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Dresdner Nachrichten : 13.08.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-08-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187608137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-08
- Tag1876-08-13
- Monat1876-08
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.08.1876
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nn:'.','W>LS »»«««»Iir»», I». »d„» t«»e»l<»rkli »t«r»«UO»k» lich - Via rl Iw VIi«„ «urch in v»sl I vrakl IIVI»«. »ruui-i« mio Vf»«. «u».„ 30000 «l»l. Für die «In»«, fantler Ma»u>cr>»te »achl sich die Redoctt,» »><t« vcrdmdUch. Inleeiren.vnnabme »»I« wäre«: »«1 Vossl«» ti> Hamdurz. Ber lin, «vteii. Leipzig, Nalel, Bre«I«n, NranI'uN a M. — lin«. te„«»» in ill'lit», Leipjin, Viten, v»mi>ur», Urauffurl », M.. MUn» q«n, — v»»t>» t 0«. in »ranlfun a. M. — kr. Vn>»1 in Ldemi»», — «»> »nili,r t 0» t« V»rt«. Tagevlatt für Aolitik, Anlerhaltnng, Keschästsverkchr,, Vörsenkericht und Krcmdenl'iste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lltpjch ör Neichardt in Dresden. Verantw. Ncdactcur: Frikdr. Gorösche in Dresden. Rr. 22«. «-iiinndzwanzigster Jahrgang. LH Politisches. „Internationale Spielereien sind diese ununter; brochenen Weltausstellungen, und haben dadurch, das, sie so hart auf einander folgen, gar keinen wirtschaftlichen Werth mehr," Mit diesen bitteren Worten soll der deutsch« Reichskanzler die vfftcielle Anzeige der französischen Negierung von der bevorstehen den Weltausstellung in Paris begrüßt haben. DaS ist zwar noch keine amtliche Antwort, doch ist die Negierung in Folge der Erfah rungen, welche man in Philadelphia gemacht hat, entschlossen, die Pariser Weltausstellung in «>>o völlig zu ignoriren. Die Nculeaux- schen scharfen Wahrheiten wirken nach allen Leiten hin, sowohl in den Vureaux des Reichskanzlers, als in denen der deutschen Fabri kanten und in den Werkstätten der deutschen Handwerker, Die deutsche Industrie bedarf erst einer geraumen Zeit zur finanziellen Kräftigung, 2tesesligung der Arbo terverhältnisse und der gesetzlichen Regelung des Patentschutzes. Erst dann, wenn in Deutschland wie der vieles Mustergiltige, vieles wirklich Gute und Neue wieder ge schaffen worden ist, werden die deutschen Fabrikanten gut thun, Ausstellungen zu beschicken. In den nächsten Fahren ist nicht die geringste Chance vorhanden, für die Opfer, welche solche Ausstel lungen an Zeit und Geld dem Aussteller auserlcgen, irgend entschä digt zu werden. So ehrenvoll die WeltauSstellungS-Medaillen find, die meisten Besitzer derselben gestehen seufzend zu, daß sie sehr theuer bezahlt sind. Die wenigsten großen Einkäufer geben bei Be darf den prämiirten Fabrikanten den Borzug, sondern verlassen sich mehr auf ihr eigenes Urtheil, als auf das einer WeltauSstellungs Jury, und lassen einzeln« Schaustücke nicht als Beweis der Leistungs fähigkeit irgend einer Fabrik gelten. Die Facturcn unserer größten deutschen Fabriken zeig'» entweder keine solchen Ehrenzeichen oder höchstens die Medaillen der ersten Ausstellungen in London und Pari». Nur solche Fabrikanten, welche mit dem Privatpublikum direct arbeiten, können mit dem Erfolge der Ausstellungen zufrieden sein weil die große Geschäftswelt sich schon längst zu denselben ab lehnend verhält. Beispiele liegen uns sehr nahe, wo hervorragende Industrielle der Residenz, wie Prölß, Meyer, Richter, Kaps, Hendel u. A. m., als ausschließliche Vertreter einzelner industriellen Er zeugnisse auf den Ausstellungen dastehcn, während drc größten Fa brikanten in den eigentlichen Fabrikorten Sachsen-, wie Plauen im Voigtlande, Großschönau, Zittau, Annaberg, Schneeberg, Limbach u, s. w-, durch Abwesenheit glänzen. Fürst Bismarck hat also wie der ein großes Wort gelassen ausgesprochen. Die Weltausstellungen müssen eine Weile ruhen, bis die finanzielle Krise vorüber, bi» die Geschäftswelt wieder zu Athcm und Lebenskraft gekommen ist, bi« wieder Aussicht ist, daß zu den Weltausstellungen nicht blvs neugierige, Zerstreuung suchende Gaffer, sondern die europäischen Kaufleute drängen, welche ihren Waarcnbedarf aus vortheilhafte Weise zu decken suchen. Bis dahin find eS nur internationale SpielereienI Das groß« Trauerspiel auf der Balkanhalbtnsel ent wickelt sich mehr und mehr, aber die Sympathien für Serbien, wel che« für die gute Sache der Befreiung der christlichen Bevölkerung der Türkei kämpft, nehmen mehr ab al« zu. ES stellt sich die trau rig« Wahrheit heraus, caß die Freiwilligen und die Miliztruppen gegen regulaire Heere nicht« vermögen. Wir sind keine Freunde der großen stehenden Heere, deren Aufwand den Wohlstand Europa- hart breinträchtrgt, aber hier ist leider «in neuer Beweis, daß Dilet tantenarbeit aus dem Schlachtfeld« keine Erfolge erringt. Die ersten zwei großen FeldzugSpläne de« ehemaligen russischen Ncdacteur« und jetzigen serbischen Gcneralissimu« Tschernajew sind durch die türkischen Heere vereitelt worden, mißlingt auch der dritte, dann ist der Ernmarsch der Türken in Belgrad der Schluß des im Ansange für die Serben so günstigen Feldzuge«. Auch in Montenegro gehen die in der Schlacht von Drbiza gewonnenen Borlheilr durch di« Langsamkeit des Fürsten Nikila wieder verloren, und während Ter wisch Pascha von Norden dem bedrängten Moukhtar Pascha zu Hilfe eilt, fällt Hamdi Pascha von Podgorizza au« in da« südliche Montenegro ein, und Fürst Nikita ist rathloser als je. DicSiege der Türken sind aber «ine Pyrrhussiege, denn da« halb bankerotte türkische Reich hat bereits an diesen serbisch-montenegrinischen Kampf einige Hundert Millionen gewendet und ist noch nicht am Ziele. Die Be siegten sind noch schlimmer finanziell gestellt und könnten keine noch so unbedeutende KriegS-EntschüdigungS-Summe zahlen. Serbien und Montenegro sind nicht da« Milliardenland Frankreich! Da wird besonders den englischen Freunden der Türkei die inter nationale Spielerei mit der orientalischen Frage sehr theuer zu stehen kommen, denn die Gläubiger der Pforte verlieren schließ lich Zinsen und Capital. Die Erfolge de« Tory-Ministerium« DiSraeli Derby am Bosporus und am Suez-Canal schmeicheln dem englischen flkationalgesühl, aber sie werden sich früher oder später als sehr theuer bezahlt Herausstellen. Die Details über das Treiben der englischen Diplomatie in Eonstantinopcl hat übrigen- jüngst General Jgnaticff dem Kaiser von Rußland vorgelegt, der zwei Stunden lang mit ge spannter Aufmerksamkeit sich alle Phasen der internationalen Spie lerei zwischen Sir Elliot, Mchemed Rudschi und Midhat Pascha erklären ließ. General Jgnatieff ist augenblicklich der populärste Mann in Rußland und der Zar besteht daraus, ihn wieder als russischen Botschafter nach Constanlinopct zu senden. Nach den früheren Vorgängen ist diese erneute Sendung Jgnatieff« Demttthigung für die Türkei und England. Der Revolvcrschuß, den eine Russin in Bern ans den ältesten Sohn de« russischen Reichskanzler« Gortschakoss, Michael Alezandrvwitsch, abfeuerte, hat, wie r« scheint, keine internationale Bedeutung. Der Gesandte bei dcrEidgcnosscnschaft, mütterlicher seits der in Dresden wohlbekannten Fürstensamflie Urnssow entstammend, ist erst !17 Jahre alt »nd noch „mfüngl unvevmählt, so daß wohl weibliche Eisersucht und nicht politischer «44t Leiten umsaffcnd. ist auch diesmal von der'hiesigen Hein Haß die gefährliche Spielerei mit dem Revolver veranlaßt >aben mag. Was wir oben von der Unzulänglichkeit de« Miliz- und Frei- willigen-SystemS gesagt haben, findet nach neuen Berichten aus dem Dacota-Gebrete im Nordivestcn der Vereinigten Staaten von Nordamerika eine neue blutige Bestätigung Kaum ist die Traucriunde verhallt von der Nicdermetzelung des General Custcr und seines Corps, so dringt auf s Neue solche blutige Botschaft aus jenen Gebieten herüber. General Crook, welchem es, aus Unlennt- niß des Terrains wahrscheinlich, nicht gelungen war mit den Truppen der Generäle Terry und Merril eine Verbindung Herzu tellen, ist am Goose Ercck, dem sogenannten Gänsebach, von dm Sioux-Indianern überfallen und nach Verlust von liOOTodtcn über den Bach zurückgetrieben worden. Bei dem Rückzug erlitten die amerikanischen Truppen noch weitere starke Verluste und sind nun in so verzweifelter Lage, daß die Sioux, unter dem Häuptlmg Sitting Bull, als Sieger triumphiren und immer mehr Anhang unter den anderen Jndianerstammen finden. Die amcrilanischen Bergwerküarbeiler und die Mrnen-Agenten sind nun säst ganz von den Indianern vertrieben, die sich mehr und mehr der großen Union Paeisic-Bahn nähern. Im Norden Amerikas, im britischen Eanada, ist man wegen der dortigen Jndianerstämme nicht ohne Be sorgnis Diese sogenannten Schwarzfuß-Indianer haben aber bisher alle Aufforderungen der Sioux, sich am Kampf gegen die Weißen zu betheiligcn, zurückgcwiescn. DaS dankt das canadische Ministerium dem Umstand, daß es diesen Indianern gegenüber die eingcgangenen Verträge stet« treu erfüllt hat, während der Gold durst der amerikanischen Nation die Sioux immer wieder aus den Gebieten trieb, deren Unverletzlichkeit man ihnen kurz vorher feier lich garantirt hatte. „Wozu treibt der elende Hunger nach Geld nicht die Menschen?" sagt Virgil: „L.uri suora tümeo, guiä von mortali» ooxfi« poctorn?" LocalcS aud Sächsisches. — Aus Bayreuth tclegraphirt unser Special-Bericht erstatter Herr Ludwig Hartmann, Sonnabend den 12. August Abends: Schlag 5'/^ Uhr ist unter Kanonendonner und großem Jubel der Bevölkerung der deutsche Kaiser Wilhelm ein- getrvffen. Aus dein Bahnhöfe befand sich eine unabsehbare Menge, unter ihr die hervorragendsten deutschen Künstler: Rubmstein, Niemann, BrahmS, Lißt, Wilhelm; re. Wagner wurde vom Kaiser empfangen und hatte mit Sr. Majestät «ine halbstün dige angeregte Unterredung. Wagner hob das Glück Deutschlands hervor, dessen kaiserlicher Herrscher als Kunstfreund bewegt sein inniges Interesse an dem Werke ausspreche und durch seine Anwesenheit bekunde. Der Kaiser war in Civilkleidung. Weder Militär noch Musik war sichtbar. Abends große- Fackelzug nach der Eremitage, wo der Kaiser wohnt. Gleichzeitig trafen die Großherzöge von Baden und Weimar ein. — Se. K. H. der Prinz Georg ist am 11. August in Be gleitung der Herren Generalleutnant v. Montb-r und des Chefs dcS Generalftab« Obersten von Hollcben und zweier Adjutanten von Chemnitz in Zwickau eingetroffen und hat daL hier und Umgegend zusammengezogene 5. Infanterie-Regiment Nr. 104 besichtigt, Abends aber die Rückreise nach Dresden angetreten. — Die Herren Kreishauptmann v. Einsiedel und AmtShauptmann Berndt haben einen mehrwöchigen Urlaub angetreten. Während der Dauer de« letzteren wird Herr Regie- rungSassessor v. Polen; die Directorialgeschäfte bei der hie sigen k. Anitshauptmannschast haben. — Gestern Vormittag hat ein Zusammenstoß eines Dampfschiffes der sächs-böhm. DanipsschifffichrtS-Gesellschast mit einem Parrau'schcn Schraubendamfer staltgefunden. Welche Umstände denselben herbeigeführt haben, ist noch nicht fest- gestellt, doch soll infolge des kleinen Unfalls ein wesentlicher Schaden nicht zu beklagen sein. — Repertoire der König!. Hoftheater. Altstadt: Sonntag: Robert der Teufel. Prinzessin: Frau Otto-Alvsleben, a. G. Alice: Frl. Roth, a. G. (Ans. */« 7). — Montag: Der Damenkrieg. — Ein moderner Barbar. — Dienstag: Das goldene Kreuz. — Mittwoch: Die Marquis« von Billette. — Donnerstag: Tannhäuscr. (Ans. ^7). — Freitag: Judith. — Sonnabend: Figaro'» Hochzeit. Susanne: Frau Otto-AlvSleben, a. G. Gräfin: Frl. Roth, a. G. — Neustadt: Sonntag: Ein Schritt vomWege. — Montag: Aladin. —Dienstag: Der Fraucnadvokat. — AuS Vorsicht. — Donnerstag: Z. 1. Nt.: Der große Wurf. Lustspiel in 4 Acten, von Rosen. — Der hüpfende Freier. — Sonnabend: Der große Wurf. — Eine Partie Piquet. - Auszeichnungen sächsischer Aussteller ln München. Mit dem 2. Pniic sind prämlirt: A. Bierllng I» Dresden (CorneiiuS-Büste», Professor Bürkner tn Dresden (Holz, schnitte», Ehamotiewaarrn-Fabrtk In Cölln bei Mei ßen (Seien», Kunstmöbel-Fadrik D. B. Friedrich ln Dres den «Büffet», Ang. Schütz in Wurzen, Tevvichtabrik (Taveten- dccorSV Schütz u. Iuel In Wurzen, Teppichiabclt (Teppich», Hermann Günther In Leipzig l Holzschnitte l, Eduard Pacht ln a»n, Leder- und Broncewaarcn Fabrikant ln Dresden «Galantrrlewaarrn», A. Ga der in Dre öde» (Dylographl, Seidel u. Sohn in Dresden (Matolikrii». ES Ist dies rin erneutes Zeichen, daß die sächsische Kunst-Industrie »ich immer aus einem bebcutenben Stantpunkte bewegt und bei guter Pflege vald noch kralligere und bedcutendr Eoncurreuz zu dielen im «ine > Stande sein wird Der alttävrlich vom königlichen Finanzministerium herau»- gegekene „Statistische Bericht über den Betrieb der unter Staats- Verwaltung stehenden Staats- und Pr i v at-Eisen bahnen aus kaS Jahr 1875," ist wiederum erlchicncn. Derselbe ist bekleben mit Nachrichten über Eiienbabn-Ncudau und einem Anhänge über die hauptiächltchstc» Betriebs Ergebnisse ter unter Privat Dllectio» stehenden Sächsischen Elienbabncn biö mit Ende 187',. DaS nmfänglichc, in GroßO.uart gebrückte Werk, Dresden, Sonntag, IZ. August 1876. äLMWMWML rich'scben Druckerei typographisch vortrefflich auSgeiührt worben. Auch im vergangenen Jahre hat sich ler Betrieb uut in Folge deticn daS Mateual ber Bahnen ganz bcdeurcnc vermehrt, tie su- nahme bcS Personenverkehrs berechnet sich aui lo.12. vie'dc- Gürcrvcrkcbrö aut 4,13 Proccnt. Der Transporrmittclpark ter Slaaiöbahner: allein wuchd »m BetricbSjak-rc ld-75 um 14 Loco- moriven, >4 Lender, 206 Personenwagen. 255 Gepäck- und bedeckte Güterwagen und 318 osiene Güterwagen. Natürlich bat »>ch bie Zugvirequeuz gegen 1871 erheblich vermehrt und zwar um l'-,75:t Züge. Aus sämmtlichcn von der Staatsverwaltung betretenen Bahnen wurden (ohne die Bauzüge, zusammen 201.051 Züge abgclasscn. In unserem Drebden, Station Alt stadt alö Hauptpunkt betrachtet, licten 1,61<».5d8 Wage» au» und ein. darunter bcianbcn sich :;«',«',.405 Personen-. Gepäck-, Eilgut- iinb Postwagen. Die Gelammt,zahl der Locomoiiven betrug bei den Staatsciicnbahnen Ente 1875 474 Stück. Bon dem über reichen Matciial dcö vorliegenden Berichtes wollen wir hier nur noch Einiges auö dem VI. Abschnitte über außergewöhnliche Er eignisse beim Eisenbahnbetriebe deö verflossenen Jahre« herauö- hcbcn. Es wurde», iheiis bei sahrcndcn Zügen. thcliS aus den 'Bahnhöfe» heim Rangiren tl. s. w.. unverschuldet lOBahn- bcamte und Arbeiter beschädigt und .1 getödtcl. während unver schuldet kein Reisender verletzt oder gctödtet, aber E dritte Per sonen verletzt wurden. Durch eigene Schuld ward ein Rei sender beschädigt, dagegen leider an Bahnbeamten und Art eitern 5:! beschädigt und 84 gelödict, von dritten Personen wurden 8 beschädigt und '.» grtödlct. so daß tn Summa 4ü Todesfälle und 75 Verunglückungen zu verzeichnen sind. — Meteorologische Notizen und Andeutung dcS WitrerungSgange 0. Um lür dir Wisscnschait brauch bare Beobachtungs-Resultate zu erzielen, muß 1 > der Beobachter zum Beobachten betätigt sei», 2» dcr Bcoback tungScrt durch seine Lage dem .-zwecke entsprechen, ::> jedes zu benutzende Instrument in möglichst vollkommenem Zustande erworben und ununter brochen in solchem rrbalten werden und 4» muß man vor dem Beginne von Beobachtungen, welche längere Zeit hindurch regel mäßig eingestellt werten sollen. sich über die Art und Welse so wohl der AuSlührung der Beobachtungen alS auch der Vlottrung der Ergebnisse derselben einen genau erwogenen Plan beschallen, damit keine Abinkerunge» uolhwenbig werden, sondcrn eine durchgängige Gleichmäßigkeit statthabe. Der Beobachter muß Schärie der Sinne, Ruhe und Ausdauer bei een Verachtungen und genaue .Eenntniß der Eonstrmlion und Bcdai.diung crr In strumente besitzen. Der Ort ist so zu wählen, dah die Wilterungö- zustände sicher und schnell aui tie Instrumente e nwirken, tie Instrumcutc selbst müssen günstig dazu ausgestellt »cin, wobei aber auch zualcick, aus möglichst bequeme Ablesung Rücksicht cu nehmen ist. Barometer, Thermometer, Pluv omctrr. Psychro- meier. Anemomctcr u. s. rr. müssen, wenn dieselben nicht autz anerkannt guten Werkstätten bezogen sind, vor dem Gebrauche einer genauen Prüfung unterworwn wert. » In Bettelt der Art und Weise der Beobachtung hat man namentlich auch die Bccbach- ttmgSzeitcn imd bei terAnlegm.g dcrTavcllcnEIülachheit undUcbcr- sichrlichlcit inS Auge zu fa»en. ES ist nickst norpwcndig, daß Pri vatpersonen, wc-che iür Meteorologie Interesse haben, nach alle» Richtungen hin 'Beobachtungen auöiühren; eS genügen schon die Bcobachlungkn des BaromclergangcS, der Windrichtungen (nach den Welkenzügen» und der Wärmemstände <unter Berücksichtigung der Jahreszeiten», um einigermaßen einen Einblick in die Witte« rungövorgänge ,Zusammenhang und Sluseinanteriolge» zu ge winnen. — In dieser Woche wird zunächst klarer Himmel vorherrschen, aber eS werden sich Gewitterwolke» allmählig In größerer Bcrdickstung bilden, dann wird Entladung derselben stntllliitcn und bei veränderter Windrichtung stärkere Trübung dcS Himmels criclge«. ItLi-oinetrius. - An dcn BilletvcrkausSflellen deS hiesigen BöhmischenBahn- hotS war seit vorgestern die Nachfrage nach BillelS nach Bay reuth eine sehr rege. Mit dem Eourierzug Nachm. 4 Ubr fuh ren 10. gestern srüv 4 Uhr 25 Min. 22 und um K U. früh 13 Passagiere ab und benutzten zumeist die l. Wagenklafle. Nach den umfangreichen Kollern, Samen, Schachteln rc., welche mehrere Damen auigeacben haben, werden während der FcstvorsteUungen die reichsten Toiletten zur Schau kommen. ES werten dtrccte BiUeiS ohne Umsteigen vcr'autt. Ein solches 1. Kl. von DreS- den-AItstak« wirb mit 30 M. 40 Pf.. 2. Kl. mit 82 M. 70 Pf., bei Schnellzügen mit 25 M. 30 Pt., bez. l8 M. 70 Pt. bezahlt. — Wie wir schon vor 8 Tage» vorläufig miitheilten, wirb der bis setzt berühmtesteAcronaudMr. Louis Gotarb auS Pari» heute Nachmittag vom große» Eoiicrrtgarten ber Feld schlößchen-Restauration auS mit keinem großen Ballon eine Luftschifffahrt unternehmen. Dieser Ballon hat. voll ständig ansg-rü'iet. eine Höhe von 22 Nieter und sind zu seiner Füllung 700 Kubikmeter GaS nöthlg. Die daran benndllche Korbgondel von 1'/» Dieter Höhe und I'/» Metcr Länge und Breite kann 4 Personen auinehmen. Die Füllung dev BallonS beginnt Nachmittag 2 Uhr. Zur Unterhaltung dcS Publikum» wird Herr Godard bis zu dem 7 Uhr eriolgenden Ansteigen deS Rieten BallonS eine große Anzahl kleinerer vorauSienden. Den Herren, welche Lust und Courage haben, Dresden und Umgegend einmal auö der Boaclichau zu sedcn. sei noch milge'hestt. daß Herr Godard nicht abgeneigt ist, Rcisegeiährtcn L Person 100 Mark, auizunchmen. — Seit etwa fünf Monaten hat ter Betriebsdirektor unserer städtischen Gasanstalten, Herr Has > c, in der Ncu- städter Fabrik eine Einrichtung geprobt und eingeiührt. die einen sehr weientlichen Fortschritt in der G a S ia b r i k a t i on ergiebt und dem Intelligenten und verdienten Manne unterm II. d. ein Patent vom kgl. Ministerium einaetraaen hat. SS ist kieS eine Ein richtung zur Heizung der Retoctcnöten für Leuchtgas mit KohlenoxvdgaS. W r werten im Weiteren sehen, wie viel Zeit, Arbeitskräfte und Raum und somit wie viel Geld durch die Neuerung erspart wird, die daß glückliche Resultat lener im Herbste vor. Im reS von Herrn Director Haffe im Verein mit dem Ltattbaudirector im Aufträge der Staktlchördcn unter nommenen Reste nach England. Frankreich, Belgien und Holland ist. Den Anstoß zur Anstellung von Berinchen iür eine derartige .Einrichtung empfing Dir. Halle insbesondere in Paris, wo ihm ! Gelegenheit zur Besichtigung von Anlagen iür KohlenorybgaS- Heizung geboten wurde. Wie sehr seine Versuche, diele HclzungS- art ln vracttschcr Welle iür GaSanstattcn verwendbar zu machen. alS gelungen bewachtet werden minien, geht zur Evidenz daraus ! dcrvor. daß In Folge der erzielten glänzenden Resultate die 'Koblenorvdga-beizuna auch in den beiden anderen Gasanstalten innerer Statt eingerichtet werten soll. Wir babcn an Ort und Stelle Kenntnlß von der Sache genommen. Bei dtcier Ein richtung wird daS FcuerungSinatcrlal, hier EoakS, nicht, wie früher, aui einen Rost geschüttet und so zur Verbrennung ge bracht. sondern in einem besonderen, unter dem Fußboden keS Ofenhauses befindlichen, Generator benannten Apparat, welcher stet« mit einer iür 8—10 Stunden ausreichenden Menge EoakS xmgciülll ist, wird durch unvollständige Verbrennung zunächst !' N s -i s ^ i>.ü
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