Delete Search...
Sächsische Dorfzeitung : 16.09.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-16
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189309162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18930916
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18930916
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1893
- Monat1893-09
- Tag1893-09-16
- Monat1893-09
- Jahr1893
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 16.09.1893
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Sächsische AmheilW 55. Zahrgang Sonnabend, den 16. September 1893 r Feuilleton entl. nter- äenst > bi» aller er 1t. elfter «ake ichler ibert -r F. »ohu. jeder etzver Piller wald e ia Ll. Silz« mtt »«rden hi» MoutaA, Mittwoch u. Freirag Mittag angenommen und kosten: die1spalt.Zeile15Pfg. Unter Eingesandt: 30 Pfg. r « ltzvlie . P- geb. Wgh«. «. Redakti« Vr*4»e»-Ne«ft«»t kl. Meißner Pass« 4. Ste Zeitung erscheint Dienstag, Ganuersta, und Gaanadentz früh. ß «. nmer rr irr vhlte M.); Li. t°lsts R««- k. r. ahn; raff; leb. ein lbert, »r«i- hirr. Ud». ngea r in tster T); idUy tz in del»- >witz c 8- 8 3- ndev «. selbt egat ! M. R. jchan selbst duiy 3 3. mentern warf sich der Kaiser in gestricktem Galopp auf die 5. baiensche Division. Während seine 3800 Reiter mit eingelegten Lanzen über Felder und durch Weingärten vorstürmten, richtete die Infanterie auf sie ein Schnell, feuer, das im Ernstfälle die beiden. Kavalleriedivifionen vernichtet hätte. Ein and» res Ergebniß würde dieser Bravour Angriff nicht gehabt haben. Das Schauspiel selbst inmitten der sonnenbestrahlten Ebene war aber eines der fesselndsten, die ich je gesehen habe. Gleich, wohl waren auch der Chef des großen Generalstabs, General v. Schlüffen und Prinz Albrecht von Preußen schütz >aob- , »it '«back Seid« Zabel schöke raus« elfter Lem gaft! vthig lbev; Ist,« tüttel elbft. An das inserirende Publikums Bet Aufgabe von Heineren Inseraten ersuchen wir die geehrten Besteller von hier und auswärts den Betrag dafür (pro 1-spaltige Zeile --- 12 Silben 1b Pfg.) gefälligst gleich zu entrichten oder in Briefmarken einsenden zu wollen. — Die Inserate müssen am Tage vor Erscheinen des Blattes bis LS Uhr mittags in unserer Expedition sein. !g»ft; Ledig scher, -olke» Aul»« reiser lnler Seid, »eiter >. - ik m :liche l m elbft; poer« «'tzfch st staub ft 3. 2 I. U»,n«e»e«t». Preis: Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. LftL7"und N Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt ,/A-r für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden w» Hau» erhebt die Post noch eine Ge. Tharandt und Moritzburg. Hühl von Sü Pfg. 7 VN Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrman« Müller in Dresden. Inserate«- Annahmestelen: Die Arnoldtsche Buchhandlung, Jnvalidendank, Haasenstein LVogler, Rudolf Mosse, G. L. Daube L Co. in Dresden, Leipzig, Frankfurt aM., E. Kohl, Kcsieledorf u. s. w. Politische Weltschau. Deutsches Reich. In Rom ist man ersichtlich befriedigt über die sympathische Aufnahme, deren sich der Kronprinz von Italien in Deutschland zu erfreuen hat. Fast einstimmlg sprechen die italienischen Blätter die Ansictt aus, daß dir Beziehungen zwischen Italien und Deutschland durch die Reise des Kronprinzen nach Elsaß - Lothringen eine neue Festigung erfahren haben und daß nicht nur die Herrscherfamilien, sondern auch daS italienische und das deutsche Volk dadurch einander noch näher gerückt seien. DaS Toben der französischen Presse hat somit nicht den Erfolg gehabt, welchen die jenigen erstrebten, die den Entriistüngssturm in Paris in Scene setzten. Wenn die Franzosen aber einmal da- Bedürfniß fühlen, die Entrüsteten zu spielen, so sind sie um einen Vorwand nicht verlegen. Man höre nur, wo- das „Journal des DöbatS" schreibt. „Wenn Kaiser Wilhelm" — so meint daS Blatt — „nicht überzeugt wäre, daß Frankreich den Frieden ebenso be, stimmt will wie er selbst und daß es ebenso fest ent« schlossen ist, ihn aufrechtzuhalten, so würde er vielleicht mcht den Sedantag gewählt haben, um an unseren Grenzen, im Herzen unserer verlorenen Provinzen eine Truppenschau abzuhalten. Er mußte wissen, daß diese Erinnerungen für uns peinlich sind und daß sie bei uns bittere Gefühle erwecken würden." DaS „Journal des DsbatS" sollte doch wissen, daß der Kaffer am Sedantage gar keine Truppenschau in Tlsaß-Lothringen abgehalten hat. An diesem Tage befand sich der Kaiser in Trier, das, soviel wir wissen, nicht in Elsaß- Lothringen liegt. Oder sollte die Redaktion des Pariser Blatte- die guten Bewohner von Trier auch zu den „verlorenen Brüdern" rechnen? Der Korrespondent des „TempS" berichtet seinem Blatte nachträglich noch über einen Reiter-Angriff, welchen der Kaiser während der Manöver in Elsaß- Lothringen in höchsteigener Person geleitet hat. ES heißt in diesem Berichte: „An der Spitze von 12 Regi- Alte «nd neue Wett. Roman von Karl Zastrow. (16. Fortsetzung.) Ein peinigender Gedanke legte sich auf das Gemüth deS jungen Abenteurers. Die eigentliche Visitation der LegitimationSpapiere fand also jetzt erst statt und sicher lich war ein unliebsames Examen kaum zu vermeiden, wenn der Kapitän sich nicht in s Mittel legte. Indessen sah er wohl ein, daß es in keinem Falle gerathen sei, die leiseste Spur von Furcht zu zeigen. Schnell ent schlossen zog er also, als der Ofsicier in seine Nähe kam, den Paß hervor und überreichte ihn mit der äußersten Ruhe, deren er fähig war. Wie eine Centner- last fiel e- ihm vom Herzen, als der Revisor das Papier mit einem oberflächlichen Blicke auf dasselbe und einem höflichen „dov dlonsieur" zurück gab und, als sei er von etwa- ganz Anderem in Anspruch genommen, un verzüglich weiter schritt. Die Manipulationen der drei Beamten ließen bald keinen Zweifel darüber zu, daß e- sich um eine be stimmte Persönlichkeit handelte, die man an Bord der Havannah vermuthete. Die Bermuthungen der Passagiere in dieser Richtung sanden bald ihre Bestätigung. Ein Getümmel, welches sich plötzlich in der Nähe der Back erhob, lenkte aller Blicke dorthin. Man sah einen modisch gekleideten, ungefähr 30 Jahre alten die Privatleute vorsichtig mit ihren Geldmitteln umgehen müssen. Man muß immer bedenken, daß viele nützliche und erwünschte Dinge nicht zu jeder Zeit zu geschehen brauchen. Bei einer Stadtverwaltung muß man mit Jahrhunderten rechnen. Die Stadt stirbt nicht, die Stadt lebt weiter und hat sich allmählig zu entwickeln. Mit jeder Ueberstürzung sind zu große Ansprüche an den Gemeindesäckel verbunden. Derartige Anforderungen müssen die Vertreter der Stadt von sich weisen; da- Nützlichste ist so viel wie möglich zu berücksichtigen, beim WünschenSwerthen muß man sich aber immer zweimal besinnen. In den nächsten Jahren wird an die preußischen Gemeinden, Stadtverwaltungen und Landgemeinden eine sehr bedeutende Aufgabe gestellt werden. Nachdem wir eine neue Kommunalsteuergesetz gebung vereinbart haben, welche den Gemeinden eine weit größere Freiheit in der Lastenvertheilung giebt als bisher und daneben gleichzeitig die Minorität gegen die Ueberbürdung schützt, wird es die Aufgabe der Stadt Osnabrück, wie aller anderen größeren Gemeinwesen sein, nun ihr Steuersystem mit diesen neuen Principien in Einklang zu bringen. Hierzu aber bedarf es Geld und abermals Geld." — Bei einem dann später statt gefundenen Festessen ergriff der Fmanzminister nochmal- daS Wort, um den nachstehenden Trmkspruch auszu. bringen: „Gestatten Sie wir, zuerst unsere- kaiserlichen Herrn und Kömgs zu gedenken, unseres Kaiser-, der, in jungen Jahren nach dem Ableben seines erlauchten Großvater- und Vater- zum Throne berufen, mit kraft- voller Hand die Zügel der Regierung ergriffen hat mit dem Wahlspruche, daß der König der erste Diener de- StaateS fft, der in der noch kurzen Zett seiner Regie rung große Reformen durchgeführt und mit voller Kraft getragen hat, der ein moderner Mann ist und alle großen Fragen der Gegenwart vollständig versteht, für jeden Fortschritt empfänglich ist, der unbefangen alle unsere heute hervortretenden großen Fragen bemtheilt, der mitten im Leben der deutschen Nation steht und auf den wir in viel größerem Maaße noch wie bisher in der Zukunft als Schutz- und Schirmherr« deS Deutsch- thums und des deutschen Volkes vertrauen können." Im Hinblicke auf die in Preußen nahe bevor stehenden Landtagswahlen dürfte eS von Interesse sein, sich noch einmal die Zusammensetzung deS bisherigen Abgeordnetenhauses zu vergegenwärtigen. Bon den 423 Mitgliedern desselben gehörten 128 Mitglieder der konservativen, 65 der freikonservativen, 86 der national liberalen, 29 der freisinnigen, 98 der ultramontanen und 15 der polnischen Fraktion an; 12 waren soge nannte Wilde, d. h. sie rechneten sich zu keiner Partei. In den Regierungskreisen ist man eifrig mit den Vorarbeiten zur Reform deS UnfallSversicherungSwesenS die sich in einem so großen Schiffe, wie die Havannah, verkrümelte. Reffener erfuhr bald, daß der Flüchtling ein aus dem Bagno entsprungener Sträfling war, welcher nach einigen höchst verwegenen und erfolgreichen Einbrüchen sich mit seinem Raube nach der neuen Welt aufmachen wollte, vor dem Gelingen dieses Planes jedoch von der Vergeltung erreicht worden war. Unterdeß hatte der Officier mit seinen beiden Be gleitern die Havannah verlaffen. DaS Wachtschiff glitt «erlich über den Wasserspiegel und in rasch aufeinander folgenden Puffstößen folgte der außer Funktion getretene Schnelldampfer. Breiter und schwerer rollten die Wogen gegen den Bug. Es ging in die See hinaus und alle Hände deS SchiffsoolkeS waren in Bewegung. Die Marsschotenketten rasselten und die Bramsegel und Klüwer blähten sich im frischen Südostwinde. Zugleich entfaltete sich Großsegel und Fock. DaS Schiff neigte sich, von der fixen BackstaagSbriese getrieben, langsam nach Lee über und die Schiffsjungen begannen mit dem Klarieren deS Decke-, indem sie Ströppe, Zurrenden, Blöcke und wa- sonst an kleinen Schiffsutensillen herum lag, unter die Back oder in'S Kabelaat schafften. Mehr und mehr füllten sich die Segel und die Havannah er zitterte unter dem gewaltigen Drucke, während sie sich langsam in den Wind drehte. Tin Rauschen und Knattern folgte, al- strichen Legionen von Vogel, schwingen durch ihre Takelage und zierlich und leicht, „wie eine Möwe" glitt sie nunmehr über die Wellen dahin. Der Schiffszimmermann trat in Funktion. Er beeilte sich, die Wasserfässer festzulaschen. Dann tönten Mann sich mit der Kraft der Verzweiflung von den Polizeisoldaten, die ihn bereit- gefaßt hatten, losreißen und auf die Back flüchten. Er war bleich wie der Tod, sein Rockschoß war zerrissen und der feine Cylinder rollte halb zerknittert vor die Füße der verfolgenden Beamten. Unbeschreiblich war daS Getümmel, da sämmtliche Passagiere, neugierig, wie die Sache ver laufen würde, nach der Richtung drängten, wo der Flüchtling stand. Dieser sah sich mit verstörtem Blicke um und schnappte mühsam nach Lust. Tödtliche Angst lag in seinem Antlitze ausgeprägt. Mit einem heiseren „lebend bekommt Ihr mich nicht!" schwang er sich auf die Gallerte und stürzte sich in's Wasser. Eine augen blickliche Stille trat ein, welche jedoch bereits im nächsten Augenblicke durch das Kommando „Feuern" unterbrochen wurde. Dem folgte eine kurze Gewehrsaloe und eine leichte Rauchsäule stieg vom Wasserspiegel empor und verflüchtete sich in der Luft, während gleichzeitig ein mehrstimmiger Schrei de- Schrecken- erklang, welcher in dem Rufe: „Todt! er ist getroffen!" endete. Reisener warf einen Blick in da- Wasser hinab, umschwirrt von lauten Bemerkungen und Ausrufen, in denen die französische Lebhaftigkeit sich Luft machte. Ein Wachtschiff mit ungefähr 10 Soldaten an Bord glitt am Buge deS Schiffes hin. Gleichzeitig aber ver nahm er einen Alles übertönenden Wortwechsel, in welchem der Kapitän mit dem Officiere begriffen war. Letzterer sprach von Unordnung, Fahrlä sigkeit und Meldung an betreffender Stelle, während der Kapitän ganz ruhig ein Stück Priemtabak in den Mund schob und ironisch mit den Schultern zuckend erwiederte, daß eS ihm ganz unmöglich sei, jeder Ratte nachzukriechen, als Schiedsrichter geneigt, dem Angriffe nur einen re lativen Nutzen zuzuerkennen; die Schnellfeuergewehre, i meinten sie, hätten wieder einmal bewiesen, daß der- artige Heldenthaten nur Todesntte seien. Besonders das 16. Korps hat tüchtige Eigenschaften gezeigt und Beweise einer sorgfältigen und unermüdlichen Ausbil- düng gegeben. Trotz der einzelnen Schnitzer, die bei , allen Manövern vorkommen, kann man sagen, daß die Soldaten und die Osficiere Truppen erster Ordnung sind." , Verschiedene Blätter veröffentlichten dieser Tage un- günstige Nachrichten über den Gesundheitszustand der i Truppen, die an den Kaisermanövern theilgenommen haben und führten dies u. A. auf die mangelhafte Ber- ! pflegung derselben zurück. Nach unseren Erkundigungen — so bemerkt hierzu die „Köln. Ztg." — hat eine un- ! gewöhnliche große Anzahl von Erkrankungen unter den ! Truppen nicht stattgefunden. Beim 8. Armeekorps - z. B. betrug die Zahl der im Lazareth untergebrachten - Kranken 134 Mann und das bei einer Stärke von fast - 26,000 Mann. Ls ergiebt sich hieraus, daß der Ge- ! sundheitszustand bei diesem Korps ein ausgezeichneter ! gewesen »st, sogar besser, als in der Garnison. Epide- s mische Krankheiten wurden nicht beobachtet. Nur ein - einziger Hitzschlag ist vorgekommmen beim 1. Bataillon ' des 40. Regiments und auch dieser verlief nicht tödtlich. Auch beim 16. Korps war der Gesundheitszustand be- , friedigend. Beim Beginne der Brigademanöver trat , allerdings bei einzelnen Regimentern Brechdurchfall auf; i die Krankheit war aber nicht bösartig, vielmehr erfolgte ! meist nach 1 bis 1*/, Tagen Heilung. Der preußische Finanzmrnister l)r. Miquel weilte dieser Tage zum Besuche in Osnabrück, wo er be kanntlich mehrere Jahre hindurch als Oberbürgermeister gewirkt hat. Am Sonntag wohnte er einer gemein schaftlichen Sitzung der beiden städtischen Kollegien bei und diese Gelegenheit benutzte er, um sehr beherzigenS- werthe Worte an die Versammlung zu richten, indem er u. A. betonte: „Ich habe hier keineswegs irgend, etwas gesehen, was ich als unnöthigen LuxuS oder über triebene Ausgabe bezeichnen könnte. Ich stehe noch immer auf dem alten Standpunkte, daß die Städte wie
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview