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Weißeritz-Zeitung : 14.12.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-12-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189712145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18971214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18971214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1897
- Monat1897-12
- Tag1897-12-14
- Monat1897-12
- Jahr1897
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 14.12.1897
- Autor
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Di« .Weißeritz-Zeitung" scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 85 Pfg., zweimonatlich V4 Pfg-, einmonatkch 42 Via. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. WkWtz -ZkitMg. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserate, welche bei de» bedeutenden Auflage d«S Blattes eine sehr wirk same Verbreitung^ finden, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Dl« bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag.—Einge sandt, im redaktionellen Th eile, die Spaltenzeile 20 Pfg. Amtsblatt für die Königliche Umtshauptmannschasi, das Königliche KmtsgerichL und dm Kadtralh zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Redacteur: Paul Ithne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrirten Uuterhaltungsdlatt". Mit land« und hauswirthschaftlicher Mo«at»briiage. Nr. 143. Dienstag, den 14. Dezember 1897. . 63. Jahrgang. Lokales und Sächstfches. Dippoldiswalde. Im sächsischen Volksschriften verlage erscheint in den nächsten Tagen ein von den Pastoren Siebenhaar in Breitenborn und Grohmann in Bräunsdorf herausgegebenes Buch „Die große Wassersnot in Sachsen 1897", welche alle Waffer- katastrophen unseres engeren Vaterlandes, die uns der letzte Sommer brachte, schildert. Ueber 100 Männer aller Stände haben zum Zustandekommen dieses Werkes mit beigetragen und 54 Abbildungen vom Maler O. Seiffart-Dresden beleben die einzelnen^ Schil derungen, welch letztere sich auf 12 verschiedene Wasserläufe erstrecken. Das Buch erscheint in einem Bande gebunden für 2,50 Mk., als auch in zwei broschirten Heften zu k 75 Pfg. Bei diesem billigen Preise und dem großen Interesse, welches das Werk für jeden Sachsen, sowohl für den Betroffenen als Verschonten, besonders aber auch für die Angehörigen in der Ferne hat, wird dasselbe gewiß in allen Familien willkommen sein. Eine Sammelliste, welche dieser Tage herumgehen soll, bietet Gelegenheit, das Buch zu bestellen. — Die Gewinnliste der Lotterie der 3. sächsischen Pferdezucht-Ausstellung liegt in unserer Expedition zur Einsichtnahme aus. Börersdorf. Beim Schlachten einer mit Milz brand behafteten Kuh des Gutsbesitzers M. Knauthe hatte sich der Gasthofsbesitzer E. Kühn eine Blut vergiftung am Arme zugezogen. Durch ärztliche Be- Handlung ist der Patient jetzt außer Lebensgefahr ge fetzt worden. Poffendorf. Der hiesige Frauenoerein, welcher in fürsorglicher Weise das ganze Jahr hindurch darauf bedacht ist, würdige Arme unseres Ortes zu unter stützen und so schon manche Noth gelindert hat, wird auch am diesjährigen Weihnachtsfeste einer groben An zahl Armen eine Weihnachtsfreude bereiten. — Beim hiesigen Standesamts gelangten im Monat November zur Eintragung: 21 Geburten (darunter 9 männliche, 12 weibliche, 2 unehelich), 5 Aufgebote, 6 Eheschließungen, 10 Sterbesälle (darunter 6 Kinder, 4 erwachsene Personen). Poffendorf. Der hiesige Landwirthschaftliche Verein veranstaltet am nächsten Mittwoch wiederum eine Vor- Lragsversammlung, und zwar wird Herr Bezirksthier arzt Röder aus Meißen über „Mittel und Wege zur Erkennung und Bekämpfung der Tuberkulose des Rindes" sprechen; sicher ein sehr zeitgemäßes Thema. Dresden. Am 10. Dezember hielt die Zweite Kammer Sitzung ab. Erster Gegenstand der Tages ordnung war die Schlußberathung über den schrift lichen Bericht der Finanzdeputalion über Kap. 22 und 23 des Staatshaushaltsetats für die Finanz periode 1898/99, allgemeine Staats bedürsnisse be treffend (Berichterstatter pr. Uhlemann). Abg. Gold stein erklärte namens seiner Partei, daß sie sich bei Kap. 22, Zivilliste, der Abstimmung enthalten werde. Das Kapitel wurde einstimmig angenommen. Zu Kap. 23 sprachen die Abgg. Wehner, Behrens, Prei- bisch, Fraßdorf, Opitz, Goldstein, Grünberg, Dietrich, Grumbt und der Berichterstatter. Das Kopitel wurde nach der Regierungsvorlage bewilligt. Es folgte die Schlußberathung über den Bericht der Finanzdepu tation der Zweiten Kammer über das Kgl. Dekret Nr. 11, einen Nachtrag zu dem ordentlichen Staats- haushaltselat und dem Finanzgesetze auf die Iah e 1896 und 1897 betreffend (Berichterstatter vr. Mehnert). An der Debatte betheiligten sich die Staatsminister v. Watzdorf und v. Metzsch, sowie die Abgg. Nudelt, Behrens, Goldstein, Horst, Seim, Niethammer und der Berichterstatter. Der Nachtragsetat und der zugehörige Gesetzentwurf wurden einstimmig nach der Regierungs vorlage genehmigt. — An die Neustädter Dreikönigskirche sind nun bereits mehrfach französische Goldmünzen ab gegeben worden, welche auf dem alten Friedhöfe ge funden worden sind. Dort bestanden seit 1813 zwei große Franzosengräber, Gruben, in welche die erlösten typhuskranken Franzosen, Holländer, Westfalen rc. eng aneinander gelegt und so beigesetzt wurden. Die da malige Sitte der Kriegsleute (auch Moreau's bei Räck nitz und Pestitz), sich die werthvollsten Münzen sür alle Nothsälle in den Hosenbund einzunähen, ist Ur sache, daß dieselben, in Ober- und Unterkleidern ver steckt, mit in die Erde gelangten, wo sie nach so langer Zeit und durch Zufall erst wieder an's Licht gelangten. Es ist bekannt, daß die kranken Franzosen ungern in ihre schlecht verwalteten Lazareths gingen und sich lieber auf Straßen, selbst unter die steinernen Bänke der alten Elbbrttcks, in die Schuppen und Scheunen legten und mit ihrem Jammerruf: 0 mon äiou! das Herz der Paffanten rührten. Auf den Scheunsnhösen gab es damals Hilsslazarethe und in einem Garten trocknete der Besitzer nach dem Kriege ganze Reihen Militärkleider, namentlich das gute Tuch der hollän dischen Hilfstruppen. Pirna. Der älteste Soldat Sachsens lebt, wie neuerlich festgestellt worden ist, hier in Pirna; es ist der Amtsgerichtsdiener a. D. Zeidler, welcher in wenigen Tagen sein 93. Lebensjahr vollendet. — Aus einer recht unfreiwilligen Gesangenschast wurde am Sonnabend Mittag aus einem Neubau an der hiesigen Breitestraße eine Katze befreit. Ein dort arbeitender Gasschlofser, welcher Löcher für die Gas leitung bohrte, hörte immer ein jammerndes Katzen geschrei, doch glaubte er zunächst, Jemand ahme das selbe nach. Da die Klagetöne aber doch „echt" zu sein schienen, ging man an eine Durchsuchung, wobei man zwischen der Decke und dem Einschub, also in einem vollständig luftdichten Raume, eine Katze vor sand, die aber weder stehen noch laufen konnte, da sie mindestens 4—5 Wochen, seit welcher Zeit die Arbeit fertig ist, in dem trostlosesten aller Gefängnisse gesteckt haben muß. Wie das Thier, das alsbald einem mit leidsvollen Nachbar zur Pflege übergeben wurde, in das Versteck gerathen sein mag und wie es die lange Zeit ohne Lust und Nahrung existiren konnte, ist wirklich räthselhaft. Chemnitz. Der Rath plant eine Umgestaltung des Feuerlöschwesens, die sich hauptsächlich auf Alarmirung und Vermehrung des Personals, sowie aus Beschaffung von Geräthschaften erstrecken soll. Eventuell sollen auch eine oder zwei Dampfspritzen angekauft werden. Beiläufig sei hinzugesügt, daß die eisernen Telephondrähte, die zur Feuerwache führen, durch die Rauchgase so stark angegriffen werden, daß sich die Anschaffung von Bronzedrähten nöthig macht. Tages geschichte. Berlin. Es zeigt sich jetzt ziemlich klar, daß in der Zentrumsfiaktion eine starke Strömung vorhanden ist, die zwar nicht die im Flottengesetz für sieben Jahre verlangten Schiffsneubauten, wohl aber solche sür die Dauer von fünf Jahren bewilligen will. Nach der Lieber'schen Rede ist dieses Gerücht im Reichstage mit vermehrter Bestimmtheit aufgetreten und es läßt sich nicht in Abrede stellen, daß manche Ausführungen des Zentrumsvertreters geeignet erscheinen, dieses Ge rücht zu unterstützen, vr. Lieber hat ausdrücklich er klärt, daß seine Partei versuchen werde, die Bedenken gegen die Bindung auf sieben Jahre durch irgend welche Aenderung abzuschwächen. Diese Bemerkung würde ganz gut zu einer Aenderung des „Sep- tennais" in ein Quinquennat paffen, das ja schließlich vom etatrcchtlichen Standpunkte aus aus dasselbe hinauslausen würde, während man freilich den Zenirumswählern einreden könnte, daß das etwas ganz anderes sei. „Man so thun!" sagt der Berliner in derartigen Fällen. Jedenfalls scheint die Mehrheit des Zentrums zu einer Verständigung mit den ver bündeten Negierungen in der Floltenfrage bereit. — Dem Reichstage gingen Anträge von Lieber mann und Genossen zu auf Einführung der PeichStagS- wahlpflicht, ferner betreffend das Betäuben der Schlacht» thiere, betreffend staatliche Prüfung der BerstcherungS- bedingungen aller PrivatverficherungS » Gesellschaften und ein Antrag wegen Einwanderung ausländischer Juden. — Obwohl der Konflikt Deutschlands mit der Neger-Republik Haiti durch die jetzt erfolgte Erfüllung der deutschen Genugthuungsforderungen seitens der haitianischen Regierung seine Beilegung gefunden hüt, so ist am Donnerstag trotzdem die Ausreise des zu nächst nach Westindien bestimmten Kreuzers „Geter" von Kiel aus erfolgt. Soweit bekannt, wtrd der „Geier" die vor Port-au-Prince liegenden Schulschiffe „Stein" und „Charlotte" ablösen, um dann, wenn seine Anwesenheit an den Küsten Haiti's nicht mehr erforderlich sein sollte, in den amerikanischen Gewässern zu kreuzen. — Meldungen aus englischer Quelle zufolge soll die chinesische Regierung sämmtliche Genug- z thuungs- und EntschädigungSsorderungen Deutschlands zugestanden haben; indessen liegt noch keine Bestäti gung dieser Nachricht von zuständiger deutscher Sette vor. Ebenso bleibt noch abzuwarten, wie eS sich mit der von der „Post" gebrachten Nachricht, Deutschland habe die Kiautschau - Bucht auf 99 Jahre gepachtet, verhält. — Das Wachsthum der Reichsschuld. Nach stehend geben wir eine Uebersicht des WachsthumS der Reichsschuld seit dem Jahre 1875. Die mitgetheilten Ziffern beziehen sich aus den Schuldenstand am 31. Mär» des betreffenden Jahres. Vorbemerkt sei noch, daß die angegebenen Ziffern nur die verzinsliche Reichs schuld darstellen, und daß daneben noch eine unver zinsliche Reichsschuld in Gestalt der Reichskaffenscheine (120 Millionen) besteht und ebenfalls nicht eingerechnet sind kurzfristige Schatzanweisungen, welche zur vorüber gehenden Verstärkung des Anleihebedarfs auSgegeben werden. 1877: 16,300,000 1878: 72,203,600 1879: 138,860,700 1880: 218,057,600 1881: 267,786,500 1882: 319,239,000 1883: 348,951,500 1884: 373,125,200 1885: 410,000,000 1886: 440000,000 1887: 486,201,000 1888: 721,000,000 1889: 883,755,900 1890: 1,117,981,800 1891: 1,317,797,700 1892: 1,685,567,400 1893: 1,740,842,500 1894: 1,915,714,500 1895: 2,081,219,800 1896: 2,125 255,100 189/: 2,141,242,300 Vom 1. April 1897 bis zum 1. November 1897 sind noch weiterhin 10,660,500 Mk. Sckuldodligationen begeben worden, sodaß sich am 1. November 1897 das Schuldkapital des Reiches belief auf 2,151,902,800 Mk. — Die Reichsschuld, an sich ursprünglich nicht gerade als Krankheit anzusehen, scheint doch immer wehr zu einer solchen zu werden, und man kann heute schon die Diagnose stellen auf: Motantiasig, oder vielleicht auch auf Fettsucht. — Nach der soeben fertiggestellten Statistik der deutschen NeichSpost- und Telegraphenverwaltug auf das Kalenderjahr 1896 hat sich die Gesammtzahl der Postanstalten von 28726 im Jahre 1895 auf 3001S im Jahre 1896, der Neichstelegraphenanstalten von 13 739 auf 14237, der durch die Post beförderten Sendungen von 3428866041 aus 3 485645520, der beförderten Telegramme von 34 602 830 aus 34856455 erhöht. Nur der Gesammtwerth der durch die Post vermittelten Geld rc. Sendungen ist von 22013 131 239 Mk. auf 21426452 271 Mk. zurückgegangen. Die Gesammteinnahmcn beliefen sich auf 299739240 Mk. (1895; 287 049 616 Mk.), die GesammAu-tzaben auf 273010211 Mk. (1895: 261781081 MkJ, her Ueber- schuß betrug hiernach 26 729029 Mk. gegen 28 268 535
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