unserer Flotte den uferlosen Plänen am wirksamsten das Wasser nbgegraben werde. Speziell betonte Redner weiterhin, das; die im Etat geforderten neuen Kreuzer innerhalb des Rahmens der 1Ecr Denkschrift liegen und zu besetzen, werde die Opposition geschlossenen Widerstand ent gegenstellen. Aus allen Ausführungen der oppositionellen Redner klang vornehmlich der Verdacht heraus, daß der Nilseldzug seine eigentliche Spitze gegm Frankreich und Rußland richte und daß die vorgeblichen Unruhen der Derwische nur als frommer Wunsch der Regierung vorhanden seien. Die Debatte endete, wie zu er warten war, mit eineni starten Siege der Regierung. Fm Wesent lichen vertreten nur die Irländer und die Radikalen in England in der internationalen Politik eine Richtung, die auch sremden nationalen Interessen eine Existenzberechtigung zuerkennt nnd die anderen Völker nicht blos als verächtliche Masse, als Schildhalter der englischen Interessen und als Köder für die englische Intriguen- politik betrachtet. Tic Irländer aber lassen sich bei ihrem Ver halten ausschließlich von dem ingrimmigsten nationalen Haß gegen England leiten und dürfe» schon ans diejem Gnmdc auf irgend welche Beachtung in der maßgebenden öffentlichen Meinung des Inselreiches nicht rechnen. Nahezu eben so schlecht stehen die Chancen der Radikalen. Herr Labonchllre z B. wird nirgends recht ernst genommen. Unter diesen Umständen fällt die Opposition gegen die Kreuz- und Lnerzüge der englischen RegierimgSpolitik aus answärligem Gebiete wenig in's Gewicht und es ist nicht zu erwarten, daß die Negierung von innen heraus veranlaßt werden könne, ihr Verhalten gegenüber den kontinentalen Mächten künftig wenigstens einigermaßen ans der normalen Grundlinie von Treu und Glauben zu halten. Das hat der Verlaus der Debatte im Unterbausc über den beabsichtigten egyptilchen Schachzug auf's Neue bestätigt Es ist gut, daß man sich bei uns auch ferner über diesen Punkt keiner Täuschung hingiebt. Die deutschen Zeitung«, haben sich in der letzten Zeit, nachdem sich die Gemüther über die süd afrikanische Angelegenheit beruhigt hatten mit englischen Dingen wenig beschäftigt, obwohl gerade das Unglück der Italiener in Asrika in der englischen Presse wiedmim einen wahren Siurm von VoShcit und Schadenfreude gegenüber Deutschland entfacht hatte. So lange es sich blos um Ungezogenheiten -er englischen Presse handelt, niag ja am Ende auch, wenn die Sache nicht gar zu arg wird, ein vielsagendes Schweigen auf unserer Seite das am meisten angebrachte Verhalten sein. Jetzt aber, wo England zu einer neuen Intrignc sich anschickt, um die internationale Lage in Verwirrung zu bringen, heißt es für u»S wieder die Angen osten halten, damit wir nicht in falsches Fahrwasser gcrnthen. Tie engli'chc Presse und die englischen Tclegraphenagentnren sind un ausgesetzt bemüht, den Eindruck zu erwecken, als ob in Berlin lebhafte Neigung vorhanden sei, England in den Dreibund anfzu- nehmen Ter tiefe, zwischen Deutschland und England bestehende Interessengegensatz wird mit einem Mal ans einige koloniale Streitigkeiten untergeordneter Natur znrückgeführt. es wird so dargesicllt oder man läßt sich doch englischcrieits widerspruchslos Andeutungen in dem Sinne gefallen, daß England in einem ge heimen Vertragsverhältniß mit Italien stehe, das ihm schon setzt eine Art von indirektem Anschluß an den Dreibund auferlege, nnd als des Pudels Kem schält sich aus alledem die Ansicht heraus, daß Deutschland bezw. der Dreibund die Pflicht und Schuldigkeit habe, England ans seinen augenblicklichen egnptnchen Nöthen zu helfen. Man darf bei uns überzeugt sein, daß die englische Diplo matie kein Mittel unversucht lassen wird, um daö Wasser der Spree zu trüben und dann für sich herauszufychen, was ihr gerade beliebt. Allen solchen Liebeswerbnngen gegenüber wird aber unsere Diplomatie um so leichter fest bleibe», als England auch nicht entfernt irgend einen Preis zn bieten vermag, der eine Garantie thcilS so gänzlich fern liegender, theils direkt kollidirender In teressen. wie es die englischen sind, durch den Dreibund auch nm als erwägenswerth «scheinen lassen könnte. Selbst gesetzt aber, der nicht wirkliche Fall, daß England in der Lage wäre, eine voll entsprechende Gegenleistung zu verbürgen, was für einen Werth könnte ein derartiges englisches Versprechen haben in dem gegen wärtigen Augenblick, da man in Loiidvn Alles zn versprechen bereit «« , ar ist. wie der Ertrinkende, der in der legten Verzweiflung Dem jenigen. der ihn retten werde, sein ganzes Vermögen zn vpscrn gelobt? England hat in den letzten Phasen der internationalen Politik auf crnc kurze Spanne Zeit eine solche Fülle von Beweisen, wie es gegebene Versprechen zu halten und seine „Freunde" in kritischen Lagen zn unterstützen Pflegt, zusommeiigedrängt. daß cs schon einer langen Reihe von selbstlosen FreimdichaflSIHatcil bedürfen würde, um einer kontinentale» Macht das internationale Zniammengeben mit England wieder in den, Lichte einer diskutablen erscheinen zu lassen. Zur Zeit aber kl lität schlechterdings leine Rede sein. . ... anlassung, sich in die eilgtischcli-egyptischea uändel ciiizilmiichen und sür England auch nur eine» Finger zn rühren. DaS ist das diplomatische Sela, das in Berlin hinter i.'vs ans den Gegenstand bezügliche Note zu setzen sein wird. , icc einer o>-.>riiiavici, -.'.'togticylcic in-sg^tnnaen scn. Zur Zeit aber kann Vvn einer solchen Mvda- znwenden. weder gegen das Ersatzpanznichiff noch gegen die neuen Kreuzer. Wenn wir bisher etwas zurückhaltend waren, so ist das! bei deni Wechsel der Typen der Flotte nur zu Gute gekommen.! Wir übernehmen jetzt ein großes Engagement, aber das Opfer, dos wir bringen, wird uns dadurch erielchtert, daß die finanzielle Lage sich erheblich gebessert hat. Wir haben das Vertrauen zu dem gegemvärtigen Leit« des Marineamtes, daß« unLvor Nrbrr-, raschungen sichert. Die Anhänger d« uferlosen Pläne betonen zu! sehr den Schutz der Deutschen im Auslande, unter denen sich auch! manche befinden, die wegen Verbrechens oder um unseren «höhten Steuern zn entgehen. Deutschland verlassen haben. Zum Schutz uns«« Handelsniederlassungen in den civilisirten Staaten genügen divlomalische Aktionen. Schützen müssen wir nur die Mwerläff-! ungen in den nncivilisirten Staaten, sowie an unseren Küsten.! Nach diesen Gesichtspunkten werden wir auch eine festbegrenztr Vorlage, die an uns herantritt, prüfen, und bewilligen, was mstere Finanzlage gestattet. — Staatssekretär v. Marschall: Ich bin ia gern bereit, zu wiederholen, was Alle beruhigen kann, wenn Sic bereit sind, das Nothwendigc zu bewilligen. Wn einsicht. wie stark jctzr die Interessenkämpic sind, kann sich nicht wnndcrn. wenn auch wir uni« Rüstzeug verstärken. Wir habe» ia nun Besitz-, schwärm«, weichen Alles, was wir tlmn. nicht genügt, ab« wir haben auch negative Schwärmer, welche in jedem au» die Werst gelegten neuen Schistc schon einen bevorstehenden Krieg sehen Unsere erste Aufgabe wird ,mm« sein, in Europa zu lein und zu bleiben mit glelchgesinnten Freunden als Hut« des Reiches ' Bravo.) DaS allein schützt nnS vor ied« abeutcucrlichen Polstil Tic Schwarzmalerei ist also nnangcbracht. zumal wenn sie zu sammensällt mit solchen Schiffsbanren. wie sie gegenwärtig m, einer anderen Stelle erfolgten. Wir wollen in Frieden lebe» ab« wir wollen, wenn wir angegriffen werden, stark sein (Bravo. auch zu Wasser. Wir suchen nicht Konflikte, denn dadurch winden wir den Deutschen im Auslände den schlechtesten Dienst «weise», ebenso wenig aber wollen wir Konflikte »in jeden Preis vermeid-'». Sollten wir unsere Interessen nur wahren mit Tinte und Papi« so würde es sehr bald heißen: Billig ab« schlecht! (Heiterkeit.. Unsere Krruznflotte ist ungenügend. Als aus Kleinasien Hilferufe kamen, konnten wir mir ein Schulschiff hinsenden. Unsere Schutz bedürfnisse haben sich erweitert, unsere Schutzmittel abgenommcn Namentlich weist Redner noch ans Ccnrral-Amerika hi». Unsere Interessen immer nur Anderen znm Schutz anznvertrauen. dar wäre unserer unwürdig. Betreffs der vorjährigen Vorgänge in de» ostasiatischen Gewässern hat man uns zu Unrecht vorgeworfen. wir hätten unbegründeter Weise ein«; Frontwechsel gemacht. Schvu sechs Wochen vor dem Friedensschlnste haben wir Japan darau' aufmerksam gemacht, daß eine Besitznabnie vstasiatischen Festland«. voraussichtlich eine europäische Intervention zur Folge habe» würde. Wir gingen dabei von der Ansicht aus. das; eine Vcsi! nähme von dn Halbinsel Liaotong zusammen mit den Peseatvree Iistcln nnd Formosa eine beständige Drohung Einnas durste!'» Japan ist unserem Rache nicht gewlgt. Als dann nach den, Friedensichlnsic von Shinwnoscki Rußland cnt'chlvssen war. di- Annektion aus dem Fcstlaiidc nicht zu dulden, tam es- z» einer friedlichen Intervention, deren Ausgang bekannt ist. Es in ine' bloß Vcmmthling. wenn ich sage, dnp die japanische Regien,,,', heute unsere damalige Haltung billigt. Wir hoben damit „icln die Geschäfte Rußlands nnd Frantrcichs besorgt, sondern gerade durch die Theilnahmc an der Intervention die dentschen Interest«! gewahrt, nicht China zu Liebe, nicht Japan zu Leide. Ich wist.i'e auch nicht, wie wir dazu kämen, einer der befreundete» Nation« zn nahe zu trete». Ich hoffe, daß binnen Kurzem die kommerziell«! Verhältnisse zu Japan in sichere Bahnen gelciitt werde». Erinnei i- Sie sich dn ernsten Befürchtungen bcziiglich der dciitichc» Mistio ncn bei Ausbruch des japanisch-chinesischen Krieges. "Wenn di«, nkc ' Trs * MP« 4L § « «-e «« ^ ZS * -L Knmschrettz- und Ferusprech-Berichte vom 18. März. Berlin. Reichstag. Das Haus ehrt daS Andenken deS verstorbenen Abg. Bohm (freist Volksp.) durch Erheben von ocn ritze». — Auf dn Tagesordnung steht das Extraordinarium des KarinertatS. — Referent Abg. Lieb« (Centr) berichtet üb« die lnhandiungen dn Kommission über die sogenannten uferlosen Flottenpläne. Staatssekretär v. Marschall habe bekanntlich «klärt, in dieser Session werde eine neue Vorlage an daS Haus kommen und Erwägungen üb« Vermehrung dn Flotte seien im Gange behufs Sicherung von Handel und Schifffahrt nach Maßgabe der Verträge: diese Erwägunacn seien ab« nicht mit dcn Mitlheilunaen einzeln« Preßorganc zn identifulrcii. In der Kommission für den Marineetat s« die Erregung gcsteiant worden durch eine» Zwischen- "all. best. Ankündigung ein« Agitation für Vermchrung dn Flotte »,rch einen RegimmgSaffeffor in Hannover, daran hätten sich noch Befürchtungen nicht eintreffcn so danken wir dies der damaligen ernsten Tkcitigkeit unserer Flotte. Cs giebt viele Tausende von Deutschen im Auslande, die wir »ns nur erhalten könne», wenn sch wir ihnen Schutz erl gewähren. Das ist gute deutsche Politik nutz olitil Ihren Bestall nicht verweigern. (Beifall — Abg. Bebel (Soz ): Man treibe hier nur Vnsteckfvicl und scheue sich, den Fing« auf die Wunde zu legen. Seit der bc kannten Rede vom 18. Januar seien die uferlosen Flottenpläw aufaetaucht. In der Kommission sei nun Alles in Abrede gestell! worden. Was iel das für ein Zustand. Seit Jahren fei de, Marineetat von 36 aus >55 Millionen Mark gestiegen und da soll, unsne Flotte jetzt wenig« leisten als vor zehn Jahren? Deutsch, land (er nach sein« ganzen Lage eine Landmacht nnd habe anck für seine Armee enorme Summen ausgmeben, in zehn Jahren ?ü> die Armee und Marine zusammen 7.174,000.000 Mark, also vre Kopf und Jahr 10 Mark. Die Politik der Negierung in Ostasie» halte ich nach wie vor für eine falsche, weil sie eine Machtverslärt ung Rußlands httbeigeführt bat. — Staatssekretär Hollmaiin: Herr Bebel hat den Chef des MarinekabinctS erwähnt und bebanp tet, derselbe stehe im Znsaiiimenliang mit de» Treibereien i» d« Presse. Es ist ganz ansgeichlossen. daß ein Offizier, noch dazu ,n sein« Stellung, mit der Presse in Verbindung slchl und gegen die Reginnng arvcitrt; es ist auch ganz aiisgefchlosten. haß ich zn
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