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Dresdner Nachrichten : 22.03.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-03-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189003229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-03
- Tag1890-03-22
- Monat1890-03
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.03.1890
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»«r v-ttendettibt. kfrenrüenii»«. . s, nur , llv« »Sr! Untüniligun nambaiir' vernivv ^e>,?'zo KM, »iae -lufiiatttne der »cht vküed«l. SuL« ilielle Nr U. 35. Jahracmg. Aufl. 48,500 Stück. tlwtoLr-pliie-lstlIki- „tt-iL". NIlnitMrnlr.il» »l°Uu-r«- lZullftrvning IL ViRNMä« vo» s ». »». « ^»dwstdua«» »oll >v »ll. a«xi«« l-ori»»! di, b«d«r»»rS»»» „ dMilk»»»» ?r»u>»ll. ^„»i» Dresden. 1890. Vkür» »n! VoUlcomwonglor goldst- thiltieor sskrituaeklovor HldrKoilUvKKvr. Uro8z,ecst ^rritid ual trsoco. 10,00« Ltüelc tm Uvbinued. La^t Uvlo8l„8, Vre8<1an-X., lpiSe-rc-ilpn^««» 27. M 2F.e. .,jl Morltr «artuvK, ^ItmLrkt 13 un<! IlLiixtstrL§L6. o»»ii»ei»tea, «vt«I«nv» IIr»«>I, Sii»It/»»u, Ilan uni »Ilo v»men««Iin«I,I«i-^rtUsel. IkÄWvs-ilöWMÜMlM L I'tlr ^«nNru»»»"«Un»U'tt Ütiiuk 0.75, I.M, 1.50. 1«'Ur ltnmon I»r« ll»:arxot8 mit. ^oduUrdruttt 1.00, lsrau- mclirt, i> irurnirt, I.5>0. t^ili'Nti«r8vt, mocko 1'ttfOiss, do»t»r 8tott', 2.00. ^ t»d«lu-^«r^ets 2.(»0, Ä " üO, v<»n i-rimri Kt'-ss. l»U8^08tLtt«t A 2-50. ^'«'Inv < <»r8»>t8 von prlnu» tzitolsea iu «Uvn A H'rudlm 5.0(», O.tiO, O.bO. ^ 'ik -8 o-, «« SlL8VLLrvll ! .jockor nvi Lrk rru8 äöll boioustiiMvii OIuLüüttsn ie» lu- LuLlnnieo. omiisthlon in roiehIurttiMr -^iwzvghl Z IVttll. 1MU L 8oim, Z ! ^ ^«umailtt II. I III». A ! L-EsS-^ri«: ?rsll88 L vrenÄevks. Rr. 81. k«8»i»eoteii n. liiiitzst «n Zm n. en iletnil. Lixono ^ul'orii^tms vou 1><i8L»ivutou. Z-L'«8e8«LLy Köni^-^!!!t!!l!8ll'ü886 3, pui tor> o uml 1. LlriM. L«i./».s- Auszeichnungen und Rücktritt des Fürsten Bismnrck, Hosiwchrichten, LnudtagSverde.iidlungen. Eisenbahnpetitionen, Bischof Verneri's Begräbnis;. GeriNitsverbaudlungeu. Teresa Earreno. Lrriu»woril>ttier Itiraklenr Mr Ppltttschks 0». »mit Vierer, », Drei den. Generaloberst der Cavallerle, Feld- Herzog von Lauenbura, marichall — das sind die Ehren, mit denen Kaiser Wilhelm seinen Reichskanzler beim Scheiden aus dem dcutichcn - Älchen Sr cS auch die Weigerung Bismarcks, die internationale Aibeiterschub- Konscrenz veridulich zu eröffnen. Ter KaNer wünschte dies, um die weltgeschichtliche Bedeutung der Konferenz zu erhöhen: Bismarck lehn'c oder ab. weil die Konferenz damit mehr einen politischen Charakter erhalten Hütte, was aber auS Rücksicht aus das nicht eingeladene Russland nicht gut sei. Tahec muhte Herr v. Berlepsch die Eröffnungsrede halten und Bismarck erschien nur einmal >n der Frühstücksvauie der Koiiierenz. Doch das in, wie gesagt, neben- ^ . ,, , Reichs- und preu hiichen Staatsdienste schmückt. WaS ein Souverän an Ansreich- nungen und Würde» verleihen kann, das häutt die mniae Dankbnr- ^it des Kaisers aus den von ihm bewunderten, hochverdienten sächlich. Ter Kaiser weigerte sickn dem Füllten Bismarck »il vrenssi- Staatsmann. Herzog von ^.auenburg . Früher hieb das Elb- ich^.„ Ministerium die crwcite>tc Machtstellung cinzurüumen und he«ogthum ,Sachse»<auenburg und die Kurmrsten bez. der erste ^ Rücktritt Bismarcks war nunmetir selbstverständlich. Hat er «änig von Sachsen führten bis zum Wiener Longreh den Hauen- dach i. I. 1882 einen kuiserlichei. Erlas; versaht, nach welchem in buraer.ver-ogsmel zur Wahrung ihrer Erbausvruche an dieicm Preuhcn die L'iinisicr „„r die Po,„ik des Herr-cherS aurznsührcn ^'6 i8l,1 stand Laucnlnirg nebst ocn aiidc- baben. Jetzt richtet sich dieser Erlah gegen ihn selbst: er geht, re» ElbherzogthnmckN tLchleswig-Hvlstein unter dainscher Herrschaft: ^cul er nicht mit dem kaiserlichen Willen einverstanden ist. dann wurde es der preuhischcn Monarchie cinverleibt: der König Dem neuen Reichskanzler aber. Herrn v. Caprivi. haben wir von Pieus; n führt unter seinen viclen^ltcln »uch den eines Her- Ursache. Beriraucn cntgcgenzubringen. Einen Bismarck kann zoas von Lauenbura. Dort liegt die Standesheirschaft Friedrichs- mhe mit dem Sachsenwaldc, welche Bismarck 1871 bei seiner Standese'höhung zum Fürsten vom Kaiser Wilhelm I. als Nationaldank erhalten hat. Fürst Bismarck lritt alio dmch Verleihung des Lauenburger HcrzvgStitcls nicht in die Tafel runde der regierenden dcutichen Fürsten ei»: er ist nicht ein souoeräuer Fü-st von der Stellung etwa des -Herzogs von Coburg oder Meiningen geworden, sondern rangirt etwa wie die Herzöge von Nalibor und Sagon. Der Titel in ihm auch nur für seine Person verliehen worden, seine Söhne Herbert und Wilhelm bleiben Grasen. Indem der Kaiser als König von Prenhen einen Tkeil seines Titels dem rücktrelenden Kanzler abtrat, verlieh er ihm die höchste Auszeichnung. Er fügte ihr noch militärische Rang erhöhungen zn. die jedoch, so glanzend sic sind, gegen den Herzogs hut ziirücktrclcn. WaS an dielen Auszeichnungen besonders wohllhuend berührt, das sind die herzlichen Ausdrücke, die sic begleiten. Die beiden kailerlichen H.md'chrcibcn atlnncn eine Gciühlswärme Gesinnung, welche deutlich zeigen, wie schwer cs dem Kaiser ge fallen ist, sich von seinem bewährten Rathgebcr zu trennen. Der Kai'cr setzte der Wirksamkeit des Kanckcrs Bismarck ein unver gleichliches Denkmal: er würdiate seine Beidicnsle um Deutschland, um Prenhen und das Hen'icherhans Hohrnzvllern in Worten auf richtiger Bewunderung. Könne» kaiserliche Dankesworle den schei denden Staatsmann über den Bcilnst seiner Machtsiellimg über haupt tröste», sv sind diese allein dazu im Stande. Auch sind sie In hohem Grade geeignet, diejenigen denlschen Patrioten zu ver söhnen, die cs nicht zu fassen vermögen, daß der Kaiser auf den Roth eines Staatsmannes von der erprobten Ersabrnng des Kanzlers verzichtet hak. Ein edles Gemüt!) von vornehmster Ge sinnung fvrickt ans jeder Zeile der kaiserlichen Handschreiben: die ,,tiefe Bnvcgniig". mit welcher der Kaiser bas Eutlassuiigsgrsuch Bismarcks aaacnommcn hat, klingt in iconn Werte nach und er greift jeden Leser aus das Shmvathischste. Bon höchster politischer Bedeutung für ganz Europa ist aber auch jene L-lellc, worin der Kaiser anddrncklich erklärt, datz rr .entschlossen sei, die webe und thatkrästige Friedenspolitik (seines seitherigen Kanzlers^ ancb künftig anS voller Neberzeugnng zn seiner Richtschnur zn machen". Im Auslände halte sich bereits der Zweitel geregt, ob die Friedens- vcrsicheriiilgen. die der junge Kalter wiederholt i» der nnzwcideu- tiasten Weite abgegeben hat, wirklich seiner eigenen freien Ueber- reuguna entsprochen hätten oder ob er dabei nicht vielmehr nur dem Nathe Bismarcks gefolgt >ci. Durch den Rücktritt Bismarcks ist in den Reihen der Friedensfreunde eme gewaltige Lücke ent standen: das Ansland fürchtete. Deutschland' fei jetzt an die Schwelle einer aktiven Politik getreten. Alle diele Besorgnisse er nicht ersetze», dos kann überhaupt Niemand. Ec wird auch nicht in den Vollbesitz der Bismarck'ichen Machlfülle gelangen: er wird Reichskanzler und preußischer Ministerpräsident icm, aber das aus wärtige Amt gebt an einen Diplomaten über. Man nennt den Grafen v. Hatzfeld, den Gesandten v. Bülvw in Bern und den Gesandten Grasen PH. Enlenburg in Oldenburg. Die Erbschalt, die Herr v. Caprivi antritt, ist nicht bcneidcnsiverth. sie enthält eine gewaltige Verantwortlichkeit. Es wäre unpatriotisch, die Amtsführung des neuen Reichskanzlers von vornherein durch kleinliche Zwcifcisncht zn erschweren. (Ein geschichtlicher Abriß der politischen Thätigkeit des Fürsten Bismarck findet sich auf der ll. Seite tneser Nnmmerj. Fenlschreib- mid Aernsprech-Berichte vom Li. März. Berlin. Die Verleihung dcö Titels eines Herzogs von Lancn- bnrg an den Fürsten Bismarck ist der „Rat. Ztg." zuiolae ohne voransgegangcncs Einvernehmen mit demselben ecivlgt. Versuche, dankbarer den Fürsten Bismarck im Dienst zu erhalle», wurden, wie die .Rordd " gegenüber anderweiten Mittheilungen zu glauben berechtigt ist, nicht gemacht. Ter neue Reichskanzler, v. Caprivi, hat heute Nachmit tag dem Fürsten Bismarck »» Rcichskanztcwalais einen Besuch ab- gestattet. Gras Herbert Bismarck soll, wie heute in Abgeardiieten- krecken verlautet, als Botschafter nach London geben, während G>af Hatzield Staatssekretär im auswäriiacn Amte würde. — Die.Norbd. Allg." schreibt anläßlich des Rücktrittes des Fürsten Bismarck: zerstreut mit einem Schlage Erklärung deS Kaisers, die und in der glaubhaftesten Weise die Friedenspolitik Bismarcks nachwiebor zur Richtschnur zn nehmen. Für Tc»t>chland war eine tolchc Ver sicherung »nnötlng: wir wissen, daß der Kaiser nicht nur die Pfade des Friedens weiter wandeln, sondern sic auch mit jugendlicher Entschlossenheit weiter ausznbancn und z» befestigen gesonnen ist. Aber für das Ausland gewinnt die best . Stelle des Handschreibens ganz ausnehmende Bedeutung. Ans die Meinungsverschiedenheiten zwischen Kaiser und Kanzler, die zu des Letzteren Rücktritt stihrten, acht das Handschreiben nicht ein. Der Kaiser erwähnt mir, daß weitere Verstichr, den Fürsten Bismarck zur Zurücknahme seiner Entlassung zu bewegen, keine Aussicht auf Enolg hatten. Man ist jetzt im Allgemeinen davon unterrichtet, worüber sich der Kaiser und der Karnler nicht zu einigen vermocht haben. Es bandelt sich um die Stellung und Machtbefugnisse deS preußischen Minister-Präsidenten. Nach einer Kabuictsordre von 1852 bilden die preußische» Minister ei» Kollegium, jeder Minister vcrwoltct selbstständig sein Ressort und trägt dafür dir Verantwortlichkeit, sowohl der Krone, wie dem Lande gegenüber. Der Minister Präsident Ist nur der Erste unter Gleichen, der primrm >»lor paro8. Hierüber hat Bismarck stets geklagt, er fand hierin die Quelle der zahllosen »Friktionen": er begehrte die Stellung eines Premier- Ministers nach englischem Muster, die einzelnen Fachminister sollten sich dem Premier nntcrvrdncn. Im Denlschen Reiche hat der Kanzler auch dieses sein Ideal dmchgcsetzt: hier hatte er als Reichskanzler nur Staatssekretäre — Männer, die unter ihm, nicht neben ihm, standen. Bismarck begehrte nun die gleiche Ein richtung für Preußen; ihm, als dem Ministerpräsidenten, sollte die ausschließliche Leitung der gelammten Regierung unter seiner Ver antwortung für alle Ressorts znstehen: damit hätte er auch die Bciugiiiß erhalten, die Rcssortchcfs (denn zu solchen würden die Minister hrrabgcdrückt werden) zu berufe» und zn entlassen. AiSmarck forderte alw die Aushebung der 1852er Kabuictsordre oder ihre Abänderung in dem von ihm gewollten Sinne. Darauf ist aber der Kaiser als König von Preußen nicht cingcgangcn: er wollte daS Recht der Krone, Minister z» berufen und zu entlassen, nicht schmälern, nicht auf einen Nntcrihanen übertragen lassen. Vielleicht wäre es in dem bisherigen Geleise weiter gegangen, wenn nicht die Berufung des Herrn v. Berlepsch znni HandelS- minister dazwischen gekommen wäre. Dieser wurde eigens in die Regicning berufen, um eine Sozialpolitik zn treiben, die nicht allenthalben den Bestall Bismarcks batte. Darüber kam es zum Konflikt. Denn, was nnch die »Rordd." sagen mag. Bismarck denkt über die sozialen Fragen anders als der Kaller. Es Ist Tkatsarbe, daß Bismarck das einzige -Hindernis; für das Ziistandckoniincn des Arvcitersch'ij, S, wie ihn der Reichstag unzählige Maie gefordert Wenn Eindrw dann wild, je länger >e mehr, der Dank aller Tentichen dem Manne gehöre», der Keule mit seinem Rücktritt, die glänzendste Evoche der deutschen Geschichte der Vergangenheit ahscklicßend, bekundet, wie cr rein Lebeosweik für alle Zeit gesichert und gegen alle Stürme gefestigt erachtet. Berlin. Tie »Politstchen Nachrichten" weisen darauf hin. daß anläßlich des Eni>assnnas.res»ches dcS Fürsten Bismarck die übrigen preußischen Ressortminister zwar dem Kaiser ihre Porte feuilles zur Versagung gestellt, welcher von diesem Erbieten jedoch keinen Gebrauch gemacht, vielmehr den Wunsch anSaedmclt hat, das; auch ferner der Krone die Kräne der Minister erhallen bleiben. Berlin. Der Reichstag soll Montag den 11. April zusam- mentrcten. — Dem Bundcsraih ist u. a. eine Vorlage betreffs der Volkszählung im Jahre 1890 zugegangc», die dem zuständige» Aus schuß zur Vorberathuug übcrwicie« wurde. Berlin. Ter Prinz von Wales ist heute Vormittag mit seinem zweiten Sohne, dem Prinzen Georg, aus dem seitlich geschmück ten Lehrter Bahnhoi emgelrosserr, wo ein großer Empfang slatt- sand. Der Kaiser begrüßte den Prinzen ant's Herzlichste und gelei tete ihn nach dem Schloß, wo die Begrüßung durch die Kaiserin erfolgte. — Der »Nkichsanz." veröffentlicht das »insangreiche Cere- nwnicll bei der morgen in Berlin stattsindenden Versammlung der kapitelrähigcn Ritter des schwarzen Ablerordcirs, bei welcher der Kaiter die Investitur der Prinzen Herrmann von Sachten-Weiniar und Georg von Großbritannien, sowie des Vollcharters Grafen Münster, des Fürsten Pleß, deS Erbprinzen Hohenlohe, des Fürsten Herrmnn» zii Hohenlolic-Langenburg, dcS Graten Han?.Heinrich XI, von Hachberg-Fürslensiein und des Ministers v. Bötticher vorneh men wird. Es bestätigt sich, daß bei den gestrigen Unruhe» in einmal da. Man könne sie nicht todllcklagen wie im Mittelalter, müsse sie behalten und versuchen, sic un'cien Anschauungen mög lichst nahe zu bringen. Nur durch gegenseitige Anleitung und Acht ung werde inan dem Vaterlande einen Dienst erweisen. Das Bud get der höbcren Lehranstalten wurde schließlich genehmigt. — Jui Herrenhaus? wie im Abgeordnelrnhauie wurde heute em Schreiben des Vleevräsideitten des Staatsministeriums v. Bötticher nntgetheilt, worin der Rücktritt des Fürsten Bismarck vom Präsidium des Staats- ministernims und die Ernennung des Generals v. Caprivi zum Ministerpräsidenten angczeigt wurde. In beiden Häusern wurde die Mittheilung schweigend entgeqengenommen. , , Lissabon. Der portugicsischc Marineoffizier Vaiadine ist mit einer Eskorte von MO Eingeborenen in der Nähe des Nyansa- Sces massakrirt worden. Berti». Bei dem hkttttae» vtatadtner trug der K,liier die eilaUtche Admiralsimtsori» u»d das Pa»d des HoleiibandordenS, der Prinz von WalcL die Iluisorin der BiüLcrtmtareu mit dem Bande des tchwarzcn Adlerorvcns. Ter »alter iaqte in tetncm Toaste »,„etLl,r Folgendes : ..Er dankt herzlich» ttir den ihm im vorigen Jahre i» England bereitete» Emviong. Der Natter, die Armee n»d die Marine cittvtltiidc» mit Llaiz mid Freude, dal) ihm Ihre Map die Uünigi» die Wurde eines Admirals der engulchen Marine, welche England grap, gemacht, verliehen habe. Er sei ertrcut, de» Vertreter der engtitcheu Armee var sich zu leben in der Uniionii des Regiments „Blücher", welcher mit Wellington denttches und englisches Blut im kamvte gemilcht. Sr trinte aut bas Icrnere Fortbc,leben der guten Beziehungen zwilchen Mutter und Grotz- miiltcr. wie den beiden ESiidern und bolle, datz die englttche Flotte mil der ücnstchen Armee »ud Flotte ferner zusammen»!,'ien lnr den Frieden Cu"o- vaS". Ter Prinz vn» Wales rrwiederlc i» deutscher Lhrache: »Ich danke lür die herzliche» Warle und de» schönen Emvlang; lch habe dies meiner Mutter tetegraphlri und wie ichön ihr Regiment ausiah: ich habe es immer für ein (»lmt erachtet, hierher zu kommen. 32 Fahre sind es her. da» ich zum ersten Mai hier war und ich hafte, »och oit Etelegenbrii zu haben, hierher zu kommen, sowie, da» Le. Map der Kaller auch England besuche. Ich trinke ans das Wohl Sr. Mai. des denlschen itaiiers und des Tentichen Reiches!" Tic Berliner Börse zeigte heute eine minder zuversicht liche Stimmung. Ans dem Abgang deS Fürsten Bismarck wurden allerlei weitsichtige Ccmicqllenzcli gezogen, mit welchen die Zurück haltung der Spekulation erklärt wurde. Banken und Bergwerke waren besonders rückgängig. Erst in der zweiten Börienhälfle be festigte sich die Tendenz aus allen Gebieten auf Grund höherer aus wärtiger Noiiritngeit. sowie eines Artikels des Petersburger Jour nals LelNschc Bahnen blieben indessen schwächer, auch österrei chische waren vorwiegend schwach. Im Kassavcrkchr waren Banken still aber gut behauptet, deutsche B ilmen belebter und fest, öiter- mäßig belebt, andere Jndu. still, deutsche Fonds mehrfach höher, österreichische Priontäken still ,ene Trübungen sich verlausen liobrn werden, unter deren reichliche n»geschwächt. Bergwerke mäßig belebt andere Jndnstriecn ck vom Parlcigeisie alle Ewi,misse bemäkelt zu werden pflegen/do.iiniio .»„»b- >no!» ,,,tt» intliee a„.>erp>cb,!Re Krialltaken trist ttigt sich, daß vcr ven geimcic Gendcmn Müller mcnchlings erschossen worden ist. Berlin Köpenick der Müller war allgemein beliebt lind wollte am 1. April seine neue Stellung als Küster der Stadtkirche antrelen. Er hintcrlttßt eine Fron und .1 kleine Kindel. Als Tbctlnchmcr an dein Morde ist der Tischlcrgcsellc Biener verkästet worden. D,c Unrilhen wiederholten sich bereits seit Montag jeden Abend, erreichten aber gestern Abend ihren Höhepunkt, namentlich waren zahlreiche auswärtige Arbeiter daran bcibetligt. Die Gendarmerie wurde mit Steinhagel begrüßt, bald wurden Schüsse gewechselt. Es kamen zahlreiche Verwund ungen und Verhaftungen vor. Heute Morgen langte mit Extrazug eine Compagnie Soldaten des 8 Grrn.-Reg. aus Frankfurt n. O. tu Köpenick an. Jeder Mann erhielt 80 scharfe Patronen. Patrouillen mit anfgcpslanztcm Seitengewehr durchziehen die Straßen. Die Brückenübergängc sind »nlilärisch besetzt, ni» Zuzug namentlich a»S Rirdorf und NnmmelSdurg zu verhindern. Der Bürgermeister er sucht die Einwohner durch Plakate, Ruhe und Ordnung ,n bewah ren. Wird der bcwassneteit Macht Widerstand entgegengesetzt oder ei» Angriff mit gefährlichen Werkzeugen unternommen, mit Stei nen gcworkcn rc., so wird das Militär von de» Waffen Gebrauch machen. Die Einwohner weiden ausgcsordert, die Fenster vom Ein tritt der Dunkelheit an zu beleuchten, sodaß der Lichtschein auf die Straße fällt. Berlin. Daß Abgeordnetenhaus setzte heute die gestern abge brochene Jndendcbntte fort. Nickert krilisirtc die Stöcker freundliche -Haltung de» Ministers v. Goßlcr. Dieser erwiderte, er sei weder Semit noch Antisemit, beanspruche aber für sich das Recht, sich über ernste Fragen seines Ressorts hier klar und ofsrn anSzniprechen. Er erinnerte daran, daß in Frankfurt a. M. vollständig gcwndcrte Mische Realschulen exlstirten- Wenn die Juden auf diese Weise das Bcdüifniß einer Sonderung fühlte», so dürfe man sich doch nicht wundern, wenn auf christlicher Seite cm gleiches Bcdüriniß empfun den werde. Crcmer führte ans, die Christen Hütten die Pflicht, das jenige Zoll für Zoll sür den christlichen Staat wieder zurück zu er obern. was demielbcil durch das Judentlmm adhanden gekommen sei. Stöcker bemerkte »»nächst, daß die Reden Knörckc's und Rickcrts unzählige Maie gefordert lediglich auS agitatorischen Rücksichten gehalten icten. Er bade hatte, bildete. Gern sei zugegeben, daß BItzniarck die Einberufung > bereits vor mehreren Tagen, als von dem jetzt rinaetrclenen deS StciatsrathS nNd der internationalen Arbciterschiitzkonfercnz Wechsel in den Etaatsämtern noch nicht die Rede war, in der Frak- ruerst vorschlua. Aber sonst stemmte er sich nach Kräften gegen die tion diese io wichtige Frage unteres Bildiinaslcbens zur Sprache! Fobrikgesebgeviina. Widersprach er doch der Vcrmebrung der Fa-i gebracht. Im Cinperstäiidniß mit seine» politiichrn Freunde» bnb^ brik»tlpektoren ,n Preußen, die Herr v. Berlepsch diiugend begehrte. I er die Frage dann hier im Haust angeregt. Es handele sich jetzt ES ist ncbentüchlich, was schließlich daS Gesäß zum Ueberlanfeu ge-, nicht mehren» die Jndenemaniipation, sondern um eine Emanzi- tvnbt bat. ES kann der letztere Fall gewesen sein; möglicherweise war tbat. ES was schließ kann der letztere j palion der Christen von den Juden. Dr. sondern uin eine Emanzi Birchow: Tie Juden seien und ziemlich seit. Pliookdiskont 3'/ Proz. Nachbörse schwankend. — Wetter: Bedeckt, kühler, etwas Regen, erst Süd-dann Westwind. >> raIItt » rt a. M. andern»'.) Ercon WLM. Lraaisv. t86.bl>. »Kind. IS»,ZS iNolizicr —. Ei^vler !>z M. tvroe. ll'ii- Ä»l»r. 8K,!?S. VlSrmti! 007,IS. T-cSdii. Bk. I.'S.M. piinra tZ7,lia. E-clscntii'Äea —. Handels». —. i Lcuckchc LN. —. «tili. ! ro > r n iSIVentS.i «reedii :,u,SiaalSdahtt 2l0,2:>. remdarde« 12Z.»V. Rorvwrs, 2S1,SS. Blarkuelen S8,il.'> Uiiq. 0rcdil :U8.2ö. Fc». L » e i s. Lchii!».. Reine V7.V2. »iulrive I»ö,7ö. Fliiliciier St,87. StaatS- vaft» Z7ü,c,Ii. veiudnriie» 282,iiS, so. Pii-rilaicii —. svaaier ElUldtrr Z7k,2.-> vinikianc» i>:>7,SS. ESconivIe til2,c>i). Träge. »infterdam. viedu'icn «SchliiN. Welzen »er März-, »er Mal 200. Realien vce März Ii>, vcr Mai IZ2. L o ii s a il iProdiltlcn-Prriäin. ernglischcr Weizen nnverändcrt, fremder Voiivrcisc, ruli g». Haicr fl.inest, Nil,!, russisfticr Hafer infolge Ulierwarleler .-tnfuhrcn. UedrtgeS nnverändert.. — Weiter: Schön. ' Lertlichcs und sächsisches. — An der vorgestr gcn Hostastl, dic.^wie erwähnt ward, bei Sr. Majestät dem König in der Villa zu L-lrehlen stattfand, nahm auch Sc. Köuigl. Hoheit der Großhcrzog von Oldenburg, welcher z. Z. hier im -Hotel Bellevue Wohnung genommen hat, Theil. — Sc. Köuigl. Hoheit Prinz Albert besuchte gestern Vormittag in Begleitung seines militärischen Gouverneurs Herrn Prcmicrleutnnnt v. d. Decken das König!. Gvmnasiilin zu Dresdcn- Nciistadl. um der öffentlichen Prüfling in mehreren Klassen beizn- wohnen. — Der katholische Dompropst Brieden in Magdeburg erhielt das Ritterkreuz 1. Kl. vom AlbrcchtSordeu. — Landtag. Die gestrigen Verhandlungen der zweiten Kammer wurden mit der Interpellation des Abg. Dr. Schilt cröfs- , net. Ani die »frage des Präsidenten Dr. Habcrkorii, ob und wenn die Regierung bereit sei, die Jntcrbcllation zu beantworten, erklärte sich Staatsministcr v. Noititz-Wallwitz zur soiortigcn Beantwortung bereit. Er bezeichnest cs durch die bestehenden Verhältnisse als de gründet, daß, nachdem Leipzig eine große Anzahl Vororte ihrem Stadtbezirk einvcrleibt, eine Vermehrung der von Leipzig zn ent sendenden Abgeordneten eiiiircte, ebenso lialtc die Regierung eine ver änderte Elntbeilling der ländlichen Wahlkreise iür unerläßlich. Schon wenn man mit der Bevölkerungsziffer von 1885 rechnet, wird ersichtlich, daß die Zahl der Abgeordneten nicht mehr im Verhält- niß zur damaligen Bevollcriingsziffer, um wie viel weniger heust steht. Wenn man der Stadt Leipzig in Zukunft 5 Abgeordnete zugesteht. so rrgicbt das Verhältnis: zur Bevölstrungszahl immer noch 20>M Seelen mehr, als ani die übrigen Wahlkreise im Lande entfallen Unter diesen Umständen Hot die Regierung keinen Anstand genom inen, schon bei den Verhandlungen wegen des Anschlusses der Ort schaften an Leipzig den Vertretern der Stadt die Zusage zu geben, nach erfolgter Einveileihnng der Kammer eine Vorlage wegen Er höhung der Zahl der Abgeordneten von 3 n»i 5 zu machen. Als den geeignet»?» Weg zur AilSinhrung empfehle er, es bei den bis herigen 15 ländlichen Wahlbezirken zu belassen, dagegen die städti scheu von 35 ans 37 zn r,Höhen. Er glaube, daß dieser Weg der cnttachste sei und einer billigen Rücksicht und den Grundiätzenieincr lonicrbative» Regierung entipricht, welche lieber Rechte anSdehn! als bestehende Rechte schmälert. Mit Rücksicht aus den cnaeu Raum uii Saale der Kammer ergeben sich zwar einige lokale Schwierig keiten für die Unterbringung weiterer Vertreter, er hoffe aller, dop sich noch 2Sitze finden lassen werden. (.Heiterkeit.) Was die länd lichen Kreist aiibctriffl, so kommen hauptsächlich der 23. und 21. Wahl kreis in Betracht, welche durch den Anschluß der Ortichaiten an Leipzig zusammen ans eine Bcnölkerungsziffer von 10,000 Seelen zlisammengcichmolzen sind, während sonst diese Zahl für jeden ein zelnen Wahlkreis zu Grunde gelegt ist, Es durfte sich daher em pfehlen, jene beide» Wahlkreise zn einem einzigen zu verbinden und den dadurch in Wegfall kommenden einen Wahlkreis dazu benutzen, den über 37,000 Seelen zählenden 11. Wahlkreis in zwei Kreise zn theilcn. Ans dieie Weist wüidc eS keiner wesentlichen Aendcrung der Gesetzgebung bedürstn. Die Stadt Leipzig habe vielleicht ge wünscht, daß schon an den jetzigen Landtag eine diesbezügliche Vor lage gelange, die Negierung habe aber Bedenken getragen, dies z» : thun zn einer Zeit, wo eine neue Volkszählung uniuittelhar bcvoc- steht und bevor die Einverleibung der sämnttlichcn Ortschai'en sich thalsächlich vollzogen hat. Abg. Bebel bemerkt, der Weg. Len »>e Regierung fi,r eine Vcrmelnung der Mandate cinschlagen will, zci nicht der richtige. Die jetzige Einthcilnng und Scheidung zwischen 'lloiznMqv^gnsZlg 'nggMzwqavL-n SWiiui^ s SMrlosgg.-osck« pan UL N« V»
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